Gilligan - Eloranta

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Sektor A Teubeler
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Beitrag von Sektor A Teubeler »

Rog hat geschrieben:Meiner Meinung haben die meisten Spieler keine Fortschritte erzielt (Ausnahmen Fischer und Murray).
Murray hat in der Sommerpause im Camp in NA Fortschritte gemacht. Nach sehr starkem Saisonbeginn stagniert er seither. Kann nicht erkennen, welchen Einfluss Gilligan haben sollte...

Gilligan ist kein Ausbildner. War er auch nie. Ich erinnere daran, dass er einen Mark Streit aus Bern vertrieben hat...

Gilligan mag ein guter Coach sein (daran glaube ich noch immer) - langfristig ein Team aufbauen scheint aber nicht seine Stärke zu sein. Zudem ist fraglich, ob er Krisensituationen wirklich gut meistern kann. Zumindest mit der Nati hat er in einer solchen Situation kläglich versagt...

Aber trotz allem: Noch glaube ich, dass unter Gilligan das Team im PlayOff explodieren kann *hoff*.
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chlinä chnopf
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Beitrag von chlinä chnopf »

Rog hat geschrieben:
chris69 hat geschrieben:
Scrj256 hat geschrieben:Die Chemie im Team soll auch nicht mehr so stimmen. Voralem mit Gilligan hörte ich.
Genau dasselbe hat man über Eloranta vor zwei Jahren auch gesagt (ich kann mich noch an ein bestimmtes Capaul-Interview errinnern)
Ja, die Mannschaft und der Trainer müssen meiner Meinung nach auch nicht Freunde sein. Es muss aber so sein, dass man im Team Fortschritte erkennen kann, dass man sieht, dass sich gewisse Spieler weiterentwickeln. Dieses Gefühl habe ich bei Gilligan nicht. Meiner Meinung haben die meisten Spieler keine Fortschritte erzielt (Ausnahmen Fischer und Murray).
was ich bei gilligan auch sehr vermisse, ist das fehlende einsetzen der jungen spieler. müller, friedli und berger dürfte man meiner meinung nach öfters einsetzen und somit an die NLA gewöhnen. müller zum beispiel wird nächste saison nicht mehr elite spielen können. wohin will er? er ist ein no name in der NLA. :? ich hoffe sehr, klaus gibt dem jungen einen vertrag! :evil:
SCRJ-Fanatic hat geschrieben:wow ain Rebell 8)
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TsaTsa
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Beitrag von TsaTsa »

chlinä chnopf hat geschrieben:
Rog hat geschrieben:
chris69 hat geschrieben:
Scrj256 hat geschrieben:Die Chemie im Team soll auch nicht mehr so stimmen. Voralem mit Gilligan hörte ich.
Genau dasselbe hat man über Eloranta vor zwei Jahren auch gesagt (ich kann mich noch an ein bestimmtes Capaul-Interview errinnern)
Ja, die Mannschaft und der Trainer müssen meiner Meinung nach auch nicht Freunde sein. Es muss aber so sein, dass man im Team Fortschritte erkennen kann, dass man sieht, dass sich gewisse Spieler weiterentwickeln. Dieses Gefühl habe ich bei Gilligan nicht. Meiner Meinung haben die meisten Spieler keine Fortschritte erzielt (Ausnahmen Fischer und Murray).
was ich bei gilligan auch sehr vermisse, ist das fehlende einsetzen der jungen spieler. müller, friedli und berger dürfte man meiner meinung nach öfters einsetzen und somit an die NLA gewöhnen. müller zum beispiel wird nächste saison nicht mehr elite spielen können. wohin will er? er ist ein no name in der NLA. :? ich hoffe sehr, klaus gibt dem jungen einen vertrag! :evil:
wenn eloranta mithilft das team für nächste saison zusammenzustellen, glaube ich haben auch die jungen eine chance. er wird sie sicher mehr miteinbeziehen.
Auf seine eigene Art zu denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht auf seine eigene Art denkt, denkt überhaupt nicht.
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chris69
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Beitrag von chris69 »

TsaTsa hat geschrieben:
chlinä chnopf hat geschrieben:
Rog hat geschrieben:
chris69 hat geschrieben:
Scrj256 hat geschrieben:Die Chemie im Team soll auch nicht mehr so stimmen. Voralem mit Gilligan hörte ich.
Genau dasselbe hat man über Eloranta vor zwei Jahren auch gesagt (ich kann mich noch an ein bestimmtes Capaul-Interview errinnern)
Ja, die Mannschaft und der Trainer müssen meiner Meinung nach auch nicht Freunde sein. Es muss aber so sein, dass man im Team Fortschritte erkennen kann, dass man sieht, dass sich gewisse Spieler weiterentwickeln. Dieses Gefühl habe ich bei Gilligan nicht. Meiner Meinung haben die meisten Spieler keine Fortschritte erzielt (Ausnahmen Fischer und Murray).
was ich bei gilligan auch sehr vermisse, ist das fehlende einsetzen der jungen spieler. müller, friedli und berger dürfte man meiner meinung nach öfters einsetzen und somit an die NLA gewöhnen. müller zum beispiel wird nächste saison nicht mehr elite spielen können. wohin will er? er ist ein no name in der NLA. :? ich hoffe sehr, klaus gibt dem jungen einen vertrag! :evil:
wenn eloranta mithilft das team für nächste saison zusammenzustellen, glaube ich haben auch die jungen eine chance. er wird sie sicher mehr miteinbeziehen.
Aber dann (wenn er wirklich mehr auf die Jungen setzt) sollten wir alle auch etwas Geduld beweisen und nicht wieder alles verteufeln, wenn die Resultate nicht immer stimmen. Denn wie eigentlich alle Fans tendieren auch wir nicht (Reid, Koivisto) gerade zu Geduld
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Rog
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Beitrag von Rog »

chris69 hat geschrieben:
TsaTsa hat geschrieben:
chlinä chnopf hat geschrieben:
Rog hat geschrieben:
chris69 hat geschrieben: Genau dasselbe hat man über Eloranta vor zwei Jahren auch gesagt (ich kann mich noch an ein bestimmtes Capaul-Interview errinnern)
Ja, die Mannschaft und der Trainer müssen meiner Meinung nach auch nicht Freunde sein. Es muss aber so sein, dass man im Team Fortschritte erkennen kann, dass man sieht, dass sich gewisse Spieler weiterentwickeln. Dieses Gefühl habe ich bei Gilligan nicht. Meiner Meinung haben die meisten Spieler keine Fortschritte erzielt (Ausnahmen Fischer und Murray).
was ich bei gilligan auch sehr vermisse, ist das fehlende einsetzen der jungen spieler. müller, friedli und berger dürfte man meiner meinung nach öfters einsetzen und somit an die NLA gewöhnen. müller zum beispiel wird nächste saison nicht mehr elite spielen können. wohin will er? er ist ein no name in der NLA. :? ich hoffe sehr, klaus gibt dem jungen einen vertrag! :evil:
wenn eloranta mithilft das team für nächste saison zusammenzustellen, glaube ich haben auch die jungen eine chance. er wird sie sicher mehr miteinbeziehen.
Aber dann (wenn er wirklich mehr auf die Jungen setzt) sollten wir alle auch etwas Geduld beweisen und nicht wieder alles verteufeln, wenn die Resultate nicht immer stimmen. Denn wie eigentlich alle Fans tendieren auch wir nicht (Reid, Koivisto) gerade zu Geduld
Das beruhigt mich, denn ich war einer der wenigen der anfangs der letzten Saison immer gesagt hat, Reid kommt schon noch, gebt ihm Zeit...

Im Geduld üben bin ich gut, denn ich bin schon lange genug im Lido anzutreffen. Wo sonst lernt man Geduld besser?
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Beitrag von Warren »

chris69 hat geschrieben:Und trotzdem dürfen wir nicht vergessen, dass es Gilligan war, der uns zum ersten Mal ins Halbfinal brachte und auch diese Saison ist noch nicht zu Ende. Wieso sollten wir nicht wieder ins Halbfinal kommen (so wie letztes Jahr Kloten, bei denen das Gejammere um Eldebrink/Hollenstein während der Regular Season ebenso gross war wie jetzt bei uns)

Man tut jetzt wirklich so, als ob Gilligan bei uns gar nichts erreicht hat
Ich sage ja nicht, dass alles schlecht ist, was er macht und ich glaube auch, dass ein halbfinal durchaus nochmals drinliegt, aber ich glaube, dass er schlussendlich nicht der richtige ist für diese mannschaft..
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Beitrag von chlinä chnopf »

Rog hat geschrieben:Das beruhigt mich, denn ich war einer der wenigen der anfangs der letzten Saison immer gesagt hat, Reid kommt schon noch, gebt ihm Zeit...

Im Geduld üben bin ich gut, denn ich bin schon lange genug im Lido anzutreffen. Wo sonst lernt man Geduld besser?
stimmt, du hast an ihn geglaubt, wo ihn alle anderen am liebsten schon längst zum teufel geschickt hätten. kannst du mir mal einen kurs in geduld geben? :wink:
SCRJ-Fanatic hat geschrieben:wow ain Rebell 8)
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Beitrag von TsaTsa »

Rog hat geschrieben:
chris69 hat geschrieben:
TsaTsa hat geschrieben:
chlinä chnopf hat geschrieben:
Rog hat geschrieben: Ja, die Mannschaft und der Trainer müssen meiner Meinung nach auch nicht Freunde sein. Es muss aber so sein, dass man im Team Fortschritte erkennen kann, dass man sieht, dass sich gewisse Spieler weiterentwickeln. Dieses Gefühl habe ich bei Gilligan nicht. Meiner Meinung haben die meisten Spieler keine Fortschritte erzielt (Ausnahmen Fischer und Murray).
was ich bei gilligan auch sehr vermisse, ist das fehlende einsetzen der jungen spieler. müller, friedli und berger dürfte man meiner meinung nach öfters einsetzen und somit an die NLA gewöhnen. müller zum beispiel wird nächste saison nicht mehr elite spielen können. wohin will er? er ist ein no name in der NLA. :? ich hoffe sehr, klaus gibt dem jungen einen vertrag! :evil:
wenn eloranta mithilft das team für nächste saison zusammenzustellen, glaube ich haben auch die jungen eine chance. er wird sie sicher mehr miteinbeziehen.
Aber dann (wenn er wirklich mehr auf die Jungen setzt) sollten wir alle auch etwas Geduld beweisen und nicht wieder alles verteufeln, wenn die Resultate nicht immer stimmen. Denn wie eigentlich alle Fans tendieren auch wir nicht (Reid, Koivisto) gerade zu Geduld
Das beruhigt mich, denn ich war einer der wenigen der anfangs der letzten Saison immer gesagt hat, Reid kommt schon noch, gebt ihm Zeit...

Im Geduld üben bin ich gut, denn ich bin schon lange genug im Lido anzutreffen. Wo sonst lernt man Geduld besser?
du sagst es. auch ich habe immer gesagt, geduld der reid kommt noch und musste mir dabei allerhand anhören.
aber reid kam und wie......... :lol: aber irgendwann kannst du nicht mehr geduldig sein :wink:
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Beitrag von Memento »

Aus der heutigen NZZ

Absage an Hochrisiko-Strategie

Reto Klaus, Geschäftsführer der SCRJ Lakers, zum Trainerwechsel


Nach der Verpflichtung Bill Gilligans vor zwei Jahren sprachen Sie von einem Meilenstein für den Verein. Nun engagieren Sie Gilligans Vorgänger Kari Eloranta: Ist das kein Widerspruch?

Reto Klaus (Geschäftsführer SCRJ Lakers): Wir liessen Eloranta 2005 nur ungern ziehen: Wäre er aus familiären Gründen nicht nach Finnland zurückgekehrt, hätten wir Gilligan nicht geholt. Die letzte Saison unter Eloranta mit dem Play-off-Viertelfinal gegen Davos war ein Erfolg.

Mit dem Engagement Gilligans war Ihnen ein vielbeachteter Transfercoup gelungen. Wieso haben Sie nicht versucht, den Amerikaner längerfristig an die Lakers zu binden?

Da bestand nie auch nur die geringste Chance. Gilligan unterschreibt bloss Einjahresverträge.

Hätte Gilligan nächste Saison Lakers-Trainer bleiben können, wenn er gewollt hätte?

Ja und nein. Hätte er sich bis Mitte Dezember für den Verbleib entschieden, hätten wir den Vertrag sofort verlängert. Gilligan wusste aber auch, dass wir ab Mitte Dezember den Trainermarkt sondieren, falls er bis zu diesem Zeitpunkt nicht zusagt. Damit war der Abgang im Prinzip besiegelt. Vielleicht wollte Gilligan den Entscheid uns überlassen.

Letztes Jahr waren Sie geduldiger und liessen Gilligan bis Ende März werweissen.

Damals hatten wir Verständnis für sein Zögern, vieles bedeutete für ihn und seine Familie Neuland. Eine Hochrisiko-Strategie wie letzte Saison mit der Vertragsverlängerung am 30. März konnten wir jedoch kein zweites Mal fahren.

Ist nach den zuletzt nur noch durchschnittlichen Resultaten allenfalls die Liebe zu Gilligan etwas erloschen?

Ich habe noch nie einen Trainer geliebt. Die Wertschätzung ist jedoch unverändert hoch, wir haben auch nichts hinter Gilligans Rücken unternommen. Er war über unser Vorgehen immer auf dem Laufenden.

Sie äusserten sich eingangs lobend über Elorantas dritte und letzte Saison in Rapperswil. Es gab aber auch schwierige Momente.

Das stimmt. Wir waren die erste Trainerstation Elorantas in der Schweiz, er musste sich zuerst an die hiesigen Gepflogenheiten gewöhnen. Etwa daran, dass die Spieler von einem Trainer erwarten, dass er intensiv mit ihnen kommuniziert, dass er ihnen seine Entscheide begründet. In Finnland ist das anders, dort sind die Spieler Befehlsempfänger. Für die Wiederverpflichtung Elorantas sprachen auch seine Fähigkeiten als Ausbildner: Er hat bei uns eine Reihe junger Spieler weitergebracht. Darauf sind wir als Ausbildungsklub angewiesen.

Steht Eloranta auf Abruf bereit, falls die Resultate unter Gilligan ausbleiben sollten?

Darüber haben wir nicht gesprochen. Es ist unser und mit Sicherheit auch Gilligans Ehrgeiz, die Saison mit Erfolg zu Ende zu bringen.

Interview: ako
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Warren
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Beitrag von Warren »

21. Januar 2007, NZZ am Sonntag

Die eigenen Wege des Amerikaners
Trainer Bill Gilligan und die SCRJ-Lakers trennen sich - eine Scheidung mit Ansage
Von Peter B. Birrer


Die Chefetage der Rapperswil-Jona Lakers wollte nicht mehr länger zuwarten und wissen, wer der Cheftrainer der Saison 2007/08 ist. In Transfergesprächen lauteten die obligaten Fragen potenzieller Verstärkungen: «Wer ist Trainer?» Vor ein paar Tagen offizialisierten die St. Galler die Antwort. Der 53-jährige Amerikaner Bill Gilligan verlässt den Obersee und wird auf die nächste Saison hin durch seinen finnischen Vorgänger Kari Eloranta ersetzt. So endet auf halber Distanz die Liaison, die 2005 euphorisch als «Meilenstein» gefeiert worden ist.

Nach der Entfernung des Meilensteins steht so viel fest: Gilligan wollte nicht unbedingt in Rapperswil bleiben. Und die Lakers wollten nicht mehr unbedingt mit dem Amerikaner weiterarbeiten. Einen versteckten Hinweis darauf ist dem Communiqué zur Begrüssung Elorantas zu entnehmen. Wenn der Finne auf fünf Zeilen als «exzellenter Ausbildner» gerühmt wird, lässt dies den umgekehrten Schluss zu, dass Gilligan die Wünsche im Ausbildungsbereich der Lakers nicht befriedigte.

Gilligan ist und bleibt Gilligan. Oder wie der SCRJ-Lakers-Geschäftsführer Reto Klaus formuliert: «Bill ist Bill.» Der Amerikaner pflegt zeit seines (Eishockey-)Lebens nur Einjahresverträge abzuschliessen. Ohne Einschränkungen. Als er zwischen 1988 und 1992 den zuvor verwilderten und zerstrittenen SC Bern zähmte, ihn in vier Jahren zu drei Meistertiteln führte, waren Spekulationen über seine Zukunft jedes Jahr Tagesgeschäft. Er handelte aus der Position der Stärke, diktierte das Tempo, liess Klubpräsidenten zappeln und die Lohnsumme ansteigen. Dem Fachblatt «Sport» sagte er vor dem Play-off 1990: «Ich entscheide mich erst nach der Saison. Ein Trainer kann innert kurzer Zeit sehr viel verlieren, und er muss sich genau überlegen, wo er arbeitet.» Es kam sogar vor, dass inmitten meisterlicher SCB-Festivitäten tagelang die Frage hiess: Unterschreibt er? Gilligan sagt heute, dass in Bern viel hochstilisiert worden sei. Wichtige Teamstützen seien jeweils informiert gewesen.

2007; nicht mehr übergrosses, emotionales Berner Eishockey-Biotop, sondern St. Galler Überblickbarkeit. Bill Gilligan entledigt sich nach dem Training im Trainer-Büro der Eishalle in Rapperswil seiner Schlittschuhe.

Sind Sie ein Zögerer? Gilligan blickt auf und sagt ruhig: «Nein. Ich habe nur eine andere Philosophie. Im Eishockey kann schnell viel passieren - in beide Richtungen. Ich finde es total falsch, wenn in der Schweiz Verträge unterschrieben werden, bevor die Saison zu Ende ist.» - Haben Sie stets Einjahresverträge unterschrieben? «Mehr oder weniger.» - Tun Sie das im Gefühl der Stärke? «Vielleicht ist es dumm. Wenn ich länger angebunden bin und entlassen werde, erhalte ich mehr Geld. Eishockey ist dynamisch. Niemand weiss, was kommt.» Zum Stichwort «Sicherheit» («Die gibt es nicht») fügt er «Bequemlichkeit» hinzu. Die Versionen divergieren nicht. Die sporttechnische Führung der Lakers, bestehend aus dem Verwaltungsratsdelegierten Bruno Hug und Reto Klaus, tastete sich im November zur Zukunftsfrage vor. Doch Gilligan hatte sich noch nicht entschieden. Das Prozedere wiederholte sich im Dezember. Die Zeit schritt voran, der Amerikaner wurde über die Trainersuche stets informiert. Heute gibt er zu bedenken: «Es ist schon lange klar, dass wir uns trennen. Sie haben mir mehr als genug Zeit gegeben.» Der Verleger Hug lotste 2005 Gilligan, der zuvor das Team der Universität Amherst (Massachusetts) trainiert hatte, nach Rapperswil. Der Amerikaner sei «sehr eigenwillig», sagt Hug, «das hat Sonnen-, aber wie alles auch Schattenseiten, er macht alles so, wie er will.» Aber auch der Klub habe einen eigenen Charakter und gehe seinen eigenen Weg. In Äusserungen Gilligans dringt zudem durch, dass der Coach nur bedingt daran glaubt, in Rapperswil den Gipfel stürmen zu können.

Dass der - je nach Sichtweise - verschlossen, arrogant oder geheimnisvoll wirkende Gilligan nicht leicht zu fassen ist und eigene Wege geht, hat sich nicht verändert. Stürmischen Meisterfeiern pflegte er schnurstracks und teilweise vor der Schlusssirene zu entfliehen. Wenn andere im Jubel grölend untergingen, zog er sich entweder in die Einsamkeit des Mannschaft-Cars, in die Dunkelheit des Parkplatzes hinter der Resega oder in die Kabine der Gottéron-Junioren zurück - mit leiser Stimme und klarem Kopf Auskunft gebend. Es gibt kein Siegerbild mit ihm. Der «Berner Zeitung» beschied er 1989: «Ich bin ungeduldig, leicht gelangweilt, was arrogant wirken kann, habe oft Probleme, mich zu konzentrieren, bin oft stur, provoziere absichtlich, spiele gerne mit den Reaktionen anderer, und ich denke, dass ich auch zu selbstkritisch bin.» Will er andere herausfordern, indem er sich nicht festlegt? «Die Ungewissheit ist mein Antrieb. Aber da ist keine Absicht. Ich treibe kein böses Spiel.» 1991 sagte er im Play-off dem «Sport», die Zukunft offenlassend: «Irgendwo im Unterbewusstsein macht mir dieses Spiel ein bisschen Spass.» In Bern habe der Amerikaner seine Unterschrift an Bedingungen geknüpft, hiess es jeweils auch. Nach dem Motto: Wenn Ruotsalainen zurückkommt, bleibe ich.

Doch vielleicht hat Gilligans Zögern diesmal mehr lebensnahe Gründe. Er ist Vater dreier Kinder im Alter von zwei, drei und sechs Jahren. Seine Frau ist Amerikanerin. Wo wird eingeschult? In welcher Sprache? Zurück in die USA? Er wisse es noch nicht. Sagt er. Oder doch Trainer in Europa bleiben? Auch das ist möglich.
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Beitrag von chlinä chnopf »

Der «Berner Zeitung» beschied er 1989: «Ich bin ungeduldig, leicht gelangweilt, was arrogant wirken kann, habe oft Probleme, mich zu konzentrieren, bin oft stur, provoziere absichtlich, spiele gerne mit den Reaktionen anderer, und ich denke, dass ich auch zu selbstkritisch bin.»
das war zwar 1989, doch irgendwie habe ich das dumpfe gefühl, dass der typ sich nicht gross verändert hat in den letzten 18 jahren... :roll:
SCRJ-Fanatic hat geschrieben:wow ain Rebell 8)
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