Umfrage Pro oder contra Harry Rogenmoser

Im Archiv befinden sich alle Threads die älter als der 01.09.2013 sind!
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Umfrage pro oder contra Harry Rogenmoser?

Ja, Harry bringt's!
32
62%
Nein, feuert Harry!
20
38%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 52

shilin
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Beitrag von shilin »

Der Hauptkritikpunkt vieler Kritiker ist die fehlende Leistungskultur bei den Lakers.

Sobald ein Trainer hier etwas ändern wollte, stiess er zuerst auf passiven, dann aber aktiven Widerstand aus dem Team UND aus der Vereinsführung.

Manchmal aber sickerte die Kritik bei genügend hohem Frustrationspegel der betroffenen Trainer auch nach aussen durch: Gilligan verliess frustriert den Klub. Verschiedene Trainer, die nie bei uns engagiert waren (... die zT auch klares Desinteresse zeigten und über deren Qualität jetzt nicht diskutiert werden muss), haben sich ebenfalls schon dazu mehr oder weniger offen geäussert: McSorley, Arno del Curto, Kent Ruhnke, L. Huras, und andere mehr...

Auch ist mir die sogar in der Presse veröffentlichte Meinung nach verplämperten Spielen vom damaligen NHL Star Doug Gilmour bekannt. Es ist scheinheilig, wie immer wieder gegen diese Tatsachen hinweggeschwiegen wird. Fand denn je ein Mal eine offizielle Diskussion zu diesem klaren Schwachpunkt auf Klubebene statt? So viel nach aussen bekannt ist, waren es immer andere Aspekte, die im Fokus standen.

Übrigens ist dieses Image ziemlich tief in den Köpfen der Schweizer Hockeyfreund seit Jahren verankert.

Und deshalb ist eine Richtungsänderung hin zu mehr sportlichem Erfolg auch so enorm schwierig.
Marsilio
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Beitrag von Marsilio »

Oh doch, es gibt sie, die Trainer, die Jahr für Jahr erfolgreicher wurden. Wenn ich mich richtig erinnere klassierte sich Eldebrink mit Kloten in seiner ersten Saison am Ende der Quali auf Rang 8, ein Jahr später auf 5 und nochmals ein Jahr später auf 3. Bryan Lefley wurde in seinem ersten SCB-Jahr gerade mal 6., die nächsten beide Saisons holte er den Meistertitel. Und Dougs Doug Shedden wurde in seinem ersten Jahr als EVZ-Trainer nach der Quali 8., ein Jahr später dann 3.
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Suuber
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Beitrag von Suuber »

Ein Trainerwechsel wirkt Wunder
Die SCL Tigers bodigen den SC Bern 2:1. Mit «russischem Schimpfen» konnten sich die Emmentaler gegen die Verlierer-Kultur wehren. Die Frage ist jetzt: Wie lange hält das an?


Theoretisch ist die Sache vor dem Spiel Bern - Langnau klar. Es gibt mindestens sechs Gründe für die Chancenlosigkeit die SCL Tigers.

Erstens: Der SCB hat 39 Punkte mehr als Langnau.


Zweitens: Langnau hat 34 Gegentore mehr kassiert als der SCB.


Drittens: Der SCB hat 35 Tore mehr erzielt als Langnau.

Viertens: Die im Derby eingesetzten Ausländer (Ritchie, Tavares, Kinrade, Roche) hatten bisher für den SC Bern 94 Punkte produziert.

Fünftens: Die im Derby eingesetzten Ausländer (Pelletier, McLean) hatten für die SCL Tigers bisher 19 Punkte produziert.

Sechstens: Der SCB kann vier Ausländer plus zwei Schweizer NHL-Stars (Streit, Josi) einsetzen. Die SCL Tigers spielen nur mit zwei Ausländern und ohne NHL-Star mit Schweizer Pass.

Wie ist es möglich, dass diese statistischen Wahrheiten von den Hockey-Göttern einfach ignoriert worden sind? Wie kann es sein, dass die SCL Tigers einen grossen, mächtigen, starken SC Bern auswärts 2:1 besiegen können?

Die Antwort ist ganz einfach: Die Langnauer haben den Trainer gewechselt. Seit John Fust nicht mehr an der Bande steht, haben sie gegen Ambri 4:0 gewonnen und nun den SCB 2:1 gebodigt. Sie siegten in Bern in einem intensiven, schnellen, dramatischen Spiel, weil sie sehr gut waren. Nicht etwa, weil der SCB nicht bei der Sache gewesen wäre. Was ja angesichts der klaren Ausgangslage hätte sein können. Der SCB dominierte die SCL Tigers (43.35 Torschüsse) leicht. Aber der SCB vermochte die Emmentaler nicht zu demolieren.

Russisch Schimpfen hilft immer

Was machen der neue Trainer Alex Reinhard (vorher Assistent) und sein Assistent Konstantin Kuraschew (nebenbei noch Cheftrainer der Elite-Junioren) anders? Kuraschew sagt gegenüber 20 Minuten Online: «Nicht viel. Ein wenig mehr Ordnung in der Defensive und russisch Schimpfen. Das hilft immer.»

Das neue Trainerduo hat das Eishockey tatsächlich nicht neu erfunden und auch kein neues Spielsystem kreiert. Entscheidend ist auf anderer Ebene passiert: Unter John Fust standen die Tiger zuletzt auf den Fersen. Immer in Rücklage. Passiv. Ängstlich. Mutlos. Zweifelnd. Gleichgültig. Wie Verlierer.

Nun stehen die Tiger auf den Zehen. Immer auf dem Sprung vorwärts. Bereit zum Zweikampf. Aktiv. Mutig. Selbstsicher. Engagiert. Wie Sieger.

Dazu beigetragen hat eben auch das «russische Schimpfen». Was Konstantin Kuraschew damit meint: Er und Cheftrainer Alex Reinhard haben in der Kabine als erste Amtshandlung die Wohlfühl- und Ausredenkultur beendet: John Fust hatte in den letzten Wochen den Fehler gemacht, seine wichtigen Spieler (allen voran Pascal Pelletier) mit Kritik zu verschonen und alle möglichen Ausreden zu akzeptieren. Nun wird «russisch geschimpft». Will heissen: Mit harten Worten kritisiert, was zu kritisieren ist, und unnachgiebig Leistung gefordert.

Nur der Trainerwechsel machte es möglich

Wenn sich die Einstellung so grundlegend ändert - und eine so grundlegende Änderung ist nur durch einen Trainerwechsel zu erreichen - dann ist es so wie wenn das Wasser eines Sees steigt. Dann werden alle Boote angehoben. Dann wird alles besser. Das Zweikampfverhalten. Die taktische Disziplin. Die Spielintelligenz. Das Passspiel. Tempo und Intensität werden höher. Der Torhüter spielt so als wäre er 10 Zentimeter grösser und breiter.

Langnaus Goalie Thomas Bäumle hatte bisher eine Saison-Abwehrquote von miserablen 87,20 Prozent. Er wird gegen den SC Bern sagenhafte 97,67 Prozent der Schüsse abwehren und in der 53. Minute beim Stande von 1:1 bei einem Powerplay seines Teams den alleine durchgebrochenen Weltstar John Tavares stoppen, und schliesslich zum ersten Mal in seiner Karriere einen Sieg in Bern feiern. Der ehemalige SCB-Junior spielt seit 2004 in der NLA (Davos, Ambri, Langnau).

Moggi während dem Spiel von Freundin abgeholt

Die SCL Tigers hatten sich auch nicht entmutigen lassen, als sie Stürmer Claudio Moggi nach einem heftigen Zusammenprall mit Alain Berger (14. Min.) verloren. Er erlitt eine leichte Gehirnerschütterung, ging in die Kabine, telefonierte seiner Freundin Caro und die holte ihn mit dem Auto in Bern ab. Den Siegestreffer seiner Teamkollegen sah er bereits daheim in seiner Wohnung. Er bedarf der Schonung und wird heute gegen die ZSC Lions fehlen.

Unter Trainer John Fust hatte ein 0:1-Rückstand diese Saison immer die Niederlage bedeutet. Nun spielte das 1:0 für den SC Bern keine Rolle. Der SCB hat alles mobilisiert und alles versucht, um die sensationelle Niederlage abzuwenden. Trainer Antti Törmänen nimmt 4:52 Minuten vor Schluss ein Time-out damit seine Jungs ausgeruht und konzentriert ein Powerplay zum 2:1 nützen können. Aber die Langnauer halten stand. Etienne Froidevaux trifft zum 2:1 für die Langnauer.

Wie lange dauert die Herrlichkeit?

Die Frage ist nun: Wie lange dauert diese neue Herrlichkeit? Es ist durchaus möglich, dass der enorme Energieverbrauch, die starke Belastung der Schlüsselspieler, schon im Spiel gegen die ZSC Lions zu einer Niederlage führt. Was allerdings keine Rolle spielt. Entscheidend ist etwas ganz anderes: Der bizarre Niederlagen-Kult ist endlich beendet.

Rund um den SCL Tigers hatte in den letzten Wochen ein Tanz ums goldene Kalb der Niederlagen begonnen - auch weil so viele in Langnau zu Recht ein schlechtes Gewissen haben: Durch das Unterschätzen der sportlichen Situation im letzten Sommer ist John Fust, der Playoffheld von 2011, verheizt worden.

Keine Ausreden mehr

Immer absurder wurden in den letzten Wochen die Erklärungen und Analysen und Entschuldigungen: Man sei, ach, halt nicht besser. Man habe, ach, ach, so viele Verletzte und, ach, ach, ach, nur zwei Ausländer und, ach, ach, ach, ach, nur ein kleines Budget und, ach, ach, ach, ach, ach, kein Geld für Verstärkungen. Ein neuer Trainer helfe sowieso nicht mehr. John Fust sei nicht schuld.

Trainer John Fust ist in Langnau am Ende nicht von den lokalen Medien aus dem Amt polemisiert worden. Sondern in der Sänfte des Mitleides und des Wohlwollens aus der Arena getragen worden. Das war früher anders: Im Frühjahr 1978 musste Spielertrainer Normand Beaudin nach einer heftigen Polemik gehen. Wegen Misserfolges. Er war zweimal hintereinander nur Vize-Meister geworden. Ja, das waren noch Zeiten.

Sportchef Kölliker hat die Gefahr erkannt

Es hat in der jüngeren Geschichte unseres Hockeys erst einmal einen solchen Niederlagen-Kult, eine solche Schicksalsergebenheit, eine solche Nachsichtigkeit gegenüber Versagern gegeben wie zuletzt in Langnau: Während der Saison 2007/08 in Basel. Dieser Kult endete mit der Auflösung der Leistungskultur und einem schmählichen Abstieg in der Liga-Qualifikation gegen Biel. Von dieser Saison haben sich die Basler bis heute nicht erholt.

Diese «tödliche» Gefahr hat der neue Sportchef Jakob Kölliker sofort erkannt, und er hat dem Verwaltungsrat die Augen geöffnet. Die Entlassung von John Fust war die wichtigste der Klubgeschichte. Es ging einfach nicht mehr. John Fust hatte zu oft verloren. Und wer zu oft verliert, wird ein Verlierer und macht alle in seiner Umgebung zu Verlierern. Bei den SCL Tigers gibt es seit dem Trainerwechsel wieder eine Leistungskultur. Die Rettung vor dem Abstieg ist möglich. Die Langnauer werden zwar in den restlichen 20 Qualifikationsrunden noch oft verlieren. Aber diese Niederlagen reichen nicht mehr aus, um auch aus Alex Reinhard und Konstantin Kuraschew Verlierer zu machen. Davor wird die beiden schon Kuraschews «russisches Schimpfen» bewahren.

Quelle 20minuten, 22.12.12

Bei uns dauert halt die Wohlfühloase noch ein grosses Stück länger. Parallelen sind vorhanden. Oder nicht?
Was nahe liegt, ist selten fern (Zitat suuber 2008)
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Beitrag von Oberländer »

Erstmal Danke an die vielen Teilnehmer hier bei der Umfrage.
Das Resultat der Momentaufnahme ist klar und deutlich: Harry bringt's!

Ich habe mir auch Gedamken gemacht wegen der Wohlfühloase. Warum eigentlich nicht? Das ist doch etwas positives und wäre ein Alleinstellungsmerkmal nur für uns. Dieses Image sollte man sogar noch ausbauen! Jeder Hockeycrack sollte wissen bei Rappi fühlt man sich wohl. Nur sollte man neben Harry noch eine Person haben die den Sauhund spielt. Bsp. der Geschäftsfüher oder Konditionstrainer oder Assistenztrainer. Meine Tochter zum Beispiel sagt über einen Lehrer: Bei dem fühl ich mich wohl, manchmal ist er aber verdammt streng und fordert viel. Genau so eine Strategie oder so ähnlich wär's doch oder?

Hopp Rappi!
Auf geht's zu neuen Ufern
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Eugen65
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Beitrag von Eugen65 »

Suuber hat geschrieben:Ein Trainerwechsel wirkt Wunder
...Russisch Schimpfen hilft
Dazu beigetragen hat eben auch das «russische Schimpfen». Was Konstantin Kuraschew damit meint: Er und Cheftrainer Alex Reinhard haben in der Kabine als erste Amtshandlung die Wohlfühl- und Ausredenkultur beendet: John Fust hatte in den letzten Wochen den Fehler gemacht, seine wichtigen Spieler (allen voran Pascal Pelletier) mit Kritik zu verschonen und alle möglichen Ausreden zu akzeptieren. Nun wird «russisch geschimpft». Will heissen: Mit harten Worten kritisiert, was zu kritisieren ist, und unnachgiebig Leistung gefordert.

...Nur der Trainerwechsel machte es möglich...
...Der bizarre Niederlagen-Kult ist endlich beendet...
...Keine Ausreden mehr!...
Dieser Bericht trift den Nagel auf den Kopf. Langnau hatte genau dasselbe Problem wie wir. Ausreden...Schönreden...Nicht kritisieren...keine Konsequenzen für Spieler die ihre Leistung nicht bringen.

Jetzt haben sie 3x in Serie gewonnen. Klar das kann (hoffentlich) auch wieder verpuffen aber wir brauchen wirklich langsam auch einen der mal auf den Tisch haut und den Spielern mal in den Hintern tritt, die Tendenz ist wirklich nicht mehr lustig. Langnau ist im Aufwind, auch Ambri gewinnt in Genf. :|

Dieses Jahr wird der Abstiegskampf enorm hart! Je früher wir das akzeptieren desto besser sind unsere Chancen auf den Ligaerhalt.
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Beitrag von Marsilio »

Ich war nie ein grosse Fan von John Fust. Schon als Spieler machte er auf mich stets den Eindruck eines Söldners, der dank seinem CH-Pass immer wieder einen Verein fand, sich mit dem jeweiligen Arbeitgeber aber nie besonders identifiziert hat.

Als Trainer stellte er sich als Coach heraus, der kurzfristig Schwung in den Laden bringt, dessen Methoden sich dann aber schnell abnützen. Deshalb wurde es auch in Langnau nichts.

Bei Harry Rogenmoser sehe ich das komplett anders. Er ist ein Einheimischer mit grossem Identifikationspotential. Einer, den man auch mal auf Sponsoren loslassen kann - etwas, was bei einem John Fust absolut undenkbar ist.

Die Langnauer Situation eins zu eins auf uns zu übertragen scheint mir daher nicht so sinnvoll. Aber zugegeben: Mit Alex Reinhard haben die Langnauer nicht nur eine kostengünstige sondern auch eine wirklich gute Lösung gefunden, die mich durchaus etwas an unsere mit Harry Rogenmoser oder auch an das Bieler Modell mit Kevin Schläpfer erinnert.
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