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Lieber Herr Zaugg
Nun hat sie also am gestrigen Abend in Biel der Chefcoach der Rapperswil Jona Lakers John Slettvoll beleidigt. Schön, dass Sie gleich dazu schreiben, er habe dies im Beisein Ihrer Kollegen getan – so verleihen Sie Ihrer Aussage mehr Glaubwürdigkeit.
Dabei geht es mir als Leser gar nicht so sehr darum, ob Herr Slettvoll, über dessen Namen Sie sich vor geraumer Zeit öffentlich lustig machten mit dem Zitat eines seiner ehemaligen Spieler, der respektlos darauf beharrte, ihn Svetlov zu nennen, da er ja schlimmer als ein russischer Kommunist sei, Sie tatsächlich beleidigt hat. Unser Strafrecht bietet Ihnen da genügend Raum zum Schutz gegen jeden, der Ihre Persönlichkeit verletzt oder daran mitwirkt. Apropos Ihre Kollegen. So mancher von ihnen will das Recht, beleidigt zu werden, verteidigen (wie widersprüchlich die Ansichten der schreibenden Zunft doch sind) so, wie Salman Rushdie, dessen genannter Wunsch von Michael Bischoff übersetzt und in der Weltwoche veröffentlicht wurde (sorry für fehlende Details in meiner Quellenangabe, bin halt kein Reporter).
Sie gewinnen lieber auf dem Papier, in der Zeitung oder im Internet als vor einem Richter. Ich gewann den Eindruck, Sie wollen durch Ihre eigenen Artikel und Kolumnen Recht sprechen. In Wirklichkeit ernennen Sie auf diesem „ungewöhnlichen Rechtsweg“ die mündigen Leser zum Richter. Leser bilden sich ihr eigenes Urteil. Gut für so manchen Verfasser, denn so gibt es kein einstimmiges Urteil. So kann eines, das Ihren Wünschen entspricht und die Meinung bestätigt bzw. untermauert, herangezogen werden um z.B. mein folgendes "niederzubügeln". Gott sei dank dürfte vor diesem Hintergrund mein Artikel, den ich verfasse und ins Lakersforum setze, nicht wirklich ins Gewicht fallen oder gar weh tun – es ist eines von tausenden (Möchte-gern-)Urteilen. Zumindest hoffe ich das.
Wie heisst es immer so schön am Fuss Ihrer Kolumne? „Diesen Artikel weiterempfehlen“. So manches Mal beabsichtigte ich, Ihnen das Lesen Ihres eigenen Artikels zu empfehlen. Heute tue ich es. Lesen Sie in chronologischer Reihenfolge, was Sie seit August 2009 bis heute kundgetan haben:
Den gestern siegreichen EHC Biel kritisierten Sie vor Saisonstart, weil „so oder so .. die Verpflichtung Ruhnkes eine führungstechnische Todsünde“ sei. Weiter führen Sie aus: „Kevin Schläpfer ist sich übrigens dieser Problematik sehr wohl bewusst. Wir überlassen ihm das Schlusswort in dieser Sache: «Die Polemik um Ruhnke ist mir egal. Wer ein bisschen Gegenwind in den Medien nicht aushält, sollte nicht im Eishockey-Geschäft tätig sein. Entschieden wird auf dem Eis. Sind wir mit Ruhnke erfolgreich, so folgen von den gleichen Leuten, die uns jetzt kritisieren, die schönsten Lobeshymnen. Wenn wir scheitern, bekommen wir Prügel. Am Ende des Tages hat der Sieger immer recht.»
Heute schreiben Sie nicht von Tödsünden, sondern schönste Lobeshymnen. Insofern wundert es nicht, dass Sie das 5:1 der Bieler würdigen. Doch das angezeigte Endergebnis sei auch in Ihrem Fall (der Leser geht von der geschilderten Verbalattacke aus), die „letzte Wahrheit“. Ich glaube, selbst Herr Schläpfer ging in seinem Statement zu Saisonbeginn nicht davon aus, dass Sie Siege des EHC Biel als „Ihr Recht“ beanspruchen, um als vermeintlicher Sieger aus Ihrer Auseinandersetzung mit Herrn Slettvoll hervorzugehen. Ich denke, gestern hiess der Sieger EHC Biel, nicht Klaus Zaugg.
In einer der nächsten Kolumnen galt Ihr Wort den Lakers. Und Sie lobten sich selbst, weil Sie mit Ihrer Prognose klugerweise abgewartet hatten und die Neuverpflichtung Daniel Manzatos im Gegensatz der (eingangs erwähnten?) Kollegen berücksichtigen konnten:
„Im August wird es Zeit, die Saisonprognosen in Druck zu geben. Pech, wer das noch vor Mitte des Monates getan hat. Die Lakers holen nämlich Nationaltorhüter Daniel Manzato. Die Lakers stehen damit auf der Torhüterposition wieder auf Augenhöhe mit Servette, haben aber die viel besseren Schweizer Stürmer.“
Und weiter:
„Also definitiv Biel, Ambri, Servette und Langnau in den Playouts? Das wäre logisch.“
„Damit sind die Lakers erstmals nicht mehr Aussenseiter.“
„Die Ausländer sind gut genug, um die Lakers in die obere Tabellenhälfte zu bringen.“
Ich möchte Ihnen aber zu Gute halten, dass Sie schon damals das Hintertörchen offen hielten, bei Überraschungen allwöchentlich die Prognosen umschreiben zu müssen. Sie hatten das Gespür für das, was in den Wochen danach notwendig und auch von Ihnen getan wurde. So hatte ich als Leser aber immer wieder Ihre neueste Prognose auf dem Monitor. Obwohl - sind das dann noch Prognosen? Inzwischen haben Sie Ihre Einschätzung bzgl. Lakers und Servette der Realität angepasst. Danke.
Derartige Zeilen, auch wenn Sie nur von einem lesenden Richter (siehe oben) sind, lösen vermutlich eben jenen Ärger aus, der in noch ungleich angriffslustigerer Form bei anderen Personen geschürt wurde. Ich denke auch an dieses Zitat:
„Vielleicht ist es einfach Summanens Pech, dass er zu wenig Goethe gelesen hat. Denn der Dichterfürst hat einmal treffend formuliert: «Der Pfeil des Schimpfs kehrt auf den Mann zurück, der zu verwunden glaubt.“
Das haben Sie über den Trainer geschrieben, den Sie wenig später in schwindelerregend hohen Tönen lobten mit diesen Zeilen:
„Lugano hat das Talent, um die Meisterschaft zu gewinnen und das Management für den Abstieg in die NLB. Aus dieser Mischung ergeben sich spektakuläre Playouts. Es sei denn, Kenta Johansson wagt es, durchzugreifen. So wie Raimo Summanen bei den Lakers.
Es gibt nämlich … so ein Datum in dieser Saison, das einen Wendepunkt markiert. Der 26. September 2009. An diesem Tag haben die Lakers den EHC Biel mit 6:0 vom Eis gefegt. Und der Kanadier Stacy Roest sass auf der Tribune. Hätten die Lakers gegen Biel verloren, wäre Summanen in Teufels Küche geraten. Er wagte alles und gewann alles: Die Mannschaft reagierte auf diese Bestrafung der kanadischen Diva positiv. Seit diesem 26. September ist der Trainer bei den Lakers das unantastbare Alphatier. Nicht bloss in der Kabine. Sondern im ganzen Hockeyunternehmen. Die Spieler wissen, was es geschlagen hat. Wann fliegt Raimo Summanen? Diese Frage habe ich diese Saison schon einmal gestellt. (Anm. meinerseits: Es war auf keinen Fall in der Woche zuvor – siehe vorletzter Satz). Das war zu einem Zeitpunkt, als der im besten Hockeysinne verrückte finnische Feuerkopf noch nicht bei den Lakers gelandet war. Das Datum seiner Landung ist der 26. September.“
Hier die weiteren lobenden Worte:
„Trainer Raimo Summanen hat es geschafft, das Spiel zu organisieren, defensiv zu stabilisieren und zwischen Offensive und Defensive eine gute Balance zu finden: Nur die Lakers haben von den sechs Teams der zweiten Tabellenhälfte ein positives Torverhältnis. Aber wenn es denn tatsächlich zum «High Noon» kommen sollte, haben die Lakers nicht die Emotionen, den «heiligen Zorn» und die Leidenschaft von Gottéron.“
Die Duelle Fribourg vs Rapperswil sind in dieser Saison wahrlich „High Noon“-unwürdig – mal abgesehen von der Spannung und dem engen Kampf im Klassement. Ich möchte aber ergänzen, dass die Lakers vor wenigen Tagen im direkten Duell als Sieger vom Eis gingen. Sie werden sagen, es habe dafür keine Emotionen gebraucht und dass es noch ein paar Minuten (Vorrundenpartien) bis zum High Noon sind. Stimmt. Allerdings sah ich auch nicht den „heiligen Zorn und die Leidenschaft von Gottéron.“
Erstaunlich ist, dass wenige Tage später Ihre Einschätzung der Kompetenzbereiche Herrn Summanes überhaupt nicht mehr dem entsprechen, was zu Beginn des zuletzt zitierten Absatzes steht.
Themenwechsel.
Der von Ihnen im heutigen Bericht „Gott-sei-dank-nicht-Ihr-Vorgesetzte“ nahm eventuell eine verbale Bewertung Ihrer Äusserungen vor, die Sie in einer Kolumne niederschrieben, bevor Herr Slettvoll überhaupt mit seiner Arbeit begonnen hatte:
„Sein Zynismus ist Humor für Fortgeschrittene. Er kehrte später mehrmals nach Lugano zurück, stieg mit Herisau in die NLB ab und brachte im Frühjahr 2008 das Kunststück fertig, Lugano mit steinzeitlichem Beton-Hockey in die Playouts zu versenken. Von diesem Schock hat sich das Unternehmen Lugano bis heute nicht erholt. Und nun suchen die Lakers die Probleme von heute mit einem Trainer von vorgestern zu lösen und erhoffen sich so eine Zukunft.“ „Der Weg aus der Krise führt bei den Lakers nur über den Wechsel der sportlichen Führung, Aufräumarbeiten im Team (dazu gehört eine Lösung des Problems Roest) und das Engagement des richtigen Trainers. Auf dem Weg zu dieser Einsicht wäre für die Lakers nichts so hilfreich wie ein Sturz in die Playouts.“
Glaubten Sie gestern wirklich, Herr Slettvoll hatte grosse Freude, Sie zu treffen?
Apropos Freude. Ich freute mich, als Sie vor einigen Wochen begannen, ein Fünkchen Positives über die Lakers zu schreiben:
„Wenn einer die trägen Lakers in ein dynamisches Hockeyunternehmen verwandeln kann - dann Christian Weber. Mit Weber beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der Lakers. Die alles entscheidende Frage: Bekommt Weber Freiheit und Kompetenz, um die Lakers nach seinem Willen zu formen? Wenn ja, hat auch Reto Klaus seinen Job gerettet. Wenn nein, ist Webers Trainer-Karriere nachhaltig ruiniert. So wie diejenige einiger seiner Vorgänger bei den Lakers.“
Leider schrieben Sie wenige Tage später den soeben noch gelobten Christian Weber betreffend, folgendes:
„Okay, das Management der SCL Tigers hat Weber zu einer Entscheidung gedrängt. Nun ist die Antwort da: Weber wird ab nächster Saison für die Lakers arbeiten. Für die direkte Konkurrenz. Für einen wahrscheinlichen Gegner der SCL Tigers in den Playouts dieser Saison. Webers Entscheid ist zu respektieren. Aber ebenso müsste Weber entsprechende Reaktionen der SCL Tigers akzeptieren. In der Privatwirtschaft werden Kaderleute, die bei der Konkurrenz unterschreiben, ja, die auch nur mit der Konkurrenz verhandeln, sofort freigestellt. Meistens muss das Büro in weniger als einer Stunde geräumt werden. Genau das müssten auch die SCL Tigers tun. Sie sollten Weber per sofort feuern bzw. freistellen und mit Büro-, Kabinen- und Stadionverbot belegen.“
Ich ahne, wie der im Sommer in Rapperswil startende Trainer über den Reporter denkt, der dessen Freistelllung und ein Stadionverbot fordert. Herr Weber hat vermutlich die menschliche Grösse, über so etwas hinweg zu sehen und Sie auch dann mit für Ihre Tätigkeit notwendigen Informationen zu versorgen.
Ich, ein Fan der von Ihnen so bezeichneten langsamsten Mannschaft Europas (glauben Sie mir, ich habe da schon andere Matches gesehen und übrigens meine mich umringenden Kollegen auch), bin wahrscheinlich einer der sehr wenigen, vielleicht auch ersten, die ihr Urteil (wohlgemerkt nur eines von Tausenden) in einem Medium abgeben, das Sie gewöhnlich nutzen. Ich glaube, Sie würden besser EINEN Richter urteilen lassen, als ihre gesamte Leserschaft. Denn die Urteile Letzterer werden Sie vermutlich nur ungern lesen. Meine Kollegen sind übrigens keine Rappi-Fans.
Gut, habe ich nicht mit Ihnen beruflich zu tun. Und es wird Sie vielleicht wurmen, dass ich nur ein Nickname in einem Forum bin. Schlichter und Schiedsrichter brauchen wir nicht. Es wird eine letzte Wahrheit geben. Die Meinung des Lesers. Eine, die sich nicht so oft ändert wie Ihre (Beispiele siehe oben).
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Nun hat sie also am gestrigen Abend in Biel der Chefcoach der Rapperswil Jona Lakers John Slettvoll beleidigt. Schön, dass Sie gleich dazu schreiben, er habe dies im Beisein Ihrer Kollegen getan – so verleihen Sie Ihrer Aussage mehr Glaubwürdigkeit.
Dabei geht es mir als Leser gar nicht so sehr darum, ob Herr Slettvoll, über dessen Namen Sie sich vor geraumer Zeit öffentlich lustig machten mit dem Zitat eines seiner ehemaligen Spieler, der respektlos darauf beharrte, ihn Svetlov zu nennen, da er ja schlimmer als ein russischer Kommunist sei, Sie tatsächlich beleidigt hat. Unser Strafrecht bietet Ihnen da genügend Raum zum Schutz gegen jeden, der Ihre Persönlichkeit verletzt oder daran mitwirkt. Apropos Ihre Kollegen. So mancher von ihnen will das Recht, beleidigt zu werden, verteidigen (wie widersprüchlich die Ansichten der schreibenden Zunft doch sind) so, wie Salman Rushdie, dessen genannter Wunsch von Michael Bischoff übersetzt und in der Weltwoche veröffentlicht wurde (sorry für fehlende Details in meiner Quellenangabe, bin halt kein Reporter).
Sie gewinnen lieber auf dem Papier, in der Zeitung oder im Internet als vor einem Richter. Ich gewann den Eindruck, Sie wollen durch Ihre eigenen Artikel und Kolumnen Recht sprechen. In Wirklichkeit ernennen Sie auf diesem „ungewöhnlichen Rechtsweg“ die mündigen Leser zum Richter. Leser bilden sich ihr eigenes Urteil. Gut für so manchen Verfasser, denn so gibt es kein einstimmiges Urteil. So kann eines, das Ihren Wünschen entspricht und die Meinung bestätigt bzw. untermauert, herangezogen werden um z.B. mein folgendes "niederzubügeln". Gott sei dank dürfte vor diesem Hintergrund mein Artikel, den ich verfasse und ins Lakersforum setze, nicht wirklich ins Gewicht fallen oder gar weh tun – es ist eines von tausenden (Möchte-gern-)Urteilen. Zumindest hoffe ich das.
Wie heisst es immer so schön am Fuss Ihrer Kolumne? „Diesen Artikel weiterempfehlen“. So manches Mal beabsichtigte ich, Ihnen das Lesen Ihres eigenen Artikels zu empfehlen. Heute tue ich es. Lesen Sie in chronologischer Reihenfolge, was Sie seit August 2009 bis heute kundgetan haben:
Den gestern siegreichen EHC Biel kritisierten Sie vor Saisonstart, weil „so oder so .. die Verpflichtung Ruhnkes eine führungstechnische Todsünde“ sei. Weiter führen Sie aus: „Kevin Schläpfer ist sich übrigens dieser Problematik sehr wohl bewusst. Wir überlassen ihm das Schlusswort in dieser Sache: «Die Polemik um Ruhnke ist mir egal. Wer ein bisschen Gegenwind in den Medien nicht aushält, sollte nicht im Eishockey-Geschäft tätig sein. Entschieden wird auf dem Eis. Sind wir mit Ruhnke erfolgreich, so folgen von den gleichen Leuten, die uns jetzt kritisieren, die schönsten Lobeshymnen. Wenn wir scheitern, bekommen wir Prügel. Am Ende des Tages hat der Sieger immer recht.»
Heute schreiben Sie nicht von Tödsünden, sondern schönste Lobeshymnen. Insofern wundert es nicht, dass Sie das 5:1 der Bieler würdigen. Doch das angezeigte Endergebnis sei auch in Ihrem Fall (der Leser geht von der geschilderten Verbalattacke aus), die „letzte Wahrheit“. Ich glaube, selbst Herr Schläpfer ging in seinem Statement zu Saisonbeginn nicht davon aus, dass Sie Siege des EHC Biel als „Ihr Recht“ beanspruchen, um als vermeintlicher Sieger aus Ihrer Auseinandersetzung mit Herrn Slettvoll hervorzugehen. Ich denke, gestern hiess der Sieger EHC Biel, nicht Klaus Zaugg.
In einer der nächsten Kolumnen galt Ihr Wort den Lakers. Und Sie lobten sich selbst, weil Sie mit Ihrer Prognose klugerweise abgewartet hatten und die Neuverpflichtung Daniel Manzatos im Gegensatz der (eingangs erwähnten?) Kollegen berücksichtigen konnten:
„Im August wird es Zeit, die Saisonprognosen in Druck zu geben. Pech, wer das noch vor Mitte des Monates getan hat. Die Lakers holen nämlich Nationaltorhüter Daniel Manzato. Die Lakers stehen damit auf der Torhüterposition wieder auf Augenhöhe mit Servette, haben aber die viel besseren Schweizer Stürmer.“
Und weiter:
„Also definitiv Biel, Ambri, Servette und Langnau in den Playouts? Das wäre logisch.“
„Damit sind die Lakers erstmals nicht mehr Aussenseiter.“
„Die Ausländer sind gut genug, um die Lakers in die obere Tabellenhälfte zu bringen.“
Ich möchte Ihnen aber zu Gute halten, dass Sie schon damals das Hintertörchen offen hielten, bei Überraschungen allwöchentlich die Prognosen umschreiben zu müssen. Sie hatten das Gespür für das, was in den Wochen danach notwendig und auch von Ihnen getan wurde. So hatte ich als Leser aber immer wieder Ihre neueste Prognose auf dem Monitor. Obwohl - sind das dann noch Prognosen? Inzwischen haben Sie Ihre Einschätzung bzgl. Lakers und Servette der Realität angepasst. Danke.
Derartige Zeilen, auch wenn Sie nur von einem lesenden Richter (siehe oben) sind, lösen vermutlich eben jenen Ärger aus, der in noch ungleich angriffslustigerer Form bei anderen Personen geschürt wurde. Ich denke auch an dieses Zitat:
„Vielleicht ist es einfach Summanens Pech, dass er zu wenig Goethe gelesen hat. Denn der Dichterfürst hat einmal treffend formuliert: «Der Pfeil des Schimpfs kehrt auf den Mann zurück, der zu verwunden glaubt.“
Das haben Sie über den Trainer geschrieben, den Sie wenig später in schwindelerregend hohen Tönen lobten mit diesen Zeilen:
„Lugano hat das Talent, um die Meisterschaft zu gewinnen und das Management für den Abstieg in die NLB. Aus dieser Mischung ergeben sich spektakuläre Playouts. Es sei denn, Kenta Johansson wagt es, durchzugreifen. So wie Raimo Summanen bei den Lakers.
Es gibt nämlich … so ein Datum in dieser Saison, das einen Wendepunkt markiert. Der 26. September 2009. An diesem Tag haben die Lakers den EHC Biel mit 6:0 vom Eis gefegt. Und der Kanadier Stacy Roest sass auf der Tribune. Hätten die Lakers gegen Biel verloren, wäre Summanen in Teufels Küche geraten. Er wagte alles und gewann alles: Die Mannschaft reagierte auf diese Bestrafung der kanadischen Diva positiv. Seit diesem 26. September ist der Trainer bei den Lakers das unantastbare Alphatier. Nicht bloss in der Kabine. Sondern im ganzen Hockeyunternehmen. Die Spieler wissen, was es geschlagen hat. Wann fliegt Raimo Summanen? Diese Frage habe ich diese Saison schon einmal gestellt. (Anm. meinerseits: Es war auf keinen Fall in der Woche zuvor – siehe vorletzter Satz). Das war zu einem Zeitpunkt, als der im besten Hockeysinne verrückte finnische Feuerkopf noch nicht bei den Lakers gelandet war. Das Datum seiner Landung ist der 26. September.“
Hier die weiteren lobenden Worte:
„Trainer Raimo Summanen hat es geschafft, das Spiel zu organisieren, defensiv zu stabilisieren und zwischen Offensive und Defensive eine gute Balance zu finden: Nur die Lakers haben von den sechs Teams der zweiten Tabellenhälfte ein positives Torverhältnis. Aber wenn es denn tatsächlich zum «High Noon» kommen sollte, haben die Lakers nicht die Emotionen, den «heiligen Zorn» und die Leidenschaft von Gottéron.“
Die Duelle Fribourg vs Rapperswil sind in dieser Saison wahrlich „High Noon“-unwürdig – mal abgesehen von der Spannung und dem engen Kampf im Klassement. Ich möchte aber ergänzen, dass die Lakers vor wenigen Tagen im direkten Duell als Sieger vom Eis gingen. Sie werden sagen, es habe dafür keine Emotionen gebraucht und dass es noch ein paar Minuten (Vorrundenpartien) bis zum High Noon sind. Stimmt. Allerdings sah ich auch nicht den „heiligen Zorn und die Leidenschaft von Gottéron.“
Erstaunlich ist, dass wenige Tage später Ihre Einschätzung der Kompetenzbereiche Herrn Summanes überhaupt nicht mehr dem entsprechen, was zu Beginn des zuletzt zitierten Absatzes steht.
Themenwechsel.
Der von Ihnen im heutigen Bericht „Gott-sei-dank-nicht-Ihr-Vorgesetzte“ nahm eventuell eine verbale Bewertung Ihrer Äusserungen vor, die Sie in einer Kolumne niederschrieben, bevor Herr Slettvoll überhaupt mit seiner Arbeit begonnen hatte:
„Sein Zynismus ist Humor für Fortgeschrittene. Er kehrte später mehrmals nach Lugano zurück, stieg mit Herisau in die NLB ab und brachte im Frühjahr 2008 das Kunststück fertig, Lugano mit steinzeitlichem Beton-Hockey in die Playouts zu versenken. Von diesem Schock hat sich das Unternehmen Lugano bis heute nicht erholt. Und nun suchen die Lakers die Probleme von heute mit einem Trainer von vorgestern zu lösen und erhoffen sich so eine Zukunft.“ „Der Weg aus der Krise führt bei den Lakers nur über den Wechsel der sportlichen Führung, Aufräumarbeiten im Team (dazu gehört eine Lösung des Problems Roest) und das Engagement des richtigen Trainers. Auf dem Weg zu dieser Einsicht wäre für die Lakers nichts so hilfreich wie ein Sturz in die Playouts.“
Glaubten Sie gestern wirklich, Herr Slettvoll hatte grosse Freude, Sie zu treffen?
Apropos Freude. Ich freute mich, als Sie vor einigen Wochen begannen, ein Fünkchen Positives über die Lakers zu schreiben:
„Wenn einer die trägen Lakers in ein dynamisches Hockeyunternehmen verwandeln kann - dann Christian Weber. Mit Weber beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der Lakers. Die alles entscheidende Frage: Bekommt Weber Freiheit und Kompetenz, um die Lakers nach seinem Willen zu formen? Wenn ja, hat auch Reto Klaus seinen Job gerettet. Wenn nein, ist Webers Trainer-Karriere nachhaltig ruiniert. So wie diejenige einiger seiner Vorgänger bei den Lakers.“
Leider schrieben Sie wenige Tage später den soeben noch gelobten Christian Weber betreffend, folgendes:
„Okay, das Management der SCL Tigers hat Weber zu einer Entscheidung gedrängt. Nun ist die Antwort da: Weber wird ab nächster Saison für die Lakers arbeiten. Für die direkte Konkurrenz. Für einen wahrscheinlichen Gegner der SCL Tigers in den Playouts dieser Saison. Webers Entscheid ist zu respektieren. Aber ebenso müsste Weber entsprechende Reaktionen der SCL Tigers akzeptieren. In der Privatwirtschaft werden Kaderleute, die bei der Konkurrenz unterschreiben, ja, die auch nur mit der Konkurrenz verhandeln, sofort freigestellt. Meistens muss das Büro in weniger als einer Stunde geräumt werden. Genau das müssten auch die SCL Tigers tun. Sie sollten Weber per sofort feuern bzw. freistellen und mit Büro-, Kabinen- und Stadionverbot belegen.“
Ich ahne, wie der im Sommer in Rapperswil startende Trainer über den Reporter denkt, der dessen Freistelllung und ein Stadionverbot fordert. Herr Weber hat vermutlich die menschliche Grösse, über so etwas hinweg zu sehen und Sie auch dann mit für Ihre Tätigkeit notwendigen Informationen zu versorgen.
Ich, ein Fan der von Ihnen so bezeichneten langsamsten Mannschaft Europas (glauben Sie mir, ich habe da schon andere Matches gesehen und übrigens meine mich umringenden Kollegen auch), bin wahrscheinlich einer der sehr wenigen, vielleicht auch ersten, die ihr Urteil (wohlgemerkt nur eines von Tausenden) in einem Medium abgeben, das Sie gewöhnlich nutzen. Ich glaube, Sie würden besser EINEN Richter urteilen lassen, als ihre gesamte Leserschaft. Denn die Urteile Letzterer werden Sie vermutlich nur ungern lesen. Meine Kollegen sind übrigens keine Rappi-Fans.
Gut, habe ich nicht mit Ihnen beruflich zu tun. Und es wird Sie vielleicht wurmen, dass ich nur ein Nickname in einem Forum bin. Schlichter und Schiedsrichter brauchen wir nicht. Es wird eine letzte Wahrheit geben. Die Meinung des Lesers. Eine, die sich nicht so oft ändert wie Ihre (Beispiele siehe oben).
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Zuletzt geändert von JeffLittle am 6. Jan 2010 19:13, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Diesen Artikel weiterempfehlen (?)
saubere arbeit jefflittle. bestnoten für diesen beitrag. chaapooo diesen artikel würde ich sofort weiterempfehlen *daumen nach oben zeig*
... lass uns diskutieren, denn in unserm schönem Land
sind zumindest theoretisch alle furchtbar tolerant.
Worte wollen nichts bewegen, Worte tun niemandem weh,
drum lass uns darüber reden, Diskussionen sind okee!!!...
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Grad kein Bock alles durchzulesen, nur stellenweise.
Diesen Artikel weiterempfehlen? Würde eher sagen: gefält mir
Schreib doch Zaugg persöhnlich an, sonst wird er deinen Text eh nie zu Gesicht bekommen
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Re: Diesen Artikel weiterempfehlen (?)
meine hochachtung vor diesem Artikel den du verfasst hast. Ich hoffe dieser dummschwätzer bekommt ihn auch zu lesen.
supper geschrieben
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Auf seine eigene Art zu denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht auf seine eigene Art denkt, denkt überhaupt nicht.
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Re: Diesen Artikel weiterempfehlen (?)
Auch von mir ein Kompliment, da noch bei der Arbeit aber nur ein kurzes...
Und zwar mit diesem Beitrag und deinem neuen Rang!
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Re: Diesen Artikel weiterempfehlen (?)
Genialer Text und richtiger könnte er nicht sein.
THE FUTURE BELONGS TO THOSE, WHO PREPARED FOR IT TODAY.
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Re: Diesen Artikel weiterempfehlen (?)
empfehle ich sofort weiter...
Manche beiträge haben Rechtschreibfehler das ist mein marken zeichen und berechtigt
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Re: Diesen Artikel weiterempfehlen (?)
Nächstes Time-Out und schon wieder etwas zum "Weiterempfehlen"
"In Langnau braucht es einen Trainer, der 24 Stunden am Tag für die Mannschaft denkt und lebt und notfalls auch noch in der Nacht."
Die Nacht ist also kein Teil eines 24-Stunden-Tages. Interessant. Da wurde wirklich eine geballte Ladung Isiderwissen preisgegeben.
"In Langnau braucht es einen Trainer, der 24 Stunden am Tag für die Mannschaft denkt und lebt und notfalls auch noch in der Nacht."
Die Nacht ist also kein Teil eines 24-Stunden-Tages. Interessant. Da wurde wirklich eine geballte Ladung Isiderwissen preisgegeben.
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Re: Diesen Artikel weiterempfehlen (?)
Keine Diskussion im Pressethread, deshalb hier mein Statement zum heutigen "Skandal-Artikel"
Lieber Herr Zaugg
Skandale sind Ihre Welt. Am 10.10.09 glaubten Sie, einen Justizskandal aufzudecken. Sie sprachen von einem „Kuhhandel“ zwischen ZSC-Zahner und Zug-Lengwiler, den der Ligamanager Denis L. Vaucher am Natel abgesegnet“ habe und polterten weiter „Setzt Einzelrichter Steinmann seine Praxis fort, verlieren die ZSC Lions in erster Instanz forfait mit 0:5. Weicht er von seiner Praxis ab, wird dem freihändigen Interpretieren der Reglemente nach Lust und Laune und Eigeninteresse Tür und Tor geöffnet. Der Eklat ist so oder so vorprogrammiert.“
Am 22.10.09 im Artikel “Endlich ein Zeichen gegen die Chaoten” setzen Sie noch einen drauf: "Etwas anderes als eine 0:5-Forfaitniederlage der ZSC Lions wäre ein Skandal."
Ruhig Blut, Herr Zaugg. Es kam in der Folge zu keinem Eklat - weder so noch so. Das Spiel wurde letztlich nicht wie von Ihnen rechtlich bewertet und vorhergesagt mit 5:0, sondern mit 0:0 gewertet, ohne Punktgewinn für einen der Kontrahenten. Heute interessiert das Spiel keine ..., sorry, keinen Leser mehr.
Ich erinnere an die von Ihnen geliebten verbalen Ergüsse und Berichte über "Die Skandalnacht von Saignelégier", den "Skandaltrainer McSorley", einem "Roduner-Drohfax-Skandal", dem "Skandalverband unter Chole-Werni und Schulden-Fredy", einem 1:8-Skandal im Spiel Bern vs New York Rangers und so weiter und so fort ...
Natürlich haben Sie das Recht der freien Meinungsäusserung. Apropos Recht. Kommen wir zu einem wirklichen Skandal.
Sie fordern heute öffentlich: Das Management der SCL Tigers soll Christian Weber, Marco Bayer und Nick Hess sofort suspendieren. "Ausbildungschef Konstantin Kuraschew kann die Mannschaft bis Saisonende coachen. Die SCL Tigers stellen per sofort die Lohnzahlung an Weber, Bayer und Hess ein und provozieren einen Musterprozess vor Arbeitsgericht". Sie behaupten, "die Langnauer haben erhebliche Chancen auf einen Sieg mit entsprechender Signalwirkung".
Hier kurz eine rechtliche Wertung des von Ihnen geschilderten Sachverhalts.
Die Chance auf einen Sieg in einer gerichtlichen Auseinandersetzung liegt bei Null. Begründung: Gemäss Art. 27 der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft umfasst die Wirtschaftsfreiheit insbesondere die freie Wahl des Berufes sowie den freien Zugang zu einer privatwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit und deren freie Ausübung.
Sie werden den Herren Weber, Bayer und Hess dieses Recht doch nicht absprechen?
Hätte der derzeitige Arbeitgeber mit einem vertraglichen Konkurrenzverbot die gesetzliche Geheimhaltungspflicht nach Art. 321a Abs. 4 OR ergänzt, wäre ein Wechsel kaum möglich gewesen. Doch seien wir ehrlich: Wohl kaum hätten sie vor Beginn des Arbeitsverhältnisses einen solchen (Knebel-)Vertrag unterschrieben. Ein derartiger Passus (z.B. während des laufenden Arbeitsverhältnisses ist es untersagt, mit anderen Arbeitgeberinnen zu verhandeln oder Arbeitsverträge abzuschliessen) würde einem Berufsverbot gleichkommen und deshalb nichtig sein. Ein konkretisiertes Verbot (z.B. "kein neuer Arbeitsvertrag in der NLA") wäre auch nicht gültig, denn gemäss Art. 340 OR müssten dafür die Herren Einblick in Kundenkreis, Fabrikations- und Geschäftsgeheimnisse gehabt haben und bei einer Verwendung dieser die Arbeitgeberin erheblich schädigen können. Nach gültiger Rechtslage, -sprechung und –praxis steht der Aufnahme einer Konkurrenztätigkeit nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses nichts im Wege.
Auch in den USA, Kanada und den EU-Ländern sind berufsverbietende oder berufsverbotsnahe Arbeitsvertragsklauseln nichtig.
Was überhaupt nicht geht, Herr Zaugg: Lohnzahlungen einstellen. Sie wissen doch bestimmt, dass ein Vertragsbrecher schadenersatzpflichtig ist.
Sie werden einwenden, Herr Weber könnte „Geschäftsgeheimnisse“ zum Schaden des SCL Tigers Langnau verwenden (ok, Sie werden die Spielweise und Wehwehchen einiger Langnau-Cracks als verwertbares Geheimnis ansehen) oder in einen Interessenkonflikt geraten, wenn er tatsächlich gegen die Lakers antreten müsste. Dies kann seine jetzige Arbeitgeberin gut einschätzen (merke: "suspendieren" ist kein Fachbegriff aus dem Arbeitsrecht) und ggf. "freistellen".
Vermutlich kennen Sie aber die Betroffenen schlecht. Sie sind sehr loyale rechtschaffende Arbeitnehmer.
Einen faderen Beigeschmack hatte da schon der böhmische Abgang eines ehemaligen Ressortleiters Eishockey, der seine Vertragspartner eine Stunde vorher informierte, künftig konkurrierend auftreten oder wie damals eindeutig zweideutig berichtet „anders journalistisch ausgerichtet“ arbeiten zu wollen.
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Lieber Herr Zaugg
Skandale sind Ihre Welt. Am 10.10.09 glaubten Sie, einen Justizskandal aufzudecken. Sie sprachen von einem „Kuhhandel“ zwischen ZSC-Zahner und Zug-Lengwiler, den der Ligamanager Denis L. Vaucher am Natel abgesegnet“ habe und polterten weiter „Setzt Einzelrichter Steinmann seine Praxis fort, verlieren die ZSC Lions in erster Instanz forfait mit 0:5. Weicht er von seiner Praxis ab, wird dem freihändigen Interpretieren der Reglemente nach Lust und Laune und Eigeninteresse Tür und Tor geöffnet. Der Eklat ist so oder so vorprogrammiert.“
Am 22.10.09 im Artikel “Endlich ein Zeichen gegen die Chaoten” setzen Sie noch einen drauf: "Etwas anderes als eine 0:5-Forfaitniederlage der ZSC Lions wäre ein Skandal."
Ruhig Blut, Herr Zaugg. Es kam in der Folge zu keinem Eklat - weder so noch so. Das Spiel wurde letztlich nicht wie von Ihnen rechtlich bewertet und vorhergesagt mit 5:0, sondern mit 0:0 gewertet, ohne Punktgewinn für einen der Kontrahenten. Heute interessiert das Spiel keine ..., sorry, keinen Leser mehr.
Ich erinnere an die von Ihnen geliebten verbalen Ergüsse und Berichte über "Die Skandalnacht von Saignelégier", den "Skandaltrainer McSorley", einem "Roduner-Drohfax-Skandal", dem "Skandalverband unter Chole-Werni und Schulden-Fredy", einem 1:8-Skandal im Spiel Bern vs New York Rangers und so weiter und so fort ...
Natürlich haben Sie das Recht der freien Meinungsäusserung. Apropos Recht. Kommen wir zu einem wirklichen Skandal.
Sie fordern heute öffentlich: Das Management der SCL Tigers soll Christian Weber, Marco Bayer und Nick Hess sofort suspendieren. "Ausbildungschef Konstantin Kuraschew kann die Mannschaft bis Saisonende coachen. Die SCL Tigers stellen per sofort die Lohnzahlung an Weber, Bayer und Hess ein und provozieren einen Musterprozess vor Arbeitsgericht". Sie behaupten, "die Langnauer haben erhebliche Chancen auf einen Sieg mit entsprechender Signalwirkung".
Hier kurz eine rechtliche Wertung des von Ihnen geschilderten Sachverhalts.
Die Chance auf einen Sieg in einer gerichtlichen Auseinandersetzung liegt bei Null. Begründung: Gemäss Art. 27 der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft umfasst die Wirtschaftsfreiheit insbesondere die freie Wahl des Berufes sowie den freien Zugang zu einer privatwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit und deren freie Ausübung.
Sie werden den Herren Weber, Bayer und Hess dieses Recht doch nicht absprechen?
Hätte der derzeitige Arbeitgeber mit einem vertraglichen Konkurrenzverbot die gesetzliche Geheimhaltungspflicht nach Art. 321a Abs. 4 OR ergänzt, wäre ein Wechsel kaum möglich gewesen. Doch seien wir ehrlich: Wohl kaum hätten sie vor Beginn des Arbeitsverhältnisses einen solchen (Knebel-)Vertrag unterschrieben. Ein derartiger Passus (z.B. während des laufenden Arbeitsverhältnisses ist es untersagt, mit anderen Arbeitgeberinnen zu verhandeln oder Arbeitsverträge abzuschliessen) würde einem Berufsverbot gleichkommen und deshalb nichtig sein. Ein konkretisiertes Verbot (z.B. "kein neuer Arbeitsvertrag in der NLA") wäre auch nicht gültig, denn gemäss Art. 340 OR müssten dafür die Herren Einblick in Kundenkreis, Fabrikations- und Geschäftsgeheimnisse gehabt haben und bei einer Verwendung dieser die Arbeitgeberin erheblich schädigen können. Nach gültiger Rechtslage, -sprechung und –praxis steht der Aufnahme einer Konkurrenztätigkeit nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses nichts im Wege.
Auch in den USA, Kanada und den EU-Ländern sind berufsverbietende oder berufsverbotsnahe Arbeitsvertragsklauseln nichtig.
Was überhaupt nicht geht, Herr Zaugg: Lohnzahlungen einstellen. Sie wissen doch bestimmt, dass ein Vertragsbrecher schadenersatzpflichtig ist.
Sie werden einwenden, Herr Weber könnte „Geschäftsgeheimnisse“ zum Schaden des SCL Tigers Langnau verwenden (ok, Sie werden die Spielweise und Wehwehchen einiger Langnau-Cracks als verwertbares Geheimnis ansehen) oder in einen Interessenkonflikt geraten, wenn er tatsächlich gegen die Lakers antreten müsste. Dies kann seine jetzige Arbeitgeberin gut einschätzen (merke: "suspendieren" ist kein Fachbegriff aus dem Arbeitsrecht) und ggf. "freistellen".
Vermutlich kennen Sie aber die Betroffenen schlecht. Sie sind sehr loyale rechtschaffende Arbeitnehmer.
Einen faderen Beigeschmack hatte da schon der böhmische Abgang eines ehemaligen Ressortleiters Eishockey, der seine Vertragspartner eine Stunde vorher informierte, künftig konkurrierend auftreten oder wie damals eindeutig zweideutig berichtet „anders journalistisch ausgerichtet“ arbeiten zu wollen.
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Re: Diesen Artikel weiterempfehlen (?)
Wie wers wenn wir Klausi mal ne Mail schreiben? Mit dem betreffendm Link. Evtl. meldeter sich ja bei uns.
Und Jeff hör endlich auf solche beiträge zu schreiben, sonst sehen wir dich noch auf slapshot.com und haben nichts mehr über Klausi zu lachen
Und Jeff hör endlich auf solche beiträge zu schreiben, sonst sehen wir dich noch auf slapshot.com und haben nichts mehr über Klausi zu lachen
Re: Diesen Artikel weiterempfehlen (?)
Also der heutige Klaus-Artikel machte mich schlicht und eifach wütend! Konnte das dumme Geschwätz fast nicht zuende lesen. 1. Sind wir noch lange nicht in den Playouts. 2. Werden wir dort wohl kaum auf die Tiggerlis treffen, denn dann müssten wir hinter Biel bleiben. Und 3. können die doch ihren Trainer immernoch feuern, wenn sie sich benachteiligt fühlen. Zudem hat der Fitnesstrainer während den Playouts wohl kaum einfluss auf die Leistung der Spieler. Und wenn Weber da trotzdem iwie die Langnauer verlieren lassen will, dann kann er dies nur tun indem er völlig falsche Linien zusammenstellt und dann ist es so auffällig, dass die frühzeitig reagieren werden.
Da hat ein Spieler viel mehr direkten Einfluss auf das Spielgeschehen und kann es für die eine Mannschaft versauen!
Aber hauptsache, er konnte uns mal wieder eins auswischen!
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Aber hauptsache, er konnte uns mal wieder eins auswischen!
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Re: Diesen Artikel weiterempfehlen (?)
Herr Zaugg hat gelernt.
Vor wenigen Tagen schrieb er "die Langnauer haben erhebliche Chancen auf einen Sieg (bei einem arbeitsrechtlichen Streit) mit entsprechender Signalwirkung." Auch sei in anderen Ländern ein Abwerben während laufenden Spielzeiten nicht möglich.
Heute schreibt er:
"Das Arbeitsrecht macht griffige Massnahmen gegen dieses Treiben, das die Glaubwürdigkeit eines Sportes langfristig schwer beschädigt, nahezu unmöglich."
und: "Auch andere Hockeynationen in Europa kennen dieses Problem. Die einzige Gegenmassnahme ist eigentlich die öffentliche Skandalisierung des Treibens."
Man lernt: Nicht alles wird so heiss gegessen, wie es gekocht wird (nicht alles gleich ernst nehmen, was geschrieben wird). Es ging wohl mehr ums "Skandalisieren".
Und übrigens: Dass Christian Weber heute "freigestellt" wurde (also nicht fristlos gefeuert oder gar Lohnzahlungen eingestellt werden), ist rechtskonform und zudem nach den letzten Ergebnissen und angesichts der Partie vom nächsten Freitag eine logische Konsequenz. Menschlich schade, sportlich und im Vereinsinteresse richtig.
Zaugg zitiert aus der Medienmitteilung der Langauer: "Die jederzeit ehrliche und transparente, interne und externe Kommunikation des Wechsels von Christian Weber hat zu Polemik geführt, die sich negativ auf die Arbeitssituation ausgewirkt hat. Sowohl die SCL Tigers als auch Christian Weber bedauern die Entwicklung sehr, sind sich jedoch einig, dass es im Hinblick auf einen erfolgreichen weiteren Saisonverlauf leider unumgänglich geworden ist, diese Konsequenz zum jetzigen Zeitpunkt zu ziehen."
Die genannte Polemik hat Zaugg verbreitet und damit die Arbeitssituation negativ beeinflusst. Das sagt alles.
Vor wenigen Tagen schrieb er "die Langnauer haben erhebliche Chancen auf einen Sieg (bei einem arbeitsrechtlichen Streit) mit entsprechender Signalwirkung." Auch sei in anderen Ländern ein Abwerben während laufenden Spielzeiten nicht möglich.
Heute schreibt er:
"Das Arbeitsrecht macht griffige Massnahmen gegen dieses Treiben, das die Glaubwürdigkeit eines Sportes langfristig schwer beschädigt, nahezu unmöglich."
und: "Auch andere Hockeynationen in Europa kennen dieses Problem. Die einzige Gegenmassnahme ist eigentlich die öffentliche Skandalisierung des Treibens."
Man lernt: Nicht alles wird so heiss gegessen, wie es gekocht wird (nicht alles gleich ernst nehmen, was geschrieben wird). Es ging wohl mehr ums "Skandalisieren".
Und übrigens: Dass Christian Weber heute "freigestellt" wurde (also nicht fristlos gefeuert oder gar Lohnzahlungen eingestellt werden), ist rechtskonform und zudem nach den letzten Ergebnissen und angesichts der Partie vom nächsten Freitag eine logische Konsequenz. Menschlich schade, sportlich und im Vereinsinteresse richtig.
Zaugg zitiert aus der Medienmitteilung der Langauer: "Die jederzeit ehrliche und transparente, interne und externe Kommunikation des Wechsels von Christian Weber hat zu Polemik geführt, die sich negativ auf die Arbeitssituation ausgewirkt hat. Sowohl die SCL Tigers als auch Christian Weber bedauern die Entwicklung sehr, sind sich jedoch einig, dass es im Hinblick auf einen erfolgreichen weiteren Saisonverlauf leider unumgänglich geworden ist, diese Konsequenz zum jetzigen Zeitpunkt zu ziehen."
Die genannte Polemik hat Zaugg verbreitet und damit die Arbeitssituation negativ beeinflusst. Das sagt alles.
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Re: Diesen Artikel weiterempfehlen (?)
Original-Zitat aus "Playout-Fieber - Weber, der Telefoncoach?"
Gemäss Langnaus Manager Ruedi Zesiger muss der Ex-Tigers-Coach aber via Natel coachen, sollten die Lakers im Playout auf die Lakers treffen.
Gemäss Langnaus Manager Ruedi Zesiger muss der Ex-Tigers-Coach aber via Natel coachen, sollten die Lakers im Playout auf die Lakers treffen.
Re: Diesen Artikel weiterempfehlen (?)
mmmh... wir spielen zwar mist, aber so schlecht, dass wir in den Playouts sogar zwei Plätze verdient haben, dann doch nichtJeffLittle hat geschrieben:Original-Zitat aus "Playout-Fieber - Weber, der Telefoncoach?"
Gemäss Langnaus Manager Ruedi Zesiger muss der Ex-Tigers-Coach aber via Natel coachen, sollten die Lakers im Playout auf die Lakers treffen.
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