Seite 1 von 1

Entwicklung der Fanszene in Rapperswil-Jona 1945 - 2007

Verfasst: 26. Dez 2007 12:37
von Warren
In Absprache mit Manuel Bamert, aka "winnie" stelle ich Euch hier seine Maturaarbeit zur Verfügung.
Diese Arbeit hat er der Szene Rappi in deren Forum/auf deren Homepage zur Verfügung gestellt, welche ihn sehr unterstützt haben!

Zusätzlich steht die Arbeit (als PDF) auch auf http://www.szene-rappi.ch unter "Texte" zur Verfügung und das Copyright liegt ausschliesslich bei Manuel Bamert!

Der nachfolgende Text ist 1:1 vom Szene Rappi Forum übernommen und Interessierte können so auch hier den Text lesen.
Da keine Diskussionen daraus entstehen sollen, ist das Thema "geschlossen"! Feedbacks bitte per PN an winnie.


-----------------
Szene-Rappi hat geschrieben:Speziell zu Weihnachten präsentieren wir euch hier exklusiv die Arbeit von Manuel Bamert welche die Entwicklung unserer Fanszene als Schwerpunkt hatte. Für alle engagierten Fans, aber vorallem auch für die jüngeren und für diejenigen welche erst vor ein paar Jahren zu uns stiessen ein sehr interessantes und aufschlussreiches Thema welches Einblick in die Entwicklung und Geschichte der Fanszene beim SCRJ vermittelt. Viel Spass beim lesen ! Aus Platzgründen haben wir die verschiedenen Kapitel einzeln ins Forum gestellt, also lest jeweils auch die nachfolgenden Beiträge, wir danken "winnie" dass uns diese Arbeit zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt wurde:


"Vor bald einem Jahr bereits, war an der Kantonsschule Ausserschwyz Startschuss für die diesjährigen Matura-Arbeiten. Meine Arbeit mit dem Titel "Fankultur in Rapperswil-Jona. Ein Eishockeyverein und die Entwicklung seiner Fanszene" sollte eine bisher einmalige Zusammenfassung der über 60-jährigen Geschichte vom SCRJ und seinen Fans werden. Diese Zusammenfassung soll euch Rappi-Fans einen Überblick über vergangene Zeiten schaffen, von den Anfängen bis zur Gegenwart.
Ich habe grosse Freude am Ergebnis und hoffe, dass ich damit nicht nur mir, sondern auch möglichst vielen anderen Fans, ein verbessertes Verständnis der Vergangenheit und somit vielleicht auch der Gegenwart und Zukunft ermögliche.

Die Schule bewertete die Arbeit mit einer 6, was mich natürlich noch zusätzlich freute.

Nun allen viel Spass beim Lesen.
Manuel Bamert,
aka winnie"

Verfasst: 26. Dez 2007 12:38
von Warren
Inhaltsverzeichnis


1 Vorwort 3
2 Einleitung 4
3 Entwicklung der Fanszene in Rapperswil-Jona 5
3.1 Die ersten drei Jahrzehnte des jungen Vereins
3.2 Die ersten Fans tauchen auf: die Ära der Kutten
3.3 Die Crazy Birds: Eine neue Art, Fan zu sein
3.4 Fanatics Rapperswil: Von Stimmung, Herzblut und Provokationen
3.5 Die Spaltung der Fangemeinde und der Aufstieg der Szene Rappi

4 Schlusswort 6
5 Glossar 7
6 Quellenverzeichnis 8

Verfasst: 26. Dez 2007 12:38
von Warren
1 Vorwort

Im dritt- und zweitletzten Semester der Gymnasialzeit muss jede Schülerin und jeder Schüler eine Matura-Arbeit verfassen. Das Matura-Reglement verlangt die selbständige Bearbeitung eines frei gewählten Themas. Die Matura-Arbeit bereitet auf wis-senschaftliches Arbeiten vor, ist aber keine wissenschaftliche Arbeit im universitären Sinn. Diese Aufgabe ermöglichte es mir, persönliche Interessen in einem schulischen Rahmen konstruktiv zu behandeln.

Als es darum ging, das Thema zu wählen, prüfte ich all meine Interessen auf Tauglichkeit für eine solche Arbeit. Dabei blieb ich mehrmals bei meiner grossen Leidenschaft, dem Schlittschuhclub Rapperswil-Jona, hängen. So entschied ich mich, mein Thema in diesem Bereich zu suchen. Von Anfang an war mir klar, dass die Arbeit den Fokus auf die Fans* legen sollte. Als langjähriger Fan habe ich eine grosse Faszination für das Eishockey und insbesondere für seine Begleiterscheinungen entwickelt. Die Fanszene eines Vereins interessiert mich mehr als die sportlichen Erfolge seiner Mannschaft. Ich kam auf die Idee, eine Arbeit über die Entwicklung der Fanszene beim SCRJ* zu schreiben. Um den SCRJ spielen zu sehen, bin ich schon in alle Stadien der Nationalliga A* gefahren. Durch die Regelmässigkeit meiner Matchbesuche komme ich mit vielen Fans in Kontakt. Trotzdem habe ich stets eine Distanz zur Szene bewahrt, um sie von aussen möglichst neutral betrachten zu können. Dies hat mir bei der Arbeit sehr geholfen, da ich einerseits auf die nützliche Hilfe von erfahrenen Insidern setzen konnte, andererseits aber keine Gruppe vertreten musste.
Das Thema meiner Matura-Arbeit löste bei vielen meiner Bekannten Ratlosigkeit aus. Fankultur zum Inhalt einer schulischen Arbeit zu machen, schien für sie nicht angebracht. Tatsächlich wird die Fanthematik in der Medienlandschaft, wenn überhaupt, oft einseitig behandelt. Durch diese Voraussetzungen in meinem Ehrgeiz angespornt, wollte ich meine Arbeit besonders gut machen. Ich wollte versuchen, mein Umfeld für diese Thematik zu sensibilisieren und ihm eine gute Wissensgrundlage vermitteln.




Manuel Bamert
17. August 2007

Verfasst: 26. Dez 2007 12:38
von Warren
2 Einleitung

Sport begeistert und zieht die Massen an. Seit den Anfängen der Sportvereine sammelten sich viele Menschen um sie. Die Entwicklung der Zuschauer von Sympathisanten zu Fans ging stets einher mit gesamtgesellschaftlichen Veränderungen. Vielfältige Faktoren aus der Wirtschaft, Politik, Ethik und den Medien beeinflussten diesen Prozess massgebend.
In den letzten Jahrzehnten entstanden auch in der Schweiz ganze Fanszenen. Eine Fanszene ist ein loser Zusammenschluss von aktiven Fans, die ihren Verein repräsentieren und unterstützen wollen. Innerhalb der Fanszenen können unterschiedliche Ausprägungen in Bezug auf Gesinnung und Verhalten beobachtet werden. Verschiedene Persönlichkeiten mit spezifischen Verhaltensweisen prägen eine Fanszene. Zu ihr zählen hauptsächlich Stehplatzfans, von wo aus auch die Stimmung gemacht wird. Die Stehplatzfans stehen im Stadion auf einer Tribüne, meist in einer Kurve des Stadions. Die sogenannten Fankurven haben einen wichtigen Symbolcharakter für gewisse Gruppen, die diesen Bereich als ihr Territorium ansehen. Sitzplatzzuschauer separierten sich schon früh von den übrigen Matchbesuchern, durch die preisliche Differenz trennte sich die Masse. In moderneren Stadien mit verschwindenden Stehplatzsektoren wird oft eine unemotionale, kühlere Atmosphäre beklagt.
Zum besseren Verständnis der Fanthematik ist eine Unterscheidung der Zuschauer nützlich. Kategorisiert werden die Matchbesucher in der Fachsprache in 3 Übergruppen: den A-, B- und C-Fans. Die ersteren machen die grösste Gruppe aus. Der A-Fan wird als konsumorientierter Typ bezeichnet, der seinen Besuch im Stadion von der erwarteten Attraktivität des Spiels abhängig macht. Der B-Fan besucht wenn möglich alle Spiele seines Vereins, weist eine hohe Vereinsidentifikation auf und es besteht bei ihm ein gewisses Gewaltpotential. Für B-Fans ist jedoch der Support der eigenen Mannschaft oberstes Gebot und Gewalt entsteht nur situativ. Der C-Fan hingegen praktiziert Gewalt im Rahmen möglichst jeden Spiels, hauptsächlich ausserhalb der Stadien. Damit sind in erster Linie die Hooligans gemeint. Zwischen diesen 3 Hauptgruppen bestehen grosse Interessenkonflikte, da ihre Vorstellungen vom Sinn eines Sportanlasses unterschiedlich sind.
Bei der Themengestaltung für die Arbeit wollte ich auf verschiedene Aspekte Rücksicht nehmen. Weil es bisher keinen vergleichbaren Gesamtüberblick über die Fanszene in Rapperswil-Jona gab, sollte die Arbeit möglichst objektiv und sachlich verfasst, aber ihre Aktualität trotzdem klar ersichtlich sein. Der Aufbau des Hauptteils über die Entwicklung der Fanszene ist chronologisch gestaltet. Das erlaubt dem Leser ein einfaches Zurechtfinden in der über 60-jährigen Geschichte des Vereins. Je näher die Gegenwart kommt, desto dichter wird die Informationsfülle. So ist der Aktualitätsbezug gewährleistet.
Damit die Arbeit für jedermann verständlich bleibt, habe ich die gekennzeichneten (*)
Abkürzungen und Begriffe in einem Glossar kurz erklärt.

Verfasst: 26. Dez 2007 12:39
von Warren
3 Entwicklung der Fanszene in Rapperswil-Jona

3.1 Die ersten drei Jahrzehnte des jungen VereinsDie frühe Zeit des Rapperswiler Eishockeys war geprägt vom hohen Idealismus und dem Drang junger Menschen, dem kleinbürgerlichen Alltag zu entfliehen und sich im Zeichen des allgemeinen Aufbruchs selbst zu verwirklichen.“
Kurt Federer in „Lidozauber“

Am 17. Januar 1945 gründeten zehn junge Männer den Schlittschuhclub Rapperswil, kurz SCR. In Rapperswil konnte im Winter schon seit längerem auf einem Fischweiher eine Eisbahn betrieben werden. Aufs Eis gelegte Holzbalken begrenzten die Fläche, was die ersten offiziellen Spiele des neuen Klubs ermöglichte. Die Mannschaft war ein Kreis von Freunden, alles Einheimische, die mit der Bevölkerung beruflich und gesellschaftlich verbunden waren. Die frühe Entwicklung des Eishockeys konzentrierte sich beim SCR zunächst auf Rapperswil, das kleine Jona spielte noch keine bedeutende Rolle. Aus dieser Zeit gibt es nur noch wenige Überlieferungen zum Eishockey. Die meisten der nachfolgenden Informationen sind dem Buch „Lidozauber“ entnommen.
Durch das damalige Fehlen der entsprechenden Infrastruktur war das Eishockeyspiel in Rapperswil eine Randsportart, die nur dank Enthusiasten überlebte. In nächtelanger Arbeit wurde die Eisfläche spielbar gemacht, was einige wenige Stärkevergleiche mit regionalen Gegnern zuliess. In der ersten Saison* des Vereins konnten so vier Heimspiele ausgetragen werden. In der Serie B* verlor der SCR sein Debüt gegen St.Gallen mit 4:7.
Am Interesse der Bevölkerung für das junge Team fehlte es nie. Oftmals standen viele Schaulustige auf dem Natureis in der „Garnhänke“ und beobachteten das schnelle Spiel, das auch vom Zuschauer ein gutes Reaktionsvermögen verlangt, will er dem Spielverlauf folgen können.
Die Rapperswiler verbesserten ihre Spielweise in kurzer Zeit, erste Erfolge stellten sich in den frühen 50er Jahren ein. In der Saison 1950/51 gewann der SCR die Meisterschaft der Serie B und stieg in die (damals) dritthöchste Liga auf, die Serie A*. Wenn Heimspiele am Vortag angekündigt wurden, standen oft gegen 1000 Freunde und Sympathisanten am Spielrand. Mit fortwährendem Bestehen des Vereins wuchs die Verbundenheit der Bevölkerung mit ihrer Mannschaft und verschmolz zusammen mit dem Interesse für den Eishockeysport zu einer zunehmenden Begeisterung. Anhaltende Erfolge führten 1953/54 zu einem Aufstiegsspiel gegen Montana in Lausanne. „Nach 60 Minuten stand es 0:0, im Stammlokal ‚Du Lac’ an der Seepromenade hatte sich halb Rapperswil um Wirt Max Zimmermann, das Telefon und das Radio geschart.“ Doch im letzten Spiel mit der Gründergeneration im Team verpasste der junge Club den Erfolg knapp. Es waren ab da eigene Junioren, die das Team ergänzten und in den folgenden Jahren den SCR in der dritthöchsten Schweizer Liga hielten.
Diese unmittelbare Verbindung mit den Sportlern war einer der wichtigsten Gründe für das Interesse der Bevölkerung am Verein. Die Zuschauer waren grösstenteils Bekannte der Akteure, eine Vereinsbindung erst am Entstehen. Auch wenn es für einen Spieler undenkbar gewesen wäre, den Verein zu wechseln, herrschte unter dem Publikum kaum Rivalität. Betroffene schreiben das im Rückblick dem damals grossen Bedürfnis des Volkes nach friedlicher Eintracht zu, als Folge von jahrzehntelangen, prägenden Kriegszeiten. Dieser Umstand habe die Gesellschaftssituation deutlich wiederspiegelt, in der Fanatismus* durchwegs negativ behaftet gewesen sei. In der Mitte des letzten Jahrhunderts hätten auch andere Themen als Sport die Schlagzeilen der Zeitungen dominiert. Sich in den Medien über den Lokalsport zu informieren, war schwierig und der direkte Kontakt zu den Spielern noch üblich.
Mit dem Fortschritt des Eishockeys wurden Kunsteisbahnen, ursprünglich ein Privileg für die finanzkräftigsten Städte, schon bald unumgänglich. In dieser für den Fortbestand des lokalen Eishockey kritischen Zeit, sorgte ein Privater für Unvorstellbares: er baute neben dem Schwimmbad Lido* auch noch eine Kunsteisbahn. Zeitzeugen sprechen von einer grossen Erlösung für das Umfeld des kleinen Vereins. Der SCR erkannte seine Chance, verwendete einen Teil seines Budgets für die Beteiligung an den Auslagen und ging dadurch von Anfang an eine Partnerschaft ein. „Am 21. Oktober 1961 konnte die zweckmässige Anlage unter dem Jubel der Bevölkerung [...] eingeweiht und ein neues Rapperswiler Eishockey-Zeitalter eingeläutet werden.“ Mit diesem für die gesamte Bevölkerung sichtbaren Zeichen des Fortschritts und des Willens zum Erfolg, wurde die Verbundenheit zum Verein gestärkt und ein Grundstein für die zukünftige Unterstützung durch Einheimische gelegt.
In der gesamten Schweiz war die Faszination am Eishockeysport gewachsen, dem Spiel, welches nicht nur die Kunst des Schlittschuhlaufens voraussetzt, sondern auch durch seine Dynamik, Härte und Spannung fesselt. Wann immer ein Spieler durch einen Sololauf die Verteidigung des Gegners umkurvte und den Torwart bezwang, freute sich die eine Seite, während die andere die Leistung höflich beklatschte. Die Freude am Sport war die treibende Kraft hinter der Begeisterung. Diese Freude steht in einem krassen Gegensatz zu Beobachtungen aus der heutigen Zeit, in der der grösste Teil der Zuschauermasse in klar getrennte Lager aufgeteilt ist. Lautes Fluchen oder stille Enttäuschung der Zuschauer stehen heute im Vordergrund, wenn sich der Gegner erfolgreich zeichnet. Ein Tor der gegnerischen Mannschaft zählt für viele Besucher zu den schlimmsten Momenten im Spiel. Solch feindliches Denken ist meiner Meinung nach, in der Schweiz, ein künstlich geschaffener Lokalpatriotismus. Er soll in einer individualisierten Gesellschaft einen Gegenpol setzen und eine Zusammengehörigkeit verschaffen. Das besonders von Männern gesuchte Gruppengefühl würde auch deren Übervertretung in den Fanszenen erklären. Die beschriebenen Entwicklungen in der Einstellung zum Gegner veränderten die Zuschauermassen nachhaltig.
Es war rechtzeitig zum 20. Klubjubiläum, als der kleine Club am Obersee Träume wahr werden liess und in der Saison 1964/65 erstmals in die zweitoberste Spielklasse aufstieg. Mit Mitteln, die den Verein bis heute auszeichnen, konnte das grosse Ziel „Nationalliga B“* erreicht werden. Mit einem effizienten Management, taktischem Geschick, voller Rückendeckung durch die Einheimischen und dem Bewusstsein, den Grossen immer ein Bein stellen zu können, wuchs die Mannschaft über sich hinaus und liess die ganze Region aufhorchen. Erst recht, als sich der SCR gleich auf Anhieb auf dem vierten Platz von zehn Mannschaften positionierte. „Die Begeisterung kannte keine Grenzen, und bei Spitzenspielen waren bis zu 2500 Zuschauer im Lido anwesend. Das Eishockey-Fieber hatte auf eine ganze Region übergegriffen.“ In dieser Zeit war es üblich, die Spiele der Mannschaft im heimischen Rapperswil zu verfolgen. Vereinzelt reisten Freunde und Bekannte der Spieler mit der Mannschaft quer durchs Land, um sie dort persönlich zu unterstützen. Noch immer bedeutete das Eishockey für die Spieler, Freizeit herzugeben, um einem Hobby zu frönen.
Obwohl sich der SCR schon in der zweiten Saison wieder in die 1. Liga verabschieden musste, so war durch die entstandene Euphorie eine vertiefte Beziehung der Zuschauer zum Verein geschaffen. Die bis zum heutigen Zeitpunkt einzige Relegation in eine untere Spielklasse bereitete dem Verein zwar finanzielle Probleme, doch der Vorstand reagierte. Nach langen Jahren in der 1. Liga wollte man 1973 ein Zeichen setzen und der Klubname wurde um einen Buchstaben auf SCRJ erweitert. Damit verkörperte der Name nun, was der Klub schon seit längerem war: Ein Schlittschuhclub der Rapperswiler und der Joner.
Im Winter 1976/77 wurde beim SCRJ das Halbprofitum eingeführt. Erstmals wurden also Spieler dafür bezahlt, dass sie für den SCRJ spielten. Wenn bislang einzig die Freude am Sport für einen Eishockeyspieler wichtig gewesen war, kam nun eine zusätzliche Motivation dazu. Dieses Geld war zwar anfänglich nicht viel mehr als eine Entschädigung für den immer noch grossen Aufwand der Spieler. Aber allmählich begann auch in dieser Sportart, Geld vom Verein zu den Spielern zu fliessen. Von der Idee des Halbprofitums zu den heutigen Luxussalären einiger Stars lag zwar noch ein weiter Weg. Doch das Bezahlen der Spieler legte den Grundstein für eine gewaltige Veränderung im Eishockey, die die Fans Jahrzehnte später noch beschäftigen würde. Mit dem Wiederaufstieg in die zweitoberste Liga verabschiedete sich die letzte ausschliesslich aus eigenem Nachwuchs und Idealisten zusammengesetzte Mannschaft aus Rapperswil.

3.2 Die ersten Fans tauchen auf: die Ära der Kutten

Mitte der 70er Jahre begann sich im Umfeld des SCRJ etwas zu verändern. Auf den Stehplätzen tauchten zunehmend Fans auf, die selber explizit als solche verstanden werden wollten. So kleideten sie sich entsprechend, um ihrer Identifikation mit dem Verein grösseren Ausdruck zu verleihen. Merkmal dieser ersten repräsentativ auftretenden Fans war eine sogenannte Kutte. Diese ärmellose Jeans-Jacke war mit Aufnähern und Pins übersät. Der Name der Jacke wurde bald auf deren Träger übertragen, so dass man noch heute von den Kutten redet und dabei die Personen meint, die sämtliche grösseren Fanszenen in der Schweiz und im nördlichen Ausland durchwanderten. In gegenwärtigen und ehemaligen Eishockeyhochburgen wie Arosa, Olten, Davos, Kloten und Bern, sowie anderen Szenen, waren die Kutten die bestimmenden Kräfte in den Fankurven. Die Kutten standen im Gegensatz zu den bisherigen Zuschauern. Sie hatten eindeutig ein stärkeres Bedürfnis, ihren Verein zu repräsentieren. So entstand auch in Rapperswil-Jona Raum für fanatischeres Fan-Dasein als Trotz zum biederen Alltag der Mittelschicht. Sich von der breiten Masse abzuheben, das sei faszinierend gewesen, meinen Besagte heute. In dieser Zeit machte die Fanszene des SCRJ eine erste, wichtige Entwicklung: weg von den passiven Zuschauern, hin zu den aktiveren Fans.
1980 erlebte der SCRJ die Gründung seines ersten Fanclubs. Durch den damaligen Geschäftsführer Fredy Fergg begeistert unterstützt, kriegten die Gründer grünes Licht für ihr Vorhaben. „Ausschlaggebend (für die Gründung) war unter anderem, dass es bis zu diesem Zeitpunkt keine Organisation gab, welche Reisen zu den Auswärtsspielen unseres Teams organisierte. [...] In diesem Zusammenhang kam uns die Idee, eine Fanorganisation zu gründen.“ Das Interesse am Verein wurde für einige Kutten also so gross, dass es zu einem echten Bedürfnis wurde, die Mannschaft auch auswärts zu sehen und zu unterstützen. Und die Idee stiess auf erstaunliche Resonanz: „Unter den Zuschauern suchten wir mittels Unterschriftensammlung 20-30 Fans, die unserem Club beitreten wollten. Wir haben uns drei Monate Zeit gegeben, um diese Mitglieder zu suchen. Doch zu unserer Überraschung konnten wir bereits nach einem Spiel rund 50 Personen begeistern.“
Zu dieser Zeit lag der Durchschnitt zwischen 1500 und 2000 Zuschauern pro Spiel. Es bildete sich langsam aber sicher ein „harter Kern“, der sich durch regelmässige Matchbesuche, zuhause wie auch auswärts, auszeichnete. Gegen 150 Personen im harten Kern sorgten dafür, dass der SCRJ in der Nationalliga B eine der grösseren Anhängerschaften besass. Und bald schon wurde auch an der Infrastruktur etwas geändert, um der wachsenden Zuschauermasse zu entsprechen. Auf die Saison 1984/85 wurde das Eisfeld mit einer Kunststoff-Traglufthalle überdeckt. „Dieses stimmungsvolle Provisorium liess die Fans um den Rank für ihren Klub noch enger zusammenrücken und vermittelte das Spektakel hautnah. Die Drohung des Verbandes, Rapperswil die Spielbewilligung wegen fehlender Überdachung für die Nationalligaspiele zu entziehen, konnte abgewendet werden.“ Spiele im Ballon, wie die Plastikhalle liebevoll genannt wurde, seien etwas ganz Spezielles gewesen, schwärmen Fans, die ihn noch miterlebt haben. Der Ballon war schweizweit einzigartig, er war eng und oft sehr kalt. Die Stimmung sei auch bei relativ wenigen Zuschauern gut gewesen, da der Lärm sich nicht wie bei den grossen Gebäuden im Raum verlor. Der Ballon bot rund 3500 Zuschauern Platz, was einem verdeutlicht, wie eng es wohl jeweils wurde, wenn ein Derby anstand. Spiele gegen Wetzikon, Dübendorf, Zug und den ZSC* waren die Highlights.
1984 wurde der Fanclub „Yellow Wings“ gegründet und 1986 durch weitreichende Freundschaften der „Fanclub SCRJ Irsee“ in Deutschland, der bisher einzige ausländische Fanclub des SCRJ. Die Gruppierungen wurden in einer Zeit gegründet, in der die Fanszene in Rapperswil bereits gut entwickelt war. Solche Fanclubs entstanden wie so oft aus Freundeskreisen und dahinter steckten kaum längerfristige Ambitionen. Beide wurden auch bereits nach 2 Jahren wieder aufgelöst.
Auf die Saison 1987/88 war es dann soweit: Die Bevölkerung von Rapperswil und Jona schenkte den Eissportlern die langersehnte und zweckmässige Eishalle Lido mit einem Fassungsvermögen für 5500 Besucherinnen und Besucher. Diese neue Halle war unglaublich wichtig für den SCRJ und sein Umfeld. Die Zuschauerzahlen konnten massiv gesteigert werden und auch die Fanszene bekam Aufwind: der SCRJ-Fanclub, dessen Mitgliederzahlen nach der Gründung jahrelang stagnierten, wuchs in einem Jahr von 70 auf 160 Personen. Trotzdem veränderte sich die Zahl der Hardcore-Fans*, wie sie heute gerne genannt werden, nur unwesentlich. Während Zuschauerzahlen schon immer stark von sportlichem Erfolg und wirksamer Öffentlichkeitsarbeit abhingen, bilden sich treue Fans langsam. Zwischen einem gewöhnlichen Besucher eines Sportanlasses und einem Fan, der sich stark mit dem Verein identifiziert, war und ist ein grosser Unterschied auszumachen. Nicht viele sind über längere Zeit gewillt, ihre Freizeit herzugeben um möglichst alle Spiele, ganz egal wo, mitzuerleben.
„‚Fünf-Vier-Drei-Zwei-Eins’ – die Fans des SC Rapperswil-Jona skandieren im Lido schreiend die letzten Sekunden in der Nationalliga B. Die Schlusssirene geht unter im allgemeinen Jubel. Freudentränen rollen, das Lido verwandelt sich in ein Tollhaus. Nach 17 Jahren Hoffen und Bangen auf diesen Tag ignoriert das Publikum verständlicherweise die Bitte des Platzspeakers*, das Eis erst nach dem Weggang der Spieler in die Kabinen zu betreten. Vorbei am Ordnungsdienst stürzen sich Hunderte von Anhängern aufs Eis, umjubeln das siegreiche Team.“ Der Aufstieg ist der unvergessliche Moment reinsten Glücks für jeden Fan. Im Falle des SCRJ steht der Aufstieg für die so langersehnte Zugehörigkeit zur obersten Spielklasse, zur nationalen Elite. Für Desinteressierte kaum nachzuvollziehen, ist sportlicher Erfolg, sowohl für den Sportler, als auch für den begeisterten Anhänger, Lohn für langes Leiden und Warten. Wer es schafft, sich mit einem Verein voll zu identifizieren, verbindet einen Teil seines persönlichen Glücks mit dem Erfolg der Mannschaft. Emotionen werden im grossen Stil ausgelebt und inmitten von grossen Menschenmassen verlieren Individuen ihre Zurückhaltung. Durch die während einem Spiel entstehende Massendynamik lassen sich auch stille Gemüter zu Gesang, Klatschen und Freudentänzen hinreissen. Doch auch das Gegenteil ist für den Fan alltäglich: Heftige Fluchwörter (wie das weit verbreitete „h**** Gottéron“*) und Zeichen der Verachtung (erhobener Mittelfinger) sind Ausdruck von Enttäuschung, Wut und in Extremfällen auch Hass. Sie richten sich in der Regel verbal an den Gegner, dessen Fans oder den Schiedsrichter. Die Grenze zwischen spielerischer Auseinandersetzung und Ehrverletzung ist schmal, aber sollte trotzdem ernst genommen werden. Über die Entstehung und die Auswirkungen solcher Situationen gibt es verschiedene Theorien, die Inhalt einer ganzen, eigenen Arbeit sein würden.
Zu den spontanen Emotionen hinzu kamen schon seit langer Zeit Hilfsmittel, um die Stimmung besser zu machen. Seit seinen Anfängen schleppte der Fanclub SCRJ Trommeln und Fahnen an die Spiele in der ganzen Schweiz. Wo der SCRJ spielte, reisten auch die Fans des harten Kerns mit Car hinterher, war es nun nach Sierre, Martigny oder in die Ajoie.
Der Aufstieg in die höchste Spielklasse des Schweizer Eishockeys wurde begleitet von vielen Änderungen im Umfeld des SCRJ. Die Stadionkapazität wurde auf 6000 angehoben und somit an NLA-Niveau angepasst, um den Bedürfnissen der Zuschauer nachzukommen. In der ersten Saison nach dem Aufstieg besuchten bisher nicht gekannte Massen die Spiele der 1. Mannschaft. Das Stadion war unglaubliche 14-mal ausverkauft. Der Fanclub SCRJ steigerte seine Mitgliederzahlen auf über 220. Doch langjährige Fans kannten schon damals das Phänomen von Neulingen, die gar schnell wieder aus den Stadien verschwinden, wenn der Erfolg wegbleibt. Und leider behielten sie recht. Differenzen in grundsätzlichen Einstellungen führten dann zu einer eigentlichen Abspaltung einiger Fans vom offiziellen Fanclub SCRJ und zur Gründung des bedeutendsten Fanclubs in der Geschichte des Vereins.

3.3 Die Crazy Birds: Eine neue Art, Fan zu sein

„Nicht ganz ohne Stolz können wir von uns behaupten, dass wir eine der ersten deutschschweizer Fangruppierungen waren, welche südländisch orientierten Support ins Stadion brachte. [...] Egal was kommt, wir gehen weiter unseren Weg, bringen je länger je mehr Farbe in die Stadien und unterstützen den SCRJ zu 100% und darüber hinaus.“ Fanclub Crazy Birds

Die ‚Crazy Birds’ (‚Verrückte Vögel’) gründeten sich 1994 aus einem Dutzend besonders fanatischer SCRJ-Fans. Die Einstellung der Mitglieder der Crazy Birds war wegweisend für die eigene Fanszene und Vorbild für kommende Gruppierungen in der ganzen Schweiz. Die Art von Fan-Sein wie sie von den Crazy Birds gelebt wurde, existierte schweizweit bis dato nur südlich der Alpen. Durch die geografische Lage übernahmen die Fanszenen der Tessiner Vereine HC Lugano und HC Ambri-Piotta ihre Mentalität früher von italienischen Vorbildern aus dem Fussball. Diese sogenannte Ultrà-Bewegung* bestimmt zum heutigen Zeitpunkt die grosse Mehrzahl aller Fankurven im schweizerischen Fussball und Eishockey. Die Crazy Birds wollten neues Leben ins Lido bringen und die Stimmung verbessern. Die CB94 stiessen in ihren Anfängen auf Ablehnung, da ihre Art, den Verein zu unterstützen, für den Rest der Matchbesucher völlig neu war. „Für uns ist unser Verein mehr als nur Unterhaltung, es ist eine Herzensfrage, der Verein bestimmt in vielen Belangen unser Leben, wir reisen quer durchs Land (und manchmal noch weiter), um auf der Tribüne, während unsere Mannschaft spielt, Farbe zu bekennen und Support zu geben, wir befassen uns mit ihm nicht nur während der Meisterschaft, sondern auch sonst im Jahr. Wir sind der Auffassung, dass lautstarke Unterstützung die Mannschaft zu Höchstleistungen antreibt und ein wichtiger Faktor zum Beispiel zu einem Sieg sein kann. Mit Doppelhaltern*, Schwenk- und Zaunfahnen* und anderem Material, zeigen wir unserem Team, dass wir hier sind, mit ihnen im Stadion, dass wir 60 Minuten hinter ihnen stehen werden, egal was passiert, dass sie nicht alleine in den Kampf müssen, sondern auf unsere volle Unterstützung zählen können. Wir organisieren Choreographien* um dem Spiel schon vor dem Anpfiff den richtigen Rahmen zu geben, um Spieler und Fans zu motivieren vollen Einsatz zu geben.“ Die Crazy Birds standen immer dazu, dass Eishockey für sie mehr als nur ein Spiel ist und der SCRJ mehr als nur ein Verein. Die Identifikation mit dem Verein erlangte durch diesen Fanclub einen neuen Höhepunkt. Seine Mitglieder als die ersten B-Fans in Rapperswil-Jona zu bezeichnen, ist durchaus angebracht. Aber sie distanzierten sich offiziell immer klar von gewalttätigen Auseinandersetzungen: „Ultrà sein hat mit Engagement, Aufopferung und Fanatismus zu tun und nicht mit Gewalt, wir mögen im Stadion polarisieren und zuweilen extrem fanatisch auftreten. Es kann sein, dass es Differenzen zwischen uns und anderen Fangruppierungen gibt, es kann auch sein, dass die Stimmung im Stadion durch gegenseitiges „anzünden“ aufgeheizt wird. Dies soll jedoch auch das Ziel sein, je emotionaler und lauter wir sind, desto mehr nützen wir unserem Team. Wir wollen lauter sein als die Fans des Gegners, wir wollen unser Team besser, kreativer, lauter und phantasievoller antreiben, als die Fans auf der anderen Seite der Tribüne. Wir wollen Auseinandersetzungen mit anderen Fans, jedoch nicht physische Auseinandersetzungen sondern akustische und visuelle im Stadion.“ Als sich die Mentalität der Ultrà-Bewegung in den schweizerischen Fanszenen breit machte, verschwanden nach und nach die Kutten aus den Stadien. Sowohl Verdrängung aber auch Veränderung der Kutten veranlassten diese „natürliche Selbstregulation“* der Kurven. In der Schweiz gibt es zurzeit vor allem noch in Langnau, Bern, Davos und Zug einige Kutten.
Im Jahre 1995 gründeten ein paar Einsiedler Freunde den Fanclub „Hotzenplotz“. Das Markenzeichen dieses hauptsächlich aus Freunden bestehenden Vereins war jahrelang eine sehr grosse Schwenkfahne. Ansonsten traten die Schwyzer nie speziell in den Vordergrund. Die maximale Mitgliederzahl betrug etwa 40 Personen. Der Verein wurde im Frühjahr 2006 aufgelöst. Noch weniger lang überlebte der „Fanclub SCRJ–Zürich“.
Diese Zeit der vielen Fanclub-Gründungen, 1998 entstanden noch die „Fridolin Fighters“* aus dem Glarnerland, erweckt aus heutiger Sicht einen falschen Eindruck über die damalige Qualität der Fanszene. Die mittleren 90er-Jahre gelten für die meisten langjährigen Matchbesucher als der Tiefpunkt der Stimmung im Stadion. Dieser Umstand korrespondiert auch mit den sportlichen Leistungen der 1. Mannschaft. Fast jedes Jahr wurden die Playoffs* erreicht und jedes Mal schied das Team schon in der ersten Runde (Viertelfinals) aus. Die gemässigteren Fanclubs konnten die Stimmung nicht genügend beeinflussen, ja verstanden es teilweise gar nie als ihre Aufgabe. Der offizielle Fanclub SCRJ wurde zunehmend passiver, sorgte jeweils für einen Car zu Auswärtsspielen, kümmerte sich aber immer weniger um Stimmung. Die Crazy Birds nahmen die Stimmung in der Kurve in die eigene Hand, stellten fortan einen Capo*, organisierten eigene Auswärtsfahrten. Sie sorgten grösstenteils für das Stimmungsmaterial, standen für lautstarken und farbigen Support, aber eckten mit ihrer fanatischen Art immer wieder an. Durch intensive Bemühungen konnte der regelrechte Stimmungstiefpunkt im Lido behoben werden. Mit viel Einsatz und Herz-blut wollten die Crazy Birds die Rapperswiler Fanszene von ihrem Mauerblümchen-Dasein wegführen und zu einer angesehenen Anhängerschaft machen. Die Bindung zum SCRJ wurde für die Mitglieder so gross, dass religiöse Vergleiche angebracht schienen. „SCRJ DU verkörperst die Region, für manche von uns sogar die Religion! An dir schauen viele Menschen auf, DU findest immer wieder einen Weg, DU stehst immer wieder auf!!!“, schreibt der Autor des „Crazy Birds Magazin 1“ . Der SCRJ scheint für sie nicht nur zu einem festen Bestandteil ihres Lebens, sondern schon zu einem Religionsersatz geworden zu sein. Noch vor wenigen Jahrzehnten wäre eine solche Gesinnung angesichts der Allgegenwart der Kirche undenkbar gewesen. Diese krasse Identifikation mit einem Sportverein mag seltsam oder gar abschreckend wirken. Sie ist aber nur bedingt wörtlich zu nehmen, denn viele Fans wurden und werden mit dem Alter gemässigter.
Zur Jahrtausendwende schlossen sich 5 Freunde für die Gründung des Fanclubs „Obärä Eggä“ zusammen. Das Ziel war, SCRJ Fans aus der Gross-Region Schänis und allgemeines Linthgebiet unter einem Banner zu vereinen und die 1. Mannschaft zu unterstützen. Von Anfang separierte sich der Fanclub ein bisschen. Die Leute aus dem Obärä Eggä waren stets treue Fans, die aber nie mit der Ultrà-Bewegung zu tun hatten. Sie hatten in der Frühzeit kein eigenes Stimmungsmaterial, waren auswärts aber öfters mit einem eigenen Bus vor Ort. Ihre schwer in klassische Muster einzuordnende Gesinnung, nicht ultràorientiert und doch sehr aktiv, lockte vermehrt eigenständige Fans an. 2002 zählte der Verein etwa 35 Mitglieder. Der OE, so die offizielle Abkürzung, hat sich in der heutigen Fanlandschaft von Rapperswil-Jona voll integriert und ist ein wichtiger, aktiver Bestandteil der Kurve.

3.4 Fanatics Rapperswil: Von Stimmung, Herzblut und Provokationen

Eine neue Art des Fanatismus für den SCRJ verkörperte die 2003 gegründete Gruppierung „Fanatics Rapperswil“*. Das von Beginn an erklärte Ziel, der als typische B-Fans einzustufenden Mitglieder, war „den SCRJ zu leben“. Von der Mentalität her stehen viele der heute 25-30 Mitglieder der Ultrà-Bewegung nahe. Ähnlich den Crazy Birds wollten auch die FA03 die Stimmung im Stadion durch optischen und akustischen Support verbessern. Während inzwischen viele Mitglieder der Crazy Birds langsam aber sicher auf die Sitzplätze wechselten, standen die jungen Fanatics für bedingungslose Unterstützung auf der Stehplatztribüne ein. Die neue Gruppierung, gleichzeitig auch ausserhalb des Eishockeys ein Freundeskreis, blieb bis zum heutigen Zeitpunkt inoffiziell, d.h. sie sind kein Verein mit Statuten, wie offizielle Fanclubs. Die Fanatics polarisierten die Matchbesucher seit ihrer Gründung, denn bei ihnen gilt „nomen est omen“: das fanatische und bisweilen aggressive Verhalten missfällt den Leuten, die für eine rundum friedliche Atmosphäre einstehen. Während die einen den Fanatismus als jugendlichen Blödsinn bezeichnen, erkennen andere darin aber ein wertvolles Zeichen von Motivation, etwas bewegen zu wollen. Viele Personen verdächtigen bei gewalttätigen Auseinandersetzungen im Rahmen eines Spiels stets automatisch die Fanatics als Verantwortliche, da ihr Auftreten im Stadion provozierend anmutet.
Das Gewaltproblem in Rappi-Jona hat zum Glück nicht die Ausmasse von anderen Schweizer Vereinen, wo regelmässige Ausschreitungen alarmierende Ausmasse annehmen. Trotzdem darf die Thematik nicht verdrängt werden. Es gilt festzuhalten, dass grösstenteils Gruppierungslose den Kick von Gewalt nach Sportanlässen suchen und bewusst darauf eingehen. Zahlreiche langjährige Fans kennen die Leute vom Sicherheitsdienst* und versuchen selber in brenzligen Situationen die Lage zu beruhigen. Bei Zwischenfällen nach dem Spiel sprechen Zeugen regelmässig von Unbekannten, die gezielt Gewalt suchen und nachher in der Masse verschwinden. Wenn im Stadion Provokationen ausgeteilt werden, bleibt dies meist auf verbaler Basis. Gelegentlich kann es jedoch, besonders bei Risikospielen*, zu Übergriffen zwischen den gegnerischen Fanlagern kommen. Dies betrifft eine Minderheit der Zuschauer und wird meist schnell unterbunden. Gewisse Gruppierungen beim SCRJ stehen zum Beispiel in einem feindlichen Verhältnis zu Fans des HC Fribourg-Gottéron. Solche Rivalitäten rühren meist von Geschehnissen in der Vergangenheit her und werden, oft auch durch erlebnishungrige und am Eishockey wenig interessierte Jugendliche, künstlich aufgebauscht. Zwischen rivalisierenden Gruppierungen und wahllos zuschlagenden Chaoten, besteht für mich ein entscheidender Unterschied. Langjährige Rivalen kennen ihre Gegner und suchen bewusst die Auseinandersetzung mit ihnen. Dabei kann es zwar zu unschönen Szenen kommen, zumindest besteht aber für Unbeteiligte keine Gefahr, da sie nicht Ziel der Ausschreitungen sind. Im Gegensatz dazu suchen sich sogenannte ‚Chaoten’ ihre Opfer wahllos aus, worunter friedliche Menschen leiden müssen.
Das kollektive Singen, Rufen und Klatschen vermittelt ein starkes Gefühl von Zusammenhalt, das Abbrennen von Fackeln* ist ein Zeichen für Euphorie. Diese Thematik wurde in den Medien oft paradox behandelt. Noch vor ein paar Jahren wurden im Fernsehen Bilder von brennenden Fackeln mit einer „traumhaften Stimmung“ kommentiert. In der Zwischenzeit ist das besonders bei Ultràs beliebte Abbrennen von Leuchtkörpern* für die Medien ein Zeichen für das Fehlen „eines gesunden Menschenverstandes“. Das Abbrennen von Pyromanischem Material* ist in der Schweiz inzwischen durch die Sportverbände verboten worden. Hilflos versuchen diese seit Jahren, die Probleme in Bezug auf Gewalt durch die Kriminalisierung der fanatischen Fans zu lösen. Infolge des gestiegenen Sicherheitsbedürfnisses sinkt die Akzeptanz der Sicherheitsdienste und Provokationen werden als Gewaltbereitschaft ausgelegt, welche geahndet werden muss. Seit ein paar Jahren werden damit aber auch vermehrt die Emotionen aus den Stadien verbannt.
Die Fanatics haben zweifelsohne zur Stimmungsoptimierung beigetragen und mit viel Herzblut in Handarbeit Material und Choreographien erschaffen. In den vergangenen Saisons halfen die FA03 auch immer wieder aus, wenn es galt, einen zusätzlichen Capo zu stellen. In diesem Zeitraum tauchte erstmals der Begriff der „Szene Rappi“ auf. Am Anfang nur eine Idee zur Benennung der hiesigen Fanszene, etablierte sich der Name schnell. Ähnliche, lose Verbindungen der ultràorientierten Gruppierungen eines Sportvereins sind in der ganzen Schweiz zu finden. Die Idee der verbesserten Zusammenarbeit von allen Fanclubs war die Grundidee hinter dem Begriff. Die Geschäftsführung des SCRJ wollte einsteigen und mit dem Projekt „Sektor B“* eine kontrollierte Entwicklung vorantreiben. Doch „Sektor B“ wurde nie in die Tat umgesetzt, im Gegenteil. Die Fanszene in Rapperswil-Jona sollte die folgenden Jahre schwere Zeiten durchmachen.

3.5 Die Spaltung der Fangemeinde und der Aufstieg der Szene Rappi

Am 2. Juli 2005 schockierte ein Gerücht die ganze Fangemeinde: Der SCRJ heisse ab nächster Saison nicht mehr SCRJ, das alte Logo verschwinde und die Trikotfarbe werde gewechselt. Viele glaubten an einen schlechten Scherz, auf dem offiziellen Internet-Forum des SCRJ schrieben Fans von ihrer Entrüstung. Von diesem Zeitpunkt an riss sich ein tiefer Graben durch die Anhängerschaft. Innerhalb weniger Tage teilte sich die Masse in verschiedene Meinungslager, heftige Diskussionen entstanden. Und schon bald wurde die Meldung auch von offizieller Seite her bestätigt. Der Schlittschuhclub Rapperswil-Jona hiesse per nächster Saison „Rapperswil-Jona Lakers“, das bisherige Logo werde durch ein moderneres ersetzt und die Trikotfarbe werde in Eisblau geändert. Diese Änderungen sollten dem Verein ein neues Gesicht verleihen, das ehemalige Image von der grauen Maus der Liga der Vergangenheit angehören. Eisblau sei als bisher nie verwendete Farbe perfekt, um einem Eishockeyclub eine Identität zu geben. Durch die Massnahmen sollten zusätzliche Sponsoren auf den Club aufmerksam und die Medienpräsenz gesteigert werden. Neufans könnten aus weiter entfernten Regionen angelockt werden, mit dem See als Identifikationsmerkmal werde eine Überregionalisierung geschaffen. Der längerfristige Effekt soll die Zukunftssicherung des kleinen Vereins bedeuten und ihn zur nationalen Top-Elite werden lassen. Die Aktion erinnerte zunächst an ein Experiment Ende der 90er-Jahre, als das Logo auf dem Trikot durch ein neues Symbol ersetzt wurde, den sogenannten „Fighter“. Dieses Symbol sollte aber das traditionelle Logo nie verdrängen. Schnell wurde klar, dass die neuen Änderungen von weit grösserem Ausmass waren als dieses Experiment.
Die Vertreter, der in der Kurve bestimmenden Fanclubs, fühlten sich vor den Kopf gestossen. Sie wurden vor vollendete Tatsachen gestellt, die gegen ihre Prinzipien verstiessen. Doch die weitaus grössere Masse der gemässigteren Fans, allen voran die „Sitzplätze“, fand Gefallen an den Neuerungen. Sie vertraute der Vereinsleitung von Beginn weg und hoffte auf den sportlichen und finanziellen Aufschwung, den der Club wahrlich nötig hatte. Jährliche Defizite im sechsstelligen Bereich liessen den Schuldenberg des Vereins wachsen. Wie alle kleineren Clubs der Liga litt auch der Rapperswiler Eishockeyverein unter dem finanziellen Druck der immensen Spieler-löhne.
Die Änderungen wurden publik gemacht, als die Vereinsleitung bereits den Umbau des Lidos vorbereitet hatte. Die dringende Renovation des alten Stadions würde Millionen kosten und die Steuerzahler an die Urne bringen. Sie mussten über das neue Stadionprojekt abstimmen. Und sie waren dem Eishockeyverein freundschaftlich gestimmt, die Gelder wurden freigegeben, dem kleinen Verein winkte eine sicherere finanzielle Zukunft. Doch die Basis eines jeden Sportvereins, das langjährige Publikum, war zerstritten wie kaum jemals zuvor. Die Gegner der Änderungen am Verein prophezeiten den Verfall von Tradition, Identität und schliesslich der Fanszene. Die Befürworter konterten mit wirtschaftlichen Argumenten und verurteilten die Gegenseite als Fortschrittsverhinderer. Noch nie wurde so leicht ersichtlich, aus welch verschiedenen Motivationen Menschen zu Sportfans werden. Am einen Extrem stehen die fanatischen Anhänger, welche die puren Emotionen suchen, die Stimmung und bedingungslose Unterstützung als oberstes Ideal anstreben. Für sie sind nicht die Spieler die Identitätsfiguren, sondern der Name, die Farben und das Logo des Vereins stecken tief im Herzen dieser Personen. Erfolg sollte aus ihrer Sicht nicht mit allen Mitteln erzwungen werden. Solange die Kurve lebt und wächst, farbig und laut ist, das Team für den Verein kämpft und das Dress mit Stolz trägt, sind sie zufrieden. Auf der anderen Seite ist der Typ Zuschauer, der unterhalten werden will. Er will das Team erfolgreich sehen, wartet auf Tore und Siege und sieht den Meistertitel als das Ziel, das es zu erreichen gilt. Alle Faktoren sollen ein Ergebnis hervorbringen: Erfolg. Geld als Hauptfaktor soll in möglichst grossen Mengen gesammelt werden, um Erfolg zu ermöglichen. Die beiden Gruppen sehen die Rolle des Vereins grundsätzlich anders. Einerseits kann der Verein und dessen längerfristiges Wohl als zentral gelten, wobei sich der einzelne Fan in seinen Dienst stellt. Andererseits kann der Verein als Mittel zur Unterhaltung angesehen werden, dabei positioniert sich der Fan ins Zentrum des Geschehens. Diese eigennützige Haltung verbreitet sich stetig, womit auch der zunehmende Erfolgsdruck zu erklären ist.
Die Geschäftsleitung machte den Fehler, die Hardcore-Fans mit den gleichen Argumenten überzeugen zu wollen, wie die Sponsoren. Sie rechnete zwar mit Widerstand des harten Kerns, vergab aber mit mangelnder und fehlerhafter Kommunikation Chancen zur Annäherung. Viele Sitzungen wurden abgehalten, viele Beschlüsse gefasst, doch immer wieder erfuhren die Fans aus den Medien von neuen Schreckensmeldungen und fühlten sich zusehends hintergangen. Nach und nach wurde klar, dass die Führung der Rapperswil-Jona Lakers ihre Strategie voll durchziehen würde und nie zu hinderlichen Kompromissen bereit war. Die Szene Rappi wurde ein Selbstläufer aus frustrierten SCRJ Anhängern. Sie ignorierten die Änderungen und beharrten auf dem alten Identifikationsmuster. Ungewissheit über die Zukunft der Fanszene begleitete den Saisonstart 05/06. Wie zu erwarten war, konnte man die Kurve nie ein „Let’s go Lakers“ singen hören, nie in Eisblau leuchten sehen und keine Fahne mit dem neuen Logo erkennen. Nicht weil es auf den Stehplätzen keine Lakers-Befürworter gab, sondern weil der Einfluss der Lakers-Gegner zu gross war.
In der ersten Saison mit dem neuen Namen, schrieb der Rapperswiler Eishockeyclub Vereinsgeschichte. Erstmals erreichten die Rapperswiler den Halbfinal der Schwei-zermeisterschaften. Sie setzten sich in einer langen Playoffserie gegen den EVZ* durch. Die Auswärtsspiele in Zug mit mehr als 1000 Rappifans zählten sowohl für die Sportler als auch für die Fans zu den Höhepunkten der letzten Jahre. Im Hoffen, Leiden und dem Erfolg schienen die Differenzen vergessen und die Fans geeint. Doch bald schon setzte sich die Spaltung der Fanszene fort, die einen bejahten die Namensänderung von Lido in „Diners Club Arena“*, die anderen sahen darin ein Zeichen der zerstörerischen Kommerzialisierung des Sports. Diese Kommerzialisierung zerstöre längerfristig den Grundgedanken des Sports und führe vom fairen Wettbewerb auf den Spielfeldern zu einem Kampf ums blosse Geld. Auch ich empfinde diese Tendenz als sehr schädlich und bin persönlich gegen den Ausverkauf der Identität von Sportvereinen. Trotzdem ist natürlich die Geldbeschaffung mithilfe von Partnern lebensnotwendig. Doch es gibt eine Grenze zwischen nützlichem Sponsoring und schädlichem Selbstverkauf. Die grosse Herausforderung diese Grenze zu eruieren und nicht zu überschreiten, sollte im Interesse jeder Vereinsführung liegen. Sich in einer kapitalistischen Gesellschaft nicht vom Drang nach dem Beschaffen von immer mehr Geld leiten zu lassen, ist angesichts dieser Aufgabe umso wichtiger.
Als pünktlich zur Saison 06/07 die komplett umgebaute Diners Club Arena eröffnet wurde, mussten die Fans mit einer neu gestalteten Stehplatzkurve und massig eisblauer Farbe am Stadionbau vorlieb nehmen. Der legendäre Sektor X (Heimat eines kleinen, gleichnamigen Fanclubs), direkt an der Spielfeldbegrenzung, wurde geschlossen. Die neue Arena wurde topmodern eingerichtet und trendgemäss mit Logen ausgestattet. Die „Supporter“* und der teure 100er-Club* bekamen eine eigene Lounge*, womit dem geschäftlichen Umfeld mehr Bedeutung eingeräumt wurde. Durch die optimierten Bedingungen für Geschäftsleute konnte das Eishockey in Rapperswil vermehrt auch als Plattform für Business-Kontakte abseits des Sports genutzt werden. Der Name des Stehplatzsektors für die Heimfans (ehemals Sektor B) wurde verkauft und in „Sunrise-Kurve“* umbenannt. Die Stimmungsmacher des harten Kerns wiesen auf einen weiteren Zerfall von Traditionen, sowie auf eine „Amerikanisierung“ des Umfelds hin und befürchteten eine Entwicklung Richtung NHL*, wo ihnen das Eishockeyspiel als Eventvorstellung missfällt. Kritiker der Szene wiederum bewerteten diese Äusserungen als pure Propaganda gegen jegliche Neuerung. Die meisten der „Fortschrittsgegner“ seien noch viel zu jung, um etwas über die Tradition des SCRJ zu wissen. Solche Situationen der beidseitigen Anfein-dungen wurden leider typisch für diese schwierige Zeit. Selten kam es sogar zu kleineren Handgemengen zwischen den Parteien und manches freundschaftliche Verhältnis hat als Folge der grossen Differenzen gelitten. Viele redeten von gegenseitiger Toleranz, von „Miteinander statt Gegeneinander“. Doch zu unterschiedlich waren und werden die Meinungen, Gefühle und Überzeugungen immer sein. Die inzwischen stark vorwärts getriebene und angewachsene Szene Rappi, als Alternative zu den eisblauen Lakers, war und ist die grösste Macht in der Kurve. In ihr organisieren sich Gruppierungslose, sowie hauptsächlich die drei aktivsten Gruppierungen: Die Crazy Birds, mit noch rund 80-90 Mitgliedern (davon aber unterdessen viele auf den Sitzplätzen), die Fanatics als stärkste Stimmungsmacher und der nun gut integrierte Fanclub Obärä Eggä, mit etwa 45 Personen. „Die Szene-Rappi ist ein loser Zusammenschluss aller aktiven Fans des SCRJ. Jeder, welcher den SCRJ aktiv im Stadion unterstützt und sich mit unserer Philosophie und Fanszene identifiziert, kann sich zur Szene-Rappi zählen, man muss hierfür weder Mitglied in einem Fanclub noch in einer Gruppierung sein.“ Die Szene, Rappi als loser Dachverband, und die einzelnen Fanclubs verkaufen eigens produzierte Fanartikel, deren Verbreitung auf den Stehplätzen sehr gross ist. Die Szene Rappi soll starken Zusammenhalt vermitteln und organisiert regelmässig eigene Cars an nahezu alle Auswärtsspiele, sogar an Testspiele im Ausland. Sie führt ein Internet-Forum auf ihrer Homepage, das reger benutzt wird als das offizielle der Rapperswil-Jona Lakers. Auf dieser Homepage werden Auswärtsfahrten koordiniert, Stellungsnahmen der Szene Rappi zu Vorkommnis-sen rund um die Fanszene veröffentlicht und Bilder von der Fankurve aufgeschaltet. Nicht alle Mitglieder der Szene Rappi stehen den Änderungen so radikal gegenüber wie die treibenden Kräfte. So sind beispielsweise im OE unter den treusten Fans auch Lakers-Sympathisanten zu finden. Über sich selber schreibt die Szene Rappi in einer Stellungnahme zum Lakers-Konflikt: „Niemandem innerhalb der Szene-Rappi wird vorgeschrieben welche Farben zu tragen seien, es ist jedoch so, dass der Kern der Szene-Rappi ganz klar die traditionellen Clubfarben trägt und präsentiert, sowie weiterhin vom SCRJ oder von Rappi spricht und nicht von den Lakers. Merchandisingartikel* der Szene-Rappi basieren ebenfalls auf Rot-Weiss-Blau. [...] Wir können stolz auf unseren Namen (SCRJ), stolz auf unsere Farben (Rot-Weiss-Blau) und stolz auf unser Logo (Puck mit Sternen und Rose) sein. Vereinfacht gesagt, stolz auf all das, was wir sind, was uns ausmacht, was uns prägte und was wir als Fans auf den Tribünen der NLA Clubs repräsentieren dürfen. In einer Zeit, wo man als Fan von einem Profiteam wenige Konstanten vorfindet, ist es wichtig dass man wenigstens gewisse Dinge hat, an welchen man sich festhalten und sich damit identifizieren kann. Clubfarben und Logo stehen hier unter anderem an erster Stelle, wir orientieren uns direkt an unserem Verein und nicht mehr unbedingt an Einzelspielern, welche den Club sowieso (meistens) nach kurzer Zeit wieder verlassen.“
In der heimischen Diners Club Arena sind die teuren Sitzplätze zu weiten Teilen von Lakers-Sympathisanten besetzt. Auf den Stehplätzen ist dieser Teil kleiner und an Auswärtsspielen sind eisblau gekleidete Fans in der Minderheit. Dieser Umstand verdeutlicht aus der Sicht von vielen „Rot-Weiss-Blau“-Anhängern, dass sich Neufans mit dem „seelenlosen Produkt Rapperswil-Jona Lakers“ nicht stark identifizieren könnten. Bruno Hug, der starke Mann des Vereins, verübt währenddessen seine ganze Macht über die Lokalzeitungen und lässt „SCRJ“ aus deren Wortschatz verschwinden. Der Verwaltungsratsdelegierte und stärkste Mann bei den Rapperswil-Jona Lakers ist gleichzeitig auch Geschäftsführer der Gratiszeitung „Obersee Nachrichten“. Seine landesweite Bitte an alle Medien, in der Zukunft das Kürzel Lakers zu verwenden, stösst bei der Stadt Rapperswil-Jona sauer auf. „Wir müssen darauf achten, dass der Name Rapperswil-Jona weiterhin verwendet wird: schliesslich sind es unsere Steuerzahlenden, die den weitaus grössten Beitrag an die Hallenerneuerung und -Vergrösserung bezahlt haben und die die Eiskosten jährlich übernehmen.“, so der Stadtrat Walter Domeisen auf Anfrage meinerseits.
Im Moment verhärten sich die Fronten weiter. Die Spaltung der Fans scheint irreversibel. Es sind 3 grosse Lager auszumachen. Die Hardcore Lakers-Gegner sind die kleinste, aber aktivste Fangruppe. Sie bilden den harten Kern und lehnen fast alles ab, was seit dem Sommer 2005 verändert wurde. Die gemässigten Befürworter erkannten gewisse Änderungsnotwendigkeiten und finden gute Ansätze in der neuen Strategie, einige Massnahmen werden jedoch als unnötig oder übertrieben angesehen. Viele Gelegenheitszuschauer, aber auch langjährige Fans, sind dieser Gruppe zuzuordnen. Die extremen Befürworter jeglicher Änderungen vertrauen der Geschäftsleitung und stehen voll hinter dem Lakers-Konzept. Es handelt sich hier zu grossen Teilen um wohlhabende Geldgeber und gemässigte Fans. Für sie ist der alte SCRJ gestorben, die Lakers sollen den erwünschten Erfolg bringen.
Die Spaltung hat sich durch fast alle Fanclubs hindurch gezogen. Nur die Fanatics lehnen die Neuerungen geschlossen ab. Wegen der neuen Vereinsidentität gleich seinen Namen gewechselt hat der ehemalige Fanclub SCRJ. Er bezeichnete sich neu als SCRJ-Lakers Fanclub, was mit vielen Mitgliederaustritten quittiert wurde. Diese grundlegenden Meinungsverschiedenheiten sind nicht förderlich für die Fankultur als solche. Sie bringen innerhalb der eigenen Szene viel Aggressionspotential. Ebenfalls ist die Beziehung zwischen den aktiven Fans und der Geschäftsleitung heute auf dem absoluten Tiefpunkt angelangt. Die Geschäftsleitung weist auf die steigenden Mitgliederzahlen des 100er-Clubs, die Vervielfachung der Zuschauerzahlen und der Merchandising-Umsätze hin, die Kritiker schieben das auf das neue Stadion und das früher bescheidene Fanartikelangebot. Sie fragen, ob man sich in der Ära der kompletten Veränderung denn seiner Vergangenheit als SCRJ Fan schämen müsse.
Selten war die Fanszene in Rapperswil-Jona so gespalten wie heute. Es dominieren, wie so oft die extremen Parteien, die sich nicht nähern wollen, sondern in ihrem Weg den einzig richtigen vermuten. Der harte Kern ist autonom wie nie, schaut mit starrem Blick in die Zukunft und will, gestärkt durch grosse Zuläufe von Jugendlichen, seinen Weg gehen. Die Entwicklung der Fanszene wurde durch ihre ganze Geschichte hindurch stark von der Gesellschaft beeinflusst. Ihre rebellischen Ansichten sind darum nicht nur eine Reaktion auf Vorkommnisse rund um den Verein, sondern können als eine stete Gesellschaftskritik angesehen werden. Wohin der Weg der Fanszene gehen wird, bestimmen nicht zuletzt wir alle.

Verfasst: 26. Dez 2007 12:39
von Warren
4 Schlusswort

Noch nie habe ich mich in der Sommerpause des Eishockeys so stark mit der Materie der Fankultur beschäftigt. Ich musste mich durch alte Zeitschriften, Zeitungen und unzählige Forumsseiten kämpfen. Ich lernte von der Erfahrung anderer und durchlebte persönliche Erinnerungen nochmals. Mein Sinn für das Wesentliche wurde gestärkt und mein Wissen zum Thema erweitert.
Die Fanszene in Rapperswil-Jona im Laufe der Zeit zu betrachten, finde ich im Nachhinein sehr interessant. Für mich wurde klar, dass fanatische Zuschauer mehr sind, als bloss ein nettes Zubehör zum Spitzensport. Sie wollen bewusst ein stets kritisches Bild von der Gesellschaft abgeben. Diese Erkenntnis ist unheimlich wichtig in jeder Diskussion über die Fanthematik und der daraus entstehenden Probleme. Leider fehlt den Medien vielfach das nötige Wissen und Gespür um eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Problematik vorzunehmen.
Die Verbundenheit mit dem eigenen Eishockeyverein, war in Rapperswil-Jona immer gross. Am Anfang aus freundschaftlichen Gründen und wegen dem direkten Kontakt zur Mannschaft. Dies änderte sich stark, als die Wirtschaft den Sport entdeckte. Durch häufige Spielerwechsel ging dieser direkte Draht zu den Zuschauern verloren. Doch neue Formen von Anhängerschaft entwickelten sich. In Rappi-Jona eine fanatische Fanszene aufzubauen und zu erhalten, war schon immer schwierig. In den letzten beiden Jahrzehnten konnte sich jedoch ein aktiver, harter Kern herausbilden, der mit seinen Überzeugungen einen geradlinigen Weg verfolgt.
Als grosser SCRJ-Anhänger habe ich mich nie abgefunden mit all den Veränderungen rund um die Lakers. Ich konnte nie verstehen, warum der Verein, von dem ich schon als kleiner Junge angezogen wurde, sein Gesicht verändern musste. Diese starke persönliche Voreingenommenheit hat mich herausgefordert, das Thema erst recht möglichst neutral zu behandeln. Wie sich die Fanszene in Rapperswil-Jona weiterentwickeln wird, ist schwierig zu sagen. Die Geschäftsleitung versucht, alles, was mit dem alten SCRJ zu tun hatte, loszuwerden und das neue Konzept konse-quent durchzuziehen. Wegen ihrer Idee der Überregionalisierung, steht dabei das ortsungebundene Kürzel Lakers eindeutig im Vordergrund. Die treibenden Kräfte der aktiven Fanszene werben unter diesen Umständen erst recht für ihre Anliegen der Traditionserhaltung. Sie werden auch in Zukunft den SCRJ besingen, rot-weiss-blaue Choreos gestalten und dabei das alte Logo verwenden. Die Gräben zwischen den Zuschauern werden mittelfristig bestehen bleiben.
Am Ende bleibt mir das erfreuliche Fazit, das richtige Thema gewählt zu haben. Diese Arbeit hat mir geholfen zu erkennen, wie klein der Blickwinkel eines Einzelnen oft ist. Wer glaubt, mit seinen Ansichten die ganze Wahrheit auszumessen, hat keinen Platz mehr für andere Sichtweisen. Die Angst, sich eine eigene Meinung zu bilden, hindert Menschen daran, die anderen verstehen zu können. In diesem Eisho-ckeyclub vereinen sich hunderte Leute mit genauso vielen Lebensweisen. Der Wunsch nach absolutem Konsens würde das missachten. Aber der gegenseitige Respekt hilft allen, ihre Vorstellungen vom Fansein, ausleben zu können.

Verfasst: 26. Dez 2007 12:40
von Warren
5 Glossar

Capo: Bei einem Capo handelt es sich um einen Vorsinger mit Megaphon, der, dem Spielgeschehen abgewandt, in der Fankurve steht und diese zur Stimmungsmache animiert.

Choreographie: Ultràs (s. Ultrà-Bewegung) kreieren einfallsreiche Choreographien, bei denen sie Materialien vorbereiten, die vor Spielbeginn an alle Zuschauer eines Stadionbereiches ausgeteilt werden und beim Einlaufen der Mannschaft, z.B. durch gleichzeitiges Hochhalten, ein Bild oder eine Botschaft ergeben.

Diners Club Arena: Die Rapperswil-Jona Lakers erhielten für den Verkauf der zehnjährigen Namensrechte des neu renovierten Stadions an die Kreditkartenfirma Diners Club 1.5 Millionen Franken.

Doppelhalter: Ein Doppelhalter ist eine Art Banner mit zwei Haltestangen, kurz DH genannt.

EVZ: Der Eissportverein Zug, kurz EVZ, ist ein Rivale der Rapperswil-Jona Lakers in der Nationalliga A.

Fackel: (s. Pyromanisches Material)

Fan: „Ein Fan (engl. fan, von fanatic = Fanatiker) ist ein begeisterter Anhänger einer Person, einer Gruppe oder einer Sache.“ In meiner Arbeit beschränke ich den Fanbegriff auf Sportfans, oder noch spezifischer auf Eishockeyfans. Eine endgültige Definition mit klaren Kriterien für einen Fan ist nicht möglich, sondern wird sehr individuell festgelegt. Ein Fan ist trotz der Ableitung vom Wort Fanatiker von einem solchen zu unterscheiden, da er keine extremistischen Ansichten vertritt, sondern lediglich Enthusiasmus auslebt. (s. Fanatismus, Hardcore-Fan, Ultrà-Bewegung)

Fanatics: Der englische Begriff „Fanatics“ ist eine beliebte Selbstbezeichnung von ultràorientierten Gruppierungen (s. Ultrà-Bewegung) und spielt bewusst mit dem deutschen Wort „Fanatiker“. Dadurch soll ihre extreme Gesinnung besonders hervorgehoben werden. (s. Fanatismus)

Fanatismus: Ein fanatischer Fan geht mit dem Enthusiasmus noch ein Stück weiter als der durchschnittliche Fan. Er hat eine stärkere emotionale Projektion auf seinen Verein und verbindet darum auch mehr mit ihm; es entsteht eine starke Identifizie-rung. Das äussert sich besonders in seinem euphorischen, bis provozierenden Verhalten. Fanatisch können auch Fans sein, die dem Club noch nicht so lange zugewandt sind, was sie im Wesentlichen von den Hardcore-Fans unterscheidet.

Fighter: Der Fighter (engl. für “Kämpfer”) ist eine stilisierte Abbildung eines Eishockeyspielers in typischer Position. Dieses Logo war mehrere Saisons auf dem Trikot des SCRJ und sollte dem Verein ein frischeres Erscheinungsbild verleihen.

Gottéron: Der Hockeyclub Fribourg-Gottéron spielt in der Nationalliga A und ist somit ein Gegner der Rapperswil-Jona Lakers.

Hardcore-Fan: Hardcore (von engl. hard core = harter Kern) deutet im allgemeinen Sinn auf eine extreme Richtung hin. In der Fansprache kann der Ausdruck Hardcore-Fan für besonders treue und extrem gesinnte Fans verwendet werden. (s. Fanatis-mus)

Lakers: Die englische Bezeichnung Lakers ist ein besonders in Amerika beliebter Zusatz bei Vereinsnamen. Berühmtestes Beispiel ist der Basketballverein „Los Angeles Lakers“. Bei den Rapperswil-Jona Lakers sollte dieser Zusatz den Fokus auf die Gemeinsamkeit der Seen in der Region richten (engl. lake = See) und das moderne Erscheinungsbild fördern.

Leuchtkörper: (s. Pyromanisches Material)

Lido: Dem, gleichzeitig zur Kunsteisbahn gebauten, Schwimmbad und dem Grundstück, auf dem die Kunsteisbahn stand, wurde schon vor dem Stadionbau der Name „Lido“ gegeben. Danach übertrug sich der Name auf die Kunsteisbahn und später auch auf das Stadion.

Lounge: In modernen Stadien werden oft sogenannte Lounges eingerichtet, um wohlhabenden Zuschauern das Spiel in exklusiver Umgebung zu präsentieren.

Merchandising: Das Merchandising ist im Sport zu einer der wichtigsten Einnahmequellen für die Vereine geworden. Darunter versteht man den Absatz von verschie-densten Fanartikeln mit dem Aufdruck des eigenen Logos oder Namens.

Nationalliga A: Die Nationalliga A (ugs. „Nati A“) ist die höchste Schweizer Eisho-ckeyliga. In ihr spielen momentan zwölf Teams um den Titel des Schweizer Meisters. Der Verlierer muss gegen den Sieger der Nationalliga B um den Abstieg kämpfen (s. Playoffs).

Nationalliga B: Die Nationalliga B ist die zweithöchste Schweizer Eishockeyliga. In ihr spielen momentan 13 Teams um den Aufstieg in die höchste Liga.

NHL: Die National Hockey League ist die höchste Eishockeyliga in Nordamerika und gilt als die Beste der Welt.

Platzspeaker: Jedes Stadion hat einen eigenen Platzspeaker (engl. speaker = Sprecher), der den Zuschauern via Lautsprecheranlagen Informationen mitteilt.

Playoffs: Die Playoffs bzw. Playouts wurden in der Schweiz 1986 eingeführt, um den Meisterschaftsmodus interessanter zu machen. Dabei werden nach dem Ende der Qualifikation die Playoffs, resp. Playouts im K.O-System gespielt. In den Playoffs treten jeweils in maximal sieben Spielen zwei Teams gegeneinander an. Das Team, das zuerst vier Siege erreicht, ist eine Runde weiter. Der Gewinner des Playoff-Finals ist Schweizer Meister. In den Playouts kommen jeweils die Verlierer eine Runde weiter, der Verlierer des Playout-Finals muss in die Ligaqualifikation gegen den Sieger der Nationalliga B Playoffs.

Pyromanisches Material: Unter Pyromanischem Material (ugs. „Pyro“) versteht man in der Fansprache verschiedene Fackeln, Leucht- und Rauchkörper zum Anzünden. Diese Fackeln werden extrem heiss und geben helles Licht und dichten Rauch in den gewünschten Farben ab. Pyro ist ein beliebtes Mittel von Ultràs (s. Ultrà-Bewegung) zum Ausdruck von Euphorie.

Risikospiel: Viele Gruppierungen verschiedener Vereine leben untereinander in Rivalitäten. Treffen Teams zweier solcher Gruppierungen zusammen, wird meist ein erhöhtes Sicherheitsdispositiv* aufgeboten. Bei einem solchen Spiel spricht man von einem Risikospiel.

Saison: Eine Saison ist im Sport die gesamte Zeit eines Meisterschaftsdurchgangs. In den Schweizer Eishockeyligen erstreckt sich eine Saison jeweils von September bis April.

SCRJ: Diese Abkürzung (ausgesprochen „äs-ze-ri“) steht für den ausgeschriebenen Vereinsnamen Schlittschuhclub Rapperswil-Jona.

Sektor B: Der Sektor B war im Lido der Stehplatzsektor der Heimfans und stand gleichbedeutend für die Einheit der aktiven Fanszene.

Selbstregulation: Innerhalb der Fanszenen wird oft von einer notwendigen Selbstregulation gesprochen. Dabei soll sich die Fanszene selbst prüfen und störende Personen zurechtweisen oder verbannen. So soll verhindert werden, dass beispielsweise gewalttätige Exponenten der ganzen Kurve schaden. Im weiteren Sinn kann mit natürlicher Selbstregulation auch ein Generationenwechsel in der Kurve gemeint sein.

Serie A: Die dritthöchste Liga wurde bis 1957 als Serie A bezeichnet, danach wechselte man ihren Namen in 1. Liga.

Serie B: Die vierthöchste Liga wurde bis 1957 als Serie B bezeichnet, danach wechselte man ihren Namen in 2. Liga. Die Meisterschaft der Serie B wurde nach dem Cupsystem ausgetragen, d.h. der Verlierer eines Spiels schied aus, der Gewinner kam eine Runde weiter.

Sicherheitsdienst: (s. Sicherheitsdispositiv)

Sicherheitsdispositiv: Zu Eishockeyspielen der oberen Ligen werden immer sowohl Polizei, als auch die Sicherheitsdienste der beiden involvierten Vereine aufgeboten. Sie haben hauptsächlich eine präventive Aufgabe und sollen durch ihre Präsenz die Gewaltbereitschaft der Problemfans senken oder im Notfall schlichtend einschreiten.

Sunrise-Kurve: Nach der Stadionrenovation wurde der Name des Stehplatzsektors, ehemals Sektor B, an das Telekommunikations-Unternehmen Sunrise verkauft.

Supporter: Die Supporter (engl. to support = unterstützen) der Rapperswil-Jona Lakers unterstützen den Eishockeyverein in ideeller und finanzieller Hinsicht. Mitglieder sind Sitzplatz-Saisonkarteninhaber der teuersten Kategorie.

Ultrà-Bewegung: Die Ultrà-Bewegung ist eine ursprünglich aus dem italienischen Fussball stammende Mentalität. Die Fans, von denen diese verkörpert wird, nennen sich Ultràs und sind in Gruppierungen organisiert. Ihr Ziel ist es, das Team immer und überall bestmöglichst zu unterstützen. Ultràs sind in den meisten Kurven die fanatischsten und aktivsten Fans, sie verkörpern die absolute Identifikation mit dem eigenen Verein und seinen Symbolen.

Zaunfahne: Zaunfahnen werden im Stadion an Zäune oder Absperrgitter gebunden und enthalten den Namen der dahinter stehenden Gruppierung.

ZSC: Zürcher Schlittschuhclub (ZSC) ist der alte Name der heutigen ZSC Lions, die ebenfalls in der Nationalliga A spielen.

100er-Club: Der 100er-Club ist eine Plattform für gesellschaftliche und geschäftliche Kontakte. Er unterstützt die Lakers besonders in wirtschaftlicher Hinsicht. Die Mit-gliedschaft kostet für 2 Personen jährlich 6000.- und bietet dafür verschiedene Dienstleistungen.

Verfasst: 26. Dez 2007 12:40
von Warren
6 Quellenverzeichnis

Literatur:
Schweizer, Werner (Hrsg.) (1994): Lido-Zauber. 50 Jahre SC Rapperswil-Jona. Rapperswil: Verlag SCRJ.
Illi, Maurice (2004): Hooliganismus in der Schweiz – Erscheinungsformen und Ursachen

Zeitungen und Zeitschriften:
Rauch, Thomas (Hrsg.) (2001): Crazy Birds Fanclub. Magazin 1.
Schriber, Andrea (Hrsg.) (2000): 20 Jahre SCRJ-Fanclub. Jubiläumsheft.
SCRJ Poscht: 10. Jahrgang, Ausgabe Nr.39, Herbst 1985
11. Jahrgang, Ausgabe Nr.41, Sommer 1986
12. Jahrgang, Ausgabe Nr.42, Frühling 1987
12. Jahrgang, Ausgabe Nr.43, Frühling 1987
12. Jahrgang, Ausgabe Nr.44, Frühling 1987
12. Jahrgang, Ausgabe Nr.45, Frühling 1987
12. Jahrgang, Ausgabe Nr.46, Frühling 1987
Steiner, Michael: Endlich im A: Rapperswil feiert längste Nacht, in: Obersee Nachrichten, 23. März 1994

Internet:
Crazy Birds…über uns, oder wer wir sind und was wir verbrechen, http://www.crazybirds.ch/xoops/modules/ ... x.php?id=2, 8. August 2007
Was sind Ultràs?, http://www.crazybirds.ch/xoops/modules/ ... x.php?id=3, 8. August 2007
Szene Rappi, http://www.szene-rappi.ch/szene_rappi/, 9. August 2007
http://www.lakers.ch/d/
http://www.scrjsupporter.ch 9. August 2007
http://www.dinersclubarena.ch 9. August 2007
http://www.szene-rappi.ch/forum/
Hier erscheint normalerweise ein Video von YouTube. Bitte wende dich an einen Administrator.
Hier erscheint normalerweise ein Video von YouTube. Bitte wende dich an einen Administrator.
20. Oktober 2007
http://de.wikipedia.org/