Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Seebueb hat geschrieben:
Der Stacy-Roest-Effekt beschreibt die plötzliche Leistungsexplosion eines Spielers, dessen Vertragslaufzeit sich dem Ende nähert. (Quelle: Wikipedia)
- Warren
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
«Unsere jungen Spieler der vierten Linie sind Overtimemonster»: Rappi-Trainer Jeff Tomlinson über den ersten Halbfinaleinzug seit 15 Jahren
https://www.tagblatt.ch/sportld.2128531
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Quelle: https://www.tagblatt.ch/sport/interview ... ld.2129135Dale McTavish lief für beide Teams auf: Was der frühere Topskorer zum Playoff-Halbfinal zwischen Rappi und Zug sagt
Der Kanadier Dale McTavish äussert sich zur Playoff-Serie zwischen seinen beiden früheren Teams Rapperswil-Jona und Zug, die am Sonntagabend in der Bossard-Arena beginnt. Zudem spricht der 49-Jährige über Rappi-Sportchef Janick Steinmann und seinen Sohn Mason McTavish, der im NHL-Draft 2021 in der ersten Runde gezogen werden dürfte.
Tim Frei
Dale McTavish spielte für beide Vereine, die nun im Halbfinal aufeinandertreffen. Mit Rapperswil-Jona, seinem ersten Team in der Schweiz, bestritt er fünf Saisons (2000–2005). Und dies mit Erfolg: Zweimal war er Topskorer der Ostschweizer, zweimal zweitbester – jeweils hinter einem Landsmann: einmal hinter Mike Richard, einmal hinter Stacy Roest. Vor allem aber schoss er die St.Galler in den Playoffs 2003 fast in den Halbfinal gegen die klar favorisierten ZSC Lions, für die er später zwei Saisons spielte.
Dale McTavishs dritte und letzte Station in der Schweiz beim EV Zug war genauso erfolgreich. Zweimal schaffte er es mit den Zentralschweizern in den Halbfinal, wobei er als Skorer und Assistenzcaptain grossen Anteil hatte. Interessantes Detail: In Zug spielte er unter anderem zusammen mit dem heutigen Rappi-Sportchef Janick Steinmann und Thomas Walser, heute Nachwuchschef der St.Galler.
Haben Sie mitbekommen, dass Ihr ehemaliges Team Rapperswil-Jona sich erstmals seit 15 Jahren für den Playoff-Halbfinal qualifiziert hat?
Dale McTavish: Ja, davon habe ich gehört. Das ist ein grosser Erfolg für Rappi, die Fans und die Organisation. Hat doch niemand damit gerechnet. Das Schweizer Eishockey verfolge ich von Zeit zu Zeit noch immer – in diesem Jahr noch etwas stärker, da mein Sohn Mason für Olten gespielt hat.
Sie liefen für Rapperswil und Zug auf. Wem drücken Sie die Daumen?
That's a tough one (Eine schwierige Frage). Ich mag beide Vereine, deshalb fällt es mir auch schwer, mich für ein Team zu entscheiden. Momentan kenne ich mehr Leute in Zug, zum Beispiel Josh Holden (Anm. d. Red: aktueller Assistenztrainer), mit dem ich viel Zeit verbracht habe. Bei Rapperswil kenne ich Sportchef Janick Steinman sehr gut, mit dem ich wie mit Holden bei Zug zusammenspielte. Ich wünsche beiden nur das Beste und hoffe auf eine gute Serie. Ich bin gespannt, welches Team sich am Ende durchsetzt.
Wie beurteilen Sie Steinmanns Leistungen als Sportchef von Rapperswil-Jona?
Ich kann das natürlich nur von aussen sagen. Aber ich finde, er macht einen sehr guten Job und erreicht wie früher als Spieler vieles mit harter Arbeit. Wir sind über die Jahre immer mal wieder in Kontakt gestanden – umso mehr freue ich mich für ihn, dass er diesen Erfolg mit Rapperswil hat. Vor allem auch, weil die Arbeit als Sportchef nicht einfach ist: Manchmal funktionieren die Dinge nicht so, wie man sich das wünscht.
Rappi zeigt bisher typisches Playoff-Hockey: Die Mannschaft tritt als Team auf, blockt viele Schüsse und spielt mit Härte. Ist im Halbfinal gar eine weitere Sensation möglich?
Ich habe natürlich nicht viele Spiele gesehen. Aber in den Playoffs ist alles möglich. Zumal wenn Mannschaften mit diesen Attitüden auftreten. Manchmal kommen Teams einfach ins Rollen. Doch Zug ist mit seinem Rekord (Anm. d. Red: Mit 119 Punkten haben die Zentralschweizer einen neuen Punkterekord in der Qualifikation aufgestellt) und der stark besetzten und gut gecoachten Mannschaft wohl der Favorit. Deshalb spielen wir doch genau Hockey: Weil wir nie wissen, was passieren kann – in den Playoffs geschehen manchmal verrückte Dinge.
Kommen wir noch zu Ihrem Sohn Mason McTavish: Inwiefern hat er vom Engagement in Olten profitiert?
Ob der Trainer, der Präsident, die Mitspieler oder wer auch sonst – einfach alle Personen des EHC Olten haben ihn sehr gut behandelt. Für Mason waren die zwei Monate im Erwachsenenhockey mit Olten eine tolle und lehrreiche Zeit. Er konnte als Persönlichkeit wachsen und sein Spiel stark verbessern. Für mich war es einfach schön, ihn nach so langer Zeit ohne einen Match wieder auf dem Eis zu sehen – mit Ausnahme der ersten Partie konnte ich alle Spiele via Streaming verfolgen.
Nächste Woche startet die U18-WM in Texas, wobei Mason auch dabei sein wird.
Wir freuen uns als Familie alle sehr, ihn spielen zu sehen. Ich denke, dass er eine grosse Zukunft vor sich hat. Für uns wird es ein grosses Vergnügen, ihn auf seinem Weg zum Profi zu begleiten und zu unterstützen.
Wie blicken Sie dem NHL-Draft 2021 entgegen, bei dem Mason McTavish mit grosser Wahrscheinlichkeit in der ersten Runde gezogen werden dürfte?
Das ist für uns alle sehr aufregend. Spannend beim Draft ist ja, von welchem Team und an welcher Stelle man gezogen wird. Wo Mason schliesslich auch landen wird, er wird sicher glücklich sein – wir sind schon jetzt sehr stolz auf ihn. Sein nächstes Ziel ist es dann, es ins NHL-Team zu schaffen.
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Dale McTavish
Der 49-jährige Kanadier blieb dem Eishockey auch nach seiner Karriere als Spieler erhalten. Zuletzt war Dale McTavish von 2013 bis 2019 Gründer, Trainer und General Manager des kanadischen Juniorenteams Pembroke Lumber Kings. Seine grössten Erfolge als Spieler waren: Teil des All-Star-Teams in der NLA-Saison 2007/08, Gewinn des Spengler-Cups mit dem Team Canada (2007), bester Torschütze der finnischen Liga (1997/98). McTavish lebt mit seiner Familie in der kanadischen Hauptstadt Ottawa. Seine Söhne Mason (18/Stürmer) und Darian (21/Goalie) spielen auch Eishockey.
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
schon unglaublich, was in den letzten wochen von sportjournalistInnen alles für rappi-lobeshymnen produziert wurden. hier die nächste (wenn auch eine kurze) https://www.blick.ch/sport/eishockey/nl ... 82702.html
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Irre Fan-Aktion: So wollen die Rappi-Fans ihre Lakers zur nächsten Sensation treiben
https://www.blick.ch/-id16485767.html?u ... ck_app_ios
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Quelle: https://www.tagblatt.ch/sport/playoff-h ... ld.2129827«Man sollte uns nicht abschreiben»: Rappi-Captain Andrew Rowe gibt sich kämpferisch
Rapperswil-Jonas Andrew Rowe sagt, was es am Dienstagabend im Heimspiel für den 1:1-Ausgleich im Halbfinal gegen Zug braucht. Nicht zuletzt die Erinnerungen an den historischen Erfolg gegen Lugano stimmen den 33-jährigen US-Amerikaner optimistisch.
Tim Frei
Nein, der US-Amerikaner Andrew Rowe ist kein Mann der lauten Töne. Wenn Rapperswil-Jonas Captain, der mit Leistung voranschreitet, seine Stimme in der Kabine oder auf dem Eis jedoch erhebt, steckt meist viel dahinter – und seine Mitspieler hören ihm konzentriert zu. Dies dürfte mit grosser Wahrscheinlichkeit auch nach der diskussionslosen 1:6-Klatsche im ersten Spiel des Playoff-Halbfinals gegen Zug passiert sein.
Gegenüber der Presse jedenfalls nahm Rowe nach dem Schlusspfiff kein Blatt vor den Mund. Zum Startdrittel, in dem Rapperswil vom Zentralschweizer Schnellzug überfahren wurde, sagte er: «Wir hatten zu viel Respekt vor dem Gegner, agierten zu nervös und zu ängstlich – wahrscheinlich, weil die meisten Spieler des Teams, darunter auch ich, erstmals auf dieser Stufe eine Halbfinalpartie bestritten haben.
Ganz anders die Zuger, die von 2009 bis 2019 siebenmal mindestens den Halbfinal erreicht hatten; 2020 musste die Saison wegen der Coronapandemie vor Playoff-Beginn abgebrochen werden.
Dem Gegner zu viel Zeit und freien Raum gewährt
Rapperswils fast schon ehrfürchtiger Auftritt im ersten Drittel äusserte sich exemplarisch im Defensivspiel, das im Vergleich zum Viertelfinalcoup gegen Lugano nicht mehr zu erkennen war. Heisst: Die St.Galler standen zu weit weg vom Gegner, sodass die Zuger ihr berüchtigtes Tempospiel mühelos aufziehen konnten. Zudem hielten die Ostschweizer zu oft ihre Positionen nicht.
Beides zusammen verschaffte dem meistgenannten Titelkandidaten so viel Zeit und freien Raum, womit wohl nicht einmal dieser selbst gerechnet haben dürfte. Die Konsequenz war ein Klassenunterschied zwischen den Teams in der Startviertelstunde. Das hatten sich die St.Galler natürlich anders vorgestellt, zumal sie das Kräftemessen mit Zug voller Euphorie und ohne Druck angehen konnten.
Rowe: «Müssen Zug viel stärker unter Druck setzen»
Mit Blick auf die Heimpartie von Dienstagabend (20 Uhr) ist für Rapperswils Rowe klar, dass eine Leistungssteigerung gefragt ist: «Wir müssen zu unserem Spiel zurückfinden. Es gilt, die Dinge einfach zu halten, wieder mit Selbstvertrauen und gesunder Härte aufzutreten. Und ganz wichtig: Wir müssen Zug viel stärker unter Druck setzen.»
Andernfalls dürfte diese Best-of-five-Serie schneller vorbei sein, als den Rapperswilern und dem neutralen Zuschauer lieb ist. Die Zentralschweizer, denen noch zwei Siege zum Finaleinzug fehlen, zeigen nicht die geringsten Anzeichen, von ihrem Weg abzukommen und den Aussenseiter plötzlich auf die leichte Schulter zu nehmen. Zu fokussiert wirken Zugs Spieler, die ein ambitioniertes aber wenig überraschendes Ziel eint: der erste Meistertitel seit 1998.
Auch im Viertelfinal gegen Lugano ging das erste Spiel klar verloren
Doch Rapperswil-Jona, das sich in Sachen Team-Spirit nicht verstecken muss, hat sich noch lange nicht aufgegeben. Im Gegenteil, die St.Galler geben sich gewohnt kämpferisch – wie Rowes Aussage beweist: «Ich glaube an unser Team. Man sollte uns nicht abschreiben.»
Dass dies keine Durchhalteparolen sind, hat die Playoff-Serie gegen Lugano eindrücklich bewiesen. Auch damals waren die Ostschweizer beim Auftaktspiel vom Tempo des Gegners überfordert – und kassierten mit 2:6 eine deutliche Auswärtsniederlage. Doch dem Trainerteam gelang es, die Lehren aus dieser Klatsche zu ziehen und die Mannschaft perfekt auf den Gegner einzustellen. Womit der Grundstein für die nötigen vier Siege und den ersten Halbfinaleinzug seit 2006 gelegt wurde.
Die entscheidende Frage lautet: Lässt Zug Rapperswil zurück in die Serie?
Zug ist natürlich eine andere Hausnummer als Lugano. Dennoch sind es genau die Bilder jenes historischen Erfolges gegen die Tessiner, an die man sich bei Rapperswil-Jona erinnert. Rowe sagt: «Weshalb soll uns das nicht ein zweites Mal gelingen?» Eine Wiederholung dieser Geschichte wäre definitiv die grösste Sensation im Schweizer Eishockey seit 1992, als der damalige Zürcher SC im Viertelfinal die Erfolgsära «Grande Lugano» beendet hatte.
Doch dafür müssen die St.Galler nicht nur ihre Verteidigungsarbeit auf ein höheres Level hieven. Auch das Offensivspiel muss wieder gefährlicher und effektiver werden. Dass Rapperswil dazu in der Lage ist – daran besteht kein Zweifel. Die entscheidende Frage ist vielmehr: Lässt Zug dies zu?
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
«Das ist lächerlich und respektlos»: Ex-Zug-Star Helbling tobt wegen dieser Abdelkader-Schwalbe
https://www.blick.ch/-id16490081.html?u ... ck_app_ios
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Was nahe liegt, ist selten fern (Zitat suuber 2008)
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
ich tue das mal hier rein: sportalhd hat offenbar den hockeytalk "The Hockey Week" reaktiviert. Kann sicher spannend sein.
https://sportalhd.com/all/grid/show-The ... eek/274813 in der ersten sendung geht es schon einmal um unsere neuen trainer.
EDIT: und später nochmals länger um verschiedene facetten des weges von rappi, aber auch einzelner spieler wie nyffeler.
https://sportalhd.com/all/grid/show-The ... eek/274813 in der ersten sendung geht es schon einmal um unsere neuen trainer.
EDIT: und später nochmals länger um verschiedene facetten des weges von rappi, aber auch einzelner spieler wie nyffeler.
- Warren
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Quelle:Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Hey there,
With Thibaud Chatel, we're currently tracking some additional statistics you can't currently find in the public sphere and we are analyzing all the playoffs games since the semi-finals, including the ones between Zug and Rapperswil.
You can find all our analyzes here (in English): https://nlicedata.substack.com/
- Series preview: https://nlicedata.substack.com/p/zug-vs ... es-preview
- Game 1 recap: https://nlicedata.substack.com/p/zug-vs ... ona-game-1
- Game 2 recap: https://nlicedata.substack.com/p/rapper ... zug-game-2
As well as some additional statistics here: https://public.tableau.com/profile/thib ... GameReport
NL Ice Data & Thibaud Chatel
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Quelle: https://www.tagblatt.ch/sport/playoff-h ... ld.2131814«So eine Unterstützung habe ich noch nie erlebt»: Das sagt Rapperswils Stürmer Nando Eggenberger vor dem viertem Halbfinalspiel gegen Zug
Rapperswil-Jonas Nando Eggenberger, 21, agiert kaltblütig wie ein Routinier. Der Bündner erklärt vor dem vierten Halbfinalspiel gegen die Zentralschweizer, wie ihm die Leistungsexplosion im zweiten Jahr bei den St.Gallern gelang und welche Rolle die schwierige Saison 2019/20 spielte.
Tim Frei
So abgeklärt wie Nando Eggenberger ist derzeit wohl kaum ein anderer Stürmer vor dem gegnerischen Tor. Sein Siegtreffer zu Rapperswil-Jonas 2:1 in Zug war bereits das dritte Playofftor des 21-jährigen Bündners in den vergangenen fünf Spielen – kein Teamkollege war in diesem Zeitraum gleich erfolgreich. Dazu Eggenberger:
«Die ganze Mannschaft hat im Vergleich zur Qualifikation mindestens eine Schippe draufgelegt. So auch ich – schliesslich trainiert jeder Hockeyspieler für die finale Meisterschaftsphase, in der es ans Eingemachte geht.»
Eggenberger traf am 19. April im vierten Viertelfinalspiel gegen Lugano erstmals in den Playoffs 2021. Womit er eine Durststrecke von acht Spielen ohne Tor beendete. Für ihn persönlich hatte der Treffer aber nicht eine solch grosse Bedeutung, wie man vermuten könnte: «Wir sind auch ohne meine Tore so weit gekommen. Es ist doch egal, wer sie macht – am Schluss zählt in dieser Phase einzig der Sieg.» Doch Rapperswils bester Schweizer Torschütze dieser Saison gesteht, dass er mit dem ersten Playofftreffer einen Meilenstein erreicht hat.
Ein schwieriges Jahr als lehrreiche Erfahrung
Vor einem Jahr deutete noch wenig darauf hin, dass Eggenberger so für Furore sorgen würde. Anfang Mai 2020 war die Saison für ihn längst beendet, worüber der Churer damals sehr froh war. Grund: Er hatte ein Jahr bei den Profis hinter sich, das er sich anders vorgestellt hatte.
Nach einer starken Saison in Kanada und Rang vier an der U20-WM strebte er bei Davos den Durchbruch in der National League an. Zumal er die Saison 2019/2020 als Davoser Assistenzcaptain in Angriff genommen hatte – und dies mit erst 19 Jahren. Doch er konnte die Erwartungen nicht erfüllen, so dass er vor Weihnachten 2019 zu Rapperswil-Jona wechselte. Eggenberger sagt: «Ich bin dem Klub sehr dankbar, dass er mir diese Chance in einer für mich schwierigen Phase gegeben hat. Umso schöner, dass ich dies nun zurückzahlen kann.»
Sein Leistungssprung bei den St.Gallern ist riesig: Ein Tor in 19 Spielen in der vergangenen Saison und in der noch laufenden schon 15 Treffer in 60 Partien. Dahinter steckt ein Sondereffort: Eggenberger legte alles rein ins Sommertraining – und schliff in Magglingen an seiner Form während der 18-wöchigen Sport-RS. «Rückblickend muss ich sagen, dass die vergangene Saison sehr lehrreich für mich war: Ich habe gemerkt, dass man den Erfolg nur über harte Arbeit erreicht», sagt Eggenberger.
Euphorie in der Stadt – Eggenberger: «Ich habe noch nie so etwas erlebt»
Rapperswil-Jona und der kräftige Flügelstürmer, der von seiner Spielweise an den Churer NHL-Star Nino Niederreiter erinnert, haben mit ihrem Playoff-Märchen für eine Euphorie in der Stadt und der Region gesorgt: Vor Spielen sind die Strassen gesäumt von einem roten Fahnenmeer. Tief in der Nacht wird das Team von frenetischen Anhängern empfangen.
Eggenberger: «Das ist alles sehr surreal, so eine Unterstützung habe ich noch nie erlebt. Sie gibt uns einen Extrapush.» Und so würde es nicht überraschen, würden die St.Galler am Samstag im Heimspiel (20 Uhr) mit dem zweiten Halbfinalsieg gegen Zug ein entscheidendes Spiel fünf erzwingen.
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Hey there,
Here's our recap for the Game 3: https://nlicedata.substack.com/p/zug-vs ... ona-game-3
You can also find some additional statistics here: https://public.tableau.com/profile/thib ... GameReport
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
möchte hier die etwas längeren interviews mit nyffeler und eggenberger empfehlen:
https://m.srf.ch/sport/eishockey/nation ... artet-genf
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
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Here's our recap for yesterday's game which was again another good fight by Rapperswil: https://nlicedata.substack.com/p/zug-vs ... ona-game-4
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Here's our recap for yesterday's game which was again another good fight by Rapperswil: https://nlicedata.substack.com/p/zug-vs ... ona-game-4
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Nyffeler und Egli werden für die Nati aufgeboten.
https://m.sihf.ch/de/national-teams/new ... tungswoche
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
hier hat es sogar noch ein interview mit steinmann. respekt meinerseits, dass er an dem abend vor die kamera steht:scrjfaninbern hat geschrieben: ↑2. Mai 2021 09:47 möchte hier die etwas längeren interviews mit nyffeler und eggenberger empfehlen:
https://m.srf.ch/sport/eishockey/nation ... artet-genf
https://www.srf.ch/sport/eishockey/nati ... reicht-hat
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Dieser Artikel ist schon vor einer Woche erschienen, also vor dem Halbfinal. Er wurde aber glaub ich hier noch nicht gepostet und fasst die Gründe für den Erfolg ausgezeichnet zusammen.
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Das ist der Stoff, aus dem Wunder sind
Die Rapperswil-Jona Lakers, die Nummer 10 der Qualifikation, fordern im Playoff-Halbfinal Titelfavorit Zug. Eine Story mit Desperados, die ihre Rollen perfekt spielen.
Kristian Kapp
Es gibt diverse Ansätze, um das Wunder der Lakers zu erklären. Einer Mannschaft, die nur knapp gegen Ambri das Rennen um Rang 10 und das Pre-Playoff gewann, dort dann aber mit Biel den Siebten der Qualifikation eliminierte und nun im Playoff mit Lugano den Zweiten mit 4:1 Siegen in die Ferien schickte. Es gibt natürlich die offensichtlichen Helden wie Goalie Melvin Nyffeler. Es gibt die Story rund um den bereits feststehenden Abgang Jeff Tomlinsons, weil der Club nach sechs Jahren neue Wege auf dem Trainerposten gehen will – die Spieler aber lieben Tomlinson und zerreissen sich für einen perfekten Abgang des Kanadiers. Es gibt die wunderbaren Geschichten der Viertlinien-Stürmer Marco Forrer und Gian-Marco Wetter, die beide in Lugano Overtime-Tore schossen. Es gibt aber weitere «Desperados» von Tomlinson, die fast unbemerkt ihre wertvolle Arbeit verrichten.
Daniel Vukovic: Nicht unterschätzen
Zum Beispiel Daniel Vukovic. Der Kanadier mit Schweizer Mutter und Pass könnte als das Gegenteil des modernen Eishockey-Verteidigers bezeichnet werden. Ein Spielmacher oder schnell und wendig war er nie, mit mittlerweile 35 Jahren ist er nicht flinker geworden. Als ihn Chris McSorley nach dessen Universitätsabschluss 2008 in die Schweiz nach Genf holte, benutzte er das 100-Kilo-Kraftpaket auch als Bestrafer und Einschüchterer. Wie er einst hintereinander zwei SCB-Spieler verprügelte, ist auf Schweizer Eis beispiellos. Noch in der 2017 gegen Zug ausgearteten Serie der Genfer war er mittendrin als Bösewicht. Als McSorley 2019 entmachtet wurde, wechselte Vukovic zu den Lakers.
Doch das ist nur eine Seite der Geschichte. Gäbe es in der NL den Preis des am stärksten verbesserten Spielers, er ginge an Vukovic. Bereits am Ende seiner Genfer Zeit war er Marathonmann und am häufigsten eingesetzter Spieler in Unterzahl. Und man sollte Vukovic und seine Spielintelligenz nicht unterschätzen. Der Mann ist Sportfreak mit immensem Wissen und Interesse an Eishockey, American Football, Golf, Baseball und vielem mehr. Mit keinem anderen Spieler zankt sich Tomlinson so häufig und so gerne über Taktik wie mit Vukovic. Auf dem Eis bezeichnet er ihn als spielenden Coach. Macht ein junger Verteidiger ein Tief durch, ernennt er ihn kurzfristig zu Vukovics Verteidiger-Partner.
Der Junioren-Trainer beim NLA-Footballclub in Basel ist ein guter Freund Vukovics und liess ihn einst an einem Spiel einen Drive lang die Offensive coachen – Vukovic sagte die Spielzüge an, am Ende stand ein Touchdown Basels. Die lange Corona-Pause nützte Vukovic auch dazu, einen zwei Monate langen nächtlichen Onlinekurs in den USA über Analytics im Eishockey zu absolvieren. Seine Routine und seine Schlauheit auf dem Eis blitzen dann auf, wenn er vom Tempo eigentlich überfordert ist und die Situation dennoch smart und unauffällig löst.
Jeremy Wick: Der «Old-School-Topskorer»
Tomlinson hat eine klare Vorstellung, wie die Hierarchie in seinem Aussenseiterteam aufgebaut sein soll. Er liebt Importspieler wie seinen Captain Andrew Rowe, die in erster Linie nicht mit Skorerpunkten, sondern Arbeitsethik glänzen, die sich durch so furchtbar unsexy Dinge wie geblockte Schüsse und Backchecking ausdrücken. Das ist fast komplett das Gegenteil der gängigen Denkweise über ausländische Spieler in der Schweiz.
Tomlinsons Motto: Wenn die Leader hier nicht beispielhaft vorangehen, folgen ihnen auch die anderen Spieler nicht. Künstler-Typen mit wunderbaren Skills erträgt es darum nur in kleiner Zahl, mit Roman Cervenka und Steve Moses hat er eigentlich nur zwei. Beide sind für den Rest nicht immer nur einfache Mitspieler. Doch weil sie sich nun öfter dem Teamgedanken fügen, klappt es eben auch in engen Playoff-Spielen mit zwei «Speziellen» in einem Ensemble von Arbeitern. Erstaunlich: Moses verlor zuletzt seinen Platz in der 1. Powerplay-Linie, dennoch holte er sich beim entscheidenden 4:3-Overtime-Sieg in Spiel 5 in Lugano trotz limitierter Eiszeit drei Skorerpunkte.
Vieles an Tomlinsons Eishockey-Philosophie könnte despektierlich als «Old School» bezeichnet werden. Wer nicht naserümpfend weg-, sondern hinter das oberflächliche Bild schaut, erkennt hingegen, wie der Kanadier so den Weg gefunden hat, jene Leistungskultur aufzubauen, die eine Cinderella-Story wie jene der Lakers überhaupt ermöglicht. Dazu passt auch Jeremy Wick. Der Stürmer ist ebenfalls eine frühere Trouvaille McSorleys. Auch Wick ist ein Kanadier mit Schweizer Mutter und Pass, der via Servette bei den Lakers landete. Er ist im Playoff bislang nicht nur ligaweit der völlig unerwartete Topskorer. Sondern auch, und das ist weniger erstaunlich, der Stürmer, der am meisten Schüsse blockte – welch eine Kombination! Für Tomlinson ist der Allrounder vor allem als Krampfer in der Defensive unverzichtbar, die Skorerpunkte sind ein willkommenes Nebenprodukt.
Nando Eggenberger: Einmal eine neue Identität, bitte
Aller guten Dinge sind drei, erwähnen wir also auch noch Nando Eggenberger. Als vielversprechendes Skorertalent im Stile seines Vorbilds Nino Niederreiter, wie er auch Churer, kehrte er 2019 aus Kanada und der Juniorenliga OHL zurück zu Davos. Assistenz-Captain und eine Rolle in der Ausländerlinie, die Erwartungen an den damals 19-Jährigen waren gross in Graubünden – zu gross. Nach 20 Spielen und null Toren wechselte er mitten in der Saison zu den Lakers. Das allein war noch nicht der Befreiungsschlag: In Rapperswil gelang ihm in 19 Spielen ein Tor.
In der aktuellen Saison ist er mit 14 Treffern aktuell die Nummer 3 der Lakers und der Erfolgreichste unter den Schweizern. Dahinter liegt ein Sinneswandel, der auch von Tomlinson angestossen wurde und ebenso als furchtbar «old school» angesehen werden könnte. Der Coach beschreibt es bildlich mit zwei NHL-Spielern: «Vielleicht ist Patrick Kane dein Held, aber es wäre besser, wenn es Milan Lucic wäre.» Kane ist der flinke Spektakelstürmer und ein Posterboy des modernen Eishockeys, Lucic steht als wuchtiger, aber uneleganter Powerstürmer für die Vergangenheit.
Eggenberger suchte und fand also eine neue Identität als Stürmer: Weg vom angestrebten Spektakel und der Finesse, hin zum vorwiegend gradlinigen Spiel – erst dies machte ihn erfolgreich. Tomlinson setzt Eggenberger in einer Linie mit Marco Lehmann (22), einem weiteren jungen Überraschungsspieler (12 Tore) und Rowe ein. Rowe, der Kanadier und Captain, der die Rolle mit zwei «Grünschnäbeln» nicht nur akzeptiert, sondern in ihr aufblüht, das erinnert ein wenig an die meisterlichen Jahre des HC Davos mit dem Tschechen Josef Marha. Auch der stürmte, erfolgreich und ohne zu murren, nicht selten gar neben Junioren – eine Story, die im Schweizer Eishockey lange als einmalig galt.
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Das ist der Stoff, aus dem Wunder sind
Die Rapperswil-Jona Lakers, die Nummer 10 der Qualifikation, fordern im Playoff-Halbfinal Titelfavorit Zug. Eine Story mit Desperados, die ihre Rollen perfekt spielen.
Kristian Kapp
Es gibt diverse Ansätze, um das Wunder der Lakers zu erklären. Einer Mannschaft, die nur knapp gegen Ambri das Rennen um Rang 10 und das Pre-Playoff gewann, dort dann aber mit Biel den Siebten der Qualifikation eliminierte und nun im Playoff mit Lugano den Zweiten mit 4:1 Siegen in die Ferien schickte. Es gibt natürlich die offensichtlichen Helden wie Goalie Melvin Nyffeler. Es gibt die Story rund um den bereits feststehenden Abgang Jeff Tomlinsons, weil der Club nach sechs Jahren neue Wege auf dem Trainerposten gehen will – die Spieler aber lieben Tomlinson und zerreissen sich für einen perfekten Abgang des Kanadiers. Es gibt die wunderbaren Geschichten der Viertlinien-Stürmer Marco Forrer und Gian-Marco Wetter, die beide in Lugano Overtime-Tore schossen. Es gibt aber weitere «Desperados» von Tomlinson, die fast unbemerkt ihre wertvolle Arbeit verrichten.
Daniel Vukovic: Nicht unterschätzen
Zum Beispiel Daniel Vukovic. Der Kanadier mit Schweizer Mutter und Pass könnte als das Gegenteil des modernen Eishockey-Verteidigers bezeichnet werden. Ein Spielmacher oder schnell und wendig war er nie, mit mittlerweile 35 Jahren ist er nicht flinker geworden. Als ihn Chris McSorley nach dessen Universitätsabschluss 2008 in die Schweiz nach Genf holte, benutzte er das 100-Kilo-Kraftpaket auch als Bestrafer und Einschüchterer. Wie er einst hintereinander zwei SCB-Spieler verprügelte, ist auf Schweizer Eis beispiellos. Noch in der 2017 gegen Zug ausgearteten Serie der Genfer war er mittendrin als Bösewicht. Als McSorley 2019 entmachtet wurde, wechselte Vukovic zu den Lakers.
Doch das ist nur eine Seite der Geschichte. Gäbe es in der NL den Preis des am stärksten verbesserten Spielers, er ginge an Vukovic. Bereits am Ende seiner Genfer Zeit war er Marathonmann und am häufigsten eingesetzter Spieler in Unterzahl. Und man sollte Vukovic und seine Spielintelligenz nicht unterschätzen. Der Mann ist Sportfreak mit immensem Wissen und Interesse an Eishockey, American Football, Golf, Baseball und vielem mehr. Mit keinem anderen Spieler zankt sich Tomlinson so häufig und so gerne über Taktik wie mit Vukovic. Auf dem Eis bezeichnet er ihn als spielenden Coach. Macht ein junger Verteidiger ein Tief durch, ernennt er ihn kurzfristig zu Vukovics Verteidiger-Partner.
Der Junioren-Trainer beim NLA-Footballclub in Basel ist ein guter Freund Vukovics und liess ihn einst an einem Spiel einen Drive lang die Offensive coachen – Vukovic sagte die Spielzüge an, am Ende stand ein Touchdown Basels. Die lange Corona-Pause nützte Vukovic auch dazu, einen zwei Monate langen nächtlichen Onlinekurs in den USA über Analytics im Eishockey zu absolvieren. Seine Routine und seine Schlauheit auf dem Eis blitzen dann auf, wenn er vom Tempo eigentlich überfordert ist und die Situation dennoch smart und unauffällig löst.
Jeremy Wick: Der «Old-School-Topskorer»
Tomlinson hat eine klare Vorstellung, wie die Hierarchie in seinem Aussenseiterteam aufgebaut sein soll. Er liebt Importspieler wie seinen Captain Andrew Rowe, die in erster Linie nicht mit Skorerpunkten, sondern Arbeitsethik glänzen, die sich durch so furchtbar unsexy Dinge wie geblockte Schüsse und Backchecking ausdrücken. Das ist fast komplett das Gegenteil der gängigen Denkweise über ausländische Spieler in der Schweiz.
Tomlinsons Motto: Wenn die Leader hier nicht beispielhaft vorangehen, folgen ihnen auch die anderen Spieler nicht. Künstler-Typen mit wunderbaren Skills erträgt es darum nur in kleiner Zahl, mit Roman Cervenka und Steve Moses hat er eigentlich nur zwei. Beide sind für den Rest nicht immer nur einfache Mitspieler. Doch weil sie sich nun öfter dem Teamgedanken fügen, klappt es eben auch in engen Playoff-Spielen mit zwei «Speziellen» in einem Ensemble von Arbeitern. Erstaunlich: Moses verlor zuletzt seinen Platz in der 1. Powerplay-Linie, dennoch holte er sich beim entscheidenden 4:3-Overtime-Sieg in Spiel 5 in Lugano trotz limitierter Eiszeit drei Skorerpunkte.
Vieles an Tomlinsons Eishockey-Philosophie könnte despektierlich als «Old School» bezeichnet werden. Wer nicht naserümpfend weg-, sondern hinter das oberflächliche Bild schaut, erkennt hingegen, wie der Kanadier so den Weg gefunden hat, jene Leistungskultur aufzubauen, die eine Cinderella-Story wie jene der Lakers überhaupt ermöglicht. Dazu passt auch Jeremy Wick. Der Stürmer ist ebenfalls eine frühere Trouvaille McSorleys. Auch Wick ist ein Kanadier mit Schweizer Mutter und Pass, der via Servette bei den Lakers landete. Er ist im Playoff bislang nicht nur ligaweit der völlig unerwartete Topskorer. Sondern auch, und das ist weniger erstaunlich, der Stürmer, der am meisten Schüsse blockte – welch eine Kombination! Für Tomlinson ist der Allrounder vor allem als Krampfer in der Defensive unverzichtbar, die Skorerpunkte sind ein willkommenes Nebenprodukt.
Nando Eggenberger: Einmal eine neue Identität, bitte
Aller guten Dinge sind drei, erwähnen wir also auch noch Nando Eggenberger. Als vielversprechendes Skorertalent im Stile seines Vorbilds Nino Niederreiter, wie er auch Churer, kehrte er 2019 aus Kanada und der Juniorenliga OHL zurück zu Davos. Assistenz-Captain und eine Rolle in der Ausländerlinie, die Erwartungen an den damals 19-Jährigen waren gross in Graubünden – zu gross. Nach 20 Spielen und null Toren wechselte er mitten in der Saison zu den Lakers. Das allein war noch nicht der Befreiungsschlag: In Rapperswil gelang ihm in 19 Spielen ein Tor.
In der aktuellen Saison ist er mit 14 Treffern aktuell die Nummer 3 der Lakers und der Erfolgreichste unter den Schweizern. Dahinter liegt ein Sinneswandel, der auch von Tomlinson angestossen wurde und ebenso als furchtbar «old school» angesehen werden könnte. Der Coach beschreibt es bildlich mit zwei NHL-Spielern: «Vielleicht ist Patrick Kane dein Held, aber es wäre besser, wenn es Milan Lucic wäre.» Kane ist der flinke Spektakelstürmer und ein Posterboy des modernen Eishockeys, Lucic steht als wuchtiger, aber uneleganter Powerstürmer für die Vergangenheit.
Eggenberger suchte und fand also eine neue Identität als Stürmer: Weg vom angestrebten Spektakel und der Finesse, hin zum vorwiegend gradlinigen Spiel – erst dies machte ihn erfolgreich. Tomlinson setzt Eggenberger in einer Linie mit Marco Lehmann (22), einem weiteren jungen Überraschungsspieler (12 Tore) und Rowe ein. Rowe, der Kanadier und Captain, der die Rolle mit zwei «Grünschnäbeln» nicht nur akzeptiert, sondern in ihr aufblüht, das erinnert ein wenig an die meisterlichen Jahre des HC Davos mit dem Tschechen Josef Marha. Auch der stürmte, erfolgreich und ohne zu murren, nicht selten gar neben Junioren – eine Story, die im Schweizer Eishockey lange als einmalig galt.
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Quelle: https://www.tagblatt.ch/sport/ostschwei ... ld.2132104OSTSCHWEIZER PLAYOFF-MÄRCHEN
«So etwas habe ich noch nie erlebt»: Das sagt Rapperswil-Trainer Jeff Tomlinson nach seinem letzten Spiel für die St.Galler
Cheftrainer Jeff Tomlinson ist nach dem Ende seiner sechsjährigen Erfolgsära in Rapperswil-Jona überwältigt von seinen Emotionen. Worauf der Deutsch-Kanadier besonders stolz ist, wie er die Schlussminuten erlebt hat – und weshalb die Jahre am Obersee für ihn weit mehr als ein Job waren.
Tim Frei
Es ist 22.11 Uhr am Tag der Arbeit, als Rapperswils 3:6- Heimniederlage gegen Zug das Halbfinal-Out besiegelt. Dieser 1. Mai 2021, er wird in die Klubgeschichte der St.Galler eingehen – als Tag, an dem ihr Playoff-Märchen und damit auch die sechsjährige Erfolgsära ihres Trainers Jeff Tomlinson endete.
Nach dem Schlusspfiff brechen bei Spielern und Coaches alle Dämme, die Emotionen können endlich raus. Während die 50 Zuschauer die Mannschaft lautstark feiern und Tomlinsons Namen skandieren, verabschieden die Spieler ihn auf eine berührende Weise: Sie bilden um ihn herum einen Kreis beim Bullypunkt. Und trommeln mit den Stöcken aufs Eis – Tomlinson selbst kämpft mit den Tränen, winkt ein Goodbye zu den Anhängern, zeigt auf seine Spieler und hämmert seine Faust mehrmals aufs Klublogo seiner Jacke.
Tomlinson hatte Mühe damit, seine Emotionen zu unterdrücken
Keine Frage, für den 51-Jährigen ist dies ein ganz spezieller Moment. «So etwas wie hier mit den Lakers habe ich im Sport noch nie erlebt», sagt Tomlinson und betont: «Ich bin überwältigt. Die Unterstützung von Spielern, Coaches, Betreuern, einfach aller Mitarbeiter und natürlich der Fans – das ist mir alles sehr nahegegangen.»
Da der Deutsch-Kanadier ein Mensch ist, der seine Emotionen gerne zeigt, hatte er in den vergangenen Wochen gerade Mühe damit, sie zu unterdrücken: «Ich muss diese unglaublichen sechs Jahre zuerst einmal verdauen.»
Auf einer Stufe mit den Erfolgen im Triplejahr 2018
Ein Gefühl, das bei ihm überwiegt, ist der riesige Stolz auf seine Spieler. «Sie haben einfach nie aufgegeben – auch in dieser letzten Partie gegen Zug nicht.» Viele hätten ihnen nicht einmal die Qualifikation für die Pre-Playoffs zugetraut. «Doch wir hatten dieses Ziel immer vor Augen und haben alles dafür getan.»
Wie sich das Team in den vergangnen Wochen verhalten hat, habe ihn tief beeindruckt. Und so stehen die sensationellen Erfolge in den Playoffs 2021 für Tomlinson auf der gleichen Stufe mit jenen aus dem Triple-Jahr 2018. Damals wurde Rapperswil-Jona Cupsieger, Meister in der Swiss League – und schaffte den Wiederaufstieg in die National League.
In den Schlussminuten in einer eigenen Welt
Als sich die Niederlage und das Ende seiner Ära in den Schlussminuten abzeichnete, war Tomlinson in seiner eigenen Welt. «Ich fühlte mich taub auf der Spielbank und habe an die sechs Jahre gedacht.» Zum Beispiel an jene Akteure, mit denen er 2015 die Reise gestartet hatte – Melvin Nyffeler, Leandro Profico, Rajan Sataric: «Ich bin stolz darauf, wie sie sich sportlich und menschlich entwickelt haben.» Und: «Ich habe einige Spieler angeschaut und zu mir gesagt: Sie sind alle feine Jungs geworden, einige sind ja mittlerweile wie ich Vater geworden.» Tomlinson wünscht allen Spielern viel Erfolg für die Zukunft, und er sagt: «Ich werde es geniessen, ihre Weiterentwicklung aus der Distanz zu verfolgen.»
Seine Hoffnung: Nochmals so etwas Intensives wie mit Rappi zu erleben
Dass er von seinen Gefühlen so übermannt wurde, liegt an der engen Bindung zum Team. Diese war so stark, dass Tomlinson nicht von einem Job, sondern von der Familie sprach. Als er wegen einer Nierenkrankheit an die Dialyse musste und im Herbst 2019 eine Spenderniere seines Bruders Darryl transplantiert erhielt, habe er so viel Unterstützung von den Spielern, Coaches und Betreuern erhalten. Zu jener schwierigen Zeit sagt er: «Ich war in den vergangenen zwei Jahren nicht immer für die Spieler da, sie aber stets für mich – wie eine Familie.»
Wie es mit Tomlinson weitergeht, ist noch offen. Er, der zuletzt etwas angeschlagen wirkte, liess durchblicken, dass er sich auf die Zeit mit seiner Tochter freue. Und genauso sagte er, dass er den Coachingjob liebe und dafür kämpfen werde, bald wieder an der Bande zu stehen. «Auch wenn das nicht einfach wird: Ich hoffe, dass ich nochmals so etwas Intensives wie mit Rappi erleben darf.»
Und noch ein frei lesbarer Kommentar dazu vom Journalist Tim Frei: https://www.tagblatt.ch/sport/eishockey ... ld.2132042
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Re: Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
Erfolg der Lakers ist ein Argument gegen Liga-Reform
https://www.blick.ch/sport/eishockey/di ... 99846.html
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