Das Narrativ der deutschen Leerdenker, dass das eigentliche Problem das Gesundheitswesen sei, wird nun also auch vermehrt von der einheimischen Schwurbelszene (um C a I einen einen Gefallen zu tun) übernommen.SCRJ-NLA hat geschrieben: ↑18. Dez 2021 00:58 Die Leute sterben weil man es seit vielen Jahren für unnötig betrachtet hat unser Gesundheitswesen zu stärken. Es wurde schon lange vor Covid gewarnt, dass es nur eine Frage der Zeit sein wird bis sich ein weiterer Erreger weltweit ausbreitet. Ebola, Sars, Schweinegrippe ect. waren ja schon deutliche Warnungen und man war sich in der Wissenschaft einig, dass es sich immer mehr in diese Richtung entwickelt. Was hat der Bund gemacht? Spitäler privatisieren, sich nicht um die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen gekümmert, nichts gegen den Mangel an Fachkräften getan und zu guter Letzt hatte man sich auch gegen die Pflegeinitiative ausgesprochen.
Man hatte mehr als genug Zeit dieses Desaster zu verhindern, wollte man aber nicht. Bei so einem Gesundheitssystem braucht es nicht viel bis es zur Überlastung kommt.
Dieses Argument mag ja isoliert betrachtet auf den ersten Blick korrekt sein: wenn ständig x mehr IPS-/Spitalbetten/Beatmungsstationen inkl. entsprechend ausgebildetem, motiviertem und entsprechend teurem Personal zur Verfügung stünden, würde das Gesundheitswesen nicht Gefahr laufen, überlastet zu werden.
Aber erstens: selbst wenn würde uns das in der aktuellen Lage nicht weiterhelfen, denn der Aufbau solcher Kapazitäten dauert lange. Wir müssen mit der Pandemie aber jetzt klarkommen.
Und zweitens erweist sich dieses Story bei näherer Betrachtung auch wieder als realitsferner Unsinn: ständig eine grosse Reserve an Infrastruktur und Personal für eine mögliche Pandemie vorzubehalten, würde zu massiven Mehrkosten im Gesundheitswesen führen. Wer soll das bezahlen? Krankenkassenprämien entsprechend erhöhen? Undenkbar, die sind jetzt schon zu hoch und ein zunehmendes Problem für Teile der Bevölkerung. Staatliche Finanzierung? Undenkbar, das wäre ja quasi eine weitgehende Verstaatlichung des Gesundheitswesens und würde den Staat sehr viel Geld kosten. Beide Varianten würden mit Sicherheit keine politische Mehrheit in der Schweiz finden.
Schlussendlich dient die ganze Geschichte also nur dem billigen Politik-Bashing und bringt uns in der Bewältigung der aktuellen Situation keinen Schritt weiter.