CrazyFrog hat geschrieben:
Damit die in diesem Post so bezeichneten "Fakten" nicht allein so stehen bleiben...
Zu 1
Die Lakers haben einen Sportchef. Der hat ein Netzwerk. Nicht er allein baut das Team (geschieht in Zusammenarbeit mit dem Headcoach, wie er selbst im Zeitungsinterview gesagt hat; jede mögliche / geplante Kaderveränderung wird zudem in einem Gremium mit Fachleuten erörtert). So manchem wurde schon nichts zugetraut ... das ist nicht das Kriterium. Sonst würde keiner, der irgendwas neu beginnt, eine Chance haben, keine Nachfolgeregelungen, keine nächste Generation ...
Zu 2
Das gibt es sehr wohl. Es gibt - unter der Mission Lakers - Konzepte für verschiedene Aufgabenbereiche. Ob Scouts angestellt sind, im Mandat arbeiten oder ehrenamtlich muss man den beiden Parteien überlassen. Qualität lässt sich nicht an der Art des Vertragsverhältnisses messen.
Zu 3
Reine Behauptung. Von Überforderung zu sprechen erfordert, den täglichen Arbeitseinsatz und das -ergebnis zu kennen sowie die Kompetenzen (nicht nur Kern-) zu kennen. Ob die Angestellten eine Perspektive haben oder nicht? Einfach fragen.
Zu 4
Wird bereits gemacht. Abwarten. Verstehe nur nicht, wie hoch die Erwartungshaltung ist. "Leckeres Essen ... auf den normalen Plätzen" wird sicher nicht bedeuten: Servieren eines Sterne-Menues (überspitzt ausgedrückt); ist weder logistisch noch infrastrukturell machbar. Jedoch: sie sind "dran" an diesem Thema.
Zu 5
Welcher Modus würde den schwächeren Teams mehr Zeit geben, um auf den Nachwuchs zu setzen? Immer wieder gefordert wird ein direkter Abstieg ... da wäre das "Risiko", junge unerfahrene Spieler aufs Eis zu schicken wohl noch grösser. Ausserdem: allein die Teams unterm Strich können eine Modusänderung nicht durchsetzen. Mein persönliches Empfinden: Zu viele Quali-Spiele, regional-Gruppen sind wettbewerbsverzerrend, Modus ist "eishockeytypisch", will keine Playoffs oder dgl. missen. Und übrigens: Auch noch so gute "Ausbilderclubs" werden die besten Spieler immer verlieren (Marktgesetz). Dass Spieler zu hochdotierten Verträgen kommen, andere sich "durchtingeln" usw. wird es immer geben, solang es Marktführer gibt, die mit dem Geldschein winken. In einem Punkt stimme ich zu: Je mehr (gleich) gut ausgebildete Spieler, umso niedriger die Saläre (Angebot und Nachfrage ...). Logisch.
Zu 6
Was heisst das? Einen "bezahlten Verwaltungsrat" mit Personen aus dem Sportsbusiness? Bitte nicht! Bin froh, dass nicht so Vögel wie der im Teleclub drin sitzen, dafür Wirtschaftsfachleute, Juristen, Manager. Im Beirat hat's sogar aus nahezu jedem Wirtschaftszweig und auch aus dem Profisport Personen, die sich einbringen.
Zu 7
Eishockey in Rappi-Jona hat Tradition, die Region und Tausende identifizieren sich mit dem Club. Der Club lässt den Fans alle Farben. Das Thema ist schon lange durch, denk ich.
Wenn man eine eisblaue Brille aufhat, mag einem die Welt anders erscheinen, als sie wirklich ist.
Ich gebe mich ungern mit dem Zweitschlechtesten zufrieden. Natürlich gibt es irgendwo einen schlechteren Sportchef, matschigere Bratwürste und einen inkompetenteren VR. Das bringt einen aber nicht weiter.
Die Lakers brauchen:
1. einen Sportchef mit einem internationalen Netzwerk und mit einem klaren Raster an Spielern, die er in kurzer oder ferner Zukunft zur Mannschaft holen will. Diese Kontakte müssen schon heute vorhanden sein. Harry war 10 Jahre weg vom Fenster.
2. Scouts, die genau wissen, was Rappi braucht und die für ihre Arbeit auch etwas erhalten. Wo sieht man denn z.B. am Sonntag morgen Rappi-Scouts an Juniorenspielen ausserhalb der DCA? Es muss auf allen Juniorenstufen aber auch im Ausland ein Screening vorhanden sein. Es gibt solche Scouts, aber die arbeiten nicht gratis.
3. ich habe eine klare Vorstellung davon, was ein Geschäftsführer zu tun hat: er muss schauen, dass die Zahlen stimmen, nicht mehr und nicht weniger. Was ein GF an jedem Eistraining zu suchen hat, ist mir schleierhaft.
4. wenn ich im Kt SG eine Bratwurst esse, dann muss sie schmecken. Sie muss knusprig gebraten sein und nicht vor Oel tropfen. Wenn ich schon einen Pizzeria-GF im Staff habe, könnte die Pizza auch nach Pizza schmecken. Ich weiss jeweils gar nicht was ich am Spiel essen könnte. Es schmeckt alles gruuusig.
5. der Modus schadet Rappi, also MUSS er ein Thema sein!
6. ein VR, der ein solches Missionspapierli für gut befindet, der eine Trainerverlängerung mit der Begründung "Synchronisation mit der Mission" begründet, was soll man davon halten?
7. Traditionen müssen bewahrt werden, sie können nicht neu erfunden werden.
Zu guter Letzt: wenn ich lese, dass ein Sportchef, der als Trainer gescheitert ist, mit dem Gedanken spielt, sich selber wieder als Trainer einzusetzen, dann ist das wohl eher Selbstüberschätzung als ein durchdachtes Konzept.
Wünsche allen Lesern ein schönes Wochenende!