Zürich und das Stadion

[Schwyzer]

Aus dem Tagi:


Die Chancen für Fussball-EM-Spiele in vier Jahren in Zürich sind nur noch klein. «Es sieht so aus, als wäre die Euro 2008 in Zürich höchst gefährdet», sagte Stadträtin Kathrin Martelli heute vor den Medien». Es brauche «ein kleines Wunder».

Das neue Stadion

«Wir geben noch nicht auf und kämpfen weiter für die EM in Zürich», fügte die Hochbauvorsteherin jedoch an. Der Stadtrat werde mit dem Schweizerischen Fussballverband klären, ob überhaupt noch zeitlicher Spielraum bestehe. Wenn die Rekurrenten ihre Beschwerden nicht in den nächsten Tagen doch noch zurückzögen, könne das Stadion Zürich nicht rechtzeitig auf die Fussball-EM 2008 fertiggestellt werden, hiess es an der Medienkonferenz von heute Mittag.
Die Zeit, einen Entscheid des kantonalen Verwaltungsgerichts abzuwarten, habe man nicht. Im Juni müsste mit der Ausführungsplanung begonnen werden, Ende 2007 das neue Stadion bereitstehen. Die Bauzeit lasse sich nicht mehr verkürzen, hielt Martelli fest.

Die Anwohner hatten an einer Vollversammlung am Dienstag kurz vor Mitternacht entschieden, ihren Rekurs nicht zurückzuziehen. Das von der Stadt und der CS unterbreitete Angebot war ihnen zu wenig verbindlich, wie es hiess. Zudem seien das kritisierte Fahrtenmodell, die Parkplatzzahl sowie die Dimensionen des Baus nicht verhandelbar gewesen.

Unklar bleibt, wie es mit dem Rekurs des VCS Zürich weitergeht, den die Sektion gegen den Willen des VCS Schweiz ans Verwaltungsgericht gezogen hat. Eine VCS-interne Rekurskommission muss klären, ob das Vorgehen der Zürcher Sektion rechtens ist. Die Beschwerde eines Zürcher Baujuristen ist ebenfalls noch hängig.

Sowohl die Anwohner wie auch der VCS Zürich sind bereit, auf die aufschiebende Wirkung zu verzichten. Die CS hat allerdings bereits erklärt, dass ihr dies nicht viel bringen werde.