- Aktienkapitalerhöhung zur FInanzierung der Trainingshalle inkl. Abstimmung
- Update Sport
- Update Infrastruktur / Projekte
Hier meine Zusammenfassung einer GV, welche aus meiner Sicht bzgl. Informationsgehalt leider seitens Cadonau / Bütler etwas enttäuschend verlief.
Finanzen / Jahresbericht, vorgestellt von Präsident Guido Brühwiler:
- Verfügbare Liquidität ist gut, hat jedoch vor allem durch die Reduktion der Verbindlichkeiten und Zunahme von Forderungen abgenommen. Kurzfristige Forderungen stiegen gegenüber dem Vorjahr von 1,38 Mio. auf 2,07 Mio. an.
- Ticketingeinnahmen sind um rund CHF 44k gegenüber Vorjahr gestiegen auf 1,53 Mio. Franken. Bei den Saisonkarten hatte man letzte Saison jedoch einen satten Rückgang von 170k im Vergleich zum Vorjahr. 100er, Donatoren, Werbung und sonstige Erträge sind plus/minus im Bereich des Vorjahres. Die angestrebte Steigerung konnte in diesem Bereich nicht erreicht werden.
- Aufwandseitig fällt vor allem der deutlich höhere Personalaufwand ins Gewicht, 10,31 Mio., nachdem es im Vorjahr noch 10,04 Mio. waren. Grund dafür ist die Verpflichtung von zusätzlichen Spielern aufgrund Verletzungen.
- Der EBITDA, also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen liegt alles in allem bei einem Minus von CHF 90'271.- und somit bei einem negativen Betriebsergebnis, im Vorjahr war es noch ein Gewinn von rund 144k.
- Der kleine Gewinn im Jahreserfolg von CHF 7'214.- kommt durch den einmaligen Verkauf von Inhaberaktien zustande.
Kapitalerhöhung:
- Es wurde über eine Aktienkapitalerhöhung im Umfang von 1,8 Mio Franken abgestimmt zur Finanzierung der neuen Trainingshalle. Dies stellt eine Verdoppelung des aktuellen Aktienbestandes dar.
- Aufgrund der Verdoppelung erhofft man sich, dass vor allem die bestehenden Aktionäre in ähnlichem Ausmass Aktien zeichnen, wie sie bereits besitzen - dann dürfte die Erhöhung machbar sein.
- Die Kapitalerhöhung wurde einstimmig angenommen, nicht aber ohne Nachfragen bzgl. Zuständigkeiten und Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt und deren Leistungen (Betrieb der Halle etc.)
- Der Bau der Halle wird neu auf 10 Mio. Franken budgetiert. Dies ist höher als zuerst angenommen, da in der Halle eine zusätzliche Ebene mit neuem Kraftraum geschaffen wird.
- Die Finanzierung der Halle ist auf gutem Weg, man gibt jedoch auch zu, dass man noch von grosszügigen Gönnerbeiträgen abhängig ist, um die Finanzierung zu schaffen.
- Man erhofft sich, den sportlichen Zeitplan einhalten zu können und nach ausstehendem Feedback vom Kanton noch im Frühjahr 2026 die Baueingabe machen zu können, damit die Halle im Herbst / Winter 2027 steht.
Sportlicher Teil, mit Sportchef Cadonau:
- Cadonau erinnerte in seiner Ansprache und Wortwahl stark an Steinmann, Stichwort Hochleistungskultur. Der Unterschied lag darin, dass man Cadonau die Nervosität aufgrund seiner ersten GV deutlich anmerkte.
- Cadonau erklärte, dass die Zusammenarbeit mit Winterthur bestehen bleibt und man auch kommende Saison mind. drei Spieler bei Winti platzieren möchte. Mit Robin Bisig befindet sich bereits ein Spieler dort und wird mit ihnen in die Saison starten.
- Man will beim Nachwuchs wieder "Top to Bottom" einen roten Faden reinbringen und enger zusammenarbeiten (interessante Wortwahl, Zitat: "Es soll wieder mehr ein Miteinander werden"). Einige Massnahmen seien bereits umgesetzt worden, wie diese konkret aussehen, wurde aber nicht ausgeführt.
- Ausblick bzgl. nächsten 1-2 Jahre: Sicherung der Qualität im Kader, um Top 10 Platz zu sichern. Dazu wie schon die letzten Jahre gehört die Leistungskultur in die DNA der Jungs reinbringen; die einen Jungs würden das jetzt schon besser machen, die anderen bräuchten noch etwas Zeit (hier darf man sich fragen, wieso das bei einigen noch nicht geschehen ist, nachdem man jetzt schon 5+ Jahre davon redet?)
- Dies war es dann aber schon bereits mit Infos, wo es strategisch mit dem Kader und der 1. Mannschaft in Zukunft hingehen soll, es folgte lediglich noch eine kurze Auflistung der neuen Spieler. Dies dürfte dann auch der Grund gewesen sein, weshalb die Stimmung an der GV merklich etwas kippte und zur Folge hatte, dass es auch Wortmeldungen der Aktionäre gab. Eine Person nahm vor allem Bezug auf die Kaderqualität im Zusammenhang mit Budget, dass man anhand der Präsi von Cadonau keinen längerfristigen Plan (anders als in den Jahren zuvor) präsentiert bekommen habe. Ausserdem war er der Meinung, dass in einem Gebiet wie Rapperswil-Jona doch mehr rauszuholen sein muss bzgl. Sponsoring und weitere Gelder. Darauf schaltete sich Bütler ein, welcher aus meiner Sicht den Vorwurf doch auch etwas persönlich nahm ("Ich freue mich auf deine Vorschläge morgen früh in meinem Mail"). Ausserdem erklärte Bütler, dass die Swiss League 500 Kontakte angegangen sei bzgl. Namenssponsoring der Liga. Resultat: 0. Das Sponsoringumfeld sei aktuell sehr schwierig und auch deshalb der SCRJ bzgl. Spielerverpflichtung nicht auf Rosen gebettet.
- Ein weiterer anwesender Aktionär (dessen Identität hier drin verborgen bleiben soll
) nutzte dies dann, um nochmals einen Bogen zu schlagen bzgl. der längerfristigen Kaderplanung. Er warf ein, dass wie der Verein selber zugibt man bzgl. Budget nicht mit anderen Vereinen mithalten kann; nun die Situation aber so ist, dass man sowohl bei Infrastruktur (im Vergleich zu Langnau und Kloten) wie auch bei den Nachwuchstalenten in den U-Nationalmannschaften ein massives Manko gegenüber den anderen Teams hat und man sich schon fragen kann, was genau der "USP" des SCRJ sein soll, um für aktuelle wie auch fremde (junge) Spieler attraktiv zu sein. Eine längerfristige Planung für die Saison 26/27 und darüber hinaus sei unter diesen Voraussetzungen nicht ersichtlich. Cadonau griff dann auf das "Steinmann-Lehrbuch" zurück, verwies auf die Hochleistungskultur und dass man genau wie Spielern wie Taibel eben bei uns mehr Verantwortung und Eiszeit geben könne als andere Teams. Dass man diese dann irgendeinmal als Nationalspieler verlieren könne, damit müsse man dann schlussendlich leben. Wie aber der nächste Taibel, Vouardoux oder Baragano dann zukünftig unter den gegebenen Voraussetzungen verpflichtet werden soll, darauf ging er nicht ein. Alles in allem scheint eine längerfristige Planung nicht vorhanden zu sein oder sie wurde bewusst nicht kommuniziert.Infrastruktur / Projekte mit CEO Bütler:
- Bütler stellte einige kleinere Arbeiten am Stadion vor, beispielsweise jene bei der Red Rose Bar, wo eine Überdachung für zusätzliche Fläche ausserhalb des Stadions sorgen soll.
- Auf die Glasscheiben-Thematik und ähnliche grössere mögliche Anpassungen im Stadion (Verlegung des Stehsektors in den Sektor B oder ähnliches) ging er nicht ein.
- Fragen dazu konnten auch nicht wirklich gestellt werden, da jegliche Fragerunde im Keim erstickt wurde ("Wir würden jetzt noch zu Fragen kommen, aber ansonsten treffen wir uns für den Apero..."). Für mich machte es den Eindruck, als sei Bütler ob des Verlauf der Diskussion gerade im sportlichen Bereich und im Zusammenhang mit Sponsoring / Finanzielle Möglichkeiten etwas genervt gewesen.
Alles in allem war für mich die Generalversammlung etwas unzufriedenstellend. Guido Brühwiler hat gewohnt souverän und informativ durch die Finanzen und andere wichtige Punkte wie die Aktienkapitalerhöhung geführt. Von Claudio Cadonau habe ich bei seinem ersten Auftritt vor den Aktionären jedoch nicht wirklich erfahren, wie seine Vision und Planung für die erste Mannschaft aussieht. Hier weiss ich etwa gleich viel wie vor der GV - wobei man ihm auch zu Gute halten muss, dass er nicht wissen konnte, dass Steinmann zuvor bereits das Wort "Hochleistungskultur" inflationär verwendet hatte. Und von Markus Bütler habe ich ganz klar noch einen Kommentar zum "Glasscheiben-Gate" vergangenen Sommer erwartet und wie dies vom Verein aufgearbeitet wurde, damit sowas nicht noch mal passiert. Leider waren auch in seinem Segment die Informationen spärlich.