Ich schätze Samuelsson sehr und wir haben ihm ganz klar die Rettung der zu Ende gehenden Saison zu verdanken. Ohne ihn würde wir uns mit Ambri, Basel und Langnau im Playout herumschlagen.
Zuerst das Positive: Die Lakers können sich irgendwo in den Rängen sieben bis acht festsetzen. Sie haben die Besucherzahl von durchschnittlich 3'400 auf über 5'000 steigern können. Ein Besuch in der Diners Club Arena ist heute angenehm, kann man doch von der stark verbesserten Infrastruktur profitieren.
Betrachtet man die rein sportliche Seite, sieht es leider weniger gut aus. Dazu gibt es Gründe, die schon verschiedentlich genannt wurden:
1. Fehlende Leistungskultur im Umfeld der ersten Mannschaft, was den hartnäckigen Willen zum Erfolg anbelangt. Bei uns gibt es weit und breit keinen "Verrückten" oder "Fanatiker", welcher mit Einfluss und taktischem Geschick auf seine Umgebung einwirken kann. Da die Trainer auch bei uns nicht allzu lange verweilen, konnte auch keiner je in diese Rolle hineinwachsen. Wobei ich auch bezweifeln möchte, ob dies bei unserem Klub überhaupt möglich wäre (zB Arno Del Curto bei Davos oder aber McSorley bei Servette).
2. Um es deutlicher auszudrücken: Die selbstgenügsame Saturiertheit in der Vereinsführung hat eine unheilvolle Ausstrahlung auf die erste Mannschaft. Da läuft dann sehr viel über die nichtverbale Kommunikation zwischen "denen da oben" und den Spielern ab. Darüber dürfen auch nicht ein oder zwei überdurchschnittliche Spiele hinwegtäuschen. Fakt ist: Die Lakers sind ganz bestimmt nicht als kämpfende Gladiatoren der Schweizer Eishockeyszene bekannt...
3. Personalrekrutierung, Team: Ein weiterer wunder Punkt! Man gehe einmal die Mannschaftsliste durch und prüfe bei jedem einzelnen Spieler, was ihn am Oberen Bodensee stranden liess. Nun gut, Ausländer mal ausgenommen. Aber bei den Schweizern ist es doch so, dass aus verschiedensten Gründen rund drei Viertel der Spieler in anderen Klubs nicht mehr erwünscht waren. Daraus ergibt sich ein Team, welches nicht aktiv aufgebaut wurde, sondern das sich als Summe verschiedener Zufälligkeiten ergab.
Aus diesem Grund stösst jeder Trainer rasch an seine Grenzen. Mit grosser Wahrscheinlichkeit ist es dann eben so, dass nicht mehr als das kürzlich Gezeigte aus dieser Mannschaft herauszuholen ist. Nicht zuletzt auch unter dem "Schatten", welchen ich in Punkt 2 aufgeführt habe.
Take it easy, guys! Eishockey ist schliesslich nur ein Sport, bei welchem eine Hartgummischeibe auf einer Eisfläche von 30 mal 60 m herumgeschlagen wird.








