Dani hat geschrieben:wenn Ruhnke kommen sollte gebe ich meine Saisonkarte ab!
Komm, gehn wir zusammen, machen wir eine Saisonkartensammelaktion und machen dann am Obersee ein Feuerchen mit den eingesammelten Kärtchen...kenne noch einige die sich daran beteiligen würden...
Na na, ruhig Blut jetztn noch ist Polen nicht verloren. Kommt der möglicherweise??? Wäre der was???:
Ron Kennedy - der Abgang eines "Gentleman"
Ingolstadt (disi) - Es war der Abgang eines wahren Gentleman! Als Ron Kennedy am gestrigen Abend nach der Partie gegen die Iserlohn Roosters den Gang in den Kabinentrakt antrat, dürfte er es bereits gefühlt haben, dass er wenige Augenblicke zuvor wohl das letzte Mal bei den Ingolstädter Panthern hinter der Bande gestanden hatte. Spätestens nach dem Exklusiv-Interview des Panther-Beiratsvorsitzenden Leopold Stiefel in der Neuburger Rundschau vom 22. November war nahezu klar, dass die Zeit des 54-jährigen Kanadiers bei den Schanzern wohl abgelaufen war - und zwar unabhängig vom gestrigen Spielausgang gegen die Iserlohn Roosters, wie auch Stiefel bereits im NR-Interview verdeutlicht hatte.
Zweifelsohne eine schmerzliche Trennung einer mehr als vierjährigen Ehe, in der Ron Kennedy die (Erfolgs-)Ära des ERC Ingolstadt in den vergangenen Spielzeiten mehr als geprägt hat. Als der ehemalige Nationalcoach Österreichs im Jahr 2003 zu den Schanzern stieß, hatten die Panther soeben ihre Premieren-Saison in der Deutschen Eishockey-Liga mit einem "blauen Auge" - sprich dem Klassenerhalt - absolviert. Dabei schien es zunächst, als würde die Zusammenarbeit Kennedy/ERCI unter keinem guten Stern stehen. Nach einem desolaten Heimspiel gegen die Hamburg Freezers (10. Oktober 2003), das mit 1:4 verloren wurde und zugleich die siebte Niederlage im neunten DEL-Match bedeutete, folgte noch am selben Abend eine Krisensitzung des Beirats und der Verantwortlichen, um über die weitere Vorgehensweise - insbesondere in der Trainerfrage - zu diskutieren. Die Entscheidung fiel zugunsten Kennedys aus, was sich im Nachhinein als Glücksfall erweisen sollte.
Die Panther starteten eine beeindruckende Aufholjagd, die man am Ende mit dem siebten Tabellenplatz sowie dem damit verbundenen Einzug in die Play-offs krönte - und genau dort setzte die Kennedy-Truppe im Viertelfinale gegen die Nürnberg Ice Tigers noch einen drauf. Nach einem 0:2-Rückstand wurde diese packende Serie noch gedreht (4:2) und man zog ins Halbfinale ein, wo jedoch gegen die Eisbären Berlin (0:3) Endstation war.
Ein Erlebnis, das sich im darauffolgenden Jahr wiederholen sollte. In einer aufgrund des NHL-Lockouts "Saison der Superlativen" (ab Februar standen mit Marco Sturm, Andy McDonald, Jamie Langenbrunner und Aaron Ward nicht weniger als vier NHL-Stars im ERCI-Team) setzte man sich im "Herzinfarkt-Viertelfinale" gegen Köln mit 4:3 durch, ehe man sich in der Runde der letzten Vier erneut den Eisbären geschlagen geben musste (1:3). Bereits hier keimte jedoch erstmals Kritik im Umfeld der Schanzer auf. So hieß es, dass mit einem derart stark besetzten Kader durchaus mehr als die Halbfinal-Teilnahme möglich gewesen wäre. So ganz "nebenbei" hatte man übrigens auch noch den Deutschen Eishockey-Pokal durch einen Endspiel-Sieg gegen Düsseldorf geholt.
Panther und Play-offs keine "Liebesbeziehung"
Die Panther und die Play-offs - dies sollte auch in den vergangenen beiden Jahren unter der Regie von Ron Kennedy keine wirkliche "Liebesbeziehung" mehr werden. Hatte man in der Saison 2005/2006 über unzählige Wochen die Tabellenführung während der Punktrunde inne, so setzte es gleich in der ersten Play-off-Runde gegen den Siebtplatzierten aus Hannover (3:4) das "Aus". Überaus blamabel war sogar der letztjährige Endrunden-Auftritt gegen die Kölner Haie, als man sich nach mehreren "Arbeitsverweigerungen" mit 2:4 geschlagen geben musste.
Dass sich seine Mannschaft gerade in dieser "wichtigsten und schönsten Phase einer Saison" (Kennedy über die Play-offs) derart gehen ließ und das Wort "Kampf" aus dem Wortschatz zahlreicher Akteure plötzlich verschwand, dürfte für den kanadischen Headcoach zweifelsohne so etwas wie eine "schallende Ohrfeige" gewesen sein. Wurde noch im Dezember 2006 ein bösartiger Hirntumor bei Kennedy entdeckt, gegen den er neben einer Operation mit Chemo- und Strahlentherapien willensstark an- und sich kurz vor den Play-offs auch zurückkämpfte, so ließ ihn ein Teil seiner Schützlinge quasi im Regen stehen.
In dieser Spielzeit sollte nun alles anders werden. Gemeinsam mit Sportmanager Stefan Wagner wollte man ein "junges, hungriges Team" (Wagner) auf die Beine stellen, das sich "in der DEL beweisen möchte". Ein Vorhaben, das bislang - aus den verschiedensten Gründen - jedoch nicht aufging. Vor allem das Verletzungspech, aber auch die fehlende Qualität des Kaders (vor allem auf dem deutschen Spielermarkt muss man den Verantwortlichen Nachlässigkeiten vorwerfen) führten dazu, dass die "neuen Panther" in der Saison 2007/2008 zumeist zahnlos über das Eis laufen.
Ron Kennedy hätte zahlreiche Gelegenheiten gehabt, die Verantwortung für die momentane Krise von sich zu schieben beziehungsweise auf andere Schultern zu verteilen. Doch der Kanadier, der sich sicherlich auch einige entscheidende Fehler ankreiden lassen muss, blieb seinem Weg in Sachen Krisenbewältigung ("Wir gewinnen und verlieren gemeinsam") treu.
Böse Worte nach seiner gestrigen Beurlaubung in Richtung ERC Ingolstadt wird es daher wohl nicht geben. Ron Kennedy hat die Panther gestern Abend so verlassen, wie er im Jahr 2003 zu ihnen gekommen ist - und zwar als Gentleman!