Re: Spiel 28 | EVZ vs. SCRJ | 21.12.2018
Verfasst: 23. Dez 2018 09:48
Selten so ein Schrott gelesen.....da kann ich nur den Kopf schütteln.Schwyzer hat geschrieben:Eines vorweg:Flens hat geschrieben: Ich muss dich leider enttäuschen, ich arbeite nicht in diesen Berufen. Aber schön, dass du diese geringschätzt, spricht auch Bände. (Wenn jemand die Realität ganz und gar ungeschönt zu sehen bekommt, dann mit Bestimmtheit Menschen im sozialen Dienst.)
Um alles auf einen Nenner zu bringen:
Unser Kader ist einfach zu schwach, ein Mosimann oder Mason genügen ganz einfach nicht in dieser Liga. Die Spieler kämpfen tapfer jeden Match, aber logo können die nicht ständig eine solche Intensität aufs Eis bringen, um die spielerischen Mängel auszugleichen. Deshalb waren wir gegen Bern und LangNull im 1. Drittel auch gut da wir auf unserem oberen Limit gespielt haben und dann logo etwas abbauten.
Die Qualität des Kaders gewürzt mit der Bereitschaft der Spieler sich aufzuopfern wird reichen für den Ligaerhalt. Aber was wir nächste Saison brauchen sind 1.2 gute Ausländer, 2-3 Ch-Stürmer die 10-20 Skorer punkte machen pro Saison (ist nicht viel, aber mehr dürfen wir nicht erwarten) plus hinten noch mind. 1 solider A-Verteidiger. Das wird natürlich auch nächste Saison niemals für die Playoffs reichen, aber immerhin wären wir dann endlich mal einigermassen kk-fähig im A und dürften um Platz 10 mitspielen. Das ist verdammt wenig, eigentlich totale Gülle, aber es wäre zumindest ein Fortschritt. Ohjeh, müssen wir seit 10 Jahre Dreck fressen als Rappi-Fan. Mittlerweile bin ich so abgehärtet, über das Gejammer zum Beispiel der HCD Fans kann ich nur lachen, die haben keine Ahnung ausser die Ü-50 Leute (für die Jungen hier: 1989 stieg der HCD in 1. Liga ab).
Das muss ich noch los werden:
Zu der oben zitierte Aussage: Eben nicht, die Leute, welche in „Sozialen“ Berufen arbeiten, die leben in einer Blase. Angenehmen Arbeitszeiten (auf Wunsch natürlich gerne Teilzeit), relativ gutem Verdienst (so 6000 aufwärts schnell mal, natürlich mit jedem Berufsjahr ständig steigend), ohne grossen Druck (pro Sozialarbeiter knapp 100 Fälle, tönt nach viel, aber seine wir ehrlich, 80% der Fälle sind reine Routine, brauchen kaum Zeit).
Also kann man von seiner wohlig sicheren Position aus ein wenig „Gutes“ tun und die "Armen“ füttern (also die Sozialhilfe-Bezüger). Schöner Effekt, man kann sich dabei noch super fühlen und schläft abends ein mit einem guten Gewissen.
Dies alles sind schöne Privilegien, die wir unsere Gesellschaft (zumindest in Europa) erst seit knapp 50 Jahren leisten können. Veganische Ernährung, Work-Life-Balance, Kinderkrippe, 5-Tages-Woche, Religionsfreiheit, der soziale Mist „mit 30ig muss man verheiratet sein und 2 Kinder haben usw. All die schönen Fortschritte haben wir hier in der Schweiz erst seit 1-2 Generationen. Zu den Zeiten meines Vaters gab es nur sonntags Fleisch, die 5-Tages Woche war unbekannt und jeden Morgen mussten die Schüler in die Kirche und die Märchen für Erwachsene , genannt Religion, auf Latein anhören. Heutzutage unvorstellbar, aber damals, vor 60 Jahren noch völlig normal.
Noch ein kleines Beispiel: Me-too hat sicher seine Berechtigung, aber ist es ein Phänomen, das nur in Europa und Nordamerika präsent ist. In Afrika, Indien oder der muslimischen Welt ist es höchstens der Elite bekannt. Wieso? Weil diese Bewegung ein Auswuchs unserer Wohlstandsverblödung ist. Wir in der Schweiz sind uns gar nicht bewusst, was wir für ein Glück haben, im Hier und Jetzt zu leben. Noch sie seit der Homo Sapiens sapiens auf 2-Beinen auf dieser Kugel namens Erde herumläuft ging es einem grossen Teil der Gesellschaft so gut wie uns jetzt hier in der Schweiz. Wer heute als arm gilt, war vor 2 Generationen noch Mittelschicht. Wir sind so verwöhnt, abartig…
Menschen, die in Sozialen Berufen arbeiten, erleben die Realität. Hier in der Schweiz?
Genau diese Menschen sind häufig Teilzeit arbeitende Mütter (so 20-50% Pensum) ab 40ig mit 2 Kinder und abgeschlossenem Studium etwas mit Sozialem oder so, mit Ehemann (3 Jahre älter, 180 gross, beruflich natürlich erfolgreich, man möchte sich ja absichern), wohnhaft in einem Wohnquartier in 20min von einer Mittelgrossen Stadt entfernt, macht ein wenig Pilates usw? Genau diese Menschen sollen die Realität kennen? Diese super kleine Minderheit, die so leben kann wie vor 100 Jahren selbst in Europa nur die Elite konnte oder 99.97% der Menschheit aktuell? Wahnsinn.