Dies ist in der NHL möglich, weil durch die Leistung jeder Spieler seinen Marktwert enorm steigern kann. Aber gleichzeitig ist der Erfolg nur möglich, wenn man mit den Mitspielern optimal zusammenarbeitet. Also einerseits ist man Konkurrent, andererseits aber gleichzeitig abhängig von diesen. Die Klubbesitzer und die technische Führungscrew mit Coach fordern die Leistung bedingungslos ein, sind Letztere doch selbst unter Druck, entlassen zu werden.justusjonas hat geschrieben:spezza kann dieser organisation noch mehr geben wie nur tore und pässe. er hat im interview die professionalität angesprochen. in der nhl sei jedes spiel das wichtigste spiel, hier nehmen es die spieler legerer. wieso kann man nicht professioneller werden und dem team auch diese denkweise einimpfen? man könnte das jetzt nutzen. solche inputs von einem unabhängigen spieler sind wertvoll!
Dieses System funktioniert nur dank der grossen Attraktivität, welche die lockenden Millioneneinkommen für den Einzelnen bieten. Das Business mit den Infrastrukturen rund ums Stadion und dem Merchandising ist um ein Mehrfaches grösser. Der Wettbewerb ist stark, weil weltweit Eishockeyspieler nach Nordamerika schielen. Erst wenn man sich einen Namen geschaffen hat, kann man auch mal dort schwache Spiele einziehen. Bei den "Kleinen Wasserträgern" ist dies nicht möglich. Da geht's gleich in die AHL oder, wenn die Lust nach noch mehr blauen Flecken, vielen Reisen bei gleichzeitig bescheidenem Gehalt schwindet, back to Europe!
Die KHL vermag heute ebenfalls mit finanziellen Anreizen zu locken. Allerdings ist das Leben in Russland nicht so attraktiv (Wenn man die hübschen Russinen ausser Acht lässt ); und die Sprache bietet ebenfalls ein Hindernis zur Kommunikation ausserhalb des Hockeystadiums.
Und vergessen wir das Wichtigste nicht: Im Sport drückt zeigt sich die von klein auf eingeimpfte Mentalität des"Absoluten Gewinnen wollen" am deutlichsten. Wenn du nicht ein Nobody oder nicht Mr. Everybody sein willst, so fight for it, my dear friend.
Denkst du jetzt an die Schweiz, so wird dir klar, dass dies nicht möglich sein kann. Die finanziellen und vor allem mentalitätsmässigen Unterschiede sind einfach zu gross. Wer bei uns mal ein "bisschen gut spielt", wird nicht weiter gefordert, sondern "spielen gelassen". Diese "Regel" zu durchbrechen versuchen, so weit wie möglich, Trainer wie AdC oder McSorley.
P.S. Auch wenn Doug Gilmour heute "netter" spricht - ich habe in Erinnerung, dass er gerade gegen Schluss seiner Spielzeit beim SCRJ wegen dieser "Unwilling to fight Mentality" auf viele seiner damaligen Teamkollegen (einmal?) öffentlich recht gehässig reagierte, vor allem nach daraus resultierenden Niederlagen. Aber das ist heute natürlich vergessen.