Red hat geschrieben:Kritisches Denken in allen Lebensbereichen ist etwas ungemein essentielles. In der von dir erwähnten Politik ist es die Grundvorausetzung, um überhaupt einen inhaltlichen Diskurs führen zu können.
Da geb ich dir Recht, kritisch zu denken ist ungemein wichtig.
Red hat geschrieben:Wahre Grösse zeigt jedoch, wär auch in Bereichen oder Situation, in welchem einem Dinge quasi pfannenfertig vorgesetzt werden kritisch bleibt. Deswegen verdienen alle Szene-Junge und -Mädels massiv Respekt. Sie schlucken nicht was ihnen vorgesetzt wird, sie stellen in Frage und sind sich nicht zu Schade sich ihres Verstandes zu bedienen.
Hiermit implizierst du, dass sich die Befürworter nicht ihres Verstandes bedienen. Ich gehe mal davon aus, dass es den meisten so wie mir gegangen ist, als das ganze bekannt wurde: "Nein, das darf doch nicht wahr sein. Ist doch ein übler Scherz. Naja, mal schauen, ob ich mich damit anfreunden kann." Und dann wurde das ganze von Seiten der Klubleitung erklärt und ich musste sagen: "Doch, irgendwodurch haben sie Recht, aber muss denn das wirklich sein?" Selbst solche, die heute komplett dagegen sind, waren anfangs nicht komplett abgeneigt, im Gegenteil, es wurden überzeugende Aspekte aufgezeigt. Weshalb diese Personen sich danach auf die andere SAeite geschlagen haben, verstehe ich bis heute nicht.
Ich habe also sehr wohl meinen Verstand eingesetzt, dies resultierte bei mir einfach im Gegensatz zu dir in der Befürwortung des Konzeptes. In meinen Augen überwiegen die Vorteile, in deinen die Nachteile. So ist das nunmal.
Red hat geschrieben:Und, besonders erwähnenswert, sie lassen sich nicht durch missgünstige äussere Verhältnisse von ihrem Weg abbringen.
Wie Ratte schon geschrieben hat, die äusseren Verhältnisse hat man selber so hochstilisiert.
Red hat geschrieben: Dies setzt eine mentale Reife voraus, die viele Lakers-Befürworter, häufig auch deutlich ältere, vermissen lassen. Vielleicht ist auch genau aus diesem Grund die Antpathie gegenüber der Szene so gross: Sie erinnert immer wieder daran, wie unkritisch man in der Lakers-Sache ist und wohl auch bleiben wird.
Wie oben schon erwähnt, man ist nicht unkritisch. Allerdings geht man davon aus, dass die Art und Weise, wie die Nachplapperer in der Szene (welche es auf beiden Seiten gibt) eher von mentaler Unrefie zeugt, als die eigene Meinung. An den Matches gibt es sehr wohl ältere wie auch jüngere Besucher, die nicht gerade vor mentaler Reife strotzen. Allerdings sind es eher die jüngeren, die nicht nach dem Spiel abschalten können, sondern vor dem Stadion noch ihre gewalttätige Veranlagung ausleben müssen.
Red hat geschrieben:Dass der leidge Grad der Kommerzialisierung mit verschieden langen Ellen gemessen werden kann, ist hinlänglich bekannt. Aber: Der Kommerz ist eben nur eine Seite. Was du als oberflächliches "Ehre, Stolz, Moral"-Geschwafel bezeichnest, verkörpert die andere, immer mehr verdrängte Seite eines Sportklubs oder-veranstaltung: Die emotionalen Werte. Wer, wie bei uns geschehen, dem Klub die Symbole, die angestammte Rolle, schlicht jegliches Potenzial zur Identifikation raubt, der verrät den Grundgedanken des (Passiv)Sport. Diese Entwicklung kennt nur eine Richtung
Hin zur völligen Entfremdung von Publikum und Sport. Selbstverständlich ist es möglich den *Lakers* zuzujubeln und eisblaue Fahnen zu schwenken. Erschreckend ist jedoch in welche Rolle man damit als "Fan" hieineinschlüpft; man adaptiert voller Beigeisterung eine Fanidentität, die ohne historische (gut, das gibt sich mit der Zeit), regionale und wertleitende Verankerung in den Raum gestellt wurde. Quasi Identifikationspotenzial aus der Dose...meine Güte, gruseln euch solche Vorgänge den überhaupt nicht?
Nein, es gruselt mich nicht. Denn den SCRJ, respektive den SCR gibt es auch "erst" seit 1945. Auch damals hat etwas angefangen, etwas neumodisches. So etwas wie Fans gab es damals noch nicht. Die Besucher waren anfangs die Verwandten der Spieler. Irgendwann interessierten sich auch aussenstehende Personen für den Sport, irgendwann verlangte man Eintritt für die Spiele, etc.
Irgendwann entwickelte sich dann auch eine aktive Fanszene, notabene als der Klub bereits in der NLA war. Erfolg bringt Fans, das war schon immer so.
Nun wurde dem Klub ein neues, straffes Kleid verpasst, und wenn der Klub Erfolg hat, dann werden auch hier die Fans kommen. Wie das "Fansein" in 20, 30 Jahren aussieht, weiss niemand. (Vor 20 Jahren hätte auch niemand gedacht, dass die Fanszenen heute so aussehen, wie sie aussehen.) Everything is changing.
Red hat geschrieben:Bezüglich den sportlichen Gefahren des *Lakers*-Konzept, lies doch mal meine Beitrag auf Seite 13 dieses Topics.
Zum sportlichen Erfolg noch eine kleine Anmerkung. Die Klubleitung wusste wohl schon lange vor der Bekanntgabe des Lakerskonzepts von diesem Konzept. (Es war ja bei Bekanntgabe schon ziemlich ausgereift, und das braucht Zeit.) Also kann man eigentlich schon die letzte Saison unter dem Namen SCRJ zur Lakersgeschichte zählen.
Red hat geschrieben:Das Vorgehen beim Spiel gegen Fribourg hatte Hand und Fuss...hätten Büezer derart miese "Arbeitsbedingungen*, die Gewerkschaft stünde mit Streiks bei Fuss. Von einer Machtdemonstration auszugehen wäre ein etwas gar simpler Lösungsansatz. Doch selbst wenn dies der Fall ist, es wäre lediglich eine verständliche Reaktion auf die Ignoranz und das destruktive Verhalten der Geschäftsführung, die unberechtigte und inhaltslose Kritik der *Lakers*-Befürworter und der miesen Gesamtsituation. Wer angefeindet wird, wehrt sich.
Wie hehe geschrieben hat, niemand wurde oder wird für das Stimmung machen angestellt. Im Gegenteil, ihr würdet euch gegen jegliche Untertützung des Vereins wehren. Choreos, welche vom Verein organsiert werden sind euch ja ein Graus. Aber im Gegenzug fordert ihr einen Raum, dies ist meines Erachtens doch auch leicht schizophren, oder verstehe ich da etwas falsch?
PS: Merry Christmas!