Ich persönlich hoffe, dass die im kommenden Jahr anstehende Verhandlung gleich ausgehen, wie beim Fussball!
Aber dazu brauchts halt Swisscom Tv um alles Spiele nach Wahl sehen zu können...
SF hat keine Lust Eishockey zu zeigen
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Re: SF hat keine Lust Eishockey zu zeigen
Die Zeit fürs grosse Geld im Eishockey?
von Klaus Zaugg - Die Fussball-Nationalliga kassiert aus dem neuen TV-Vertrag 28 Millionen Franken im Jahr. Nun haben die Verhandlungen um einen neuen TV-Deal im Eishockey begonnen.
Goldgräber-Stimmung: Der neue Eishockey-Verbandsdirektor Harry John hat kürzlich eine Verhandlungsrunde um die TV-Rechte mit der Bemerkung eröffnet, nach dem «Kassensturz» beim Fussball sei nun auch fürs Eishockey die Zeit fürs grosse Geld gekommen. Es ist allerdings noch keineswegs sicher, ob den grossen Worten in den nächsten Wochen tatsächlich Millionen-Verträge folgen werden. Noch in diesem Jahr sollen die per Ende Saison auslaufenden TV-Verträge verlängert werden.
Die Fussball-Nationalliga hat den Ende Saison auslaufenden TV-Vertrag um fünf Jahre verlängert und dabei ist die SRG erstmals in der Geschichte ausgebootet worden (20 Minuten Online berichtete). Die Cinetrade AG (Teleclub) bezahlt der Fussball-Nationalliga für die nächsten fünf Jahre (ab Saison 2012/13) 28 Millionen pro Saison. Dies entspricht fast einer Verdoppelung der bisherigen Summe.
Auf den ersten Blick scheint klar: Das Eishockey, in der nationalen Meisterschaft beim Publikumsinteresse fast auf Augenhöhe mit dem Fussball, müsste einen ähnlichen Vertrag herausholen. Zumal die SRG nach dem Verlust der Rechte an der Fussball-Meisterschaft unter Druck geraten ist und die «Kriegskasse» aufsperren wird.
Keine zentralen Vermarktungsrechte der NLA
Doch bei einem zweiten Blick zeigt sich: Es ist bereits ein Erfolg für die Schweizer Eishockey-Nationalliga, wenn es gelingt, mehr als 10 Millionen und eine grössere Präsenz bei der SRG herauszuholen. Warum? Die Fussball-Nationalliga hat für die 28 Millionen nicht nur die TV-, sondern auch Liga-Werberechte an die Cinetrade AG (Teleclub) verkauft. Das ist deshalb möglich, weil die Fussball-Klubs leichtsinnigerweise der Liga zentrale Vermarktungsrechte überlassen haben.
Die Cinetrade AG kann also den Liga-Namen vermarkten (die Raiffaisenkasse ist bereits eingestiegen) plus die Präsenz auf den Drehbanden in allen Stadien und eine Werbefläche auf dem Dress aller Nationalliga-Spieler verkaufen. Die Cinetrade AG hat bereits die Agentur Infront mit dem Verkauf dieser Liga-Werberechte beauftragt und kann so einen Teil des Vertrages refinanzieren. Zwischen fünf und zehn Millionen sind diese Liga-Vermarktungsrechte wert.
Nur die TV-Rechte werden verkauft
Im Eishockey hat die Liga keine vergleichbaren Gesamt-Vermarktungsrechte. Die Liga muss jede zentrale Vermarktung (wie den Mittelkreis für den Liga- und Verbandsponsor PostFinance oder die Topskorer-Werbung) mit den Klubs einzeln verhandeln. Im Eishockey werden deshalb nur die TV-Rechte verkauft.
Mit den nun per Ende Saison auslaufenden Verträgen erwirtschaftete die Liga netto (nach Abzug der TV-Produktionskosten) aus TV-Vertrag (die Rechte teilen sich die Cinetrade AG und die SRG) und zentraler Vermarktung 10,5 Millionen Franken. Davon erhalten die NLA-Klubs etwas mehr als 400 000 Franken pro Jahr ausbezahlt. Der TV-Vertrag hat allerdings zu nachhaltiger Verstimmung der SRG geführt. Weil die Cinetrade AG die Exklusivrechte für die zwei ersten Partien jeder Playoffrunde bekommen hat. Für die SRG ist klar: Dieses Privileg muss im neuen Vertrag weg.
Uneinigkeit bei den Hockey-Bossen
Die Fussball-Nationalliga hat den Ende Saison auslaufenden Vertrag bereits verlängert – im Eishockey haben die Verhandlungen erst begonnen. Diese Verspätung muss kein Nachteil sein: Nun ist bekannt, dass die SRG die Rechte an der Fussballmeisterschaft verloren hat und entsprechend unter Druck steht. Vorteil Eishockey. Es ist allerdings nicht ganz sicher, ob es den Hockey-Bossen gelingt, aus dieser Situation Kapital zu schlagen. Es gibt nämlich mehrere Probleme:
Erstens: Keine klare Strategie. Die Klubvertreter sind sich nicht einig, was sie wollen: Mehr Geld oder mehr TV-Präsenz bei der SRG (längere Spielberichte, Live-Spiel, TV-Magazin) oder gar, wie im Fussball, erstmals ein Verkauf ans Bezahlfernsehen. Die Cinetrade AG (Teleclub) ist nach dem Erwerb der Fussballrechte weiterhin stark am Eishockey interessiert.
Spengler Cup sorgt für rote Köpfe
Zweitens: Problem Spengler Cup. Bisher waren die Übertragungsrechte für das Turnier im TV-Gesamtvertrag mit der SRG verankert und im Gegenzug hat sich die Liga verpflichtet, die Meisterschaft während der Weihnachtspause zu unterbrechen. Nun ist die Liga wegen des Turniers gespalten: Es gibt «Pausianer», die diese Weihnachtspause weiterhin respektieren wollen. Aber es gibt auch «Durchspieler», die in der Weihnachtspause drei Meisterschaftsrunden ansetzen möchten. Weil sie sich in dieser Zeit höhere Zuschauerzahlen versprechen.
Diese «Durchspieler» werden von ZSC-Manager Peter Zahner angeführt. Auch EVZ-Präsident Roland Staerkle ist für Meisterschaftspiele zwischen Weihnachten und Neujahr. Der HC Davos ist natürlich dagegen. Sein mächtigster Verbündeter im Flachland ist der SC Bern. SCB-General Marc Lüthi sagt, dass die Pause beibehalten werden sollte. Aber er möchte dafür vom HCD eine sechsstellige finanzielle Abgeltung – pro Klub. Es wird in der Sache einen Entscheid der Liga-Versammlung brauchen.
Zuerst die Hausaufgaben erledigen
Wird in der Weihnachtspause durchgespielt, verliert der Spengler Cup seine Exklusivität und möglicherweise auch seine TV-Präsenz. Die SRG überträgt seit 1960 live aus Davos. Hochrangige Vertreter der SRG haben gegenüber 20 Minuten Online klargemacht, dass TV-Übertragungen im bisherigen Rahmen nicht denkbar sind, wenn die Meisterschaft während der Altjahreswoche weiter läuft. Die Folge wäre ein massiver Ertragseinbruch und damit eine existenzielle Schwächung des HCD. Der HCD kann nur ein Spitzenklub sein, weil pro Jahr mit dem Spengler Cup rund zwei Millionen verdient werden.
Die Ausgangslage für die Verhandlungen ist noch nicht optimal: Die Hockey-Verhandlungsdelegation hat nach wie vor keine klare Strategie. Weil die Hausaufgaben (Klarheit, was die Liga will und was aus dem Spengler Cup wird) noch nicht erledigt sind. Die Frage ist daher berechtigt: Verpasst unser Hockey eine «Jahrhundert-Chance» um seine TV-Präsenz zu verbessern und mehr Geld zu generieren?
von Klaus Zaugg - Die Fussball-Nationalliga kassiert aus dem neuen TV-Vertrag 28 Millionen Franken im Jahr. Nun haben die Verhandlungen um einen neuen TV-Deal im Eishockey begonnen.
Goldgräber-Stimmung: Der neue Eishockey-Verbandsdirektor Harry John hat kürzlich eine Verhandlungsrunde um die TV-Rechte mit der Bemerkung eröffnet, nach dem «Kassensturz» beim Fussball sei nun auch fürs Eishockey die Zeit fürs grosse Geld gekommen. Es ist allerdings noch keineswegs sicher, ob den grossen Worten in den nächsten Wochen tatsächlich Millionen-Verträge folgen werden. Noch in diesem Jahr sollen die per Ende Saison auslaufenden TV-Verträge verlängert werden.
Die Fussball-Nationalliga hat den Ende Saison auslaufenden TV-Vertrag um fünf Jahre verlängert und dabei ist die SRG erstmals in der Geschichte ausgebootet worden (20 Minuten Online berichtete). Die Cinetrade AG (Teleclub) bezahlt der Fussball-Nationalliga für die nächsten fünf Jahre (ab Saison 2012/13) 28 Millionen pro Saison. Dies entspricht fast einer Verdoppelung der bisherigen Summe.
Auf den ersten Blick scheint klar: Das Eishockey, in der nationalen Meisterschaft beim Publikumsinteresse fast auf Augenhöhe mit dem Fussball, müsste einen ähnlichen Vertrag herausholen. Zumal die SRG nach dem Verlust der Rechte an der Fussball-Meisterschaft unter Druck geraten ist und die «Kriegskasse» aufsperren wird.
Keine zentralen Vermarktungsrechte der NLA
Doch bei einem zweiten Blick zeigt sich: Es ist bereits ein Erfolg für die Schweizer Eishockey-Nationalliga, wenn es gelingt, mehr als 10 Millionen und eine grössere Präsenz bei der SRG herauszuholen. Warum? Die Fussball-Nationalliga hat für die 28 Millionen nicht nur die TV-, sondern auch Liga-Werberechte an die Cinetrade AG (Teleclub) verkauft. Das ist deshalb möglich, weil die Fussball-Klubs leichtsinnigerweise der Liga zentrale Vermarktungsrechte überlassen haben.
Die Cinetrade AG kann also den Liga-Namen vermarkten (die Raiffaisenkasse ist bereits eingestiegen) plus die Präsenz auf den Drehbanden in allen Stadien und eine Werbefläche auf dem Dress aller Nationalliga-Spieler verkaufen. Die Cinetrade AG hat bereits die Agentur Infront mit dem Verkauf dieser Liga-Werberechte beauftragt und kann so einen Teil des Vertrages refinanzieren. Zwischen fünf und zehn Millionen sind diese Liga-Vermarktungsrechte wert.
Nur die TV-Rechte werden verkauft
Im Eishockey hat die Liga keine vergleichbaren Gesamt-Vermarktungsrechte. Die Liga muss jede zentrale Vermarktung (wie den Mittelkreis für den Liga- und Verbandsponsor PostFinance oder die Topskorer-Werbung) mit den Klubs einzeln verhandeln. Im Eishockey werden deshalb nur die TV-Rechte verkauft.
Mit den nun per Ende Saison auslaufenden Verträgen erwirtschaftete die Liga netto (nach Abzug der TV-Produktionskosten) aus TV-Vertrag (die Rechte teilen sich die Cinetrade AG und die SRG) und zentraler Vermarktung 10,5 Millionen Franken. Davon erhalten die NLA-Klubs etwas mehr als 400 000 Franken pro Jahr ausbezahlt. Der TV-Vertrag hat allerdings zu nachhaltiger Verstimmung der SRG geführt. Weil die Cinetrade AG die Exklusivrechte für die zwei ersten Partien jeder Playoffrunde bekommen hat. Für die SRG ist klar: Dieses Privileg muss im neuen Vertrag weg.
Uneinigkeit bei den Hockey-Bossen
Die Fussball-Nationalliga hat den Ende Saison auslaufenden Vertrag bereits verlängert – im Eishockey haben die Verhandlungen erst begonnen. Diese Verspätung muss kein Nachteil sein: Nun ist bekannt, dass die SRG die Rechte an der Fussballmeisterschaft verloren hat und entsprechend unter Druck steht. Vorteil Eishockey. Es ist allerdings nicht ganz sicher, ob es den Hockey-Bossen gelingt, aus dieser Situation Kapital zu schlagen. Es gibt nämlich mehrere Probleme:
Erstens: Keine klare Strategie. Die Klubvertreter sind sich nicht einig, was sie wollen: Mehr Geld oder mehr TV-Präsenz bei der SRG (längere Spielberichte, Live-Spiel, TV-Magazin) oder gar, wie im Fussball, erstmals ein Verkauf ans Bezahlfernsehen. Die Cinetrade AG (Teleclub) ist nach dem Erwerb der Fussballrechte weiterhin stark am Eishockey interessiert.
Spengler Cup sorgt für rote Köpfe
Zweitens: Problem Spengler Cup. Bisher waren die Übertragungsrechte für das Turnier im TV-Gesamtvertrag mit der SRG verankert und im Gegenzug hat sich die Liga verpflichtet, die Meisterschaft während der Weihnachtspause zu unterbrechen. Nun ist die Liga wegen des Turniers gespalten: Es gibt «Pausianer», die diese Weihnachtspause weiterhin respektieren wollen. Aber es gibt auch «Durchspieler», die in der Weihnachtspause drei Meisterschaftsrunden ansetzen möchten. Weil sie sich in dieser Zeit höhere Zuschauerzahlen versprechen.
Diese «Durchspieler» werden von ZSC-Manager Peter Zahner angeführt. Auch EVZ-Präsident Roland Staerkle ist für Meisterschaftspiele zwischen Weihnachten und Neujahr. Der HC Davos ist natürlich dagegen. Sein mächtigster Verbündeter im Flachland ist der SC Bern. SCB-General Marc Lüthi sagt, dass die Pause beibehalten werden sollte. Aber er möchte dafür vom HCD eine sechsstellige finanzielle Abgeltung – pro Klub. Es wird in der Sache einen Entscheid der Liga-Versammlung brauchen.
Zuerst die Hausaufgaben erledigen
Wird in der Weihnachtspause durchgespielt, verliert der Spengler Cup seine Exklusivität und möglicherweise auch seine TV-Präsenz. Die SRG überträgt seit 1960 live aus Davos. Hochrangige Vertreter der SRG haben gegenüber 20 Minuten Online klargemacht, dass TV-Übertragungen im bisherigen Rahmen nicht denkbar sind, wenn die Meisterschaft während der Altjahreswoche weiter läuft. Die Folge wäre ein massiver Ertragseinbruch und damit eine existenzielle Schwächung des HCD. Der HCD kann nur ein Spitzenklub sein, weil pro Jahr mit dem Spengler Cup rund zwei Millionen verdient werden.
Die Ausgangslage für die Verhandlungen ist noch nicht optimal: Die Hockey-Verhandlungsdelegation hat nach wie vor keine klare Strategie. Weil die Hausaufgaben (Klarheit, was die Liga will und was aus dem Spengler Cup wird) noch nicht erledigt sind. Die Frage ist daher berechtigt: Verpasst unser Hockey eine «Jahrhundert-Chance» um seine TV-Präsenz zu verbessern und mehr Geld zu generieren?
25.4.2018
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