Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Klare Steigerung der Zuschauerzahlen bei den Lakers
https://lakers.ch/page/newsreader/525-k ... den-lakers
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Seebueb hat geschrieben:
Der Stacy-Roest-Effekt beschreibt die plötzliche Leistungsexplosion eines Spielers, dessen Vertragslaufzeit sich dem Ende nähert. (Quelle: Wikipedia)
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Seebueb hat geschrieben:
Der Stacy-Roest-Effekt beschreibt die plötzliche Leistungsexplosion eines Spielers, dessen Vertragslaufzeit sich dem Ende nähert. (Quelle: Wikipedia)
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
«Verschiebung des Eisstadions hat eine Reihe von Vorteilen»
Bauchef Christian Leutenegger erklärt, wieso der Stadtrat das Eisstadion im Lido Rapperswil-Jona in circa 15 Jahren verschieben will, was bis dann geplant ist – und er nimmt Stellung zu Vorwürfen.
Die Diskussionen ums Lido-Areal in Rapperswil-Jona reissen nicht ab. Im Gegenteil. Die Sportler sind latent unzufrieden, eine IG stemmt sich gegen die Schliessung der maroden Badi, ein Unternehmer stellt den von der Stadt postulierten Abbruch des Eisstadions in 15 Jahren infrage – und nun erhebt auch noch ein konsternierter Fachplaner Vorwürfe gegen die Stadt. Bauchef Christian Leutenegger nimmt Stellung.
Christian Leutenegger, die im Sommer vorgestellte Sportstättenplanung der Stadt wurde in Sportlerkreisen im Grundsatz begrüsst. Kritisiert wurde aber der lange Planungshorizont bis 2045. Lakers-Geschäftsführer Markus Bütler sagte, er hätte sich alles konkreter gewünscht. Hätte die Stadt das Dokument besser Vision genannt?
Christian Leutenegger: Im Fachjargon nennt man ein solches Dokument Planung. Man zeigt, welche Infrastrukturen man sich wo vorstellt, ohne dass es bereits konkrete Bauprojekte gibt. Eine Vision ist viel höher angesiedelt. Markus Bütler hat das falsch verstanden. Wir haben das inzwischen geklärt.
Eine zentrale Aussage der Sportstättenplanung ist, dass das Eishockeystadion bei werterhaltendem Unterhalt noch eine Lebensdauer von circa 15 Jahren hat. Als Grundlage dafür genannt wird ein «technischer Bericht» von Benjamin Bührer BBP Ingenieurbüro AG und dem Architekten Attilio Lavezzari.
Genau, wir haben im Dezember 2020 eine umfassende Zustandsanalyse der Eishalle bei dieser Planergemeinschaft in Auftrag gegeben, die in solchen Zustandsanalysen schweizweit führend ist. Das war die Grundlage für die Sportstättenplanung.
In der Zustandsanalyse vom Juni 2021 (siehe Zusatzartikel) findet sich die konkrete Zahl von 15 Jahren aber nirgends. Gaukelt die Stadt falsche Tatsachen vor?
Nein. Das Planerteam hat von sich aus ein weiteres Dokument erstellt. Darin heisst es, dass bis 2035 ein neues Stadion gebaut oder eine Totalsanierung vorgenommen werden sollte. Das stimmte mit unserer Einschätzung überein. Das Stadion wurde 1986/87 gebaut. 2005/06 gab es eine Gesamtsanierung. Man sagt, dass ein Stadion eine Lebensdauer von etwa 50 Jahren hat. Dann kommt man wieder auf 2037 oder die circa 15 Jahre. Man hätte auch 15 bis 20 Jahre sagen können.
Warum geben Sie das Dokument mit der Jahreszahl nicht heraus?
Es wurde ohne unseren Auftrag erstellt. Das führte schliesslich zu einem Zerwürfnis mit dem Planerteam. Deshalb dürfen wir dieses Dokument jetzt auch nicht herausgeben.
Gutachter Bührer kritisiert, dass er trotz mehrmaliger Nachfrage wichtige Dokumente für die Zustandsanalyse des Stadions nicht erhielt. Warum nicht?
Das war schlicht ein Versäumnis unseres Projektleiters. Das ist unschön und sollte nicht so sein. Aber die Zustandsanalyse konnte trotzdem abgeschlossen werden. Es war auf keinen Fall unsere Absicht, etwas zu verstecken.
Bührer sagt, bei der Stadt herrsche insgesamt ein Chaos und die Chefbeamten der Bauverwaltung würden ihren Job nicht richtig machen. Was sagen Sie dazu?
Ich arbeite seit 30 Jahren mit Planern. Und habe das auch noch nie erlebt.
Also was?
Es ist doch völlig normal im Geschäftsleben, dass man solche Dinge sagt. Er hat seinen Job gemacht, wir haben unseren Job gemacht. Vielleicht hat es irgendwo ein Versäumnis gegeben, gegenseitig. Aber ich würde das nicht so dramatisieren wie er. Das ist Business. Er hat uns einen Bericht gegeben, den nahmen wir so entgegen. Wir haben den auch geschätzt und gewürdigt. Und setzen das um. Mehr kann man nicht machen. Und mehr möchte ich dazu nicht mehr sagen. Das ist wirklich Vergangenheitsbewältigung, die uns nicht weiterbringt. Er hat seine Dinge bekommen. Einfach verspätet.
Sie sagten, Bührer / Lavezzari seien schweizweit führend in ihrem Bereich. Ist das kein Alarmzeichen, wenn so ein Team nicht mehr mit der Stadt zusammenarbeiten will?
Er (Benjamin Bührer, Red.) nimmt das einfach extrem persönlich, aber grundsätzlich ist das «daily business». Entweder man macht zusammen weiter oder nicht. Und wenn man gegenseitig nicht zufrieden ist, das Vertrauen nicht mehr da ist, dann macht es keinen Sinn, etwas weiterzuführen.
Zurück zur Sportstättenplanung: Eine weitere zentrale Aussage darin ist, dass ein neues Stadion nördlich der Oberseestrasse stehen soll statt südlich am heutigen Platz. Was spricht für den Umzug?
Bei einem Neubau im Norden können wir zwei oder drei Jahre bauen ohne Spielunterbruch für die Lakers. Theoretisch ist alles möglich, aber praktisch wäre es finanziell kaum verkraftbar für den Klub, wenn er über lange Zeit kein Heimstadion hätte.
Davos und Fribourg haben doch gezeigt, wie eine gelungene Erneuerung am bisherigen Standort trotz Spielbetrieb geht.
Ich kenne nur Davos. Die Situation ist nicht mit unserer vergleichbar. Dort wurden primär die Tribünen erweitert. Garderoben und weitere Infrastrukturen rund um das Eis waren nicht so schlecht wie bei uns. 2005/06 hat man auch bei uns das Eisstadion erweitert, der Unterbau und die Büros wurden aber belassen. Die Garderoben sind für heutige Anforderungen zu klein. Man müsste alles abbrechen und neu bauen, um zeitgemässe Räumlichkeiten und Betriebsabläufe hinzubekommen.
«Ich wäre aber überrascht, wenn eine spätere Detailanalyse mehr Vorteile einer Totalsanierung am bisherigen Standort hervorbrächte.»
Käme aber eine Erneuerung am bisherigen Standort nicht trotzdem günstiger als ein Neubau?
Wir sind angesichts der nötigen Totalsanierung nicht überzeugt, dass dies so wäre. Auf der Nordseite der Oberseestrasse ist die Geologie viel besser. Vorteilhaft wäre auch die Entflechtung zwischen Eisstadion und Badi-Anlage, die am heutigen Ort bleibt. Mit der Verschiebung des Eisstadions würde zudem einer der schönsten Plätze unten am See freigespielt. Auch müssten neue Tribünen nach heutigen Normen zwingend flacher gebaut werden. Am bisherigen Standort neben der Badi wird der Platz dann sehr knapp.
Gibt es eine Analyse mit Vor- und Nachteilen von Totalsanierung im Süden versus Neubau des Eisstadions im Norden der Oberseestrasse samt Kostenvergleich?
Nein, das haben wir auch nie behauptet. Eine Verschiebung hat strategisch eine Reihe von Vorteilen: geologisch, raumplanerisch, städtebaulich. Wir brauchen jetzt mal einen Plan. Ob das in 15 oder 20 Jahren dann genau so umgesetzt wird, entscheiden unsere Nachfolger. Ich wäre aber überrascht, wenn eine spätere Detailanalyse mehr Vorteile einer Totalsanierung am bisherigen Standort hervorbrächte.
In der Zustandsanalyse steht, dass teils dringlicher Handlungsbedarf beim Eisstadion besteht. So schreiben die Autoren, dass sie «vor den aktuellen Zuständen rund um die Tribünenanlage laut und deutlich warnen». In einem Schadenfall stehe die Stadt in der Verantwortung. Kann das Stadion überhaupt noch 15 Jahre im jetzigen Zustand betrieben werden?
Eine Instandsetzung ist geplant. Die Themen Sicherheit, Energie und Abläufe wollen wir angehen. Das wird ein paar Millionen kosten. Ziel ist, im März 2023 einen Projektierungskredit vorzulegen und 2024 zu sanieren.
Lohnt sich diese Investition für 15 Jahre?
Für 15 bis 20 Jahre lohnt sich das. Wir kommen auch nicht drum herum. Man hat schon lange gewusst, dass es Defizite gibt. Darum haben wir die Zustandsanalyse machen lassen. Und ändern nun, was wir können.
Ingenieur Bührer sagt, es sei «fahrlässig», dass die Stadt nicht unmittelbar erste Sofortmassnahmen ergriffen habe.
Wie bei jedem Gutachten gibt es verschiedene Meinungen. Wir machen jedes Jahr eine Prüfung mit neutralen Sicherheitsexperten und lassen alles abnehmen, auch Brandschutz und Entfluchtung. Bisher rief niemand Stopp. Aber wir wissen, dass die Situation nicht optimal ist und wollen sie verbessern. Der Unfall war eine sehr unglückliche Geschichte. Aber wir können deswegen nicht alles fallen lassen, sondern wollen eine nachhaltige Verbesserung, die für 15 bis 20 Jahre funktioniert.
Aktuell läuft ein Studienauftrag für das ganze Lido-Areal. Vier Architekturbüros sollen aufzeigen, wie man die geplanten Infrastrukturen im Lido realisieren könnte, neben dem Eisstadion auch eine Eistrainingshalle und ein Ausseneisfeld, ein Frei- und ein Hallenbad, ein erweitertes Wassersportzentrum, das Berufs- und Weiterbildungszentrum (BWZ) und eine öffentliche Allmeind am See. Im Auftrag heisst es, dass die Planer die Objekte auch anders platzieren können, als es die Sportstättenplanung vorsieht. Ist sich der Stadtrat seiner Sache nicht sicher?
Wir liessen das offen, nicht weil wir Schwäche zeigen oder nicht wissen, was wir wollen. Aber wir wollen den Planerteams die Freiheit lassen, wenn sie bessere Lösungen haben. Dafür macht man eine solche Testplanung. Drei der vier Büros sind von auswärts, die machen das neutral, ohne Emotionen.
Kann es sein, dass die Teams zum Schluss kommen, dass gar nicht alles Geplante im Lido Platz hat?
Das ist möglich. Wir und das Büro hinter der Sportstättenplanung haben selbstverständlich den Platzbedarf am Beispiel von vergleichbaren Infrastrukturen andernorts angeschaut. Aber wir wollen diese Annahmen überprüft haben von den vier Teams.
«Die Stadt will beim Stadion keine Betreiberrolle mehr.»
Stichwort Verkehr: Wurde schon geprüft, ob die Schönboden- und die Oberseestrasse als Zufahrtsachsen und die davor liegenden Knoten die gesamte geplante Entwicklung schlucken können?
Beim Studienauftrag sind Energie und Mobilität ein grosses Thema. Die vier Büros müssen Konzepte dafür aufzeigen. Detailberechnungen erfolgen erst, wenn konkrete Bauprojekte vorliegen. Klar ist, dass Wohnnutzungen oder ein Hotel, wie es früher angedacht war, mehr Verkehr bringen würden als die geplante Berufsschule, das Eisstadion oder ein Schwimmbad. Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist gut. Künftig werden genügend Veloabstellplätze zur Verfügung gestellt. Ziel ist, gleich viele Parkplätze anzubieten wie heute, rund 600, einfach unterirdisch.
Sind Tiefgaragen nicht ein massiver Kostentreiber?
Massiv nicht. Aufgrund von Altlasten muss man den Boden bei den heutigen Parkflächen im Lido ohnehin circa drei Meter tief ausheben.
Die Kosten für ein neues Stadion samt Trainingshalle dürften im hohen zweistelligen, wenn nicht gar dreistelligen Millionenbereich liegen. Wer wird das finanzieren?
Dreistellig nicht. Ambri hat ein neues Stadion für 50 Millionen gebaut. Eine zusätzliche Trainingshalle kostet nicht nochmals so viel. Zur Finanzierung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Diese wird sowieso ein Thema.
In der Ausschreibung für den laufenden Studienauftrag steht, die Finanzierung des Stadions erfolge durch Private.
Das ist in dieser Deutlichkeit ein Fehler im Dokument. Die Idee ist nicht, dass die Lakers das Stadion selber finanzieren. Das können sie nicht. Denkbar ist aber eine teilweise oder auch komplette Finanzierung durch Investoren, wie andernorts auch. Rapperswil-Jona ist fast die einzige Stadt mit einem eigenen Eisstadion. Für Sportanlagen mit kommerziellen Ertragsmöglichkeiten gilt neu die Stossrichtung, wie sie in der Sportstättenplanung steht. Die Stadt kann zusammen mit Dritten Mit-Eigentümerin sein, will aber keine Betreiberrolle mehr.
«Das Grünfeld war primär ein Versuch, schneller mehr Eis zu bekommen.»
Eine Eistrainingshalle könnte gemäss Sportstättenplanung vorgezogen realisiert werden. Von was für Zeiträumen reden wir, und macht das Sinn?
Wir haben auch das im Studienauftrag als Option eingefügt. Eine Realisierung von neuem Eisstadion samt Trainingshalle in einem Guss ist sicher vorteilhaft. Unser Plan A ist deshalb, eine Zwischenlösung zu finden, die auch für die Lakers stimmt.
Konkret geht es um die Überdachung des heutigen Ausseneisfelds. Ist diese Lösung nächstes Jahr spruchreif, wie Sie im Frühling sagten?
Wir wissen nächstes Jahr, was wir machen. Ziel wäre eine Umsetzung im übernächsten Jahr und so möglichst bald mehr Eis zu haben. Im Lead für das Projekt sind die Lakers.
Zahlen Sie es auch?
Einen Teil. Neben der Machbarkeit wird die Finanzierung aktuell geklärt.
Die Lakers haben ja eigentlich ein Projekt für eine Trainingshalle im Grünfeld, das im Grundsatz von der Bevölkerung abgesegnet wurde. Warum setzen Lakers und Stadt nun auf ein Provisorium im Lido?
Das Grünfeld war primär ein Versuch, schneller mehr Eis zu bekommen. Die neue Sportstättenplanung sieht nun alle Eisanlagen im Lido vor. Ich glaube, die Überdachung des Ausseneisfelds ist eine gute Lösung. Zumal für dieses ohnehin immer kürzere Betriebszeiten drohen. Wir hatten gerade den wärmsten Oktober der Geschichte.
Das jetzige Ausseneisfeld wurde 2021 als schnelle Notlösung für zwei bis fünf Jahre gebaut. Kann man das nun 15 Jahre nutzen?
Teile davon, andere muss man erneuern.
«Was wir langfristig mit den Bootshallen machen, prüfen wir aktuell.»
Die Überdachung des Ausseneisfelds führt zu einem Provisorium für die nächsten 15 Jahre. War nicht die Message der Bürgerversammlung, dass man keine neuen Provisorien will im Lido?
Bei einem Zeitraum von 15 Jahren sprechen wir von einer Zwischennutzung und keinem Provisorium.
Ein Dach über dem Ausseneisfeld müsste sich auf der Ostseite auf die angejahrten Bootshallen abstützen. Das heisst, man muss diese noch mindestens 15 Jahre stehen lassen und allenfalls ertüchtigen?
Es war bisher auch nie ein Thema, dass die Bootshallen früher wegkommen. Was wir langfristig mit ihnen machen, prüfen wir aktuell.
Wirkt es sich nicht negativ auf die Planung einer neuen Badi aus, die nächstes Jahr starten soll, wenn die Bootshallen stehen bleiben müssen? Die heutigen Badi-Garderoben stehen ja auf der einen der zwei Bootshallen.
Natürlich wäre es besser gewesen, wenn man Hallenbad, Freibad und den Bereich Bootshallen miteinander hätte planen können. Deshalb wollte der Stadtrat ja das heutige Freibad nochmals für 10 bis 15 Jahre instand stellen, um in Ruhe eine Planung für das ganze Areal zu machen. Den Wettbewerbskredit für die Instandstellung hat die Bürgerversammlung im letzten Dezember bekanntlich abgelehnt. Jetzt müssen wir eben etappiert vorgehen und schauen, dass eine neue Badi und die Bootshallen unabhängig voneinander funktionieren. Das ist grundsätzlich schade, aber wir sind zuversichtlich, dass wir eine gute Lösung dafür finden.
Bauchef Christian Leutenegger erklärt, wieso der Stadtrat das Eisstadion im Lido Rapperswil-Jona in circa 15 Jahren verschieben will, was bis dann geplant ist – und er nimmt Stellung zu Vorwürfen.
Die Diskussionen ums Lido-Areal in Rapperswil-Jona reissen nicht ab. Im Gegenteil. Die Sportler sind latent unzufrieden, eine IG stemmt sich gegen die Schliessung der maroden Badi, ein Unternehmer stellt den von der Stadt postulierten Abbruch des Eisstadions in 15 Jahren infrage – und nun erhebt auch noch ein konsternierter Fachplaner Vorwürfe gegen die Stadt. Bauchef Christian Leutenegger nimmt Stellung.
Christian Leutenegger, die im Sommer vorgestellte Sportstättenplanung der Stadt wurde in Sportlerkreisen im Grundsatz begrüsst. Kritisiert wurde aber der lange Planungshorizont bis 2045. Lakers-Geschäftsführer Markus Bütler sagte, er hätte sich alles konkreter gewünscht. Hätte die Stadt das Dokument besser Vision genannt?
Christian Leutenegger: Im Fachjargon nennt man ein solches Dokument Planung. Man zeigt, welche Infrastrukturen man sich wo vorstellt, ohne dass es bereits konkrete Bauprojekte gibt. Eine Vision ist viel höher angesiedelt. Markus Bütler hat das falsch verstanden. Wir haben das inzwischen geklärt.
Eine zentrale Aussage der Sportstättenplanung ist, dass das Eishockeystadion bei werterhaltendem Unterhalt noch eine Lebensdauer von circa 15 Jahren hat. Als Grundlage dafür genannt wird ein «technischer Bericht» von Benjamin Bührer BBP Ingenieurbüro AG und dem Architekten Attilio Lavezzari.
Genau, wir haben im Dezember 2020 eine umfassende Zustandsanalyse der Eishalle bei dieser Planergemeinschaft in Auftrag gegeben, die in solchen Zustandsanalysen schweizweit führend ist. Das war die Grundlage für die Sportstättenplanung.
In der Zustandsanalyse vom Juni 2021 (siehe Zusatzartikel) findet sich die konkrete Zahl von 15 Jahren aber nirgends. Gaukelt die Stadt falsche Tatsachen vor?
Nein. Das Planerteam hat von sich aus ein weiteres Dokument erstellt. Darin heisst es, dass bis 2035 ein neues Stadion gebaut oder eine Totalsanierung vorgenommen werden sollte. Das stimmte mit unserer Einschätzung überein. Das Stadion wurde 1986/87 gebaut. 2005/06 gab es eine Gesamtsanierung. Man sagt, dass ein Stadion eine Lebensdauer von etwa 50 Jahren hat. Dann kommt man wieder auf 2037 oder die circa 15 Jahre. Man hätte auch 15 bis 20 Jahre sagen können.
Warum geben Sie das Dokument mit der Jahreszahl nicht heraus?
Es wurde ohne unseren Auftrag erstellt. Das führte schliesslich zu einem Zerwürfnis mit dem Planerteam. Deshalb dürfen wir dieses Dokument jetzt auch nicht herausgeben.
Gutachter Bührer kritisiert, dass er trotz mehrmaliger Nachfrage wichtige Dokumente für die Zustandsanalyse des Stadions nicht erhielt. Warum nicht?
Das war schlicht ein Versäumnis unseres Projektleiters. Das ist unschön und sollte nicht so sein. Aber die Zustandsanalyse konnte trotzdem abgeschlossen werden. Es war auf keinen Fall unsere Absicht, etwas zu verstecken.
Bührer sagt, bei der Stadt herrsche insgesamt ein Chaos und die Chefbeamten der Bauverwaltung würden ihren Job nicht richtig machen. Was sagen Sie dazu?
Ich arbeite seit 30 Jahren mit Planern. Und habe das auch noch nie erlebt.
Also was?
Es ist doch völlig normal im Geschäftsleben, dass man solche Dinge sagt. Er hat seinen Job gemacht, wir haben unseren Job gemacht. Vielleicht hat es irgendwo ein Versäumnis gegeben, gegenseitig. Aber ich würde das nicht so dramatisieren wie er. Das ist Business. Er hat uns einen Bericht gegeben, den nahmen wir so entgegen. Wir haben den auch geschätzt und gewürdigt. Und setzen das um. Mehr kann man nicht machen. Und mehr möchte ich dazu nicht mehr sagen. Das ist wirklich Vergangenheitsbewältigung, die uns nicht weiterbringt. Er hat seine Dinge bekommen. Einfach verspätet.
Sie sagten, Bührer / Lavezzari seien schweizweit führend in ihrem Bereich. Ist das kein Alarmzeichen, wenn so ein Team nicht mehr mit der Stadt zusammenarbeiten will?
Er (Benjamin Bührer, Red.) nimmt das einfach extrem persönlich, aber grundsätzlich ist das «daily business». Entweder man macht zusammen weiter oder nicht. Und wenn man gegenseitig nicht zufrieden ist, das Vertrauen nicht mehr da ist, dann macht es keinen Sinn, etwas weiterzuführen.
Zurück zur Sportstättenplanung: Eine weitere zentrale Aussage darin ist, dass ein neues Stadion nördlich der Oberseestrasse stehen soll statt südlich am heutigen Platz. Was spricht für den Umzug?
Bei einem Neubau im Norden können wir zwei oder drei Jahre bauen ohne Spielunterbruch für die Lakers. Theoretisch ist alles möglich, aber praktisch wäre es finanziell kaum verkraftbar für den Klub, wenn er über lange Zeit kein Heimstadion hätte.
Davos und Fribourg haben doch gezeigt, wie eine gelungene Erneuerung am bisherigen Standort trotz Spielbetrieb geht.
Ich kenne nur Davos. Die Situation ist nicht mit unserer vergleichbar. Dort wurden primär die Tribünen erweitert. Garderoben und weitere Infrastrukturen rund um das Eis waren nicht so schlecht wie bei uns. 2005/06 hat man auch bei uns das Eisstadion erweitert, der Unterbau und die Büros wurden aber belassen. Die Garderoben sind für heutige Anforderungen zu klein. Man müsste alles abbrechen und neu bauen, um zeitgemässe Räumlichkeiten und Betriebsabläufe hinzubekommen.
«Ich wäre aber überrascht, wenn eine spätere Detailanalyse mehr Vorteile einer Totalsanierung am bisherigen Standort hervorbrächte.»
Käme aber eine Erneuerung am bisherigen Standort nicht trotzdem günstiger als ein Neubau?
Wir sind angesichts der nötigen Totalsanierung nicht überzeugt, dass dies so wäre. Auf der Nordseite der Oberseestrasse ist die Geologie viel besser. Vorteilhaft wäre auch die Entflechtung zwischen Eisstadion und Badi-Anlage, die am heutigen Ort bleibt. Mit der Verschiebung des Eisstadions würde zudem einer der schönsten Plätze unten am See freigespielt. Auch müssten neue Tribünen nach heutigen Normen zwingend flacher gebaut werden. Am bisherigen Standort neben der Badi wird der Platz dann sehr knapp.
Gibt es eine Analyse mit Vor- und Nachteilen von Totalsanierung im Süden versus Neubau des Eisstadions im Norden der Oberseestrasse samt Kostenvergleich?
Nein, das haben wir auch nie behauptet. Eine Verschiebung hat strategisch eine Reihe von Vorteilen: geologisch, raumplanerisch, städtebaulich. Wir brauchen jetzt mal einen Plan. Ob das in 15 oder 20 Jahren dann genau so umgesetzt wird, entscheiden unsere Nachfolger. Ich wäre aber überrascht, wenn eine spätere Detailanalyse mehr Vorteile einer Totalsanierung am bisherigen Standort hervorbrächte.
In der Zustandsanalyse steht, dass teils dringlicher Handlungsbedarf beim Eisstadion besteht. So schreiben die Autoren, dass sie «vor den aktuellen Zuständen rund um die Tribünenanlage laut und deutlich warnen». In einem Schadenfall stehe die Stadt in der Verantwortung. Kann das Stadion überhaupt noch 15 Jahre im jetzigen Zustand betrieben werden?
Eine Instandsetzung ist geplant. Die Themen Sicherheit, Energie und Abläufe wollen wir angehen. Das wird ein paar Millionen kosten. Ziel ist, im März 2023 einen Projektierungskredit vorzulegen und 2024 zu sanieren.
Lohnt sich diese Investition für 15 Jahre?
Für 15 bis 20 Jahre lohnt sich das. Wir kommen auch nicht drum herum. Man hat schon lange gewusst, dass es Defizite gibt. Darum haben wir die Zustandsanalyse machen lassen. Und ändern nun, was wir können.
Ingenieur Bührer sagt, es sei «fahrlässig», dass die Stadt nicht unmittelbar erste Sofortmassnahmen ergriffen habe.
Wie bei jedem Gutachten gibt es verschiedene Meinungen. Wir machen jedes Jahr eine Prüfung mit neutralen Sicherheitsexperten und lassen alles abnehmen, auch Brandschutz und Entfluchtung. Bisher rief niemand Stopp. Aber wir wissen, dass die Situation nicht optimal ist und wollen sie verbessern. Der Unfall war eine sehr unglückliche Geschichte. Aber wir können deswegen nicht alles fallen lassen, sondern wollen eine nachhaltige Verbesserung, die für 15 bis 20 Jahre funktioniert.
Aktuell läuft ein Studienauftrag für das ganze Lido-Areal. Vier Architekturbüros sollen aufzeigen, wie man die geplanten Infrastrukturen im Lido realisieren könnte, neben dem Eisstadion auch eine Eistrainingshalle und ein Ausseneisfeld, ein Frei- und ein Hallenbad, ein erweitertes Wassersportzentrum, das Berufs- und Weiterbildungszentrum (BWZ) und eine öffentliche Allmeind am See. Im Auftrag heisst es, dass die Planer die Objekte auch anders platzieren können, als es die Sportstättenplanung vorsieht. Ist sich der Stadtrat seiner Sache nicht sicher?
Wir liessen das offen, nicht weil wir Schwäche zeigen oder nicht wissen, was wir wollen. Aber wir wollen den Planerteams die Freiheit lassen, wenn sie bessere Lösungen haben. Dafür macht man eine solche Testplanung. Drei der vier Büros sind von auswärts, die machen das neutral, ohne Emotionen.
Kann es sein, dass die Teams zum Schluss kommen, dass gar nicht alles Geplante im Lido Platz hat?
Das ist möglich. Wir und das Büro hinter der Sportstättenplanung haben selbstverständlich den Platzbedarf am Beispiel von vergleichbaren Infrastrukturen andernorts angeschaut. Aber wir wollen diese Annahmen überprüft haben von den vier Teams.
«Die Stadt will beim Stadion keine Betreiberrolle mehr.»
Stichwort Verkehr: Wurde schon geprüft, ob die Schönboden- und die Oberseestrasse als Zufahrtsachsen und die davor liegenden Knoten die gesamte geplante Entwicklung schlucken können?
Beim Studienauftrag sind Energie und Mobilität ein grosses Thema. Die vier Büros müssen Konzepte dafür aufzeigen. Detailberechnungen erfolgen erst, wenn konkrete Bauprojekte vorliegen. Klar ist, dass Wohnnutzungen oder ein Hotel, wie es früher angedacht war, mehr Verkehr bringen würden als die geplante Berufsschule, das Eisstadion oder ein Schwimmbad. Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist gut. Künftig werden genügend Veloabstellplätze zur Verfügung gestellt. Ziel ist, gleich viele Parkplätze anzubieten wie heute, rund 600, einfach unterirdisch.
Sind Tiefgaragen nicht ein massiver Kostentreiber?
Massiv nicht. Aufgrund von Altlasten muss man den Boden bei den heutigen Parkflächen im Lido ohnehin circa drei Meter tief ausheben.
Die Kosten für ein neues Stadion samt Trainingshalle dürften im hohen zweistelligen, wenn nicht gar dreistelligen Millionenbereich liegen. Wer wird das finanzieren?
Dreistellig nicht. Ambri hat ein neues Stadion für 50 Millionen gebaut. Eine zusätzliche Trainingshalle kostet nicht nochmals so viel. Zur Finanzierung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Diese wird sowieso ein Thema.
In der Ausschreibung für den laufenden Studienauftrag steht, die Finanzierung des Stadions erfolge durch Private.
Das ist in dieser Deutlichkeit ein Fehler im Dokument. Die Idee ist nicht, dass die Lakers das Stadion selber finanzieren. Das können sie nicht. Denkbar ist aber eine teilweise oder auch komplette Finanzierung durch Investoren, wie andernorts auch. Rapperswil-Jona ist fast die einzige Stadt mit einem eigenen Eisstadion. Für Sportanlagen mit kommerziellen Ertragsmöglichkeiten gilt neu die Stossrichtung, wie sie in der Sportstättenplanung steht. Die Stadt kann zusammen mit Dritten Mit-Eigentümerin sein, will aber keine Betreiberrolle mehr.
«Das Grünfeld war primär ein Versuch, schneller mehr Eis zu bekommen.»
Eine Eistrainingshalle könnte gemäss Sportstättenplanung vorgezogen realisiert werden. Von was für Zeiträumen reden wir, und macht das Sinn?
Wir haben auch das im Studienauftrag als Option eingefügt. Eine Realisierung von neuem Eisstadion samt Trainingshalle in einem Guss ist sicher vorteilhaft. Unser Plan A ist deshalb, eine Zwischenlösung zu finden, die auch für die Lakers stimmt.
Konkret geht es um die Überdachung des heutigen Ausseneisfelds. Ist diese Lösung nächstes Jahr spruchreif, wie Sie im Frühling sagten?
Wir wissen nächstes Jahr, was wir machen. Ziel wäre eine Umsetzung im übernächsten Jahr und so möglichst bald mehr Eis zu haben. Im Lead für das Projekt sind die Lakers.
Zahlen Sie es auch?
Einen Teil. Neben der Machbarkeit wird die Finanzierung aktuell geklärt.
Die Lakers haben ja eigentlich ein Projekt für eine Trainingshalle im Grünfeld, das im Grundsatz von der Bevölkerung abgesegnet wurde. Warum setzen Lakers und Stadt nun auf ein Provisorium im Lido?
Das Grünfeld war primär ein Versuch, schneller mehr Eis zu bekommen. Die neue Sportstättenplanung sieht nun alle Eisanlagen im Lido vor. Ich glaube, die Überdachung des Ausseneisfelds ist eine gute Lösung. Zumal für dieses ohnehin immer kürzere Betriebszeiten drohen. Wir hatten gerade den wärmsten Oktober der Geschichte.
Das jetzige Ausseneisfeld wurde 2021 als schnelle Notlösung für zwei bis fünf Jahre gebaut. Kann man das nun 15 Jahre nutzen?
Teile davon, andere muss man erneuern.
«Was wir langfristig mit den Bootshallen machen, prüfen wir aktuell.»
Die Überdachung des Ausseneisfelds führt zu einem Provisorium für die nächsten 15 Jahre. War nicht die Message der Bürgerversammlung, dass man keine neuen Provisorien will im Lido?
Bei einem Zeitraum von 15 Jahren sprechen wir von einer Zwischennutzung und keinem Provisorium.
Ein Dach über dem Ausseneisfeld müsste sich auf der Ostseite auf die angejahrten Bootshallen abstützen. Das heisst, man muss diese noch mindestens 15 Jahre stehen lassen und allenfalls ertüchtigen?
Es war bisher auch nie ein Thema, dass die Bootshallen früher wegkommen. Was wir langfristig mit ihnen machen, prüfen wir aktuell.
Wirkt es sich nicht negativ auf die Planung einer neuen Badi aus, die nächstes Jahr starten soll, wenn die Bootshallen stehen bleiben müssen? Die heutigen Badi-Garderoben stehen ja auf der einen der zwei Bootshallen.
Natürlich wäre es besser gewesen, wenn man Hallenbad, Freibad und den Bereich Bootshallen miteinander hätte planen können. Deshalb wollte der Stadtrat ja das heutige Freibad nochmals für 10 bis 15 Jahre instand stellen, um in Ruhe eine Planung für das ganze Areal zu machen. Den Wettbewerbskredit für die Instandstellung hat die Bürgerversammlung im letzten Dezember bekanntlich abgelehnt. Jetzt müssen wir eben etappiert vorgehen und schauen, dass eine neue Badi und die Bootshallen unabhängig voneinander funktionieren. Das ist grundsätzlich schade, aber wir sind zuversichtlich, dass wir eine gute Lösung dafür finden.
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Der heutige Artikel der Südostschweiz über Michal Jordàn:
Der Reitunfall seiner Frau hat ihn zu den Lakers geführt
Der neue Lakers-Ausländer Michal Jordan ist froh, Russland hinter sich lassen zu können. Auch wegen des Ukrainekriegs, in erster Linie aber, weil sich seine Frau den Knöchel gebrochen hat und er für sie da sein will.
Nachdem die Gerüchteküche schon einige Tage gebrodelt hatte, liessen die Lakers am Montag die Katze aus dem Sack: Sie haben als Ersatz für den verletzten Dänen Nicklas Jensen den Tschechen Michal Jordan verpflichtet (siehe Ausgabe vom Dienstag). Der Verteidiger weilt seit vergangener Woche in der Rosenstadt, wartet aber noch auf die Spielfreigabe des russischen Verbands. Gemäss Verein stehen die Chancen gut, dass diese schon heute Mittwoch eintrifft und der 32-Jährige am Abend im Auswärtsspiel bei den ZSC Lions im Lakers-Dress debütiert.
Der Spieler hofft es natürlich, fühlt sich bereit, wie er beim persönlichen Gespräch nach dem Training am Dienstagvormittag erzählt. «Ich fühle mich bereits sehr wohl und gut integriert hier.» Dass mit Roman Cervenka ein Spieler bei den Lakers sei, den er von der Nationalmannschaft her schon viele Jahre sehr gut kenne, sei natürlich eine grosse Hilfe. Auch ein Grund dafür, dass er bei den Lakers unterschrieben hat? «Nicht direkt, die Lakers waren aber schnell und sehr überzeugend. Ihr Konzept hat mir auf Anhieb gefallen.»
Schweiz die beste Wahl
Warum suchte er denn ein neues Team, wollte er den KHL-Klub Amur Chabarowsk, bei dem er am 23. November noch als Captain auf dem Eis stand, so plötzlich verlassen? Waren es wirklich familiäre Gründe, wie es in der Medienmitteilung der Lakers hiess? Oder ging es auch darum, dass die russische Liga seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine für westliche Spieler quasi zum No-Go wurde? Jordan überlegt lange, seufzt – und erklärt: «Schwieriges Thema. Ich habe 2021 einen neuen Zweijahresvertrag unterschrieben. Den hätte ich wohl erfüllt – wenn nicht der Unfall meiner Frau gewesen wäre.» Sie stürzte vom Pferd, brach sich den Knöchel, musste operiert werden, kürzlich sogar ein zweites Mal.
«Sie wird voraussichtlich bis Ende Jahr nicht laufen können, hat einen langen Weg, viel Therapie vor sich», sagt der fünffache WM-Teilnehmer und Bronzemedaillengewinner 2022. Normalerweise sei sie mit den beiden gemeinsamen Kindern (ein 13-jähriger Sohn und eine 7-jährige Tochter) nach der gemeinsamen Zeit in der Heimat in den Sommermonaten jeweils nach Chabarowsk nachgereist. Aufgrund des Unfalls war das diesmal nicht möglich. «Und monatelang ohne Familie sein, das wollte ich nicht. Zudem braucht sie jetzt meine Unterstützung. Deshalb bat ich um die Vertragsauflösung – und bin nun froh und dankbar, Russland hinter mir lassen zu können.»
Hierzu muss man wissen: Chabarowsk liegt ganz im Osten Russlands, 20 Kilometer von der chinesischen Grenze entfernt, quasi im Niemandsland. «Über zehnstündige Flüge zu den Auswärtsspielen waren da die Regel», erklärt Jordan, «und bis nach Tschechien war man auch mal 38 Stunden unterwegs.» Schnell mal die Familien in der Heimat besuchen, ging da nicht.
Da wird es nun von Rapperswil-Jona aus deutlich einfacher. «Während der kommenden Nationalmannschaftspause und auch über die Festtage werde ich sicher mal nach Tschechien fahren.» Und wenn alles nach Plan läuft, werden Frau und Kinder im Januar in die Schweiz ziehen. «Darauf freue ich mich natürlich schon sehr. Wie auch darauf, hier viel mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können – weil die Wege so kurz sind und es keine mehrtägigen Auswärtstrips gibt.»
Die Schweiz betrachtet er aber nicht nur deshalb als ausgezeichnete Wahl, sondern auch wegen der Zukunftsperspektiven für die Kinder. «Die Schulen sind gut und die Nachwuchsarbeit im Eishockey – neben Ländern wie Schweden oder Finnland, wo aber wiederum die Wege deutlich weiter sind – mit die beste. «Mein Sohn spielt Eishockey. Er ist jetzt noch nicht in einem Alter, wo er irgendwo alleine leben kann.» Die mit dem Wechsel einhergehenden finanziellen Abstriche seien angesichts dessen akzeptabel.
Nicht nach Basketballer benannt
Zum Schluss des Gesprächs noch eine Frage, die einfach gestellt sein muss. Michal ist ja die tschechische Variante von Michael. Also Michael Jordan – wie die Basketball-Legende. Was hat es damit auf sich? Jordan – der Eishockey-Spieler – lacht: «Da besteht kein Zusammenhang, wie mir meine Eltern versichert haben. Sie kannten ihn damals offenbar gar nicht.» Und wie lebt es sich mit diesem berühmten Namen? «Während meiner Zeit in den USA (er lebte von 2007 bis 2016 dort, brachte es aber «nur» auf 79 Einsätze in der NHL; die Red.) wurde ich oft darauf angesprochen. Ich fand es aber jeweils recht amüsant.»
Erstes Gastspiel in der neuen «Löwen-Arena»
Die Lakers spielen heute auswärts gegen die ZSC Lions. Es wird ihr erster Auftritt in der neuen Heimstätte der «Löwen». Das Ziel ist klar: eine Reaktion auf die Pleiten gegen Ambri-Piotta und Kloten zeigen. Helfen würde natürlich, wenn Roman Cervernka ins Team zurückkehren würde. Gemäss Klub leidet der Captain an einem Hexenschuss. Man müsse von Tag zu Tag schauen, wolle aber kein Risiko eingehen. Auch mit Cervenka dürfte die Aufgabe bei den Lions jedoch schwierig werden. Seit dem Einzug in die Swiss Life Arena Mitte Oktober haben die Zürcher acht Mal dort gespielt – und nur ein Mal verloren, im bis dato letzten Heimspiel am vergangenen Samstag gegen Bern, mit 2:3 nach Verlängerung. Mit einem 4:1 tags darauf bestätigten die Lions dann schon wieder, dass sie – anders als die Lakers – aktuell gut in Form sind. (su)
Der Reitunfall seiner Frau hat ihn zu den Lakers geführt
Der neue Lakers-Ausländer Michal Jordan ist froh, Russland hinter sich lassen zu können. Auch wegen des Ukrainekriegs, in erster Linie aber, weil sich seine Frau den Knöchel gebrochen hat und er für sie da sein will.
Nachdem die Gerüchteküche schon einige Tage gebrodelt hatte, liessen die Lakers am Montag die Katze aus dem Sack: Sie haben als Ersatz für den verletzten Dänen Nicklas Jensen den Tschechen Michal Jordan verpflichtet (siehe Ausgabe vom Dienstag). Der Verteidiger weilt seit vergangener Woche in der Rosenstadt, wartet aber noch auf die Spielfreigabe des russischen Verbands. Gemäss Verein stehen die Chancen gut, dass diese schon heute Mittwoch eintrifft und der 32-Jährige am Abend im Auswärtsspiel bei den ZSC Lions im Lakers-Dress debütiert.
Der Spieler hofft es natürlich, fühlt sich bereit, wie er beim persönlichen Gespräch nach dem Training am Dienstagvormittag erzählt. «Ich fühle mich bereits sehr wohl und gut integriert hier.» Dass mit Roman Cervenka ein Spieler bei den Lakers sei, den er von der Nationalmannschaft her schon viele Jahre sehr gut kenne, sei natürlich eine grosse Hilfe. Auch ein Grund dafür, dass er bei den Lakers unterschrieben hat? «Nicht direkt, die Lakers waren aber schnell und sehr überzeugend. Ihr Konzept hat mir auf Anhieb gefallen.»
Schweiz die beste Wahl
Warum suchte er denn ein neues Team, wollte er den KHL-Klub Amur Chabarowsk, bei dem er am 23. November noch als Captain auf dem Eis stand, so plötzlich verlassen? Waren es wirklich familiäre Gründe, wie es in der Medienmitteilung der Lakers hiess? Oder ging es auch darum, dass die russische Liga seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine für westliche Spieler quasi zum No-Go wurde? Jordan überlegt lange, seufzt – und erklärt: «Schwieriges Thema. Ich habe 2021 einen neuen Zweijahresvertrag unterschrieben. Den hätte ich wohl erfüllt – wenn nicht der Unfall meiner Frau gewesen wäre.» Sie stürzte vom Pferd, brach sich den Knöchel, musste operiert werden, kürzlich sogar ein zweites Mal.
«Sie wird voraussichtlich bis Ende Jahr nicht laufen können, hat einen langen Weg, viel Therapie vor sich», sagt der fünffache WM-Teilnehmer und Bronzemedaillengewinner 2022. Normalerweise sei sie mit den beiden gemeinsamen Kindern (ein 13-jähriger Sohn und eine 7-jährige Tochter) nach der gemeinsamen Zeit in der Heimat in den Sommermonaten jeweils nach Chabarowsk nachgereist. Aufgrund des Unfalls war das diesmal nicht möglich. «Und monatelang ohne Familie sein, das wollte ich nicht. Zudem braucht sie jetzt meine Unterstützung. Deshalb bat ich um die Vertragsauflösung – und bin nun froh und dankbar, Russland hinter mir lassen zu können.»
Hierzu muss man wissen: Chabarowsk liegt ganz im Osten Russlands, 20 Kilometer von der chinesischen Grenze entfernt, quasi im Niemandsland. «Über zehnstündige Flüge zu den Auswärtsspielen waren da die Regel», erklärt Jordan, «und bis nach Tschechien war man auch mal 38 Stunden unterwegs.» Schnell mal die Familien in der Heimat besuchen, ging da nicht.
Da wird es nun von Rapperswil-Jona aus deutlich einfacher. «Während der kommenden Nationalmannschaftspause und auch über die Festtage werde ich sicher mal nach Tschechien fahren.» Und wenn alles nach Plan läuft, werden Frau und Kinder im Januar in die Schweiz ziehen. «Darauf freue ich mich natürlich schon sehr. Wie auch darauf, hier viel mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können – weil die Wege so kurz sind und es keine mehrtägigen Auswärtstrips gibt.»
Die Schweiz betrachtet er aber nicht nur deshalb als ausgezeichnete Wahl, sondern auch wegen der Zukunftsperspektiven für die Kinder. «Die Schulen sind gut und die Nachwuchsarbeit im Eishockey – neben Ländern wie Schweden oder Finnland, wo aber wiederum die Wege deutlich weiter sind – mit die beste. «Mein Sohn spielt Eishockey. Er ist jetzt noch nicht in einem Alter, wo er irgendwo alleine leben kann.» Die mit dem Wechsel einhergehenden finanziellen Abstriche seien angesichts dessen akzeptabel.
Nicht nach Basketballer benannt
Zum Schluss des Gesprächs noch eine Frage, die einfach gestellt sein muss. Michal ist ja die tschechische Variante von Michael. Also Michael Jordan – wie die Basketball-Legende. Was hat es damit auf sich? Jordan – der Eishockey-Spieler – lacht: «Da besteht kein Zusammenhang, wie mir meine Eltern versichert haben. Sie kannten ihn damals offenbar gar nicht.» Und wie lebt es sich mit diesem berühmten Namen? «Während meiner Zeit in den USA (er lebte von 2007 bis 2016 dort, brachte es aber «nur» auf 79 Einsätze in der NHL; die Red.) wurde ich oft darauf angesprochen. Ich fand es aber jeweils recht amüsant.»
Erstes Gastspiel in der neuen «Löwen-Arena»
Die Lakers spielen heute auswärts gegen die ZSC Lions. Es wird ihr erster Auftritt in der neuen Heimstätte der «Löwen». Das Ziel ist klar: eine Reaktion auf die Pleiten gegen Ambri-Piotta und Kloten zeigen. Helfen würde natürlich, wenn Roman Cervernka ins Team zurückkehren würde. Gemäss Klub leidet der Captain an einem Hexenschuss. Man müsse von Tag zu Tag schauen, wolle aber kein Risiko eingehen. Auch mit Cervenka dürfte die Aufgabe bei den Lions jedoch schwierig werden. Seit dem Einzug in die Swiss Life Arena Mitte Oktober haben die Zürcher acht Mal dort gespielt – und nur ein Mal verloren, im bis dato letzten Heimspiel am vergangenen Samstag gegen Bern, mit 2:3 nach Verlängerung. Mit einem 4:1 tags darauf bestätigten die Lions dann schon wieder, dass sie – anders als die Lakers – aktuell gut in Form sind. (su)
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Bütler in der aktuellen ON (Seite 13) zur Eis-Situation..
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Boah 10 von 10!@ Appenzell hat geschrieben:www.blick.ch/sport/eishockey/doug-gilmo ... 55006.html
Was nahe liegt, ist selten fern (Zitat suuber 2008)
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
ich 9 von 10, nur die Antwort meines Forumnamens habe ich nicht erraten (dachte es sei Mike Richard)Suuber hat geschrieben: ↑24. Jan 2023 23:04Boah 10 von 10!@ Appenzell hat geschrieben:www.blick.ch/sport/eishockey/doug-gilmo ... 55006.html
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Ich will ja nicht nörgeln, aber 52 Spiele x 1.5 PPG gibt bei mir 78 und nicht 68.MaBu87 hat geschrieben:https://sport.ch/sc-rapperswil-jona-lak ... eren-stern
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Der gute Cervenka wird aber nicht auf 52 Spiele kommen in der Quali.nixalsverdrus hat geschrieben:Ich will ja nicht nörgeln, aber 52 Spiele x 1.5 PPG gibt bei mir 78 und nicht 68.MaBu87 hat geschrieben:https://sport.ch/sc-rapperswil-jona-lak ... eren-stern
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Ah, stimmtWarren hat geschrieben:Der gute Cervenka wird aber nicht auf 52 Spiele kommen in der Quali.nixalsverdrus hat geschrieben:Ich will ja nicht nörgeln, aber 52 Spiele x 1.5 PPG gibt bei mir 78 und nicht 68.MaBu87 hat geschrieben:https://sport.ch/sc-rapperswil-jona-lak ... eren-stern
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
So funktioniert Lakers-Trainer Stefan Hedlund: Mit spezieller Massnahme die Lakers zum Erfolg geführt
https://www.blick.ch/sport/eishockey/nl ... ck_app_ios
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
DER AUSNAHMEKÖNNER ROMAN CERVENKA
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Muss man sich einfach mal vor Augen halten, zugleich demütig und hungrig bleiben:
https://lakers.ch/page/newsreader/604-l ... neuen-jahr
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