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Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 23. Jul 2022 09:58
von Gringoma
Hallo Zusammen

So wie es aussieht, wird Putin über unsere Eishockey-Saison entscheiden. Falls er keinen Bock mehr hat, dreht er den Gashahn ab, dann wars das wohl mit der Hockey-Saison 22/23. Eine so rasche Alternative, welche die fehlende Energie substituiert, wird es kommendeb Winter kaum geben. Aus diesem Grund (weil der Gasfluss ziemlich sicher eingestellt wird), muss man wohl oder übel mit dem schlimmsten rechnen.

Was geschieht eigentlich in einem solchen Fall? Ist man dagegen versichert?

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 23. Jul 2022 22:13
von Schwyzer
Gringoma hat geschrieben: 23. Jul 2022 09:58 Hallo Zusammen

So wie es aussieht, wird Putin über unsere Eishockey-Saison entscheiden. Falls er keinen Bock mehr hat, dreht er den Gashahn ab, dann wars das wohl mit der Hockey-Saison 22/23. Eine so rasche Alternative, welche die fehlende Energie substituiert, wird es kommendeb Winter kaum geben. Aus diesem Grund (weil der Gasfluss ziemlich sicher eingestellt wird), muss man wohl oder übel mit dem schlimmsten rechnen.

Was geschieht eigentlich in einem solchen Fall? Ist man dagegen versichert?
Dreht Putin den Gashahn komplett zu, werden wir in Europa ganz andere Sorgen haben als eine ausgefallene Eishockey Saison. In Städten wir Zürich werden knapp die Hälfte der Wohnungen mit Gas beheizt.
Immerhin erzeugen wir unseren Strom mit 60% Wasserkraft und ca. 35% Atomkraft. Da sind wir noch gut bedient und immerhin Wärmepumpen und Ölheizungen werden funktionieren und wohl auch um einen Blackout kommen wir herum. Ganz im Gegensatz zu Deutschland, wo sogar jetzt im Sommer Gas zur Stromerzeugung herhalten muss, um den Zappelstrom von Wind und Sonne auszugleichen. Nun muss wieder Kohle ran. Gut gemacht. Bravo, tolle Energiewende! Aber das ist eine ganz andere Geschichte...

Ach ja, nur ein kleines, vielleicht interessantes Detail am Rande: Aus meiner Zeit, wo ich Mitarbeiter in der Ölindustrie war, kann ich euch sagen, dass zum Beispiel der gesamte Flughafen Zürich-Kloten mit Gas beheizt wird. Komplett. Dann gibt es wohl auch keine Ferienflieger mehr in den warmen Süden ohne Gas.

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 23. Jul 2022 23:26
von Whitetiger
Ich mache mir da weniger Sorgen, denn ich glaube dass
1. Russland Gas liefern wird (weil sie das Geld brauchen)
2. Europa falls nötig einknicken und Sanktionen lockern würde, um die Gassicherheit zu sichern (weil die Abhängigkeit zu gross ist und es keine Alternativen gibt)
3. die Schweiz finanziell in der Lage ist, genügend Strom einzukaufen

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 24. Jul 2022 17:48
von Schwyzer
Whitetiger hat geschrieben: 23. Jul 2022 23:26 3. die Schweiz finanziell in der Lage ist, genügend Strom einzukaufen
Von wem soll denn die Schweiz im Winter Strom einkaufen? Alle unsere Nachbarn werden zu wenig haben. Wir und Österreich (dank Wasserkraft) und mit Abstrichen Frankreich (wegen den vielen AKW's) stehen noch am besten da. Bei allen anderen sieht es zappenduster aus! Die brauche das Gas nicht nur zum Heizen, sondern auch zum Strom erzeugen. Darum überlegt sich Deutschland nochmals genau, die letzten AKW's weiterlaufen zu lassen.

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 25. Jul 2022 12:56
von Gringoma
@Schwyzer: Die Schweiz ist, was elektrische Energie angeht, alles andere als Autark. Im Winter haben wir einen Mangel (Import) und im Sommer einen Übrrschuss (Export). Daher bin ich mir nicht sicher, ob deine Zahlen 60% Wasserkraft und 35% Atom so stimmen. Die Wasserkraft beinhaltet hauptsächlich die Stauseen, welche als Wasserkraft verkauft werden (und so in die Statistiken einfliesst), jedoch wird das Wasser via ausländischer Billigstenergie hochgepumpt.

Die Schweiz ist stärker von ausländischer Energie betroffen, als manch einer denkt.

Ich denke Vladi wird den Gashahn dann abrupt abdrehen, wenn Europa die Energie stark benötigen wird (ca. November). Taktisch wäre dies sehr clever. Dann wird der europäische Zusammenhalt in kürzester Zeit zusammenbrechen (bei diesem Thema jetzt brodelt es jetzt schon). Die Schweiz wird Energie einsparen müssen und die Eishockeymeisterschaft würde ziemlich sicher abgebrochen werden.

D.h. sollte der Gashahn abgedreht werden, wobon ich ausgehe, würde die Meisterschaft abgebrochen werden.

Wurde ein solches Szenario besprochen bzw. wäre dies finanziell abgesichert? Das wäre sonst der Super-GAU für unseren Sport.

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 25. Jul 2022 17:35
von Schwyzer
Du hast du natürlich Recht. Im Winter ist bei uns der Strom jetzt schon knapp, in den letzten Jahren mussten wir immer importieren während den Wintermonaten. Meine Zahlen beziehen sich auf das ganze Jahr über. Aber ich denke, mit gezieltem Wassermanagement und Einsparungen sollten wir durchkommen ohne Blackout. Was natürlich nicht für das Heizen mit Gas gilt, da wir über keinerlei Speicher verfügen.

Edith:
Gemäss Medien drosselt Putin nun die Gaslieferungen Nordstream 1 von 40% auf 20%. Also jetzt wird es kritisch. Wenn dann alle, die mit Gas heizen, ihre kalten Wohnungen mit Heizlüfter beheizen, wird es in Sachen Strom noch knapper als es jetzt schon ist. Fällt dann noch ein AKW's unplanmässig aus, haben wir den Salat.

Oh man, das wird nicht lustig kommenden Winter. :shock:

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 25. Jul 2022 18:14
von Rog
Und trotzdem darf man nicht einknicken und muss dem russischen Diktator mit allen möglichen Mitteln entgegenwirken. Und nicht vergessen, Nordstream war bis vor sehr kurzem noch einer der Sponsoren vom EVZ, was ich ja schon vor langer Zeit übelst kritisiert habe.

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 25. Jul 2022 18:51
von Gringoma
leider wird die EU einknicken. Die EU kann in Krisrn nicht funktionieren und genau das weiss der Kreml. Für Schockmomente ist die EU viel zu träge. Die einzelnen Länder konzentrieren sich dann wieder auf die eigenen Interessen.

Zudem bin ich fest davon überzeugt, das all die Waffenlieferungen den Krieg nur verlängern werden und es dadurch sehr viele vermeidbare Opfer geben wird. Es wäre viel wichtiger, Verhandlungen zu forcieren, bei welchen beide Nationen Kompromisse eingehen. Der Ukraine müsste man natürlich Sicherheitsgarantien aushandeln. Je länger es so weiter geht, desto mehr Ressourcen und Opfer, was wiederum Hindernisse für Kompromisse bedeutet.

Russland ist der Aggressor, aber an den Händen der USA und GB klebt auch schon zuviel Blut.

Bin gespannt, wie wir Wohlstandsverwöhnten im nächsten Winter reagieren werden. Geschätzt 90% checkt nicht, was bei einer Gasverknappung auf uns zukommt :/ Ob da alle brav mitmachen und die Politiker ihre Linie durchziehen bleibt offen.

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 25. Jul 2022 19:29
von Rog
Gringoma hat geschrieben: 25. Jul 2022 18:51 leider wird die EU einknicken. Die EU kann in Krisrn nicht funktionieren und genau das weiss der Kreml. Für Schockmomente ist die EU viel zu träge. Die einzelnen Länder konzentrieren sich dann wieder auf die eigenen Interessen.

Zudem bin ich fest davon überzeugt, das all die Waffenlieferungen den Krieg nur verlängern werden und es dadurch sehr viele vermeidbare Opfer geben wird. Es wäre viel wichtiger, Verhandlungen zu forcieren, bei welchen beide Nationen Kompromisse eingehen. Der Ukraine müsste man natürlich Sicherheitsgarantien aushandeln. Je länger es so weiter geht, desto mehr Ressourcen und Opfer, was wiederum Hindernisse für Kompromisse bedeutet.

Russland ist der Aggressor, aber an den Händen der USA und GB klebt auch schon zuviel Blut.

Bin gespannt, wie wir Wohlstandsverwöhnten im nächsten Winter reagieren werden. Geschätzt 90% checkt nicht, was bei einer Gasverknappung auf uns zukommt :/ Ob da alle brav mitmachen und die Politiker ihre Linie durchziehen bleibt offen.
Es gibt nur eine Verhandlungsbasis. Vladolf Putler's Truppen müssen sich zurückziehen aus der Ukraine, inklusive Krim. Putler selber muss zurücktreten und die Oligarchen mit dem gestohlenen Staatsvermögen Russlands den Wiederaufbau finanzieren. Verhandlungen wird es daher bis auf weiteres nicht wirklich geben. Dafür ist der Terrorist und Diktator zu weit gegangen mit seinen feuchten UDSSR-Träumen und wenn die Welt dies zulässt wird es nicht dabei bleiben...

Klar machen gerade die autoritär geführten Staaten wie Orbans Ungarn da nicht mit, aber die haben so oder so nichts mehr in der EU verloren.

Und komm mir nicht mit den Vergleichen mit den USA und GB. Da gab es keine Eroberungskriege wie das Vladolf Putler hier vollzieht. Das ist nicht viel besser, aber wenigstens nicht diktatorisch. Aber ja, ein Land das einen Dumb Trump zum Präsidenten werden lässt, darf man schon hinterfragen.

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 25. Jul 2022 21:41
von Gringoma
In dieser Hinsicht bin anderer Meinung. Alles ist verhandelbar (auch das sich Russland bis an die Grenzen vor Februar 2022 zurückzieht). Ein Aufrüsten der Ukraine wird, ausser Not und Elend, nichts bringen. Deine Bedingungen für Verhandlungen werden nie und nimmer erreicht werden und ist reines Wunschdenken.

GB und USA habe ich nur im Zusammenhang mit den jetzigen Waffenlieferungen erwähnt. Dadurch wird der Krieg unnötig verlängert (Blut klebt auch an ihren Händen).

Ich verurteile den Angriff auf die Ukraine aufs schärfste. Trotzdem muss man erwähnen das der Konflikt ziemlich verzwickt ist (nicht einfach schwarz/weiss). Diese Situation war zumindest auf politischer Ebene absehbar. Der Westen dachte all die Jahre, Putin zieht es nicht durch, was sehr grobfahrlässig war.

Übrigens nicht nur Orban stellt sich quer. Der Solidaritäts-Vorschlag bezüglich Energie wird nebst Ungarn auch nicht von Spanien, Portugal, Polen, Italien und Griechenland kritisiert. Man konnte schliesslich am Corona-Schock beobachten, dass die EU in Krisen nicht funktionieren kann (als DE Masken und Medikamente beschlagnahmte, welche nicht für sie gedacht waren oder als x Länder den Flugbetrieb einstellten usw). Nichts war koordiniert und alle handelten nur noch im Eigeninteresse. Genau so wird es auch bei der Energiefrage ablaufen. Daran könnte die EU zerbrechen und das weiss Putin ganz genau.

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 26. Jul 2022 06:49
von Rog
Gringoma hat geschrieben: 25. Jul 2022 21:41 In dieser Hinsicht bin anderer Meinung. Alles ist verhandelbar (auch das sich Russland bis an die Grenzen vor Februar 2022 zurückzieht). Ein Aufrüsten der Ukraine wird, ausser Not und Elend, nichts bringen. Deine Bedingungen für Verhandlungen werden nie und nimmer erreicht werden und ist reines Wunschdenken.

GB und USA habe ich nur im Zusammenhang mit den jetzigen Waffenlieferungen erwähnt. Dadurch wird der Krieg unnötig verlängert (Blut klebt auch an ihren Händen).

Ich verurteile den Angriff auf die Ukraine aufs schärfste. Trotzdem muss man erwähnen das der Konflikt ziemlich verzwickt ist (nicht einfach schwarz/weiss). Diese Situation war zumindest auf politischer Ebene absehbar. Der Westen dachte all die Jahre, Putin zieht es nicht durch, was sehr grobfahrlässig war.

Übrigens nicht nur Orban stellt sich quer. Der Solidaritäts-Vorschlag bezüglich Energie wird nebst Ungarn auch nicht von Spanien, Portugal, Polen, Italien und Griechenland kritisiert. Man konnte schliesslich am Corona-Schock beobachten, dass die EU in Krisen nicht funktionieren kann (als DE Masken und Medikamente beschlagnahmte, welche nicht für sie gedacht waren oder als x Länder den Flugbetrieb einstellten usw). Nichts war koordiniert und alle handelten nur noch im Eigeninteresse. Genau so wird es auch bei der Energiefrage ablaufen. Daran könnte die EU zerbrechen und das weiss Putin ganz genau.
In der Theorie mag alles verhandelbar sein. In der Realität kann mit einem Lügner und Diktator nicht verhandeln. Was meinst du wie genau du reagieren würdest wenn es sich um die Schweiz handeln würde? Ja ok, Zürich könnt ihr haben und wegen der Grenze auch noch Schaffhausen. Ist ja nur der Wirtschaftsmotor des Landes?

Nun, generell sind wir in Europa uns Krisen einfach nicht mehr gewohnt. Es lief ja alles relativ gut in den vergangenen Jahrzehnten. Und da ist eben auch die EU ein entscheidender Faktor, welcher viel Sicherheit nach Europa brachte. Natürlich läuft in Krisen nicht alles optimal. Ist bei uns in der Schweiz ja auch so, wo man auch gesehen hat, das Föderalismus zwar wenige Vorteile bringt, aber in Krisen absolut nicht funktioniert.

Die EU wird nicht zerbrechen daran. Es wird herausfordernd, aber nicht zerbrechen. Ich glaube eher, dass die Forschung und die Welt als solches längerfristig von dieser Situation profitieren wird. Man weiss es schon lange, aber jetzt ist es halt mal wieder augenscheinlich geworden. Man muss weg von Gas und Öl, wenn nicht aus ökologischen Gründen, dann darum dass der Grossteil dieser Ressourcen in korrupten, diktatorischen und aufs übelste Menschenrechts verletztenden Ländern kommt. Diese schlimme Situation kann also eine Chance die auch die Schweiz packen könnte, in dem man die Unabhängigkeit weiter vorantreibt. Noch sind wir nicht am Punkt wo wir die Energieversorgung alleine abdecken können, aber mit den Universitäten und ETH's in der Schweiz, den finanziellen Möglichkeiten und der Sicherheit und Unabhängigkeit der Forschung kann man sich hier weiter entwickeln und auch einen wirtschaftlichen Vorteil daraus ziehen.

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 26. Jul 2022 11:12
von supervisor
Pazifismus ist ein Gut, welches dank Jahrzehnten der Wohlfahrt und vor allem der Sicherheitspolitik als korrekte Folgerung der dramatischer Ereignisse in früheren Zeiten möglich ist.
Wer also glaubt, dass die Ukraine gegenüber Russland aufgeben und Zugeständnisse machen müsse, ist in höchstem Masse Arrogant und spricht vermutlich aus Angst vor Verlust des erarbeiteten oder geerbten Wohlstands.

Ja, der Winter wird für die EU eine echte Belastungsprobe und es wird sich zeigen, welche Staaten lediglich aus finanziellem Nutzen dabei sind. Die EU wird um Ihrer Zukunftswillen die richtigen Schlüsse aus den Krisenjahre ziehen müssen.
Auf der anderen Seite hat Russland enorm viel verloren, sei dies wirtschaftlich, politisch oder militärisches Einschüchterungspotential, etc..
Die Einstellung der Gas-Lieferung sehe ich als ultimatives Druckmittel, welches die EU zum einknicken bringen soll.
Mich beschleicht auch der Verdacht, dass dieses Druckmittel seitens Russland erst während des Kriegs angedacht wurde, da Russland schlicht mit einem einfachen und schnellen Sieg rechnete.
Dahingehend bleibt nur zu hoffen, dass die EU und die Schweiz auf das Szenario No-Gas besser vorbereitet ist, als der "Gas-Einspar-Plan" sugeriert....

Natürlich ist es verwerflich, dass ausgerechnet entwickelte Staaten wie Deutschland derart abhängig von russischem Gas sind - dies wird sich nachhaltig Ändern müssen. Gerade mit Blick auf China.
Wenn die Situation aber eintrifft, dass die Gas-Lieferungen eingestellt werden - dann werden harte Jahre mit wirtschaftlicher Rezession auf uns zukommen.
Da die Eisherstellung wohl bei den meisten Clubs nicht mehr auf Gas basiert, dürfte dies kein Problem sein - viel eher die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Dennoch habe ich mein Saisonabo gekauft und bin guter Dinge für die kommende Saison. Was bleibt auch anderes Übrig.

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 26. Jul 2022 21:12
von Gringoma
supervisor hat geschrieben: 26. Jul 2022 11:12 Wer also glaubt, dass die Ukraine gegenüber Russland aufgeben und Zugeständnisse machen müsse, ist in höchstem Masse Arrogant und spricht vermutlich aus Angst vor Verlust des erarbeiteten oder geerbten Wohlstands.
Also unterstellst du mir Arroganz und Angst vor Verlust des Wohlstands :clap: Du bist also lieber für den Krieg, Traumstisierte oder tote Zivilisten, Familien welche auseinander gerissen werden? Wenn du die Demokratie verteidigen möchtest, so wie es die Medien gerne Zitieren, dann nenn mich nicht Arrogant sondern zeige Eier und reise in den Donbass. Es ist sehr einfach, vom Sofa aus den ukrainischen Widerstand zu unterstützen :pfeif: Glaub mir, 90% der Personen im und um den Donbass wollen einfach Frieden und Sicherheit.
supervisor hat geschrieben: 26. Jul 2022 11:12 Da die Eisherstellung wohl bei den meisten Clubs nicht mehr auf Gas basiert, dürfte dies kein Problem sein - viel eher die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Leider stimmt das so nicht. Für die Eisherstellung wird Kälteenergie benötigt. Diese Kälte wird über hauptsächlich über elektrischen Strom sichergestellt. Die Schweiz kauft im Winter diesen Strom aus dem Ausland zu, da wir diesen in kalten Jahreszeiten nicht selber decken können. Ohne Erdgas (was im Ausland übrigens auch für Umwandlung in elektrische Energie benutzt wird), fehlt ein beträchtlicher Energieträger, hauptsächlich für Wärme. Diese fehlende Wärme muss kompensiert werden (z.B. Heizlüfter, elektrisch betriebene Radiatoren, etc). Das hat sehr wohl Einfluss auf unsere Eisstadien, auch wenn sie nicht mit Erdgas betrieben werden.

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 26. Jul 2022 21:33
von Gringoma
Rog hat geschrieben: 26. Jul 2022 06:49 In der Theorie mag alles verhandelbar sein. In der Realität kann mit einem Lügner und Diktator nicht verhandeln. Was meinst du wie genau du reagieren würdest wenn es sich um die Schweiz handeln würde? Ja ok, Zürich könnt ihr haben und wegen der Grenze auch noch Schaffhausen. Ist ja nur der Wirtschaftsmotor des Landes?
Dieser Vergleich hinkt: Die Ukraine hat eine etwas andere und viel komliziertere Geschichte als die Schweiz. In der jüngeren Geschichte dieses Landes ist auch nicht alles sauber abgelaufen.

Verhandeln mit einem Lügner und Diktator kann man sehr wohl. Man muss Sicherheitsgarantien für die Ukraine aushandeln. Das Putin nach der Ukraine einfach ein nächstes Land (NATO) angreifen wird, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. So dämlich sind sie nicht (Russland hat sich massivst verspekuliert —> hätten sie dieses Desaster vorausgesehen, hätten sie die Ukraine nicht überfallen.

Russland wird man nicht zurückdrängen können. Je länger der Konflikt dauert, desto mehr werden die Russen längerfristig erobern, zerstören, töten.

Deine Bedingungen sind zu schön um wahr zu sein. Das ist jedoch nicht realistisch. Wenn der Westen nun Waffen in den Krieg wirft ohne die Ukraine auf Verhandlungen zu drängen, ist dies einfach idiotisch, da die Ukraine den Krieg so nicht/nie gewinnen kann. Der Westen weiss dies ganz genau, trotzdem opfern sie die Ukraine und deren Volk, um die Russen langfristig zu schwächen (ohne sich dabei die Hände schmitzig zu machen).

Zum Rest stimme ich dir eigentlich zu.

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 27. Jul 2022 02:00
von Schwyzer
Ok, eigentlich dient dieser Thread nicht dazu da, für das, was ich jetzt schreibe.
Zuerst einmal gleich klargestellt: Ich habe gekündet, weil ich nicht mehr an die Fossilen glaube. Das bleibt dabei. Aber der Rest....
Aber als jahrelangen Mitarbeiter der Energie-Branche musss ich das einfach mal das loslassen. Fast keine der normalen Medien hat das jemals thematisiert. Da nicht Mainstream.

Persönlich bin ich voll für Erneuerbare Energien. Es war sogar einer der Hauptpunkte, weshalb ich als Mitarbeiter von Oel-Hauser AG gekündet habe 2008. Damals war der Erdölpreis Crude und Brent 150 Dollar pro Fass (Barrel), aktuell knapp 100 Dollar. Also massiv weniger als damals! Diesem Druck seitens der Kunden (Abzocker, Umweltverschmutzer usw). gepaart mit massivem interne Auseinandersetzungen (hole mein Sturmgewehr um erschiesse euch alle), bewog mich im Jahr 2008, Oel-Hauser AG zu verlassen.
Ich verdiente gut. Aber eben, das Gewissen...
Natürlich habe ich mir dabei auch massiv Wissen über die Gesamtheit der Energieerzeugung der Schweiz zugelegt. Mein Wissen übertrifft, sorry, ihr müsst es mir verzeihen, das meiste Wissen darüber von Euch um mindestens das 10 fache. Es ist so. Für euch: Das Erdöl aus Saudi-Arabien ist zum Beispiel ziemlich dickflüssig, das Erdöl aus Norwegen oder Libyen ziemlich dünnflüssig. Das sind grosse Unterschiede meine Herren.

Manche von euch fragen sich jetzt, Who cares?
Je weniger Schwefel (also je dünnflüssiger) das ÖL, desto besser. Desto weniger Schadstoffe. Aha. Stimmt. ABER:
Soviel zum Thema Basics.

Die Energiewende 2050, leider vom Volk beschlossen, entzieht sich jeglicher Realität, die wir, die in der Energiewirtschaft tätig sind, entzieht.
Ich sage euch nun folgende Punkte. Passt auf:
1. Der Energiemix der Schweiz besteht heute noch aus ca. 60% Wasserkraft und ca. 35% Atom. Im Winter liefern die letzten verbliebenen AKWs allerdings den Grossteil des Stroms.

Die mediale hoch gehypte Energiewende ist null. Null. Null. Beispiel:
Die Schweiz ist 41000km2 gross. Man (oder frau) könnte jeden Quadratmeter mit Windräder und Solarpanels zupflastern. Es würde absolut NULL, ich wiederhole: NULL was bringen. Ohne Speichermöglichkeiten. Wenn der Wind nicht weht, dreht sich nichts. Und das ist in der Schweiz an mindestens 100-150 Tagen der Fall. Also summa summarum bleibt von den möglichen sagen wir mal 150Megawatt (rein Hypothetisch) noch 15-20 übrig, die dafür gratis, aber eben als Zappelsrpn, daher braucht es Backups wie bisher Gas, das nun nicht mehr vorhanden ist. Daher ist auch der CO2 Ausstoss in Deutschland doppelt so hoch wie in der Schweiz und der der Strompreis, obwohl ja Wind und Sonne gratis sind, dreifach so hoch und wird sich nun weiter verteuern.
Ich hoffe, die Grünen sehen das endlich auch mal ein.
Die Windräder drehen sich ca. nur an jedem 3. Tag und im Winter scheint die Sonne nur 8 Stunden, meistens jedoch nie unter Nebel und sowieso nie bei Nacht. Leider ist die Nacht im Norden 15h lang. Je höher, desto mehr. Und wer wischt den Neuschnee von den Solarpanels im WInter auf 2500 Meter Höhre?
Alles Flick-Weck. Totaler Quatsch.

Was ist zu tun?
Massiver Ausbau der Solar Technologie in den Alpen :daumenhoch:
Massiver Ausbau der Windenergie samt Zufahrtsstrassen :crazy_face:
Erhöhung der bestehenden Staumauern zwecks Nutzung für Ausgleich Zappelstrom

Das ist alles Flickwerk. Alles Bullshit.
4-5 neue AKW der neusten Generation, die sogar den bestehenden Brennstoff (90%!!%) wiederverwerten können. Das ist die Lösung. Ist so.
Alles andere ist Grünn:innen Humbug.
Wir haben Europa erschaffen dank unserer Schaffenskraft und nicht wegen Woke ******* und Gender Müll!


Leider schaffen wir uns jetzt gleich ab. Es wird so kommen.

Was bleibt:
Die Energiewende ist mit Zubau von neuen AKWs realistisch.
Ohne AKW's bleibt sie das wo sie hingehört: Ein von Technik fremden Journalisten seit 15 Jahren gehypter Witz.
Es ist echt so. Sorry Rog und SCRJFan Bern und so. Ihr müsst mir zustimmen.

Das ist die Realität. Die traurige. :nixweiss:

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 27. Jul 2022 07:07
von Rog
Gringoma hat geschrieben: 26. Jul 2022 21:33
Rog hat geschrieben: 26. Jul 2022 06:49 In der Theorie mag alles verhandelbar sein. In der Realität kann mit einem Lügner und Diktator nicht verhandeln. Was meinst du wie genau du reagieren würdest wenn es sich um die Schweiz handeln würde? Ja ok, Zürich könnt ihr haben und wegen der Grenze auch noch Schaffhausen. Ist ja nur der Wirtschaftsmotor des Landes?
Dieser Vergleich hinkt: Die Ukraine hat eine etwas andere und viel komliziertere Geschichte als die Schweiz. In der jüngeren Geschichte dieses Landes ist auch nicht alles sauber abgelaufen.

Verhandeln mit einem Lügner und Diktator kann man sehr wohl. Man muss Sicherheitsgarantien für die Ukraine aushandeln. Das Putin nach der Ukraine einfach ein nächstes Land (NATO) angreifen wird, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. So dämlich sind sie nicht (Russland hat sich massivst verspekuliert —> hätten sie dieses Desaster vorausgesehen, hätten sie die Ukraine nicht überfallen.

Russland wird man nicht zurückdrängen können. Je länger der Konflikt dauert, desto mehr werden die Russen längerfristig erobern, zerstören, töten.

Deine Bedingungen sind zu schön um wahr zu sein. Das ist jedoch nicht realistisch. Wenn der Westen nun Waffen in den Krieg wirft ohne die Ukraine auf Verhandlungen zu drängen, ist dies einfach idiotisch, da die Ukraine den Krieg so nicht/nie gewinnen kann. Der Westen weiss dies ganz genau, trotzdem opfern sie die Ukraine und deren Volk, um die Russen langfristig zu schwächen (ohne sich dabei die Hände schmitzig zu machen).

Zum Rest stimme ich dir eigentlich zu.
Natürlich ist in der Ukraine nicht alles sauber gelaufen. Das behauptet auch niemand. Aber gerade die jüngere Geschichte des Landes gibt keine Verhandlungsbasis ausser Russland zieht sich zurück. Das Problem bei Verhandlungen mit Lügnern und Diktatoren ist aber, dass du ihnen nicht vertrauen kannst und daher sind Garantien etwas schwierig zu bekommen. Es gibt noch genug Ländern rund um Russland die nicht in der NATO sind. Da gibt es schon noch Möglichkeiten für Vladolf Putler, wenn die Armee nicht ein derart desaströser Scheisshaufen wäre. Zum Glück aber hat sich Putler derartig überschätzt.

Ja, es wird weiter Tote geben und das ist absolut tragisch und nicht annehmbar. Aber einfach Teile des Landes an Putler abzugeben ist und bleibt keine Option.

Ob die Forderungen unrealistisch sind, ist nicht wichtig. Es gibt nichts darunter aktuell.

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 27. Jul 2022 07:21
von Rog
Schwyzer hat geschrieben: 27. Jul 2022 02:00 Ok, eigentlich dient dieser Thread nicht dazu da, für das, was ich jetzt schreibe.
Zuerst einmal gleich klargestellt: Ich habe gekündet, weil ich nicht mehr an die Fossilen glaube. Das bleibt dabei. Aber der Rest....
Aber als jahrelangen Mitarbeiter der Energie-Branche musss ich das einfach mal das loslassen. Fast keine der normalen Medien hat das jemals thematisiert. Da nicht Mainstream.

Persönlich bin ich voll für Erneuerbare Energien. Es war sogar einer der Hauptpunkte, weshalb ich als Mitarbeiter von Oel-Hauser AG gekündet habe 2008. Damals war der Erdölpreis Crude und Brent 150 Dollar pro Fass (Barrel), aktuell knapp 100 Dollar. Also massiv weniger als damals! Diesem Druck seitens der Kunden (Abzocker, Umweltverschmutzer usw). gepaart mit massivem interne Auseinandersetzungen (hole mein Sturmgewehr um erschiesse euch alle), bewog mich im Jahr 2008, Oel-Hauser AG zu verlassen.
Ich verdiente gut. Aber eben, das Gewissen...
Natürlich habe ich mir dabei auch massiv Wissen über die Gesamtheit der Energieerzeugung der Schweiz zugelegt. Mein Wissen übertrifft, sorry, ihr müsst es mir verzeihen, das meiste Wissen darüber von Euch um mindestens das 10 fache. Es ist so. Für euch: Das Erdöl aus Saudi-Arabien ist zum Beispiel ziemlich dickflüssig, das Erdöl aus Norwegen oder Libyen ziemlich dünnflüssig. Das sind grosse Unterschiede meine Herren.

Manche von euch fragen sich jetzt, Who cares?
Je weniger Schwefel (also je dünnflüssiger) das ÖL, desto besser. Desto weniger Schadstoffe. Aha. Stimmt. ABER:
Soviel zum Thema Basics.

Die Energiewende 2050, leider vom Volk beschlossen, entzieht sich jeglicher Realität, die wir, die in der Energiewirtschaft tätig sind, entzieht.
Ich sage euch nun folgende Punkte. Passt auf:
1. Der Energiemix der Schweiz besteht heute noch aus ca. 60% Wasserkraft und ca. 35% Atom. Im Winter liefern die letzten verbliebenen AKWs allerdings den Grossteil des Stroms.

Die mediale hoch gehypte Energiewende ist null. Null. Null. Beispiel:
Die Schweiz ist 41000km2 gross. Man (oder frau) könnte jeden Quadratmeter mit Windräder und Solarpanels zupflastern. Es würde absolut NULL, ich wiederhole: NULL was bringen. Ohne Speichermöglichkeiten. Wenn der Wind nicht weht, dreht sich nichts. Und das ist in der Schweiz an mindestens 100-150 Tagen der Fall. Also summa summarum bleibt von den möglichen sagen wir mal 150Megawatt (rein Hypothetisch) noch 15-20 übrig, die dafür gratis, aber eben als Zappelsrpn, daher braucht es Backups wie bisher Gas, das nun nicht mehr vorhanden ist. Daher ist auch der CO2 Ausstoss in Deutschland doppelt so hoch wie in der Schweiz und der der Strompreis, obwohl ja Wind und Sonne gratis sind, dreifach so hoch und wird sich nun weiter verteuern.
Ich hoffe, die Grünen sehen das endlich auch mal ein.
Die Windräder drehen sich ca. nur an jedem 3. Tag und im Winter scheint die Sonne nur 8 Stunden, meistens jedoch nie unter Nebel und sowieso nie bei Nacht. Leider ist die Nacht im Norden 15h lang. Je höher, desto mehr. Und wer wischt den Neuschnee von den Solarpanels im WInter auf 2500 Meter Höhre?
Alles Flick-Weck. Totaler Quatsch.

Was ist zu tun?
Massiver Ausbau der Solar Technologie in den Alpen :daumenhoch:
Massiver Ausbau der Windenergie samt Zufahrtsstrassen :crazy_face:
Erhöhung der bestehenden Staumauern zwecks Nutzung für Ausgleich Zappelstrom

Das ist alles Flickwerk. Alles Bullshit.
4-5 neue AKW der neusten Generation, die sogar den bestehenden Brennstoff (90%!!%) wiederverwerten können. Das ist die Lösung. Ist so.
Alles andere ist Grünn:innen Humbug.
Wir haben Europa erschaffen dank unserer Schaffenskraft und nicht wegen Woke ******* und Gender Müll!


Leider schaffen wir uns jetzt gleich ab. Es wird so kommen.

Was bleibt:
Die Energiewende ist mit Zubau von neuen AKWs realistisch.
Ohne AKW's bleibt sie das wo sie hingehört: Ein von Technik fremden Journalisten seit 15 Jahren gehypter Witz.
Es ist echt so. Sorry Rog und SCRJFan Bern und so. Ihr müsst mir zustimmen.

Das ist die Realität. Die traurige. :nixweiss:
Danke für deine Insider-Sicht, die ich sehr interessant finde. Einige Punkte die ich anders sehe.

Bauzeit und Kosten AKW
Das neue AKW in der Normandie hätte eigentlich 2012 eröffnet werden. Die reinen Kosten sind inzwischen auf 12.7 Milliarden gestiegen und wenn man seriös auch den Rückbau (irgendwann dann) mit einrechnen würde, ist so ein Bauwerk komplett unrealistisch, respektive nicht finanzierbar. Zudem vergehen zwischen Planung und Fertigstellung mindestens 20 eher 30 Jahre. Alleine schon deshalb wird das keine Lösung sein um in absehbarer Zeit eine Lösung zu haben.

Endlager
So lange wir nicht mal ein Endlager für unseren Atommüll haben, ist es ebenfalls unrealistisch weitere solche zu bauen.

Möglichkeiten
Mit dem Geld dass ein AKW (das so oder so niemand privates finanzieren wird) kostet, könnte man bezüglich Forschung in eben bessere Speichermöglichkeiten sicher mehr herausholen. Vor 30 Jahren, um bei diesem Dauer zu bleiben, hatte ich einen PC mit einem 486 Prozessor zu Hause. Wer hätte damals gedacht, dass gerade einmal 15 Jahre später ein Gerät wesentlich mehr kann als dieser grosse klobige PC, und dabei in die Hosentasche passt und man noch telefonieren kann...
Ja, die Speicherkapazität ist aktuell ein Problem.

Fossile Brenstoffe generell
Wie schon mal beschrieben, haben wir aktuell eine Abhängigkeit von zumeist üblen Staaten mit Diktatoren, Menschenrechtsverletzer, Werten die man bei uns in Europa nicht teilt... Dies kann keine Lösung sein.

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 28. Jul 2022 00:27
von Schwyzer
Danke Rog für deine ausführliche und respektvolle Antwort. Ich werde dir in den nächste Tagen auf deine (berechtigten) Einwände eine Antwort zustellen. Jetzt bin ich zu müde, muss schlafen.
Teilweise sind deine Einwände gegenüber AKW's durchaus berechtigt.

Aber ich werde sie dir alle widerlegen. Oder zumindest teilweise. ;) Wie du weist, hat immer auch die Gegenpartei ein wenig Recht. Ausser man ist Putin...

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 28. Jul 2022 19:59
von Chuck the Norris
Gringoma hat geschrieben: 26. Jul 2022 21:33
Rog hat geschrieben: 26. Jul 2022 06:49 In der Theorie mag alles verhandelbar sein. In der Realität kann mit einem Lügner und Diktator nicht verhandeln. Was meinst du wie genau du reagieren würdest wenn es sich um die Schweiz handeln würde? Ja ok, Zürich könnt ihr haben und wegen der Grenze auch noch Schaffhausen. Ist ja nur der Wirtschaftsmotor des Landes?
Dieser Vergleich hinkt: Die Ukraine hat eine etwas andere und viel komliziertere Geschichte als die Schweiz. In der jüngeren Geschichte dieses Landes ist auch nicht alles sauber abgelaufen.

Verhandeln mit einem Lügner und Diktator kann man sehr wohl. Man muss Sicherheitsgarantien für die Ukraine aushandeln. Das Putin nach der Ukraine einfach ein nächstes Land (NATO) angreifen wird, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. So dämlich sind sie nicht (Russland hat sich massivst verspekuliert —> hätten sie dieses Desaster vorausgesehen, hätten sie die Ukraine nicht überfallen.

Russland wird man nicht zurückdrängen können. Je länger der Konflikt dauert, desto mehr werden die Russen längerfristig erobern, zerstören, töten.

Deine Bedingungen sind zu schön um wahr zu sein. Das ist jedoch nicht realistisch. Wenn der Westen nun Waffen in den Krieg wirft ohne die Ukraine auf Verhandlungen zu drängen, ist dies einfach idiotisch, da die Ukraine den Krieg so nicht/nie gewinnen kann. Der Westen weiss dies ganz genau, trotzdem opfern sie die Ukraine und deren Volk, um die Russen langfristig zu schwächen (ohne sich dabei die Hände schmitzig zu machen).

Zum Rest stimme ich dir eigentlich zu.
Eigentlich wäre es ja ganz einfach gewesen:
Eine neutrale Ukraine in der alle Ethnien die gleichen Rechte geniessen und zudem die ABM-Verträge wieder einführen. Aber dieser Zug ist wohl abgefahren.

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 28. Jul 2022 20:28
von Chuck the Norris
Rog hat geschrieben: 27. Jul 2022 07:07
Natürlich ist in der Ukraine nicht alles sauber gelaufen. Das behauptet auch niemand. Aber gerade die jüngere Geschichte des Landes gibt keine Verhandlungsbasis ausser Russland zieht sich zurück. Das Problem bei Verhandlungen mit Lügnern und Diktatoren ist aber, dass du ihnen nicht vertrauen kannst und daher sind Garantien etwas schwierig zu bekommen. Es gibt noch genug Ländern rund um Russland die nicht in der NATO sind. Da gibt es schon noch Möglichkeiten für Vladolf Putler, wenn die Armee nicht ein derart desaströser Scheisshaufen wäre. Zum Glück aber hat sich Putler derartig überschätzt.

Ja, es wird weiter Tote geben und das ist absolut tragisch und nicht annehmbar. Aber einfach Teile des Landes an Putler abzugeben ist und bleibt keine Option.

Ob die Forderungen unrealistisch sind, ist nicht wichtig. Es gibt nichts darunter aktuell.
In der Praxis bringt solches Schwarz-Weiss Denken allerdings auch keine Lösung. Im Gegenteil es verschlimmert die ganze Situation nur.
Nehmen wir mal die Zeit des Minsker Abkommen unter die Lupe.
Russland beliefert den Donbass und gewährt den russischen Staatsbürger straffrei für die Separatisten zu kämpfen.
Die Westmächte rüsten das Kiewer Regime hoch mit Waffen und gar Ausbilder.
Kiew versucht weiter die Geschichte umzuschreiben und das Banderatum weiter zu etablieren. Es gab sogar Ferienlager in denen man Kinder an der Waffe ausgebildet hat und ihnen eingetrichtert hat das Separatisten keine Menschen sind, man ruhig auf sie schiessen kann, nein schiessen muss.
Man könnte diese Liste noch weiter führen zum Beispiel das man Gruppierungen aus dem Rechten Sektor in die Nationalgarde eingegliedert hat, diese mit Straffreiheit auf Menschenjagd geschickt hat. Artillerie auf die Bevölkerung oder der Krim die Wasserversorgung gekappt hat.
Und und und….
Wir sehen also auf allen Seiten wurde Benzin in das Feuer gegossen.
Wen man jetzt nicht langsam vernünftig wird und weiter Waffen besonders mit längerer Reichweite liefert wird sich Frontlinie nur weiter Richtung Westen verschieben. Es braucht eine Lösungen für alle. Kiew als Alleinherrschaft wird mit dieser Regierung nicht funktionieren.

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 28. Jul 2022 22:25
von scrjfaninbern
Chuck the Norris hat geschrieben: 28. Jul 2022 20:28
Rog hat geschrieben: 27. Jul 2022 07:07
Natürlich ist in der Ukraine nicht alles sauber gelaufen. Das behauptet auch niemand. Aber gerade die jüngere Geschichte des Landes gibt keine Verhandlungsbasis ausser Russland zieht sich zurück. Das Problem bei Verhandlungen mit Lügnern und Diktatoren ist aber, dass du ihnen nicht vertrauen kannst und daher sind Garantien etwas schwierig zu bekommen. Es gibt noch genug Ländern rund um Russland die nicht in der NATO sind. Da gibt es schon noch Möglichkeiten für Vladolf Putler, wenn die Armee nicht ein derart desaströser Scheisshaufen wäre. Zum Glück aber hat sich Putler derartig überschätzt.

Ja, es wird weiter Tote geben und das ist absolut tragisch und nicht annehmbar. Aber einfach Teile des Landes an Putler abzugeben ist und bleibt keine Option.

Ob die Forderungen unrealistisch sind, ist nicht wichtig. Es gibt nichts darunter aktuell.
In der Praxis bringt solches Schwarz-Weiss Denken allerdings auch keine Lösung. Im Gegenteil es verschlimmert die ganze Situation nur.
Nehmen wir mal die Zeit des Minsker Abkommen unter die Lupe.
Russland beliefert den Donbass und gewährt den russischen Staatsbürger straffrei für die Separatisten zu kämpfen.
Die Westmächte rüsten das Kiewer Regime hoch mit Waffen und gar Ausbilder.
Kiew versucht weiter die Geschichte umzuschreiben und das Banderatum weiter zu etablieren. Es gab sogar Ferienlager in denen man Kinder an der Waffe ausgebildet hat und ihnen eingetrichtert hat das Separatisten keine Menschen sind, man ruhig auf sie schiessen kann, nein schiessen muss.
Man könnte diese Liste noch weiter führen zum Beispiel das man Gruppierungen aus dem Rechten Sektor in die Nationalgarde eingegliedert hat, diese mit Straffreiheit auf Menschenjagd geschickt hat. Artillerie auf die Bevölkerung oder der Krim die Wasserversorgung gekappt hat.
Und und und….
Wir sehen also auf allen Seiten wurde Benzin in das Feuer gegossen.
Wen man jetzt nicht langsam vernünftig wird und weiter Waffen besonders mit längerer Reichweite liefert wird sich Frontlinie nur weiter Richtung Westen verschieben. Es braucht eine Lösungen für alle. Kiew als Alleinherrschaft wird mit dieser Regierung nicht funktionieren.
putin setzt gerade seine feuchten nationalistisch-imperialistischen ziele in die tat um. er kann und will - wie bei weissrussland - keine unabhängige und demokratische ukraine akzepieren. wer nun argumentiert, die ukraine sei aus irgendwelchen gründen (ihr umgang mit der geschichte, ihre wohlbegründeten investitionen in die verteidigungsfähigkeit, ihr angeblich falsches verhalten rund um die minsker abkommen) selbst schuld am angriff, wiederholt einzig russische propaganda.

ps. wie willst du mit jemandem verhandeln, der dich auslöschen will? lawrow hat dieses ziel gleich jüngst wiederholt. die ukrainer kämpfen mit gutem grund so entschlossen: ihnen droht nichts weniger als ihr ende als freie, souveräne und demokratische gemeinschaft.

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 28. Jul 2022 22:43
von Chuck the Norris
@scrjfaninbern

Also du wiederholst da gerade die 0815 westliche Propaganda. Und nur so als Frage nebenbei wie sattelfest ist eigentlich dein Russisch?
Oder schwätzt du einfach Blick & Konsorten nach?

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 28. Jul 2022 22:59
von scrjfaninbern
Chuck the Norris hat geschrieben: 28. Jul 2022 22:43 @scrjfaninbern

Also du wiederholst da gerade die 0815 westliche Propaganda. Und nur so als Frage nebenbei wie sattelfest ist eigentlich dein Russisch?
Oder schwätzt du einfach Blick & Konsorten nach?
also putin und seinen aussenminister beim wort zu nehmen, ist propaganda? ich höre diesen spinnern nur zu, das sollte reichen.

das hier z.b. https://zeitschrift-osteuropa.de/blog/p ... 21.2.2022/

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 29. Jul 2022 07:47
von Rog
Chuck the Norris hat geschrieben: 28. Jul 2022 20:28
Rog hat geschrieben: 27. Jul 2022 07:07
Natürlich ist in der Ukraine nicht alles sauber gelaufen. Das behauptet auch niemand. Aber gerade die jüngere Geschichte des Landes gibt keine Verhandlungsbasis ausser Russland zieht sich zurück. Das Problem bei Verhandlungen mit Lügnern und Diktatoren ist aber, dass du ihnen nicht vertrauen kannst und daher sind Garantien etwas schwierig zu bekommen. Es gibt noch genug Ländern rund um Russland die nicht in der NATO sind. Da gibt es schon noch Möglichkeiten für Vladolf Putler, wenn die Armee nicht ein derart desaströser Scheisshaufen wäre. Zum Glück aber hat sich Putler derartig überschätzt.

Ja, es wird weiter Tote geben und das ist absolut tragisch und nicht annehmbar. Aber einfach Teile des Landes an Putler abzugeben ist und bleibt keine Option.

Ob die Forderungen unrealistisch sind, ist nicht wichtig. Es gibt nichts darunter aktuell.
In der Praxis bringt solches Schwarz-Weiss Denken allerdings auch keine Lösung. Im Gegenteil es verschlimmert die ganze Situation nur.
Nehmen wir mal die Zeit des Minsker Abkommen unter die Lupe.
Russland beliefert den Donbass und gewährt den russischen Staatsbürger straffrei für die Separatisten zu kämpfen.
Die Westmächte rüsten das Kiewer Regime hoch mit Waffen und gar Ausbilder.
Kiew versucht weiter die Geschichte umzuschreiben und das Banderatum weiter zu etablieren. Es gab sogar Ferienlager in denen man Kinder an der Waffe ausgebildet hat und ihnen eingetrichtert hat das Separatisten keine Menschen sind, man ruhig auf sie schiessen kann, nein schiessen muss.
Man könnte diese Liste noch weiter führen zum Beispiel das man Gruppierungen aus dem Rechten Sektor in die Nationalgarde eingegliedert hat, diese mit Straffreiheit auf Menschenjagd geschickt hat. Artillerie auf die Bevölkerung oder der Krim die Wasserversorgung gekappt hat.
Und und und….
Wir sehen also auf allen Seiten wurde Benzin in das Feuer gegossen.
Wen man jetzt nicht langsam vernünftig wird und weiter Waffen besonders mit längerer Reichweite liefert wird sich Frontlinie nur weiter Richtung Westen verschieben. Es braucht eine Lösungen für alle. Kiew als Alleinherrschaft wird mit dieser Regierung nicht funktionieren.
Hat irgendjemand behauptet, dass in der Ukraine alles perfekt gelaufen ist. Ja, es gibt durchaus Probleme mit rechtsradikalen Tendenzen in gewissen Kreisen. Aber das gibt es bei uns bis ziemlich weit in die SVP hinein auch, und in Russland sind diese Verbindung teilweise sogar direkt in den Kreml (z.B. Isborsk-Club). Und ja, vereinzelt, aber eben vereinzelt gab es solche Ferienlager, wie in allen Ländern wo solche Gruppen entstehen (USA als bestes Beispiel). Genau wie es dies in Russland auch gab und gibt. Aber die Videos die herum gereicht werden, sind nachweislich aus dem Jahr 2015, also ein Jahr nach dem russischen Einmarsch in der Krim.

Und ja, die Verbindungen bei uns von Rechtsradikalen in die Armee sind auch nicht klein. Logisch gefällt Rassisten und Rechtsradikalen die Armee... das ist jetzt auch nichts Neues.

Das Minsker Abkommen wurde gebrochen, aber der erste Vertragsbruch kam weniger als eine Woche nach der Unterzeichnung durch russlandtreue Rebellen gemeinsam mit russischen Truppen mit dem Angriff auf die Eisenbahnerstadt Debalzewe im Osten der Ukraine zustande. Auch da greifen deine Argumente halt nicht, sorry.

Der einzige der vernünftig werden muss ist Vladolf Putler, der Diktator, Unterdrücker, Lügner und Dieb am Staatsvermögen Russland. Er und seine Vasallen, die auch in anderen Europäischen Staaten, vorwiegend unter Rechtradikalen und Rechtspopulisten zu finden sind, sind ganz klar Verantwortlich für diesen Krieg. Keiner der von dir genannten Gründe rechtfertigt einen Einmarsch in ein souveränes Land.

Nun, Selenski wurde demokratisch gewählt aber war halt, im Gegensatz zu seinen Vorgängern keine Putler-Marionette, sondern orientierte sich am Westen. Das ist das gute Recht der Ukratione als souveräner Staat. Wenn also eine Regierung nicht mehr funktionieren kann, dann ist es die Diktatorischen Arschkriecher rund um Putler und natürlich Putler selber.

Du scheinst mir schon ziemlich weit im Weltwoche, Russian Today und co. Sumpf zu stecken in deiner Argumentation...

Re: Energiekrise Saison 22/23

Verfasst: 29. Jul 2022 08:19
von Chuck the Norris
@Rog

Ehrlich Rog das macht so keinen Sinn wenn man derartig Stur in einem Schwarz Weiss Weltbild verweilt und auch noch Partei ergreift. Das führt genau zu solchen Ping Pong Debatten, der hat dies und der hat das. Für eine Lösung müssen immer beide Seiten verstanden werden und ihre Interessen berücksichtigt werden, dann kann vielleicht ein Weg zwischen diesen Interessen gefunden werden der für beide Seiten akzeptabel ist.
Wen es jetzt so weiter geht läuft es auf ein zweites Korea hinaus und da wird Kiew der grosse Verlierer sein.

Und ganz ehrlich bei allem Respekt wer die Ukraine als souveränen demokratischen bezeichnet hat sie nicht mehr alle. Du darfst aber gerne mal nach Kiew kommen und eine Opposition gründen, spätestens wen dir dan die Schläger aus dem rechten Sektor ein Hausbesuch abhalten wirst du diese souveräne Demokratie so allmählich zu verstehen beginnen.

PS habe fertig.