Nein, Scrj-Attack war wohl jemand anders.
Änderungen seit der Lakers-Sache
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Johnny
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stgallenost
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Aus NZZ am Sonntag
Erfolgreiches Löwen-Recycling
Die SCRJ Lakers laufen den ZSC Lions den Rang ab. Die Geschichte eines Aufstiegs. Von Thomas Renggli
Als der SC Rapperswil-Jona 1977 in der Nationalliga B ankam, tat er das quasi in einem Ballon. Weil die Kunsteisbahn am Lido nur eine schöne Aussicht, aber kein Dach hatte, spannten die St. Galler kurz entschlossen eine Ballonhülle über den Rink. Neun Jahre mussten sie in diesem Provisorium ausharren - manchmal mit mehr, manchmal mit weniger Luft. Und mit einer Infrastruktur, die an die Steinzeit der körperlichen Ertüchtigung erinnerte. Reto Klaus, seit 1994 Manager am Obersee, damals aber Spieler des Zürcher SC, rümpft noch heute angeekelt die Nase: «Die Garderoben waren grauenhaft. Es hat ganz übel gestunken.»
29 Jahre später sind die strengen Düfte verflogen - selbst wenn die Rapperswiler für ein Toilettenpapier werben. Der Klub, der während Jahren als graue Maus der Liga mehr geduldet als akzeptiert war, hat mit dem Bezug der Diners Club Arena den Mief der Durchschnittlichkeit hinter sich gelassen - sportlich wie wirtschaftlich. Eine Mannschaft, die sich in der oberen Tabellenhälfte festgekrallt hat, ein Budget von 9 Millionen Franken und der vierthöchste Zuschauerdurchschnitt (5450) beweisen, dass selbst in einer oft überhitzten Branche eine Strategie der Vernunft und der kleinen Schritte zum Erfolg führen kann.
Im Marketingbereich jedenfalls gehören die St. Galler zur Kopfgruppe: Aus der Trikot- sowie Bully-Kreis-Werbung generieren sie 1,8 Millionen Franken. Die Namensrechte am Stadion tragen 1,3 Millionen ein. Dank der verbesserten Catering-Situation wurde schon nach vier Heimspielen über ein Viertel des Ertrags der gesamten letzten Saison erwirtschaftet (250 000 Franken). Und die wichtigste Gönnervereinigung, der «100er-Club», vermochte die Mitgliederzahl innert weniger Monate von 52 (à 5000 Franken) auf 220 (à 6000 Franken) zu steigern. Der Zeitungsverleger Bruno Hug, die graue Eminenz, gilt als bester Verkäufer der Region und diktiert der lokalen Gastronomie sogar die Menukarte: Wer den McLakers-Burger probieren will, muss nach Rapperswil. Nur ein Problem bleibt ungelöst: Das Kürzel SCRJ verursacht spätestens beim dritten Mal Aussprechen Halsbeschwerden.
Tiefe Schmerzen löst der Rapperswiler Eishockey-Boom am anderen See-Ende aus, im Revier der ZSC Lions. Zwar blickten die während Jahren mit einem wohlwollenden, aber überlegenen Lächeln seeaufwärts, doch jetzt wurden sie von den St. Gallern quasi rechts überholt. Dabei sind sie indirekt an deren Erfolg beteiligt. Denn in der Rosenstadt ist das Lions-Recycling ein wichtiger Faktor. Leute, die in Oerlikon den exklusiven Ansprüchen nicht mehr genügen, sind am Lido üblicherweise hochwillkommen.
In den neunziger Jahren waren es vor allem Spieler, die abseits des Eises die Vorgesetzten mindestens so stark beschäftigten wie auf dem Eis ihre Gegner (Bachofner, Lüber oder Heim). Heute stehen 7 einstige ZSC-Löwen im Rapperswiler Kader, die mehrheitlich auch in Zürich wieder ein Thema sein könnten: Schrepfer, Micheli, Kamber, Walser, Guyaz, Bayer, Morger. Reto Klaus bringt den Wandel der Personalstrategie in Verbindung mit dem gewachsenen wirtschaftlichen Potenzial: «Spieler mit Talent und Top-Einstellung wären früher nie zu uns gekommen. Heute ist das anders. In den beiden Jahren vor dem Einzug in die neue Halle haben wir mit einem Defizit von jeweils 0,5 Millionen Franken kalkuliert - um das Team sukzessive aufzubauen. Dank dem sportlichen Erfolg fielen die Rechnungen aber besser aus: 2005 mit einem operativen Erfolg, 2006 mit einem Defizit von 210 000 Franken.»
Visuell drückt sich der Rapperswiler Aufbruch seit vergangener Saison in einer Farb-Kreation (eisblau) und einem mehr oder weniger phantasievollen Namen-Anhängsel (Lakers) aus. Es soll den Matchbesuchern aus dem umliegenden Hinterland die Identifikation erleichtern, hat aber noch zu keiner Revolution geführt: Selbst im Kreditkarten-Zeitalter gibt's in jedem Drittel ein Goldvreneli zu gewinnen, und von den Rängen tönt es «Hopp Rappi» und nicht «Let's go Lakers». Die Symbolfigur der neuen Ära ist aber ohnehin kein Englischlehrer, sondern der amerikanische Trainer Bill Gilligan. Der Mann, der in Bern einst die Schweizer Szene geprägt und sich mit John Slettvoll und dem Grande Lugano epische Duelle geliefert hatte, schien eigentlich eine Nummer zu gross für den Klub neben dem Kinderzoo.
Doch jetzt steht Gilligan in der zweiten Saison an der Rapperswiler Bande - und bereits wieder auf der Erfolgsspur. Eine Schwäche gilt es aber noch zu beheben: Mit der Favoritenrolle hat man in Rapperswil noch nicht leben gelernt. Das ist am Freitag gegen die ZSC Lions bei der 5:7-Heimniederlage deutlich geworden. Zu nachlässig, zu fahrig, zu disziplinlos trat die Mannschaft auf. An den gewachsenen Ansprüchen ändert das allerdings nichts. «Wir wollen Meister werden», sagt Klaus.
Der Himmel ist das Limit. Und dem sind die Lakers mit ihrem um 5 Meter angehobenen Hallendach schon jetzt ein wichtiges Stück nähergekommen.
Dem gibt's nichts mehr hinzuzufügen - Ausser:
Nutzt jetzt Eure Chance und gebt Gas - kein Schlafmützeneishockey bitte!!
Erfolgreiches Löwen-Recycling
Die SCRJ Lakers laufen den ZSC Lions den Rang ab. Die Geschichte eines Aufstiegs. Von Thomas Renggli
Als der SC Rapperswil-Jona 1977 in der Nationalliga B ankam, tat er das quasi in einem Ballon. Weil die Kunsteisbahn am Lido nur eine schöne Aussicht, aber kein Dach hatte, spannten die St. Galler kurz entschlossen eine Ballonhülle über den Rink. Neun Jahre mussten sie in diesem Provisorium ausharren - manchmal mit mehr, manchmal mit weniger Luft. Und mit einer Infrastruktur, die an die Steinzeit der körperlichen Ertüchtigung erinnerte. Reto Klaus, seit 1994 Manager am Obersee, damals aber Spieler des Zürcher SC, rümpft noch heute angeekelt die Nase: «Die Garderoben waren grauenhaft. Es hat ganz übel gestunken.»
29 Jahre später sind die strengen Düfte verflogen - selbst wenn die Rapperswiler für ein Toilettenpapier werben. Der Klub, der während Jahren als graue Maus der Liga mehr geduldet als akzeptiert war, hat mit dem Bezug der Diners Club Arena den Mief der Durchschnittlichkeit hinter sich gelassen - sportlich wie wirtschaftlich. Eine Mannschaft, die sich in der oberen Tabellenhälfte festgekrallt hat, ein Budget von 9 Millionen Franken und der vierthöchste Zuschauerdurchschnitt (5450) beweisen, dass selbst in einer oft überhitzten Branche eine Strategie der Vernunft und der kleinen Schritte zum Erfolg führen kann.
Im Marketingbereich jedenfalls gehören die St. Galler zur Kopfgruppe: Aus der Trikot- sowie Bully-Kreis-Werbung generieren sie 1,8 Millionen Franken. Die Namensrechte am Stadion tragen 1,3 Millionen ein. Dank der verbesserten Catering-Situation wurde schon nach vier Heimspielen über ein Viertel des Ertrags der gesamten letzten Saison erwirtschaftet (250 000 Franken). Und die wichtigste Gönnervereinigung, der «100er-Club», vermochte die Mitgliederzahl innert weniger Monate von 52 (à 5000 Franken) auf 220 (à 6000 Franken) zu steigern. Der Zeitungsverleger Bruno Hug, die graue Eminenz, gilt als bester Verkäufer der Region und diktiert der lokalen Gastronomie sogar die Menukarte: Wer den McLakers-Burger probieren will, muss nach Rapperswil. Nur ein Problem bleibt ungelöst: Das Kürzel SCRJ verursacht spätestens beim dritten Mal Aussprechen Halsbeschwerden.
Tiefe Schmerzen löst der Rapperswiler Eishockey-Boom am anderen See-Ende aus, im Revier der ZSC Lions. Zwar blickten die während Jahren mit einem wohlwollenden, aber überlegenen Lächeln seeaufwärts, doch jetzt wurden sie von den St. Gallern quasi rechts überholt. Dabei sind sie indirekt an deren Erfolg beteiligt. Denn in der Rosenstadt ist das Lions-Recycling ein wichtiger Faktor. Leute, die in Oerlikon den exklusiven Ansprüchen nicht mehr genügen, sind am Lido üblicherweise hochwillkommen.
In den neunziger Jahren waren es vor allem Spieler, die abseits des Eises die Vorgesetzten mindestens so stark beschäftigten wie auf dem Eis ihre Gegner (Bachofner, Lüber oder Heim). Heute stehen 7 einstige ZSC-Löwen im Rapperswiler Kader, die mehrheitlich auch in Zürich wieder ein Thema sein könnten: Schrepfer, Micheli, Kamber, Walser, Guyaz, Bayer, Morger. Reto Klaus bringt den Wandel der Personalstrategie in Verbindung mit dem gewachsenen wirtschaftlichen Potenzial: «Spieler mit Talent und Top-Einstellung wären früher nie zu uns gekommen. Heute ist das anders. In den beiden Jahren vor dem Einzug in die neue Halle haben wir mit einem Defizit von jeweils 0,5 Millionen Franken kalkuliert - um das Team sukzessive aufzubauen. Dank dem sportlichen Erfolg fielen die Rechnungen aber besser aus: 2005 mit einem operativen Erfolg, 2006 mit einem Defizit von 210 000 Franken.»
Visuell drückt sich der Rapperswiler Aufbruch seit vergangener Saison in einer Farb-Kreation (eisblau) und einem mehr oder weniger phantasievollen Namen-Anhängsel (Lakers) aus. Es soll den Matchbesuchern aus dem umliegenden Hinterland die Identifikation erleichtern, hat aber noch zu keiner Revolution geführt: Selbst im Kreditkarten-Zeitalter gibt's in jedem Drittel ein Goldvreneli zu gewinnen, und von den Rängen tönt es «Hopp Rappi» und nicht «Let's go Lakers». Die Symbolfigur der neuen Ära ist aber ohnehin kein Englischlehrer, sondern der amerikanische Trainer Bill Gilligan. Der Mann, der in Bern einst die Schweizer Szene geprägt und sich mit John Slettvoll und dem Grande Lugano epische Duelle geliefert hatte, schien eigentlich eine Nummer zu gross für den Klub neben dem Kinderzoo.
Doch jetzt steht Gilligan in der zweiten Saison an der Rapperswiler Bande - und bereits wieder auf der Erfolgsspur. Eine Schwäche gilt es aber noch zu beheben: Mit der Favoritenrolle hat man in Rapperswil noch nicht leben gelernt. Das ist am Freitag gegen die ZSC Lions bei der 5:7-Heimniederlage deutlich geworden. Zu nachlässig, zu fahrig, zu disziplinlos trat die Mannschaft auf. An den gewachsenen Ansprüchen ändert das allerdings nichts. «Wir wollen Meister werden», sagt Klaus.
Der Himmel ist das Limit. Und dem sind die Lakers mit ihrem um 5 Meter angehobenen Hallendach schon jetzt ein wichtiges Stück nähergekommen.
Dem gibt's nichts mehr hinzuzufügen - Ausser:
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Mr. Checker
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Super, mit jeder medialen Lobeshymne sinkt die Chance, wieder mal ein Spiel zu gewinnen. Schmettert die Dilettanten vom Obersee wieder mal richtig runter, und die Jungs spielen vielleicht wieder mal Eishockey. Das professionelle Gebastel auf dem Eis, dem sich die unseren seit der vierten Runde hingegeben haben, nervt. Zum Glück haben wir Glück und sind noch oberhalb des Strichs, noch zwei drei solche Artikel und wir sind drunter. Basta.
Schön waren die Zeiten, als die graue Maus wiederum eine Schwächung des Kaders erfahren musste und wohl kaum über den letzten Platz hinauskommen konnte.
Wenigsten haben wir jetzt einen Gegenpol(en).
Schön waren die Zeiten, als die graue Maus wiederum eine Schwächung des Kaders erfahren musste und wohl kaum über den letzten Platz hinauskommen konnte.
Wenigsten haben wir jetzt einen Gegenpol(en).
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Johnny
was sich definitiv geändert hat ist dass kein schwein weiss wie wir heissen:
Signierter Top Scorer Helm RSJC Lakers
http://info.ricardo.ch/ronald_mcdonald
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http://info.ricardo.ch/ronald_mcdonald
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Chris
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da ist was Wahres dran.Johnny hat geschrieben:was sich definitiv geändert hat ist dass kein schwein weiss wie wir heissen:
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