Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
Lakers-AusländerTotgesagte treffen besser!
Roest und Nordgren waren bei den Lakers abgeschrieben. Jetzt führen sie die Liga-Skorerliste an.
Von Nicole Vandenbrouck | Aktualisiert um 00:10 | 02.11.2010
Stacy Roest (36) gehört bei den Rapperswil- Jona Lakers quasi zum Inventar. Der Kanadier bestreitet bereits die achte Saison am Obersee. Sein schwedischer Linienpartner Niklas Nordgren (31) die fünfte.
Nebst ihrer langjährigen Lakers-Treue haben die zwei Stürmer aber noch etwas gemeinsam: Beide Spieler hätten diese Saison trotz laufender Verträge nicht mehr für Rapperswil-Jona bestreiten sollen – man wollte sie abschieben.
Nordgrens Vertragsauflösung war schon Ende letzter Saison eingefädelt worden, scheiterte jedoch an finanzieller Uneinigkeit. Damals spekulierte man noch mit dem Verbleib von Christian Berglund (30, Sd, zu Färjestads), der die Lakers dann doch verliess.
Roest und Nordgren spielen auch für neuen Vertrag
Für Center Roest, der bis auf zwei Ausnahmen jede Saison der beste Lakers-Skorer war, wurde zwecks neuer Impulse auf der Ausländerposition ein Spielertausch angestrebt oder ein Abnehmer gesucht – beides aber nicht gefunden.
Deshalb stürmen die beiden unerwünscht gewesenen Spieler die fünfte Saison nebeneinander. Und wie! Roest (9 Tore, 24 Assists) und Nordgren (11 Tore, 11 Assists) sind nicht nur die beiden besten Torschützen der Lakers, sondern sind die Nummern eins und zwei in der Skorerliste der ganzen Liga.
Der Puck läuft für die beiden, was Roest nach der letzten Saison voller Frust dem wiedererlangten Selbstvertrauen zuschreibt. Und: «Wir kennen uns seit Jahren, wissen im Spiel genau, wie und wohin sich der andere bewegt», erklärt Roest. Die Kommunikation stimme, man spreche stets über Spielsituationen. «Wir sind auch neben dem Eis beste Freunde.»
Nordgren doppelt nach: «Wir haben schon immer gut funktioniert nebeneinander. So bringen wir dem Team am meisten.» Trotzdem läuft der Schwede nicht mit einem Lächeln durch die Gegend, «weil das Team nicht vom Tabellenende wegkommt».
Natürlich stellen die beiden Lakers-Ausländer ihre Punktesammlerei in den Dienst der Mannschaft. Zumal vor allem Roest sein einst eigennütziges Spiel abgelegt hat. Fakt ist aber auch: Beide Spieler haben auslaufende Verträge. Beide spielen für einen neuen.
Roest und Nordgren waren bei den Lakers abgeschrieben. Jetzt führen sie die Liga-Skorerliste an.
Von Nicole Vandenbrouck | Aktualisiert um 00:10 | 02.11.2010
Stacy Roest (36) gehört bei den Rapperswil- Jona Lakers quasi zum Inventar. Der Kanadier bestreitet bereits die achte Saison am Obersee. Sein schwedischer Linienpartner Niklas Nordgren (31) die fünfte.
Nebst ihrer langjährigen Lakers-Treue haben die zwei Stürmer aber noch etwas gemeinsam: Beide Spieler hätten diese Saison trotz laufender Verträge nicht mehr für Rapperswil-Jona bestreiten sollen – man wollte sie abschieben.
Nordgrens Vertragsauflösung war schon Ende letzter Saison eingefädelt worden, scheiterte jedoch an finanzieller Uneinigkeit. Damals spekulierte man noch mit dem Verbleib von Christian Berglund (30, Sd, zu Färjestads), der die Lakers dann doch verliess.
Roest und Nordgren spielen auch für neuen Vertrag
Für Center Roest, der bis auf zwei Ausnahmen jede Saison der beste Lakers-Skorer war, wurde zwecks neuer Impulse auf der Ausländerposition ein Spielertausch angestrebt oder ein Abnehmer gesucht – beides aber nicht gefunden.
Deshalb stürmen die beiden unerwünscht gewesenen Spieler die fünfte Saison nebeneinander. Und wie! Roest (9 Tore, 24 Assists) und Nordgren (11 Tore, 11 Assists) sind nicht nur die beiden besten Torschützen der Lakers, sondern sind die Nummern eins und zwei in der Skorerliste der ganzen Liga.
Der Puck läuft für die beiden, was Roest nach der letzten Saison voller Frust dem wiedererlangten Selbstvertrauen zuschreibt. Und: «Wir kennen uns seit Jahren, wissen im Spiel genau, wie und wohin sich der andere bewegt», erklärt Roest. Die Kommunikation stimme, man spreche stets über Spielsituationen. «Wir sind auch neben dem Eis beste Freunde.»
Nordgren doppelt nach: «Wir haben schon immer gut funktioniert nebeneinander. So bringen wir dem Team am meisten.» Trotzdem läuft der Schwede nicht mit einem Lächeln durch die Gegend, «weil das Team nicht vom Tabellenende wegkommt».
Natürlich stellen die beiden Lakers-Ausländer ihre Punktesammlerei in den Dienst der Mannschaft. Zumal vor allem Roest sein einst eigennütziges Spiel abgelegt hat. Fakt ist aber auch: Beide Spieler haben auslaufende Verträge. Beide spielen für einen neuen.
Auf seine eigene Art zu denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht auf seine eigene Art denkt, denkt überhaupt nicht.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
NZZ 6.11.2010
Die Lakers ohne BalanceRapperswil-Jona verliert gegen Kloten in der 23. Eishockeyrunde 3:6
In der 23. Runde der Nationalliga A ist zweimal das Heim- und viermal das Gastteam siegreich gewesen. Nur Davos gegen Ambri-Piotta und Freiburg gegen Bern gewannen zu Hause. Rapperswil-Jona unterlag Kloten trotz 3:2-Vorsprung 3:6.tay. Es ist alles eine Frage der Perspektive – auch die Einschätzung des sportlichen Zustandes eines Klubs. So hatten etwa die Rapperswil-Jona Lakers im Vorjahr nach 23 gespielten Runden 33 Punkte errungen und waren auf Play-off-Kurs. Dennoch musste der zuvor als Wunschtrainer geholte Finne Summanen wenig später (nach 28 Partien) seinen Posten für Slettvoll räumen, der seinerseits bald wieder abdankte. Und auch mit Slettvolls Nachfolger Weber, der vorzeitig übernahm, schafften die Lakers den Einzug in die Play-offs nicht.
Heuer sieht die sportliche Situation noch düsterer aus: 11 Punkte weniger haben die St. Galler im Vergleich zum Vorjahr gewonnen und stehen unter dem Trennstrich. Dennoch bestand das grösste Problem am Lido in den letzten Wochen offenbar darin, einen Namen für das neue Maskottchen zu finden. Das Pandabär-artige Geschöpf mit blauem Irokesen-Kamm heisst in Anlehnung an den Klubnamen jetzt «Leyki».
Die Probleme der Rapperswiler liegen nicht in der Offensive. Das bewies auch die Partie vom Freitag gegen Kloten, auch wenn bei den Flyers mit Flückiger «nur» der Ersatzkeeper im Tor stand. In puncto Torgefährlichkeit stehen sie mit den Besten der Liga aus Freiburg, Zug und Kloten auf Augenhöhe. Ganz im Gegensatz dazu hingegen die defensive Stabilität, wo sie mit vier Gegentoren pro Partie noch schlechter dastehen als der Tabellenletzte Ambri. Die Probleme sind eigentlich erkannt; die Spieler reden etwas unkonkret vom schlechten «Abwehrverhalten» und dass sie «vor dem eigenen Tor härter zur Sache gehen» sollten.
Die Spielweise der Lakers, also viele Tore zu schiessen und noch mehr zu erhalten, verrät die Handschrift ihres Trainers Weber. In Langnau schaffte er einst das Kunststück, als bestes offensives Team aller zwölf Mannschaften den Sprung unter die besten acht zu verpassen. In Rapperswil droht ein ähnliches Schicksal. Dass der Trainer trotz dem derzeitigen Misserfolg nicht wie im Vorjahr zum Thema wird, liegt daran, dass (auch) Weber der erklärte Wunschtrainer von Geschäftsführer Klaus war und eine Entlassung dessen Glaubwürdigkeit endgültig unterminieren würde.Auch gegen Kloten zeigten die Rapperswiler ihr bekanntes Gesicht: Durchaus fähig zu schnellen Angriffen, glichen sie die Führung der Gäste zweimal aus (Sirén) und gingen durch Riesen vor der ersten Pause gar 3:2 in Führung. Die Tore der Gäste hatten Dupont und Lemm erzielt, wobei Letztgenannter besonders erleichtert war – es war sein erstes Tor seit der Rückkehr zu Kloten und seit seinen 5 Toren im Play-off-Viertelfinal mit Lugano gegen Bern. Auch der 3:3-Ausgleich im Mittelabschnitt durch Samuel Keller war eine Premiere: Es war des 19-Jährigen erstes NLA-Tor im siebenten Auftritt auf höchster Ebene.
Dass die Lakers dann in Überzahl antreten konnten, nützte nichts. Im Gegenteil enteilte Bieber und skorte mit seinem 10. Goal das 4:3. Auch im Schlussabschnitt fanden die Zürcher viel Raum vor, den Von Gunten und Bodenmann zum 5. Erfolg im Lido in Serie veredelten. Am Samstag treffen sich die Teams in Kloten wieder.
Die Lakers ohne BalanceRapperswil-Jona verliert gegen Kloten in der 23. Eishockeyrunde 3:6
In der 23. Runde der Nationalliga A ist zweimal das Heim- und viermal das Gastteam siegreich gewesen. Nur Davos gegen Ambri-Piotta und Freiburg gegen Bern gewannen zu Hause. Rapperswil-Jona unterlag Kloten trotz 3:2-Vorsprung 3:6.tay. Es ist alles eine Frage der Perspektive – auch die Einschätzung des sportlichen Zustandes eines Klubs. So hatten etwa die Rapperswil-Jona Lakers im Vorjahr nach 23 gespielten Runden 33 Punkte errungen und waren auf Play-off-Kurs. Dennoch musste der zuvor als Wunschtrainer geholte Finne Summanen wenig später (nach 28 Partien) seinen Posten für Slettvoll räumen, der seinerseits bald wieder abdankte. Und auch mit Slettvolls Nachfolger Weber, der vorzeitig übernahm, schafften die Lakers den Einzug in die Play-offs nicht.
Heuer sieht die sportliche Situation noch düsterer aus: 11 Punkte weniger haben die St. Galler im Vergleich zum Vorjahr gewonnen und stehen unter dem Trennstrich. Dennoch bestand das grösste Problem am Lido in den letzten Wochen offenbar darin, einen Namen für das neue Maskottchen zu finden. Das Pandabär-artige Geschöpf mit blauem Irokesen-Kamm heisst in Anlehnung an den Klubnamen jetzt «Leyki».
Die Probleme der Rapperswiler liegen nicht in der Offensive. Das bewies auch die Partie vom Freitag gegen Kloten, auch wenn bei den Flyers mit Flückiger «nur» der Ersatzkeeper im Tor stand. In puncto Torgefährlichkeit stehen sie mit den Besten der Liga aus Freiburg, Zug und Kloten auf Augenhöhe. Ganz im Gegensatz dazu hingegen die defensive Stabilität, wo sie mit vier Gegentoren pro Partie noch schlechter dastehen als der Tabellenletzte Ambri. Die Probleme sind eigentlich erkannt; die Spieler reden etwas unkonkret vom schlechten «Abwehrverhalten» und dass sie «vor dem eigenen Tor härter zur Sache gehen» sollten.
Die Spielweise der Lakers, also viele Tore zu schiessen und noch mehr zu erhalten, verrät die Handschrift ihres Trainers Weber. In Langnau schaffte er einst das Kunststück, als bestes offensives Team aller zwölf Mannschaften den Sprung unter die besten acht zu verpassen. In Rapperswil droht ein ähnliches Schicksal. Dass der Trainer trotz dem derzeitigen Misserfolg nicht wie im Vorjahr zum Thema wird, liegt daran, dass (auch) Weber der erklärte Wunschtrainer von Geschäftsführer Klaus war und eine Entlassung dessen Glaubwürdigkeit endgültig unterminieren würde.Auch gegen Kloten zeigten die Rapperswiler ihr bekanntes Gesicht: Durchaus fähig zu schnellen Angriffen, glichen sie die Führung der Gäste zweimal aus (Sirén) und gingen durch Riesen vor der ersten Pause gar 3:2 in Führung. Die Tore der Gäste hatten Dupont und Lemm erzielt, wobei Letztgenannter besonders erleichtert war – es war sein erstes Tor seit der Rückkehr zu Kloten und seit seinen 5 Toren im Play-off-Viertelfinal mit Lugano gegen Bern. Auch der 3:3-Ausgleich im Mittelabschnitt durch Samuel Keller war eine Premiere: Es war des 19-Jährigen erstes NLA-Tor im siebenten Auftritt auf höchster Ebene.
Dass die Lakers dann in Überzahl antreten konnten, nützte nichts. Im Gegenteil enteilte Bieber und skorte mit seinem 10. Goal das 4:3. Auch im Schlussabschnitt fanden die Zürcher viel Raum vor, den Von Gunten und Bodenmann zum 5. Erfolg im Lido in Serie veredelten. Am Samstag treffen sich die Teams in Kloten wieder.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
Thomas Pöck: "Wir müssen den Mut haben, klug weiterzuspielen"
Bei den Rapperswil-Jona Lakers ist ein Lernprozess im Gange. Wir besitzen eine junge Mannschaft, die reifen muss. Im bisherigen Meisterschaftsverlauf fehlte in den entscheidenden Momenten oftmals die nötige Kaltschnäuzigkeit für das Punktemaximum.
Dies hängt meines Erachtens mit der mangelnden Erfahrung zusammen. Es gab mehrere verloren gegangene Spiele, die wir hätten gewinnen müssen. Es waren stets knappe Entscheidungen. Es waren Chancen vorhanden, doch wir liessen sie ungentutzt.
Den Grossteil der Spiele verloren wir aber nicht in der Offensive, sondern aufgrund von Nachlässigkeiten in der Defensivarbeit. Wir kassierten bisher zu viele Gegentore, weil wir die richtige Balance zwischen Defensive und Offensive nicht fanden. Mal agierten wir zu offensiv und liefen in Konter – mal spielten wir nach einer Führung zu passiv und gerieten in Bedrängnis. Wir müssen in Zukunft den Mut haben, auch nach einer Führung unser Spiel klug fortzuführen.
Trotz der vielen unglücklichen Niederlagen bin ich nach wie vor guten Mutes. Im Vergleich zu den ersten zehn Spielen der laufenden Meisterschaft ist im Team eine Steigerung erkennbar. Wir haben von den Fehlern gelernt. Leider schlägt sich dieser Fortschritt in der Tabellenposition noch nicht nieder. Wir müssen weiter hart arbeiten, damit wir unsere Ziele verwirklichen können. Ich bin nach wie vor von einer Playoff-Qualifikation überzeugt.
Im Vergleich zu anderen ausländischen Spielern, die in der Schweizer Liga engagiert sind, werde ich im bevorstehenden Meisterschaftsunterbruch nicht für die Auswahl meines Heimatlandes Österreich im Einsatz stehen. Das hat primär private Gründe. Ich werde in wenigen Tagen erstmals Vater. Noch ist es für mich schwer vorstellbar, wie es sein wird mit einem Kind. Mein Vater sagte mir vor kurzem, er wünsche sich für mich ein lautes Kind, wie ich es gewesen sei, dann würde ich selber erfahren, was er in meiner Kindheit alles durchgemacht habe. Mir wäre es natürlich lieber, wir bekämen ein ruhiges Kind, das mich nicht zu fest um den Schlaf bringt.
Der Österreicher Thomas Pöck (28) spielt seit der Saison 2009/10 bei den Rapperswil-Jona Lakers. Er stand zuvor als Verteidiger für die New York Rangers und die New York Islanders in der NHL im Einsatz.
Aufgezeichnet von Fredi Fäh.
Quelle: Südostschweiz
Bei den Rapperswil-Jona Lakers ist ein Lernprozess im Gange. Wir besitzen eine junge Mannschaft, die reifen muss. Im bisherigen Meisterschaftsverlauf fehlte in den entscheidenden Momenten oftmals die nötige Kaltschnäuzigkeit für das Punktemaximum.
Dies hängt meines Erachtens mit der mangelnden Erfahrung zusammen. Es gab mehrere verloren gegangene Spiele, die wir hätten gewinnen müssen. Es waren stets knappe Entscheidungen. Es waren Chancen vorhanden, doch wir liessen sie ungentutzt.
Den Grossteil der Spiele verloren wir aber nicht in der Offensive, sondern aufgrund von Nachlässigkeiten in der Defensivarbeit. Wir kassierten bisher zu viele Gegentore, weil wir die richtige Balance zwischen Defensive und Offensive nicht fanden. Mal agierten wir zu offensiv und liefen in Konter – mal spielten wir nach einer Führung zu passiv und gerieten in Bedrängnis. Wir müssen in Zukunft den Mut haben, auch nach einer Führung unser Spiel klug fortzuführen.
Trotz der vielen unglücklichen Niederlagen bin ich nach wie vor guten Mutes. Im Vergleich zu den ersten zehn Spielen der laufenden Meisterschaft ist im Team eine Steigerung erkennbar. Wir haben von den Fehlern gelernt. Leider schlägt sich dieser Fortschritt in der Tabellenposition noch nicht nieder. Wir müssen weiter hart arbeiten, damit wir unsere Ziele verwirklichen können. Ich bin nach wie vor von einer Playoff-Qualifikation überzeugt.
Im Vergleich zu anderen ausländischen Spielern, die in der Schweizer Liga engagiert sind, werde ich im bevorstehenden Meisterschaftsunterbruch nicht für die Auswahl meines Heimatlandes Österreich im Einsatz stehen. Das hat primär private Gründe. Ich werde in wenigen Tagen erstmals Vater. Noch ist es für mich schwer vorstellbar, wie es sein wird mit einem Kind. Mein Vater sagte mir vor kurzem, er wünsche sich für mich ein lautes Kind, wie ich es gewesen sei, dann würde ich selber erfahren, was er in meiner Kindheit alles durchgemacht habe. Mir wäre es natürlich lieber, wir bekämen ein ruhiges Kind, das mich nicht zu fest um den Schlaf bringt.
Der Österreicher Thomas Pöck (28) spielt seit der Saison 2009/10 bei den Rapperswil-Jona Lakers. Er stand zuvor als Verteidiger für die New York Rangers und die New York Islanders in der NHL im Einsatz.
Aufgezeichnet von Fredi Fäh.
Quelle: Südostschweiz
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
ZSZ:
«Haben Vertrauen in den Trainer»
Eishockey Lakers-Geschäftsführer Reto Klaus stärkt Trainer Christian Weber den Rücken
Den Rapperswil-Jona Lakers läuft es derzeit auf dem Eis miserabel. Kein Grund zur Panik, findet Geschäftsführer Reto Klaus.
Interview Silvano Umberg und Martin Müller
Wenn sich der Winter ankündigt, müssen sich traditionsgemäss auch die Trainer der Lakers wärmer anziehen. Kari Eloranta (November 2007), Morgan Samuelsson (November 2008) und Raimo Summanen (Dezember 2009) mussten in den letzten drei Jahren vorzeitig den Hut nehmen. Auch heuer präsentiert sich die (sportliche) Situation nach 24 von 50 Qualifikationsspielen alles andere als positiv: Rapperswil-Jona liegt mit neun Punkten Rückstand auf die Playoffplätze auf Rang 11.
Reto Klaus, wie lange ist Christian Weber noch Trainer der Lakers?
Mindestens bis sein Vertrag ausläuft (Frühjahr 2012, Red.).
Warum ist es derzeit so ruhig um Rapperswil-Jona, obwohl es sportlich nicht läuft?
Ich denke, dass die Leute einfach auch die Realität sehen.
Was ist diese Realität? Webers direkte Vorgänger Eloranta, Samuelsson und Summanen wurden trotz besserer sportlicher Bilanzen entlassen.
Das waren ganz andere Situationen.
Was unterscheidet Christian Weber von seinen Vorgängern?
Wir vertrauen ihm und sind überzeugt, dass er uns dorthin bringen wird, wo wir hinwollen.
Wohin ist das?
Wir müssen versuchen, junge, gute Spieler zu finden und diese weiterzuentwickeln. Dafür ist Christian Weber der perfekte Mann.
An diesem Vertrauen ändert auch der Umstand nichts, dass es sportlich derzeit nicht läuft, obwohl sich die Verletztensituation merklich entspannt hat?
Wir hatten in jedem Spiel mindestens drei Abwesende - von 14 Stürmern.
Was einer «normalen» Quote entspricht. Anfang Saison präsentierte sich die Situation ungleich extremer.
Ja. Und dadurch wurden die anderen Spieler überbelastet. Denen fehlte zuletzt auch die Frische. Und wenn du 14 Stürmer im Kader hast, darunter einen jungen Spieler wie Nicolas Thibaudeau, dann mussten Junioren wie Benjamin Neukom immer auch spielen.
Demnach ist das Kader der Lakers zu klein für die NLA?
Wir können uns einfach kein grösseres Kader leisten.
Aber dass in den letzten acht Spielen, von denen sieben verloren gingen, die Fortschritte ausblieben, lässt sich nicht bestreiten.
Was haben Sie erwartet? Dass wir mit der jungen Mannschaft vorne mitspielen?
Fakt ist, dass es sportlich sehr schlecht läuft.
Eigentlich läuft die Saison mehr oder weniger so, wie wir es mit dieser jungen Mannschaft und den vielen Verletzten erwarten können. Das Denken, dass wir hier in Rapperswil-Jona mit einem der kleinsten Budgets immer Wunder bewirken können, ist einfach fehl am Platz. Wir haben im Sommer immer gesagt, dass wir mit einem jungen Team einen Neuaufbau machen. Und das braucht einfach seine Zeit.
Warum verlieren die Lakers so oft?
Weil wir nicht die Nationalmannschaft sind, zu viele Tore kassieren und uns zum Teil die Erfahrung fehlt.
Und warum gibt es so viele Gegentore?
Zum Teil sind es individuelle Blackouts und Konzentrationsfehler. Sicher ist auch eine gewisse Verunsicherung vorhanden.
Spielen die Lakers zu offensiv?
Es hat nichts mit dem offensiven System zu tun, wenn man seinen Mann nicht deckt.
Kommt die Nationalmannschaftspause für die Lakers zu einem guten Zeitpunkt?
Ja, sicher. In den letzten zwei Wochen war es offensichtlich, dass Leistungsträgern wie Stacy Roest und Niklas Nordgren die mentale und körperliche Frische gefehlt hat.
Sind Verstärkungen ein Thema?
Es ist bekannt, dass es auf dem Markt keine Spieler hat, und zudem fehlt uns schlichtweg das Geld. Wir müssen mit dem arbeiten, was wir haben, und weniger Tore erhalten.
Hat man mit einzelnen Spielern schon Gespräche geführt?
Das ist doch die Aufgabe des Trainers. Entweder man hat Vertrauen in den Trainer, oder man hat es nicht. Und dies wurde mit der ersten Frage beantwortet. Wir haben Vertrauen in den Trainer.
Neuzuzug Brandon Reid hat bisher die Erwartungen nicht erfüllt.
Aber in den letzten Spielen hat er sich sehr gesteigert.
Was stimmt Sie zuversichtlich, dass es nach der Nationalmannschaftspause besser wird?
Die Mannschaft ist intakt, sie ist fit, und sie zeigt Moral. Von den 24 Spielen hatten wir fünf schlechte Spiele, in allen anderen waren wir immer dran. In diesen entschieden kleine Details. Wenn es nicht läuft, gehen die Abpraller immer zum Gegner?
Die Playoffs haben Sie noch nicht abgeschrieben?
Nein, überhaupt nicht. Wir haben derzeit neun Punkte Rückstand auf die Playoffplätze. Das lässt sich mit der Dreipunkteregel relativ schnell aufholen. Aber wir müssen gar nicht auf die Tabelle schauen, sondern einfach weniger Gegentore kassieren. Wir haben bisher am drittmeisten Tore geschossen.
Die Lakers setzen sich in der Liga schon länger für einen «Salary Cap» (Begrenzung der Löhne) ein. Wird dieser in der Schweiz einmal kommen?
Ich glaube nicht, dass sich in diesem Punkt etwas ändern wird. Die Differenz zwischen Gross und Klein wird immer grösser. Damit müssen wir uns abfinden.
Welche Lösung gibt es?
Ich sehe keine Lösung. Das Schweizer Eishockey ist einfach krank. Wenn ich sehe, dass bei Zug für Rafael Diaz und Damien Brunner eine halbe Million mehr investiert wird, nur damit man die gleichen Spieler behalten kann, stimmt mich das nachdenklich. Man wird warten müssen, bis es die ersten Klubs «lupft». Bis dahin muss jeder Klub schauen, dass er überlebt. Das ist die einzige Lösung. Wir müssen einfach schauen, dass für uns die Rechnung aufgeht, und dass wir wirtschaftlich überleben können. Daraus ergeben sich gewisse Sachzwänge. Das ganze System ist total krank und ungesund.
Und das wird so bleiben?
Ich gehe davon aus. Realität ist, dass zwischen den vier Klubs, die in den letzten beiden Jahren in den Playouts waren (Rapperswil-Jona, Ambri-Piotta, Biel und SCL Tigers, Red.) und den anderen mittlerweile ein Loch von mehreren Millionen Franken klafft.
Das tönt nach viel Frust?
Nein, aber wir müssen einfach die Realität richtig einschätzen. Wir können nur mit dem arbeiten, was wir haben, und versuchen, das Bestmögliche herauszuholen.
Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
"Die New York Islanders sind zur Zeit so etwas wie die Lakers der NHL. Sie spielen lüpfiges Schönwetterhockey und verlieren fast immer."
Klaus Zaugg im Bericht über Sbisa
http://www.20min.ch/sport/eishockey/sto ... a-19118061
Klaus Zaugg im Bericht über Sbisa
http://www.20min.ch/sport/eishockey/sto ... a-19118061
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
Fanprojekt
Lakers: Nach Mehreren Wochen steht der erste Vorschlag zum neuen Fanprojekt fest
Demnächst wird über das ausgearbeitete Lakers-Fanprogramm befunden. Dann wird klar, ob es nun eine zweite Chance für Problemfans gibt
Das in den vergangenen Jahren so angespannte Verhältnis zwischen dem Lakers-Vorstand und verschiedenen Fangruppen soll sich weiter verbessern. Im Rahmen des Projekts "Gewaltfreier Sport - Sport als Vergnügen" wird nun der nächste Schritt gemacht. Projektleiterin Katharina Ganz hat gemeinsam mit der Stadt, dem Eishockeyclub, der Polizei und der Jugendarbeit ein erstes Fanprogramm erarbeitet. Darin gehe es vor allem um die Zusammenarbeit mit den Anhängern und um Gewaltprävention. Die einzelnen Projektmitglieder befinden nächste Woche über das Programm.
Wie die Pläne konkret aussehen werden, geben die Verantwortlichen aber erst Ende nächster Woche bekannt. Dann ist klar, ob es ein Teilprogramm, wie das im Fussball angewendete Projekt "2.Chance" geben wird. Sinn dieses Programms ist, Fans mit einem Stadionverbot unter bestimmten Bedingungen eine zweite Chance zu geben. Es ermöglicht den Betroffenen, vor Ablaufdes meistens zweijährigen Verbots, die Heimspiele ihres Klubs zu besuchen.
Fans wollen gehört werden
Wichtig sei, dass die Bindung zwischen Fans und Klub weiter verstärkt werde, sagr Kevin R., ehemaliges Vorstandsmitglied der "Szene Rappi", eine Dachorganisation der Fans, die sich im Sommer nach Quereleien mit dem Lakers-Vorstand auflöste. Die Anhänger sollen auch in Zukunft eien Anlaufstelle haben und wollen gehört werden. Noch stehe das zurzeit gute Verhältnis zum Vorstand auf wackeligen Beinen, sagt Kevin, gegen den selbst ein Stadionverbot besteht. Er hofft allerdings, dass die überwiegend positiven Erfahrungen, die im Fussball mit dem Projekt "2.Chance" gemacht wurden, auch bei den Lakers einfliessen. " Viele Leute leben für ihren Klub "
Zum Hintergrund: Nachdem zu Saisonbeginn mehrere Lakers-Fangruppen den Spielen aus Protest fernblieben, kam es im Oktober zum Durchbruch. Der Vorstand entsprach dem Wunsch vieler Anhänger und hob jegliche Farben-und Logobeschränkungen in der Fankurve auf. Die alten Farben (rot-weiss-blau) waren ab sofort wieder gern gesehen. Christian Stöckling, Delegierter des Verwaltungsrats, zieht eine gute Zwischenbilanz. Seither habe er viele positive Rückmeldungen erhalten, und auch die Stimmung in der Diners Club Arena sei wieder recht gut. "Es war der richtige Schritt und das Fundament für eine gewaltfreie Fanszene."
Yannick Nock
Aus der Zürichseezeitung
Lakers: Nach Mehreren Wochen steht der erste Vorschlag zum neuen Fanprojekt fest
Demnächst wird über das ausgearbeitete Lakers-Fanprogramm befunden. Dann wird klar, ob es nun eine zweite Chance für Problemfans gibt
Das in den vergangenen Jahren so angespannte Verhältnis zwischen dem Lakers-Vorstand und verschiedenen Fangruppen soll sich weiter verbessern. Im Rahmen des Projekts "Gewaltfreier Sport - Sport als Vergnügen" wird nun der nächste Schritt gemacht. Projektleiterin Katharina Ganz hat gemeinsam mit der Stadt, dem Eishockeyclub, der Polizei und der Jugendarbeit ein erstes Fanprogramm erarbeitet. Darin gehe es vor allem um die Zusammenarbeit mit den Anhängern und um Gewaltprävention. Die einzelnen Projektmitglieder befinden nächste Woche über das Programm.
Wie die Pläne konkret aussehen werden, geben die Verantwortlichen aber erst Ende nächster Woche bekannt. Dann ist klar, ob es ein Teilprogramm, wie das im Fussball angewendete Projekt "2.Chance" geben wird. Sinn dieses Programms ist, Fans mit einem Stadionverbot unter bestimmten Bedingungen eine zweite Chance zu geben. Es ermöglicht den Betroffenen, vor Ablaufdes meistens zweijährigen Verbots, die Heimspiele ihres Klubs zu besuchen.
Fans wollen gehört werden
Wichtig sei, dass die Bindung zwischen Fans und Klub weiter verstärkt werde, sagr Kevin R., ehemaliges Vorstandsmitglied der "Szene Rappi", eine Dachorganisation der Fans, die sich im Sommer nach Quereleien mit dem Lakers-Vorstand auflöste. Die Anhänger sollen auch in Zukunft eien Anlaufstelle haben und wollen gehört werden. Noch stehe das zurzeit gute Verhältnis zum Vorstand auf wackeligen Beinen, sagt Kevin, gegen den selbst ein Stadionverbot besteht. Er hofft allerdings, dass die überwiegend positiven Erfahrungen, die im Fussball mit dem Projekt "2.Chance" gemacht wurden, auch bei den Lakers einfliessen. " Viele Leute leben für ihren Klub "
Zum Hintergrund: Nachdem zu Saisonbeginn mehrere Lakers-Fangruppen den Spielen aus Protest fernblieben, kam es im Oktober zum Durchbruch. Der Vorstand entsprach dem Wunsch vieler Anhänger und hob jegliche Farben-und Logobeschränkungen in der Fankurve auf. Die alten Farben (rot-weiss-blau) waren ab sofort wieder gern gesehen. Christian Stöckling, Delegierter des Verwaltungsrats, zieht eine gute Zwischenbilanz. Seither habe er viele positive Rückmeldungen erhalten, und auch die Stimmung in der Diners Club Arena sei wieder recht gut. "Es war der richtige Schritt und das Fundament für eine gewaltfreie Fanszene."
Yannick Nock
Aus der Zürichseezeitung
Auf seine eigene Art zu denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht auf seine eigene Art denkt, denkt überhaupt nicht.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
18.11.2010
Roest: So schaffen die Lakers die Playoffs
Von Peter Schneiter @sport.ch
Stacy Roest von den Rapperswil-Jona Lakers führt die Skorerwertung der NLA unangefochten an. Es gibt nur ein Problem. Sein Team ist drauf und dran auch in diesem Jahr die Playoffs zu verpassen. Im Gespräch mit sport.ch verrät der Kanadier, wie der Turnaround noch zu schaffen ist.
Momentan liegen die Lakers mit neun Punkten Rückstand auf einen Playoff-Platz auf Rang 11 in der Tabelle. Wie in den letzten beiden Jahren, wo sie die Qualifikation jeweils auf dem 10. Platz ageschlossen hatten, droht ihnen auch in dieser Saison der Gang in die ungeliebten Playouts.
Mängel in der Abwehr
Schon ein erster Blick auf die Tabelle und das Torverhältnis zeigt, wo die grosse Schwachstelle liegt: In der Defensive. Kein anderes Team hat bisher so viele Tore erhalten wie Rappi (97 Gegentreffer). Auch für Stacy Roest ist klar: ''Wir müssen defensiv viel besser werden. Wir haben einen der besten Goalies der Liga, aber unterstüzen ihn viel zu wenig. Zudem müssen wir im Penalty Killing stabiler werden.'' Dort liegen die Lakers mit nur 71,6 Prozent Erfolgsquote statistisch gar an letzter Stelle der Liga.
Trotz diesen düsteren Statistiken ist Stacy Roest davon überzeugt, den Turnaround noch zu schaffen: ''Ich glaube fest an unsere Mannschaft, wir haben viel Potential und können die Playoffs erreichen. Wichtig ist einfach, dass wir solider und konstanter spielen, vor allem in der eigenen Zone.''
In der Skorerwertung auf und davon
Persönlich läuft es Roest in dieser Saison hervorragend, nachdem er letzte Saison teilweise einen Durchhänger hatte. Mit grossem Vorsprung auf die Konkurrenz führt er die Skorerwertung an. ''Ich bin physisch und mental wieder voll auf der Höhe. Letzte Saison war es manchmal shwierig.'' Ein wichtiger Faktor stellt aus Sicht des Kanadiers auch Coach Christian Weber dar: ''Er hat viel Vertrauen in mich, gibt mir Verantwortung und viel Eiszeit, das hilft.''
''Keine Ahnung, was in einem Jahr sein wird''
Roest befindet sich schon in der achten Saison bei den Lakers. Angesprochen auf seine lange Zeit beim Verein meint Roest: ''Die Verantwortlichen waren stets gut und loyal, es gefällt mir hier.'' Trotzdem steht noch nicht fest, wo Roest in der nächsten Saison spielt, sein Vertrag läuft am Ende dieser Spielzeit aus: ''Ich konzentriere mich nur auf die Gegenwart. Ich habe noch keine Ahnung, was in einem Jahr sein wird. Mit Vertragsverhandlungen befasst sich sowieso zuerst mal mein Agent.''
Der Fokus liegt also auf der Gegenwart und die heisst Playoffkampf mit Rapperswil. Mit Zug und den Flyers wartet auf den Tabellenvorletzten am kommenden Wochenende ein happiges Programm.
Von Peter Schneiter
Roest: So schaffen die Lakers die Playoffs
Von Peter Schneiter @sport.ch
Stacy Roest von den Rapperswil-Jona Lakers führt die Skorerwertung der NLA unangefochten an. Es gibt nur ein Problem. Sein Team ist drauf und dran auch in diesem Jahr die Playoffs zu verpassen. Im Gespräch mit sport.ch verrät der Kanadier, wie der Turnaround noch zu schaffen ist.
Momentan liegen die Lakers mit neun Punkten Rückstand auf einen Playoff-Platz auf Rang 11 in der Tabelle. Wie in den letzten beiden Jahren, wo sie die Qualifikation jeweils auf dem 10. Platz ageschlossen hatten, droht ihnen auch in dieser Saison der Gang in die ungeliebten Playouts.
Mängel in der Abwehr
Schon ein erster Blick auf die Tabelle und das Torverhältnis zeigt, wo die grosse Schwachstelle liegt: In der Defensive. Kein anderes Team hat bisher so viele Tore erhalten wie Rappi (97 Gegentreffer). Auch für Stacy Roest ist klar: ''Wir müssen defensiv viel besser werden. Wir haben einen der besten Goalies der Liga, aber unterstüzen ihn viel zu wenig. Zudem müssen wir im Penalty Killing stabiler werden.'' Dort liegen die Lakers mit nur 71,6 Prozent Erfolgsquote statistisch gar an letzter Stelle der Liga.
Trotz diesen düsteren Statistiken ist Stacy Roest davon überzeugt, den Turnaround noch zu schaffen: ''Ich glaube fest an unsere Mannschaft, wir haben viel Potential und können die Playoffs erreichen. Wichtig ist einfach, dass wir solider und konstanter spielen, vor allem in der eigenen Zone.''
In der Skorerwertung auf und davon
Persönlich läuft es Roest in dieser Saison hervorragend, nachdem er letzte Saison teilweise einen Durchhänger hatte. Mit grossem Vorsprung auf die Konkurrenz führt er die Skorerwertung an. ''Ich bin physisch und mental wieder voll auf der Höhe. Letzte Saison war es manchmal shwierig.'' Ein wichtiger Faktor stellt aus Sicht des Kanadiers auch Coach Christian Weber dar: ''Er hat viel Vertrauen in mich, gibt mir Verantwortung und viel Eiszeit, das hilft.''
''Keine Ahnung, was in einem Jahr sein wird''
Roest befindet sich schon in der achten Saison bei den Lakers. Angesprochen auf seine lange Zeit beim Verein meint Roest: ''Die Verantwortlichen waren stets gut und loyal, es gefällt mir hier.'' Trotzdem steht noch nicht fest, wo Roest in der nächsten Saison spielt, sein Vertrag läuft am Ende dieser Spielzeit aus: ''Ich konzentriere mich nur auf die Gegenwart. Ich habe noch keine Ahnung, was in einem Jahr sein wird. Mit Vertragsverhandlungen befasst sich sowieso zuerst mal mein Agent.''
Der Fokus liegt also auf der Gegenwart und die heisst Playoffkampf mit Rapperswil. Mit Zug und den Flyers wartet auf den Tabellenvorletzten am kommenden Wochenende ein happiges Programm.
Von Peter Schneiter
Auf seine eigene Art zu denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht auf seine eigene Art denkt, denkt überhaupt nicht.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
Webers steiniger Weg mit den Rapperswil-Jona Lakers
Von Etienne Wuillemin
Der Dübendorfer erreichte mit dem ZSC 2005 den Final. Doch seither läuft Christian Weber dem Erfolg hinterher. Auch mit den Lakers.
Der Höhepunkt der Saison 2004/05 stand kurz bevor. Zum bisher letzten Mal standen sich im Final zwei Schweizer Trainer gegenüber – Christian Weber und Arno Del Curto. Webers ZSC imponierte zum Auftakt in Davos mit brillantem Offensivhockey. «Aber danach gewannen die NHL-Stars Thornton, Nash und Hagman die Serie für den HCD im Alleingang», erinnert sich Weber. Nur der Lockout verhinderte, dass er in seiner 2. Saison als NLA-Chefcoach Meister wurde.
Sein damaliger Assistent Henryk Gruth schwärmt noch heute von Webers Philosophie: «Wir spielten schnell, kreativ und mit einem riesigen Kämpferherzen.» Weber erklärt sein Eishockey so: «So schnell wie möglich nach vorne.» Möglichst kunstvoll und effektiv gleichzeitig. Die Kreativabteilung in der ZSCVerteidigung mit Streit und Seger setzte diese Vorgabe fast perfekt um. Mit diesem Erfolg schien der Weg von Weber als nächster Schweizer Erfolgstrainer nach Del Curto vorgezeichnet. Aber es kam anders. Nach dem Bruch beim ZSC scheiterte er in Langnau viermal in Serie am Ziel, das Team ins Playoff zu führen.
Seine Tigers schossen zwar viele Tore, aber sie erhielten auch viel zu viele. Die Analyse war schnell gemacht. Weber arbeitete hervorragend, aber das Team war zu schlecht, die finanziellen Möglichkeiten zu gering. Jetzt ist Weber der Hoffnungsträger der Lakers. Aus der Führungsetage waren im Sommer nur Superlative über ihn zu vernehmen. Er wurde als guter Ausbildner gepriesen, der seinen Spielern Beine macht. Weber sollte die Lakers endlich wieder ins Playoff führen. Mittlerweile hat am Obersee aber das grosse Rechnen begonnen. 15 Punkte beträgt der Rückstand auf Langnau. Und die Fans stellen fest, dass die schlechteste Abwehr der Liga nicht mehr in Langnau, sondern am Obersee zu Hause ist.
Die Vergleiche mit seinem letztjährigen Team mag Weber nicht sonderlich. Er sagt: «Vor einem Jahr wussten wir zu dieser Jahreszeit noch nicht einmal, ob es für Langnau eine Zukunft gibt.» Gleichwohl gibt der 46-Jährige zu: «Auf dem Papier sollte unsere Verteidigung stärker sein als jene der Tigers. Die Arbeit auf dem Eis spricht eine andere Sprache.» Die Erfolge mit dem ZSC und die Mühen mit Langnau und den Lakers legen den Verdacht nahe, dass Webers Philosophie nur bei Topteams mit spielstarken und kreativen Verteidigern funktioniert. Von diesen haben aber die Tigers wie die Lakers zu wenige.
Ist Webers Stil zu ambitioniert?
Sowohl Weber wie Geschäftsführer Reto Klaus können aber mit dieser Analyse nichts anfangen. Der Coach ortet keine Überforderung seiner Verteidiger: «Das Problem ist schlicht, dass wir zu weit von den Gegenspielern weg stehen. Ich muss aber zugeben, dass der Aufbau des Teams länger geht, als ich gedacht habe.» Das Management will ihm genug Zeit dafür geben. Klaus betont: «Der Aufbau eines erfolgreichen Teams ist ein langfristiger Prozess. Es gibt keine Patentlösung für den raschen Erfolg.»
Wollen die Lakers das Playoff noch erreichen oder zumindest die Tigers überholen, müssen sie aber bald zu siegen beginnen. Am besten schon am Wochenende gegen Zug und Kloten.
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Von Etienne Wuillemin
Der Dübendorfer erreichte mit dem ZSC 2005 den Final. Doch seither läuft Christian Weber dem Erfolg hinterher. Auch mit den Lakers.
Der Höhepunkt der Saison 2004/05 stand kurz bevor. Zum bisher letzten Mal standen sich im Final zwei Schweizer Trainer gegenüber – Christian Weber und Arno Del Curto. Webers ZSC imponierte zum Auftakt in Davos mit brillantem Offensivhockey. «Aber danach gewannen die NHL-Stars Thornton, Nash und Hagman die Serie für den HCD im Alleingang», erinnert sich Weber. Nur der Lockout verhinderte, dass er in seiner 2. Saison als NLA-Chefcoach Meister wurde.
Sein damaliger Assistent Henryk Gruth schwärmt noch heute von Webers Philosophie: «Wir spielten schnell, kreativ und mit einem riesigen Kämpferherzen.» Weber erklärt sein Eishockey so: «So schnell wie möglich nach vorne.» Möglichst kunstvoll und effektiv gleichzeitig. Die Kreativabteilung in der ZSCVerteidigung mit Streit und Seger setzte diese Vorgabe fast perfekt um. Mit diesem Erfolg schien der Weg von Weber als nächster Schweizer Erfolgstrainer nach Del Curto vorgezeichnet. Aber es kam anders. Nach dem Bruch beim ZSC scheiterte er in Langnau viermal in Serie am Ziel, das Team ins Playoff zu führen.
Seine Tigers schossen zwar viele Tore, aber sie erhielten auch viel zu viele. Die Analyse war schnell gemacht. Weber arbeitete hervorragend, aber das Team war zu schlecht, die finanziellen Möglichkeiten zu gering. Jetzt ist Weber der Hoffnungsträger der Lakers. Aus der Führungsetage waren im Sommer nur Superlative über ihn zu vernehmen. Er wurde als guter Ausbildner gepriesen, der seinen Spielern Beine macht. Weber sollte die Lakers endlich wieder ins Playoff führen. Mittlerweile hat am Obersee aber das grosse Rechnen begonnen. 15 Punkte beträgt der Rückstand auf Langnau. Und die Fans stellen fest, dass die schlechteste Abwehr der Liga nicht mehr in Langnau, sondern am Obersee zu Hause ist.
Die Vergleiche mit seinem letztjährigen Team mag Weber nicht sonderlich. Er sagt: «Vor einem Jahr wussten wir zu dieser Jahreszeit noch nicht einmal, ob es für Langnau eine Zukunft gibt.» Gleichwohl gibt der 46-Jährige zu: «Auf dem Papier sollte unsere Verteidigung stärker sein als jene der Tigers. Die Arbeit auf dem Eis spricht eine andere Sprache.» Die Erfolge mit dem ZSC und die Mühen mit Langnau und den Lakers legen den Verdacht nahe, dass Webers Philosophie nur bei Topteams mit spielstarken und kreativen Verteidigern funktioniert. Von diesen haben aber die Tigers wie die Lakers zu wenige.
Ist Webers Stil zu ambitioniert?
Sowohl Weber wie Geschäftsführer Reto Klaus können aber mit dieser Analyse nichts anfangen. Der Coach ortet keine Überforderung seiner Verteidiger: «Das Problem ist schlicht, dass wir zu weit von den Gegenspielern weg stehen. Ich muss aber zugeben, dass der Aufbau des Teams länger geht, als ich gedacht habe.» Das Management will ihm genug Zeit dafür geben. Klaus betont: «Der Aufbau eines erfolgreichen Teams ist ein langfristiger Prozess. Es gibt keine Patentlösung für den raschen Erfolg.»
Wollen die Lakers das Playoff noch erreichen oder zumindest die Tigers überholen, müssen sie aber bald zu siegen beginnen. Am besten schon am Wochenende gegen Zug und Kloten.
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Anathem
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
Die NZZ von heute bringt's mal wieder hervorragend, d.h. schlecht für uns, auf den Punkt:
Fordern statt nur fördern
Auf dem Weg in die Play-outs – die Lakers treten weiter an Ort
Es ist zwar nicht unmöglich, aber sehr unwahrscheinlich, dass die Rapperswil-Jona Lakers im Frühjahr um die dritte Play-out-Teilnahme in Serie herumkommen. Die 3:4-Niederlage gegen Kloten am Samstag war die sechste in Serie und die neunte in den letzten zehn Spielen.
tay. Wieder schafften es die St. Galler nur partiell, das umzusetzen, was sie sich vorgenommen hatten. Im Gegensatz zum Leader können sie sich in einer Partie aber keine schwachen Phasen leisten, ohne dafür bestraft zu werden.
Vom erhofften Aufbruch unter dem Wunschtrainer Weber ist am Lido nichts zu sehen. Die Probleme der Lakers sind hausgemacht und dieselben wie in den letzten zwei Jahren: Es fehlt dem Team an Leadership; keiner steht auf und reisst das Heft an sich. Stattdessen herrscht eine angestrengt mitfühlende und konfliktscheue Kultur wie in einem Kurs für angehende Heilpädagoginnen.
Derzeitige Lakers-Spieler, die nicht in Rapperswil sozialisiert wurden, wundern sich bisweilen über die intern praktizierte Schönfärberei, die (fast sektenartig) krampfhaft auf die (durchaus vorhandenen) positiven Aspekte fokussiert, die (punktelose) Realität aber zu wenig gewichtet. Hinter vorgehaltener Hand heisst es, dass nicht mehr von einer Aufholjagd geträumt, sondern die Play-outs vorbereitet werden sollten.
Noch vor vier Jahren herrschte Aufbruchstimmung. Nachdem 2005/06 unter dem Trainer Gilligan der Halbfinal erreicht worden war, strebte man im neu renovierten Stadion nach Höherem; die Identität als graue Maus sollte abgestreift werden, auch wenn man mit dieser (sportlich und punkto Goodwill) besser gefahren war.
Der Bruch kam ab 2007 schleichend mit der von den Spielern forcierten Rückkehr des sanften Trainers Eloranta, die schliesslich in einem «Trainer-Domino» mit der Verpflichtung und Entlassung von Samuelsson, Summanen und Slettvoll mündete und den jetzigen Trainer Weber zum letzten Hoffnungsträger machte.
Der Schlingerkurs mit den stetigen Trainerwechseln verunmöglichte die Etablierung eines Spielkonzeptes und verschob die Macht vom Trainer-Büro in die Garderobe, wo die gut gehaltenen Spieler aber primär Bequemlichkeit zelebrierten. Befeuert wurde dieser negative Prozess vom Lakers-Management mit einer verfehlten Einkaufspolitik. Anderswo erfolgreiche Spieler, wie etwa der einstige Davoser Topskorer Riesen, wurden verpflichtet und ungeachtet ihrer charakterlichen Eignung wie Führungsspieler entlöhnt. Ähnliches gilt für den Captain Burkhalter, der allenfalls mit dem Team aufblüht, es aber nicht zum Blühen bringen kann.
Trainer Weber hat ein attraktives Spielkonzept, aber seit Jahren keinen Erfolg. Weil er (fälschlicherweise) davon ausgeht, dass alle so ehrgeizig sind, wie er es selber als Spieler war. Er vernachlässigt nicht das Fördern, aber das Fordern. Die angeschlagene Führung hält an ihm fest, spricht von einer Übergangssaison und wird das Team nach seinen Vorgaben umbauen, so gut es die laufenden Verträge zulassen. Topskorer Roests Kontrakt wird nicht verlängert.
Fordern statt nur fördern
Auf dem Weg in die Play-outs – die Lakers treten weiter an Ort
Es ist zwar nicht unmöglich, aber sehr unwahrscheinlich, dass die Rapperswil-Jona Lakers im Frühjahr um die dritte Play-out-Teilnahme in Serie herumkommen. Die 3:4-Niederlage gegen Kloten am Samstag war die sechste in Serie und die neunte in den letzten zehn Spielen.
tay. Wieder schafften es die St. Galler nur partiell, das umzusetzen, was sie sich vorgenommen hatten. Im Gegensatz zum Leader können sie sich in einer Partie aber keine schwachen Phasen leisten, ohne dafür bestraft zu werden.
Vom erhofften Aufbruch unter dem Wunschtrainer Weber ist am Lido nichts zu sehen. Die Probleme der Lakers sind hausgemacht und dieselben wie in den letzten zwei Jahren: Es fehlt dem Team an Leadership; keiner steht auf und reisst das Heft an sich. Stattdessen herrscht eine angestrengt mitfühlende und konfliktscheue Kultur wie in einem Kurs für angehende Heilpädagoginnen.
Derzeitige Lakers-Spieler, die nicht in Rapperswil sozialisiert wurden, wundern sich bisweilen über die intern praktizierte Schönfärberei, die (fast sektenartig) krampfhaft auf die (durchaus vorhandenen) positiven Aspekte fokussiert, die (punktelose) Realität aber zu wenig gewichtet. Hinter vorgehaltener Hand heisst es, dass nicht mehr von einer Aufholjagd geträumt, sondern die Play-outs vorbereitet werden sollten.
Noch vor vier Jahren herrschte Aufbruchstimmung. Nachdem 2005/06 unter dem Trainer Gilligan der Halbfinal erreicht worden war, strebte man im neu renovierten Stadion nach Höherem; die Identität als graue Maus sollte abgestreift werden, auch wenn man mit dieser (sportlich und punkto Goodwill) besser gefahren war.
Der Bruch kam ab 2007 schleichend mit der von den Spielern forcierten Rückkehr des sanften Trainers Eloranta, die schliesslich in einem «Trainer-Domino» mit der Verpflichtung und Entlassung von Samuelsson, Summanen und Slettvoll mündete und den jetzigen Trainer Weber zum letzten Hoffnungsträger machte.
Der Schlingerkurs mit den stetigen Trainerwechseln verunmöglichte die Etablierung eines Spielkonzeptes und verschob die Macht vom Trainer-Büro in die Garderobe, wo die gut gehaltenen Spieler aber primär Bequemlichkeit zelebrierten. Befeuert wurde dieser negative Prozess vom Lakers-Management mit einer verfehlten Einkaufspolitik. Anderswo erfolgreiche Spieler, wie etwa der einstige Davoser Topskorer Riesen, wurden verpflichtet und ungeachtet ihrer charakterlichen Eignung wie Führungsspieler entlöhnt. Ähnliches gilt für den Captain Burkhalter, der allenfalls mit dem Team aufblüht, es aber nicht zum Blühen bringen kann.
Trainer Weber hat ein attraktives Spielkonzept, aber seit Jahren keinen Erfolg. Weil er (fälschlicherweise) davon ausgeht, dass alle so ehrgeizig sind, wie er es selber als Spieler war. Er vernachlässigt nicht das Fördern, aber das Fordern. Die angeschlagene Führung hält an ihm fest, spricht von einer Übergangssaison und wird das Team nach seinen Vorgaben umbauen, so gut es die laufenden Verträge zulassen. Topskorer Roests Kontrakt wird nicht verlängert.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
Lakers: Die grosse, schwarze Leere droht
Es gilt als das Wochenende der Wahrheit bei den Lakers: Gegen die SCL Tigers und Fribourg-Gottéron müssen zwei Siege her, wollen die Seebuben ihre Playoff-Ambitionen nicht schon kurz nach der Saisonhälfte begraben müssen.
Natürlich: Auch nach diesem Wochenende sind noch 22 Spiele zu absolvieren und 66 Punkte zu vergeben. Doch der Abstand auf die Tigers bzw. Fribourg auf den Rängen 6 und 7 würde im Falle des Misserfolges schon mindestens 21 Punkte betragen. Also wäre es aus Sicht der Lakers ratsam, die Aufholjagd allmählich zu starten.
Dies sieht auch der Ex-Langnauer Sandro Gmür so. "Wir müssen Vollgas geben", sagt der Verteidiger. Er hat was gut zu machen, nachdem er am vergangenen Freitag bei der 3:4-Niederlage gegen Zug an zwei Gegentreffern Mitschuld hatte. Glücklicherweise habe er nicht lange darüber nachdenken können, da am nächsten Tag bereits wieder ein Spiel auf dem Programm gestanden hatte.
Dennoch zeigte sich an jenem Freitag einmal mehr, wie teuer Rapperswil in dieser Saison für seine Fehler bezahlen muss. Die Spiele gegen Kloten und Zug gingen mit gerade mal einem Tor Unterschied verloren. 15 der 19 Saisonniederlagen kamen mit höchstens zwei Toren Differenz zustande, vier davon sogar erst im Penaltyschiessen.
Kippt das Glück?
Das Glück war bislang wahrlich nicht auf der Seite der Lakers. Dies hat auch Gmür festgestellt. "Mann kann nicht immer so knapp und teilweise unglücklich verlieren. Irgendwann kehrt es zu unseren Gunsten", ist sich der Verteidiger sicher.
Wo der Hebel angesetzt werden muss am Obersee, zeigt ein Blick auf das Torverhältnis. Obwohl die Lakers mit Daniel Manzato einen Nationaltorhüter zwischen den Pfosten wissen, hat kein NLA-Team mehr Gegentreffer kassiert als sie. 105 Gegentore in 26 Spielen ergibt einen Schnitt von mehr als vier kassierte Treffer pro Partie, so wird es schwierig, Punkte einzufahren.
Die Offensive ist nicht das Problem
In der Offensive kann den Rapperswilern kein Vorwurf gemacht werden, die Eisblauen skoren regelmässig und haben mehr Tore erzielt als beispielsweise Meister Bern. Trainer Christian Weber muss noch die Balance zwischen Angriff und Verteidigung finden. Und er muss dies schnell tun. Denn nach dem Wochenende der Wahrheit könnten seine Planungen bereits Richtung Ligaerhalt tendieren.
Von Daniel Bossi
Es gilt als das Wochenende der Wahrheit bei den Lakers: Gegen die SCL Tigers und Fribourg-Gottéron müssen zwei Siege her, wollen die Seebuben ihre Playoff-Ambitionen nicht schon kurz nach der Saisonhälfte begraben müssen.
Natürlich: Auch nach diesem Wochenende sind noch 22 Spiele zu absolvieren und 66 Punkte zu vergeben. Doch der Abstand auf die Tigers bzw. Fribourg auf den Rängen 6 und 7 würde im Falle des Misserfolges schon mindestens 21 Punkte betragen. Also wäre es aus Sicht der Lakers ratsam, die Aufholjagd allmählich zu starten.
Dies sieht auch der Ex-Langnauer Sandro Gmür so. "Wir müssen Vollgas geben", sagt der Verteidiger. Er hat was gut zu machen, nachdem er am vergangenen Freitag bei der 3:4-Niederlage gegen Zug an zwei Gegentreffern Mitschuld hatte. Glücklicherweise habe er nicht lange darüber nachdenken können, da am nächsten Tag bereits wieder ein Spiel auf dem Programm gestanden hatte.
Dennoch zeigte sich an jenem Freitag einmal mehr, wie teuer Rapperswil in dieser Saison für seine Fehler bezahlen muss. Die Spiele gegen Kloten und Zug gingen mit gerade mal einem Tor Unterschied verloren. 15 der 19 Saisonniederlagen kamen mit höchstens zwei Toren Differenz zustande, vier davon sogar erst im Penaltyschiessen.
Kippt das Glück?
Das Glück war bislang wahrlich nicht auf der Seite der Lakers. Dies hat auch Gmür festgestellt. "Mann kann nicht immer so knapp und teilweise unglücklich verlieren. Irgendwann kehrt es zu unseren Gunsten", ist sich der Verteidiger sicher.
Wo der Hebel angesetzt werden muss am Obersee, zeigt ein Blick auf das Torverhältnis. Obwohl die Lakers mit Daniel Manzato einen Nationaltorhüter zwischen den Pfosten wissen, hat kein NLA-Team mehr Gegentreffer kassiert als sie. 105 Gegentore in 26 Spielen ergibt einen Schnitt von mehr als vier kassierte Treffer pro Partie, so wird es schwierig, Punkte einzufahren.
Die Offensive ist nicht das Problem
In der Offensive kann den Rapperswilern kein Vorwurf gemacht werden, die Eisblauen skoren regelmässig und haben mehr Tore erzielt als beispielsweise Meister Bern. Trainer Christian Weber muss noch die Balance zwischen Angriff und Verteidigung finden. Und er muss dies schnell tun. Denn nach dem Wochenende der Wahrheit könnten seine Planungen bereits Richtung Ligaerhalt tendieren.
Von Daniel Bossi
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
Die "Ratten" verlassen das sinkende Schiff!
(sagt man eben - sorry Sven, ist nicht so gemeint). Eigentlich muss man Verständnis aufbringen. Der Klub bietet keine Perspektiven mehr. Weder für Zuschauer, Sponsoren und schon gar nicht für Spieler. Das muss einfach in aller Offenheit gesagt werden.
Man kann nicht jahrelang Versprechungen abgeben, Ausreden in die Welt setzen oder der Verletzungshexe die Schuld zuschieben. Irgendwann wird jeder von der Realität eingeholt...
http://www.20min.ch/sport/eishockey/sto ... s-20133481
(sagt man eben - sorry Sven, ist nicht so gemeint). Eigentlich muss man Verständnis aufbringen. Der Klub bietet keine Perspektiven mehr. Weder für Zuschauer, Sponsoren und schon gar nicht für Spieler. Das muss einfach in aller Offenheit gesagt werden.
Man kann nicht jahrelang Versprechungen abgeben, Ausreden in die Welt setzen oder der Verletzungshexe die Schuld zuschieben. Irgendwann wird jeder von der Realität eingeholt...
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
9. Dezember 2010, 19:53, NZZ Online
Nordgren unterschreibt bei den FlyersZweijahresvertrag für schwedischen Topskorer der SCRJ Lakers in Kloten
Niklas Nordgren - in der nächsten Saison im Dress der Kloten Flyers. (Bild: Imago)
Einer der besten Skorer der National League A wechselt nach dieser Saison wie erwartet den Verein. Der schwedische Internationale Niklas Nordgren von den Rapperswil-Jona Lakers unterzeichnete bei den Kloten Flyers einen Zweijahresvertrag.
(si) Der 31-jährige Flügel Niklas Nordgren spielt seit September 2006 für die Lakers, zurzeit ist er mit 30 Punkten (13 Tore/17 Assists) die Nummer 10 der Skorerliste in der National League A. Rapperswil-Jona wollte den Ende Saison endenden Kontrakt mit Nordgren nicht mehr verlängern.
In Kloten wird Niklas Nordgren Topskorer Kimmo Rintanen ersetzen und mit Tommi Santala und Micki DuPont das Ausländertrio bilden. Die Flyers planen, die kommende Saison aus Kostengründen nur mit drei Ausländern zu absolvieren.
Nordgren unterschreibt bei den FlyersZweijahresvertrag für schwedischen Topskorer der SCRJ Lakers in Kloten
Niklas Nordgren - in der nächsten Saison im Dress der Kloten Flyers. (Bild: Imago)
Einer der besten Skorer der National League A wechselt nach dieser Saison wie erwartet den Verein. Der schwedische Internationale Niklas Nordgren von den Rapperswil-Jona Lakers unterzeichnete bei den Kloten Flyers einen Zweijahresvertrag.
(si) Der 31-jährige Flügel Niklas Nordgren spielt seit September 2006 für die Lakers, zurzeit ist er mit 30 Punkten (13 Tore/17 Assists) die Nummer 10 der Skorerliste in der National League A. Rapperswil-Jona wollte den Ende Saison endenden Kontrakt mit Nordgren nicht mehr verlängern.
In Kloten wird Niklas Nordgren Topskorer Kimmo Rintanen ersetzen und mit Tommi Santala und Micki DuPont das Ausländertrio bilden. Die Flyers planen, die kommende Saison aus Kostengründen nur mit drei Ausländern zu absolvieren.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
Stacy Roest und die ersten Signale vom Obersee
Die Lakers verlängern mit dem Topskorer der Liga, zudem kommt Camenzind.
Von Etienne Wuillemin, Rapperswil
Stacy Roest fährt mit dem Velo vor. Die Kappe ist tief ins Gesicht gezogen, und auch Handschuhe dürfen nicht fehlen. Roest steigt vom Sattel und sagt: «Das ist mein Baby, es begleitet mich überallhin.» Wobei nicht sicher ist, ob der 36-Jährige oder sein «Baby» älter ist. Die Enttäuschung über die erneute Niederlage am Dienstag in Ambri (2:4) ist beim kanadischen Topskorer noch nicht verflogen. «Fünf Minuten haben wieder gereicht, um die gute Arbeit der Trainer und des Teams zunichtezumachen.» Mittlerweile spricht man in Rapperswil erst gar nicht mehr vom Playoff. Zu viel müsste passieren, um es doch noch zu erreichen.
An Roest liegt das bestimmt nicht. Mit seinen 43 Punkten steht der Altmeister an der Spitze der NLA-Skorerliste. Und das, obwohl ihn im Sommer ein schwerer Schicksalsschlag ereilte. Sein Vater verstarb in Kanada völlig unerwartet nach einem Unfall auf dem Bau. «Der Tod hat mir gezeigt, wie unwichtig kleine Probleme im Alltag sind», sagt Roest. Kraft geben ihm und seiner Frau in diesen traurigen Momenten Sohn Austin (6) und Tochter Graci (2). Roest steht in Rapperswil bereits in seiner achten Saison. «Offensichtlich gefällt es mir hier», sagt er lächelnd. Am Wochenende wird er das 400. Spiel für die Lakers bestreiten. Und es werden noch einige dazukommen. Der smarte Spielmacher wird seinen auslaufenden Vertrag in Kürze um ein Jahr verlängern.
Abgänge der Lehrlinge
Der Verbleib von Roest ist für die Lakers ein erstes, dringend benötigtes positives Zeichen. In der letzten Woche wurde bekannt, dass gleich vier Spieler keine Lust auf weitere Jahre in Rapperswil mehr verspüren. Der Schwede Niklas Nordgren hat abgesagt und wechselt zu Kloten, Florian Blatter zu Lugano. Zudem verlassen – besonders ärgerlich – die «Eigengewächse» Sven Berger (Kloten) und Samuel Friedli (Servette) den Klub. Lakers-Sportchef Reto Klaus erklärt sich die Abgänge von Friedli und Berger so: «Es ist wie in der Wirtschaft. Nach der Ausbildung will ein Lehrling auch noch etwas anderes erleben.» Zudem seien fünf bis sechs Abgänge pro Saison im normalen Bereich.
Klaus glaubt nicht, dass die zuletzt stets negativen Schlagzeilen rund um den Klub eine negative Signalwirkung haben. Und er vergleicht die TransferAktivitäten mit einer Partie auf dem Eis: «Ein Spiel ist erst nach 60 Minuten fertig. Jetzt steht es zwar 0:3, aber es sind erst 20 Minuten gespielt. Abgerechnet wird am Schluss.» Zurzeit verhandelt Klaus mit diversen Spielern über einen Zuzug oder eine Vertragsverlängerung. Namen will er keine nennen, aber er lässt durchblicken, dass es bald einiges zu vermelden gibt.
Keine Panikreaktionen
Bis Mitte nächster Woche sollen zwei Transfers und mindestens vier Vertragsverlängerungen kommuniziert werden. Dem Vernehmen nach bleiben neben Roest auch Niki Sirén, Antonio Rizzello, Benjamin Neukom und Stefan Hürlimann. Der erste Zuzug ist der Langnauer Andreas Camenzind. Auf die Frage, ob er davon etwas wisse, antwortet Christian Stöckling, Verwaltungsratsdelegierter der Lakers, lächelnd: «Ich kann das weder bestätigen noch dementieren.» Und fügt dann vielsagend an: «Wir wissen ja alle, dass es nicht so viele gute Schweizer Center wie Sand am Meer gibt.» Stöckling rechnet damit, dass die Mannschaft des nächsten Jahres bis Ende Januar steht.
Ein weiterer Bestandteil dieses neuen Teams könnte der Klotener Marc Welti sein. Er geniesst bei den Flyers nicht mehr das volle Vertrauen und sucht eine neue Herausforderung. Stöckling glaubt, man müsse sich um die Zukunft der Lakers keine Sorgen machen: «Unsere Strategie, auf junge Spieler zu setzen, braucht eben Zeit. Eines ist sicher: Es wird in Rapperswil keine Panikreaktionen auf Trainer- oder Ausländerpositionen mehr geben. Das können wir uns bei einem Budget von neun Millionen Franken nicht leisten.»
Ein erster Schritt ist gemacht, weitere müssen nun folgen. Denn es sollen Zeiten kommen, in denen man wieder vom Playoff sprechen darf.
© Tages Anzeiger
Die Lakers verlängern mit dem Topskorer der Liga, zudem kommt Camenzind.
Von Etienne Wuillemin, Rapperswil
Stacy Roest fährt mit dem Velo vor. Die Kappe ist tief ins Gesicht gezogen, und auch Handschuhe dürfen nicht fehlen. Roest steigt vom Sattel und sagt: «Das ist mein Baby, es begleitet mich überallhin.» Wobei nicht sicher ist, ob der 36-Jährige oder sein «Baby» älter ist. Die Enttäuschung über die erneute Niederlage am Dienstag in Ambri (2:4) ist beim kanadischen Topskorer noch nicht verflogen. «Fünf Minuten haben wieder gereicht, um die gute Arbeit der Trainer und des Teams zunichtezumachen.» Mittlerweile spricht man in Rapperswil erst gar nicht mehr vom Playoff. Zu viel müsste passieren, um es doch noch zu erreichen.
An Roest liegt das bestimmt nicht. Mit seinen 43 Punkten steht der Altmeister an der Spitze der NLA-Skorerliste. Und das, obwohl ihn im Sommer ein schwerer Schicksalsschlag ereilte. Sein Vater verstarb in Kanada völlig unerwartet nach einem Unfall auf dem Bau. «Der Tod hat mir gezeigt, wie unwichtig kleine Probleme im Alltag sind», sagt Roest. Kraft geben ihm und seiner Frau in diesen traurigen Momenten Sohn Austin (6) und Tochter Graci (2). Roest steht in Rapperswil bereits in seiner achten Saison. «Offensichtlich gefällt es mir hier», sagt er lächelnd. Am Wochenende wird er das 400. Spiel für die Lakers bestreiten. Und es werden noch einige dazukommen. Der smarte Spielmacher wird seinen auslaufenden Vertrag in Kürze um ein Jahr verlängern.
Abgänge der Lehrlinge
Der Verbleib von Roest ist für die Lakers ein erstes, dringend benötigtes positives Zeichen. In der letzten Woche wurde bekannt, dass gleich vier Spieler keine Lust auf weitere Jahre in Rapperswil mehr verspüren. Der Schwede Niklas Nordgren hat abgesagt und wechselt zu Kloten, Florian Blatter zu Lugano. Zudem verlassen – besonders ärgerlich – die «Eigengewächse» Sven Berger (Kloten) und Samuel Friedli (Servette) den Klub. Lakers-Sportchef Reto Klaus erklärt sich die Abgänge von Friedli und Berger so: «Es ist wie in der Wirtschaft. Nach der Ausbildung will ein Lehrling auch noch etwas anderes erleben.» Zudem seien fünf bis sechs Abgänge pro Saison im normalen Bereich.
Klaus glaubt nicht, dass die zuletzt stets negativen Schlagzeilen rund um den Klub eine negative Signalwirkung haben. Und er vergleicht die TransferAktivitäten mit einer Partie auf dem Eis: «Ein Spiel ist erst nach 60 Minuten fertig. Jetzt steht es zwar 0:3, aber es sind erst 20 Minuten gespielt. Abgerechnet wird am Schluss.» Zurzeit verhandelt Klaus mit diversen Spielern über einen Zuzug oder eine Vertragsverlängerung. Namen will er keine nennen, aber er lässt durchblicken, dass es bald einiges zu vermelden gibt.
Keine Panikreaktionen
Bis Mitte nächster Woche sollen zwei Transfers und mindestens vier Vertragsverlängerungen kommuniziert werden. Dem Vernehmen nach bleiben neben Roest auch Niki Sirén, Antonio Rizzello, Benjamin Neukom und Stefan Hürlimann. Der erste Zuzug ist der Langnauer Andreas Camenzind. Auf die Frage, ob er davon etwas wisse, antwortet Christian Stöckling, Verwaltungsratsdelegierter der Lakers, lächelnd: «Ich kann das weder bestätigen noch dementieren.» Und fügt dann vielsagend an: «Wir wissen ja alle, dass es nicht so viele gute Schweizer Center wie Sand am Meer gibt.» Stöckling rechnet damit, dass die Mannschaft des nächsten Jahres bis Ende Januar steht.
Ein weiterer Bestandteil dieses neuen Teams könnte der Klotener Marc Welti sein. Er geniesst bei den Flyers nicht mehr das volle Vertrauen und sucht eine neue Herausforderung. Stöckling glaubt, man müsse sich um die Zukunft der Lakers keine Sorgen machen: «Unsere Strategie, auf junge Spieler zu setzen, braucht eben Zeit. Eines ist sicher: Es wird in Rapperswil keine Panikreaktionen auf Trainer- oder Ausländerpositionen mehr geben. Das können wir uns bei einem Budget von neun Millionen Franken nicht leisten.»
Ein erster Schritt ist gemacht, weitere müssen nun folgen. Denn es sollen Zeiten kommen, in denen man wieder vom Playoff sprechen darf.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
Artikel aus der 20.Minuten von Zaugg
Warum die Lakers abstiegsgefährdet sindvon
Klaus Zaugg - Niklas Nordgren hat bereits bei den Kloten Flyers unterschrieben. Mit womöglich verheerenden Folgen für die Lakers.
Spieler kommen und gehen, Klubs bleiben bestehen. Stars, die vorzeitig bei anderen Klubs unterschreiben, sind so häufig wie fremdgehende Ehegatten. Dagegen hilft kein Verbot. Weil nicht kontrolliert werden kann, wer mit wem wo und wann vorzeitig einen neuen Vertrag unterschreibt.
So gesehenn ist die Bestätigung von Nordgrens Vertrag mit den Kloten Flyers kein Grund, den Notstand auszurufen. Und doch: Nun sind die Lakers abstiegsgefährdet.
Wo sind die «Gopferteli-Energien»?
In einer intakten Mannschaft mit einer guten Chemie und einem entschlossenen Management spielt es (fast) keine Rolle, wenn wichtige Spieler bereits bei anderen Klubs unterschreiben und nicht mehr so recht bei der Sache sind. Das beste Beispiel dafür lieferten vor einem Jahr die SCL Tigers. Sie hatten mit Fabian Sutter, Eric Blum und Matthias Bieber nicht nur drei wichtige Spieler in ihren Reihen, die lange vor Saisonschluss bei neuen Arbeitgebern unterschrieben hatten. Auch Trainer Christian Weber verlobte sich vorzeitig mit den Lakers und wurde deshalb des Amtes enthoben. Die Langnauer retteten sich trotzdem. Die Eishockeykultur im Dorfe ist eben so stark, dass die Not neue Leidenschaften, eine Trotzreaktion und viel «Gopferteli-Energien» geweckt hat - Kräfte, die bis in die neue Saison hinein wirken.
Das Problem der Lakers ist einerseits das Fehlen einer ähnlichen Hockeykultur und andererseits die Weigerung des Managements und der Investoren, die Probleme zu erkennen.
Das Problem mit dem Captain
Wer wissen will, warum die Lakers mit der teuersten Mannschaft ihrer Geschichte die Erwartungen einfach nicht erfüllen können, findet die Antwort per Mauseklick im Internet. Auf der offiziellen Liga-Website sind die Mannschaftsaufstellungen für jedes NLA-Spiel zu finden. Der Name des Captains ist rot eingefärbt. Bei den Lakers ist Loïc Bukhalter (30) Captain. Das ist ein Problem.
Burkhalter ist ein genialer Schillerfalter, ein netter Kerl und ohne Fehl und Tadel. Aber er ist kein Leader und deshalb auch kein Captain. Aber weil die Lakers keinen Leitwolf haben, muss halt Burkhalter den Captain machen. Er wohnte einst in Davos wochenlang bei Arno Del Curto und brachte seinem Trainer das SMS-Schreiben bei. Aber die Leichtigkeit des Seins wurde im zum Verhängnis. Kurz nach einer Zechtour vor einem wichtigen Spiel wurde er aus einem laufenden Vertrag zu den Lakers transferiert.
Geld wird falsch investiert
Gewiss, es war eine lässliche Sünde und es sind nie die schlechtesten Früchte, woran die Wespen nagen. Aber Burkhalter lebt das Eishockey nicht ganz mit jener letzten Konsequenz und Leidenschaft die in Davos oben verlangt wird. Für die Lakers reicht es aber bei weitem und so ist es kein Wunder, dass es Trainer Christian Weber fast nie gelingt, seine Stars aus der Komfortzone herauszuholen.
Burkhalter ist sozusagen der Prototyp eines Laker-Stars im 21. Jahrhundert. In den letzten Jahren hat nie ein Spieler gesagt, er habe zu den Lakers gewechselt, um sportlich weiterzukommen. Die Gründe für einen Transfer sind andere: Zum Beispiel die Lebensqualität, die Nähe zum Grossraum Zürich, das Geld oder ganz einfach die Tatsache, dass die Lakers die letzte Möglichkeit sind, in der NLA zu spielen. Mit dem neuen Stadion ist das Management um Reto Klaus, das zuvor mit wenig Geld Wunder vollbracht hatte, zu Geld gekommen wie der erste Schweizer Lottokönig. Und hat bis heute nicht gelernt, das Geld in die richtigen Spieler zu investieren.
Wer kann, verlässt die Lakers
Das vielleicht beste Beispiel, das zeigt, warum die Lakers nicht funktionieren können: Marco Bayer, der Assistent von Cheftrainer Weber, wohnt mit seiner Familie nach wie vor in Langnau. Der wichtigste persönliche Mitarbeiter des Trainers kann nicht drei Reisestunden vom Arbeitsplatz entfernt leben. So gibt es gar nie die Leidenschaft und Identifikation, die eine Führung vorleben muss. Ein Assistenz-Trainer, der in Zürich lebt, ist beispielsweise in Davos oder Bern völlig undenkbar.
Das Management merkt es nicht. Die Spieler aber schon. Wer kann, verlässt die Lakers. Sven Berger will künftig lieber im dritten Verteidigerpaar in Kloten als im ersten Block bei den Lakers spielen. Thomas Pöck hätte die Lakers gerne im letzten Sommer schon verlassen, aber er durfte wegen des laufenden Vertrages nicht. Niklas Nordgren hat sich jetzt schon für Kloten entschieden und hat es zugelassen, dass der Transfer schon verkündet wird. Spielt ja eh keine Rolle mehr. Weitere Abgänge werden folgen. Zurück bleiben die Netten und Bequemen.
Problem beginnt in den Playouts
Nur Trainer Christian Weber, dieser «Obama des Eishockeys» glaubt noch immer an seine Botschaft «Change». An die sportliche Weiterentwicklung. Und tatsächlich: An einem guten Tag können die Lakers mit ihrem Talent jeden Gegner besiegen, mit ihrem lüpfigen Offensivspiel in lichten Momenten gar begeistern. Aber es sind «Schönwetter-Siege».
Das Problem der Lakers wird sein, dass sie sich in den Playouts aufgrund von ein paar «Schönwetter-Siegen» gegen die Titanen überschätzen werden. In den Playouts wird es keine «Schönwetterspiele» mehr geben.
Trainerwechsel bringt nichts
Ein Trainerwechsel bringt nichts. Wenn die Lakers mittelfristig wieder ein erfolgreiches Sportunternehmen werden wollen, müssen sich die Investoren lediglich an eine alte Regel aus der NHL erinnern: Ein Manager darf zweimal den falschen Trainer holen - nach dem dritten Trainer-Irrtum muss er gefeuert werden. Lakers-Manager Reto Klaus hat in den letzten drei Jahren sechsmal hintereinander in der Trainerfrage falsch entschieden: Erst wollte er Bill Gilligan nicht mehr und dann ernannte er fünfmal hintereinander den falschen Mann zum Cheftrainer (Eloranta, Samuelsson, Chambers, Summanen, Slettvoll).
Aber Reto Klaus ist immer noch im Amt.
Warum die Lakers abstiegsgefährdet sindvon
Klaus Zaugg - Niklas Nordgren hat bereits bei den Kloten Flyers unterschrieben. Mit womöglich verheerenden Folgen für die Lakers.
Spieler kommen und gehen, Klubs bleiben bestehen. Stars, die vorzeitig bei anderen Klubs unterschreiben, sind so häufig wie fremdgehende Ehegatten. Dagegen hilft kein Verbot. Weil nicht kontrolliert werden kann, wer mit wem wo und wann vorzeitig einen neuen Vertrag unterschreibt.
So gesehenn ist die Bestätigung von Nordgrens Vertrag mit den Kloten Flyers kein Grund, den Notstand auszurufen. Und doch: Nun sind die Lakers abstiegsgefährdet.
Wo sind die «Gopferteli-Energien»?
In einer intakten Mannschaft mit einer guten Chemie und einem entschlossenen Management spielt es (fast) keine Rolle, wenn wichtige Spieler bereits bei anderen Klubs unterschreiben und nicht mehr so recht bei der Sache sind. Das beste Beispiel dafür lieferten vor einem Jahr die SCL Tigers. Sie hatten mit Fabian Sutter, Eric Blum und Matthias Bieber nicht nur drei wichtige Spieler in ihren Reihen, die lange vor Saisonschluss bei neuen Arbeitgebern unterschrieben hatten. Auch Trainer Christian Weber verlobte sich vorzeitig mit den Lakers und wurde deshalb des Amtes enthoben. Die Langnauer retteten sich trotzdem. Die Eishockeykultur im Dorfe ist eben so stark, dass die Not neue Leidenschaften, eine Trotzreaktion und viel «Gopferteli-Energien» geweckt hat - Kräfte, die bis in die neue Saison hinein wirken.
Das Problem der Lakers ist einerseits das Fehlen einer ähnlichen Hockeykultur und andererseits die Weigerung des Managements und der Investoren, die Probleme zu erkennen.
Das Problem mit dem Captain
Wer wissen will, warum die Lakers mit der teuersten Mannschaft ihrer Geschichte die Erwartungen einfach nicht erfüllen können, findet die Antwort per Mauseklick im Internet. Auf der offiziellen Liga-Website sind die Mannschaftsaufstellungen für jedes NLA-Spiel zu finden. Der Name des Captains ist rot eingefärbt. Bei den Lakers ist Loïc Bukhalter (30) Captain. Das ist ein Problem.
Burkhalter ist ein genialer Schillerfalter, ein netter Kerl und ohne Fehl und Tadel. Aber er ist kein Leader und deshalb auch kein Captain. Aber weil die Lakers keinen Leitwolf haben, muss halt Burkhalter den Captain machen. Er wohnte einst in Davos wochenlang bei Arno Del Curto und brachte seinem Trainer das SMS-Schreiben bei. Aber die Leichtigkeit des Seins wurde im zum Verhängnis. Kurz nach einer Zechtour vor einem wichtigen Spiel wurde er aus einem laufenden Vertrag zu den Lakers transferiert.
Geld wird falsch investiert
Gewiss, es war eine lässliche Sünde und es sind nie die schlechtesten Früchte, woran die Wespen nagen. Aber Burkhalter lebt das Eishockey nicht ganz mit jener letzten Konsequenz und Leidenschaft die in Davos oben verlangt wird. Für die Lakers reicht es aber bei weitem und so ist es kein Wunder, dass es Trainer Christian Weber fast nie gelingt, seine Stars aus der Komfortzone herauszuholen.
Burkhalter ist sozusagen der Prototyp eines Laker-Stars im 21. Jahrhundert. In den letzten Jahren hat nie ein Spieler gesagt, er habe zu den Lakers gewechselt, um sportlich weiterzukommen. Die Gründe für einen Transfer sind andere: Zum Beispiel die Lebensqualität, die Nähe zum Grossraum Zürich, das Geld oder ganz einfach die Tatsache, dass die Lakers die letzte Möglichkeit sind, in der NLA zu spielen. Mit dem neuen Stadion ist das Management um Reto Klaus, das zuvor mit wenig Geld Wunder vollbracht hatte, zu Geld gekommen wie der erste Schweizer Lottokönig. Und hat bis heute nicht gelernt, das Geld in die richtigen Spieler zu investieren.
Wer kann, verlässt die Lakers
Das vielleicht beste Beispiel, das zeigt, warum die Lakers nicht funktionieren können: Marco Bayer, der Assistent von Cheftrainer Weber, wohnt mit seiner Familie nach wie vor in Langnau. Der wichtigste persönliche Mitarbeiter des Trainers kann nicht drei Reisestunden vom Arbeitsplatz entfernt leben. So gibt es gar nie die Leidenschaft und Identifikation, die eine Führung vorleben muss. Ein Assistenz-Trainer, der in Zürich lebt, ist beispielsweise in Davos oder Bern völlig undenkbar.
Das Management merkt es nicht. Die Spieler aber schon. Wer kann, verlässt die Lakers. Sven Berger will künftig lieber im dritten Verteidigerpaar in Kloten als im ersten Block bei den Lakers spielen. Thomas Pöck hätte die Lakers gerne im letzten Sommer schon verlassen, aber er durfte wegen des laufenden Vertrages nicht. Niklas Nordgren hat sich jetzt schon für Kloten entschieden und hat es zugelassen, dass der Transfer schon verkündet wird. Spielt ja eh keine Rolle mehr. Weitere Abgänge werden folgen. Zurück bleiben die Netten und Bequemen.
Problem beginnt in den Playouts
Nur Trainer Christian Weber, dieser «Obama des Eishockeys» glaubt noch immer an seine Botschaft «Change». An die sportliche Weiterentwicklung. Und tatsächlich: An einem guten Tag können die Lakers mit ihrem Talent jeden Gegner besiegen, mit ihrem lüpfigen Offensivspiel in lichten Momenten gar begeistern. Aber es sind «Schönwetter-Siege».
Das Problem der Lakers wird sein, dass sie sich in den Playouts aufgrund von ein paar «Schönwetter-Siegen» gegen die Titanen überschätzen werden. In den Playouts wird es keine «Schönwetterspiele» mehr geben.
Trainerwechsel bringt nichts
Ein Trainerwechsel bringt nichts. Wenn die Lakers mittelfristig wieder ein erfolgreiches Sportunternehmen werden wollen, müssen sich die Investoren lediglich an eine alte Regel aus der NHL erinnern: Ein Manager darf zweimal den falschen Trainer holen - nach dem dritten Trainer-Irrtum muss er gefeuert werden. Lakers-Manager Reto Klaus hat in den letzten drei Jahren sechsmal hintereinander in der Trainerfrage falsch entschieden: Erst wollte er Bill Gilligan nicht mehr und dann ernannte er fünfmal hintereinander den falschen Mann zum Cheftrainer (Eloranta, Samuelsson, Chambers, Summanen, Slettvoll).
Aber Reto Klaus ist immer noch im Amt.
Auf seine eigene Art zu denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht auf seine eigene Art denkt, denkt überhaupt nicht.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
Die Lakers ziehen die Notbremse
Von Silvan Schweizer, Rapperswil
Die St. Galler trennten sich von ihrem Geschäftsführer Reto Klaus, dann unterlagen sie Servette 2:5.
Am Obersee hatte es schon länger gebrodelt. Nicht nur wegen der jüngsten Niederlagenserie, die im Heimspiel mit einem 2:5 gegen Servette ihre Fortsetzung fand. Auch weil die teuerste Mannschaft der Klubgeschichte kein Gesicht hat und die Planung für die kommende Saison nicht wie gewünscht verlief.
Jetzt reagierten die Lakers: Kurz vor der Partie gegen Servette verkündete der Verwaltungsratsdelegierte Christian Stöckling die sofortige Trennung von Geschäftsführer Reto Klaus. Nicht, dass dies geschah überraschte, sondern der Zeitpunkt mitten im Meisterschaftsbetrieb. Über Modalitäten der Entlassung des 43-Jährigen, der einen Mehrjahresvertrag besass, wurde Stillschweigen vereinbart.
Sechs Trainer in vier Jahren
Klaus war nach dem Aufstieg in die NLA 1994 zu den St. Gallern gestossen und seither für die sportlichen und finanziellen Belange zuständig. Nebenbei spielte der frühere Stürmer in der zweiten Mannschaft. Durch sein langjähriges Engagement erarbeitete er sich eine Stimme im Schweizer Eishockey, letztes Jahr wurde er in den Aufsichtsrat der National League gewählt.
In Rapperswil wird ihm allerdings von langjährigen Beobachtern vorgehalten, dass er den Abgang verpasste. Die Lakers schafften zuletzt zweimal die Playoff-Teilnahme nicht, auch diese Saison kann nur noch ein Wunder helfen. Unter Klaus versuchten in den letzten vier Jahren sechs Trainer ihr Glück (Gilligan, Eloranta, Samuelsson, Chambers, Summanen, Slettvoll), mit Christian Weber sollte im Sommer endlich Kontinuität einkehren.
Weber erklärte nun zwar, die Trennung sei überraschend für ihn und das Team gekommen, und er bezeichnete die Zusammenarbeit mit Klaus als «gut». Es habe viele Gespräche gegeben, da sei es auch zu Reibereien gekommen – so wie sie in jedem Geschäftsalltag vorkämen. Aber seine Meinung dürfte grossen Einfluss gehabt haben, dass Klaus seinen Posten verlor. Weber mag es, Junge wie zuletzt in Langnau aufzubauen. Dass Klaus die Eigengewächse Friedli (23, Genf ) und Berger (22, Kloten) ziehen liess, dürfte ihm intern Unmut eingebracht haben. Zudem soll er sich in Verhandlungen im Ton vergriffen haben.
Weber übernimmt nun gemeinsam mit Marketingchef Roger Sigg vorerst die Geschicke. Zu einem allfälligen Doppelmandat sagt er: «Ich habe genug damit zu tun, die Probleme auf dem Eis zu lösen.»
© Tages Anzeiger
Von Silvan Schweizer, Rapperswil
Die St. Galler trennten sich von ihrem Geschäftsführer Reto Klaus, dann unterlagen sie Servette 2:5.
Am Obersee hatte es schon länger gebrodelt. Nicht nur wegen der jüngsten Niederlagenserie, die im Heimspiel mit einem 2:5 gegen Servette ihre Fortsetzung fand. Auch weil die teuerste Mannschaft der Klubgeschichte kein Gesicht hat und die Planung für die kommende Saison nicht wie gewünscht verlief.
Jetzt reagierten die Lakers: Kurz vor der Partie gegen Servette verkündete der Verwaltungsratsdelegierte Christian Stöckling die sofortige Trennung von Geschäftsführer Reto Klaus. Nicht, dass dies geschah überraschte, sondern der Zeitpunkt mitten im Meisterschaftsbetrieb. Über Modalitäten der Entlassung des 43-Jährigen, der einen Mehrjahresvertrag besass, wurde Stillschweigen vereinbart.
Sechs Trainer in vier Jahren
Klaus war nach dem Aufstieg in die NLA 1994 zu den St. Gallern gestossen und seither für die sportlichen und finanziellen Belange zuständig. Nebenbei spielte der frühere Stürmer in der zweiten Mannschaft. Durch sein langjähriges Engagement erarbeitete er sich eine Stimme im Schweizer Eishockey, letztes Jahr wurde er in den Aufsichtsrat der National League gewählt.
In Rapperswil wird ihm allerdings von langjährigen Beobachtern vorgehalten, dass er den Abgang verpasste. Die Lakers schafften zuletzt zweimal die Playoff-Teilnahme nicht, auch diese Saison kann nur noch ein Wunder helfen. Unter Klaus versuchten in den letzten vier Jahren sechs Trainer ihr Glück (Gilligan, Eloranta, Samuelsson, Chambers, Summanen, Slettvoll), mit Christian Weber sollte im Sommer endlich Kontinuität einkehren.
Weber erklärte nun zwar, die Trennung sei überraschend für ihn und das Team gekommen, und er bezeichnete die Zusammenarbeit mit Klaus als «gut». Es habe viele Gespräche gegeben, da sei es auch zu Reibereien gekommen – so wie sie in jedem Geschäftsalltag vorkämen. Aber seine Meinung dürfte grossen Einfluss gehabt haben, dass Klaus seinen Posten verlor. Weber mag es, Junge wie zuletzt in Langnau aufzubauen. Dass Klaus die Eigengewächse Friedli (23, Genf ) und Berger (22, Kloten) ziehen liess, dürfte ihm intern Unmut eingebracht haben. Zudem soll er sich in Verhandlungen im Ton vergriffen haben.
Weber übernimmt nun gemeinsam mit Marketingchef Roger Sigg vorerst die Geschicke. Zu einem allfälligen Doppelmandat sagt er: «Ich habe genug damit zu tun, die Probleme auf dem Eis zu lösen.»
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
die weisheiten des anderen klauses
Das Schicksal der Lakersvon
Klaus Zaugg
Die Lakers feuern Manager Reto Klaus. Der erste Schritt zur Rettung. Aber Trainer Christian Weber ist offensichtlich so gut wie Wayne Gretzky. Artikel per Mail weiterempfehlen Zum ThemaEishockey: Rapperswil-Jona entlässt Reto KlausLakers: Roest bleibt, Camenzind kommt«Time-out»: Warum die Lakers gefährdet sindEishockey: Nordgren unterschrieb bei KlotenChristian Weber (46) gilt zu Recht als einer der grössten Schweizer Spieler aller Zeiten. Aber den Zürcher mit Wayne Gretkzy (49) zu vergleichen, wäre so absurd, wie Micheline Calmy-Rey die gleiche aussenpolitische Bedeutung zuzuschreiben wie Hillary Clinton.
Aber als Trainer ist Weber so erfolgreich wie Gretzky. Wie der Kanadier hat er zwar keinen Erfolg. Aber umso erfolgreicher ist er bei der Bildung seines Clans.
Gretzky verschaffte Kumpels Jobs
Es war im Herbst 2006 in Phoenix. Wayne Gretzky arbeitete als Cheftrainer der Phoenix Coyotes. In den Kabinengängen kam ich mir vor wie zu den guten alten Zeiten der Edmonton Oilers in den 1980er Jahren. Als General Manager arbeitete Michael Barnett, Gretzkys ehemaliger Agent. Die Goalies beübte Grant Fuhr. Auch Paul Coffey war da. Wenn ich mich recht erinnere, war er für das Powerplay zuständig. Und der grosse Vorsitzende der Scouting-Abteilung der Amateure hiess Keith Gretzky, der Bruder von Wayne.
Der Grösste aller Zeiten hatte seinen Kumpels Jobs in Phoenix verschafft. Der Gretzky-Clan ruinierte das Unternehmen. Als Headcoach verpasste Gretzky die Playoffs viermal hintereinander (!). Seine Nachfolger haben nach dem Konkurs die unwesentlich veränderte Mannschaft im Frühjahr 2010 gleich in die Playoffs geführt und steuern bereits wieder auf Playoff-Kurs.
Weber: König der Schweizer «Clanmacher
Einflussreiche Persönlichkeiten verstehen es in der NHL, eigene Clans zu bilden. Die Macht reicht nicht aus, um auch befreundete Spieler zu holen. Aber immerhin gelingt es oft, seinen Freundeskreis im Management und im Coachingteam zu installieren.
Christian Weber ist der König der Schweizer «Clanmacher». Er hat nach und nach seine «Kumpels» nach Langnau geholt. Jungs, die er im Laufe seiner Karriere als Trainer oder Spieler vor allem in der Organisation der GCK- und ZSC Lions kennt und schätzen gelernt hat. Zum Beispiel: Sandro und Claudio Moggi, Marco Bayer, Matthias Bieber, Eric Blum, Andreas Camenzind, Sven Helfenstein, Aurelio Lemm oder Michel Zeiter. Unter Weber haben die meisten in Langnau ihr bestes Eishockey gespielt und sind teilweise gar zu Nationalspielern gereift. Der Mannschaft hat es indes nicht geholfen: Die Langnauer haben unter Weber die Playoffs immer verpasst und schrammten schliesslich knapp am Konkurs vorbei. Die Steuerzahler mussten die SCL Tigers retten. Webers Nachfolger John Fust segelt die nominell schwächere Mannschaft nun auf Playoffkurs.
Weber holt seine Leute nach und nach zu den Lakers
Unter dem Glockengeläut der Lokalmedien ist der in Langnau gescheiterte «Weber-Clan» weiter gezogen und sich bei den Lakers auf neuen Weidegründen niedergelassen: Webers Freunde haben hier neue Jobs gefunden. Die beiden Assistenten Marco Bayer und Nick Hess arbeiten zwar bei den Lakers, wohnen aber weiterhin in Langnau. Verteidiger Sandro Gmür und Torhüter Matthias Schoder sind ebenfalls bei ihrem Freund Weber untergekommen und nun verstärkt ab nächster Saison auch noch Andreas Camenzind die «Weber-Bruderschaft».
Gut, das ist eine bösartige Analyse. Aber im Misserfolg hilft nur der klare Blick auf Missstände. Das böse Wort für diese Vorgänge heisst Vetternwirtschaft. Im Eishockey sind solche Bruderschaften weltweit gang und gäbe. Einige sind besser als andere beim Bilden von Bruderschaften, Weber ist einer der Besten in diesem Fach. Wie einst Gretzky als Trainer.
Am Ende des Tages zählt im Sport der Erfolg. Bringt Vetternwirtschaft einem Sportunternehmen Erfolg, so werden zu Recht die guten Beziehungen gerühmt. Bleibt der Erfolg wie bei den Lakers aus, gibt es nur ein Mittel, das auch in Nordamerika in solchen Situationen angewendet wird: «House cleaning.» Alle werden gefeuert. Von Manager bis zum Cheftrainer und seinen Assistenten. Der ganze Clan.
An diesem Punkt sind die Lakers inzwischen angelangt. Das «Experiment Weber», mit viel berechtigten Hoffnung gestartet, ist überraschend und unerwartet schnell gescheitert. Richtigerweise ist nun der dafür verantwortlichen Manager Reto Klaus nach 16-jähriger Amtszeit gefeuert worden. Der tüchtige Sportmanager hat grösste Verdienste um die Lakers, er ist sogar einer der Baumeister der NLA-Existenz dieses Unternehmens. Aber er ist in den letzten Jahren ein Opfer seiner Selbstüberschätzung geworden: Mit dem Geld der neue Arena haben Arroganz und Ignoranz seine Sinne fürs Hockeygeschäft immer mehr getrübt.
Kann «Experiment Weber» noch gelingen?
Kann das «Experiment Weber» unter einem neuen Manager doch noch gelingen? Vielleicht und nur bei klarer Gewaltentrennung. Trainer Weber darf nicht auch noch Sportchef werden und so alle Macht übernehmen. Die unhaltbare Situation mit seinen Langnauer Kumpels als Assistenten müsste geklärt werden. Eine neue Leistungskultur kann nur aufgebaut werden, wenn wichtige Spieler, beispielsweise die Ausländer, ausgewechselt werden. Allen voran Stacy Roest, die Symbolfigur des Misserfolges. Pech, dass sein Vertrag ohne jede Not grad verlängert worden ist. Eine neue Dressfarbe wäre auch hilfreich, ja vielleicht wäre es gut, das ganze «Lakers-Experiment» zu beenden und dem ganzen Unternehmen auf nächste Saison einen neuen Namen, eine neue Identität zu geben.
Die Lakers haben mit der Amtsenthebung von Reto Klaus den ersten Schritt in die richtige Richtung getan. Aber wenn sie nicht den Mut für weitere Schritte haben und auf halbem Weg stehen bleiben, führt der Weg in die NLB. Die Abstiegsgefahr bleibt akut.
Das Schicksal der Lakersvon
Klaus Zaugg
Die Lakers feuern Manager Reto Klaus. Der erste Schritt zur Rettung. Aber Trainer Christian Weber ist offensichtlich so gut wie Wayne Gretzky. Artikel per Mail weiterempfehlen Zum ThemaEishockey: Rapperswil-Jona entlässt Reto KlausLakers: Roest bleibt, Camenzind kommt«Time-out»: Warum die Lakers gefährdet sindEishockey: Nordgren unterschrieb bei KlotenChristian Weber (46) gilt zu Recht als einer der grössten Schweizer Spieler aller Zeiten. Aber den Zürcher mit Wayne Gretkzy (49) zu vergleichen, wäre so absurd, wie Micheline Calmy-Rey die gleiche aussenpolitische Bedeutung zuzuschreiben wie Hillary Clinton.
Aber als Trainer ist Weber so erfolgreich wie Gretzky. Wie der Kanadier hat er zwar keinen Erfolg. Aber umso erfolgreicher ist er bei der Bildung seines Clans.
Gretzky verschaffte Kumpels Jobs
Es war im Herbst 2006 in Phoenix. Wayne Gretzky arbeitete als Cheftrainer der Phoenix Coyotes. In den Kabinengängen kam ich mir vor wie zu den guten alten Zeiten der Edmonton Oilers in den 1980er Jahren. Als General Manager arbeitete Michael Barnett, Gretzkys ehemaliger Agent. Die Goalies beübte Grant Fuhr. Auch Paul Coffey war da. Wenn ich mich recht erinnere, war er für das Powerplay zuständig. Und der grosse Vorsitzende der Scouting-Abteilung der Amateure hiess Keith Gretzky, der Bruder von Wayne.
Der Grösste aller Zeiten hatte seinen Kumpels Jobs in Phoenix verschafft. Der Gretzky-Clan ruinierte das Unternehmen. Als Headcoach verpasste Gretzky die Playoffs viermal hintereinander (!). Seine Nachfolger haben nach dem Konkurs die unwesentlich veränderte Mannschaft im Frühjahr 2010 gleich in die Playoffs geführt und steuern bereits wieder auf Playoff-Kurs.
Weber: König der Schweizer «Clanmacher
Einflussreiche Persönlichkeiten verstehen es in der NHL, eigene Clans zu bilden. Die Macht reicht nicht aus, um auch befreundete Spieler zu holen. Aber immerhin gelingt es oft, seinen Freundeskreis im Management und im Coachingteam zu installieren.
Christian Weber ist der König der Schweizer «Clanmacher». Er hat nach und nach seine «Kumpels» nach Langnau geholt. Jungs, die er im Laufe seiner Karriere als Trainer oder Spieler vor allem in der Organisation der GCK- und ZSC Lions kennt und schätzen gelernt hat. Zum Beispiel: Sandro und Claudio Moggi, Marco Bayer, Matthias Bieber, Eric Blum, Andreas Camenzind, Sven Helfenstein, Aurelio Lemm oder Michel Zeiter. Unter Weber haben die meisten in Langnau ihr bestes Eishockey gespielt und sind teilweise gar zu Nationalspielern gereift. Der Mannschaft hat es indes nicht geholfen: Die Langnauer haben unter Weber die Playoffs immer verpasst und schrammten schliesslich knapp am Konkurs vorbei. Die Steuerzahler mussten die SCL Tigers retten. Webers Nachfolger John Fust segelt die nominell schwächere Mannschaft nun auf Playoffkurs.
Weber holt seine Leute nach und nach zu den Lakers
Unter dem Glockengeläut der Lokalmedien ist der in Langnau gescheiterte «Weber-Clan» weiter gezogen und sich bei den Lakers auf neuen Weidegründen niedergelassen: Webers Freunde haben hier neue Jobs gefunden. Die beiden Assistenten Marco Bayer und Nick Hess arbeiten zwar bei den Lakers, wohnen aber weiterhin in Langnau. Verteidiger Sandro Gmür und Torhüter Matthias Schoder sind ebenfalls bei ihrem Freund Weber untergekommen und nun verstärkt ab nächster Saison auch noch Andreas Camenzind die «Weber-Bruderschaft».
Gut, das ist eine bösartige Analyse. Aber im Misserfolg hilft nur der klare Blick auf Missstände. Das böse Wort für diese Vorgänge heisst Vetternwirtschaft. Im Eishockey sind solche Bruderschaften weltweit gang und gäbe. Einige sind besser als andere beim Bilden von Bruderschaften, Weber ist einer der Besten in diesem Fach. Wie einst Gretzky als Trainer.
Am Ende des Tages zählt im Sport der Erfolg. Bringt Vetternwirtschaft einem Sportunternehmen Erfolg, so werden zu Recht die guten Beziehungen gerühmt. Bleibt der Erfolg wie bei den Lakers aus, gibt es nur ein Mittel, das auch in Nordamerika in solchen Situationen angewendet wird: «House cleaning.» Alle werden gefeuert. Von Manager bis zum Cheftrainer und seinen Assistenten. Der ganze Clan.
An diesem Punkt sind die Lakers inzwischen angelangt. Das «Experiment Weber», mit viel berechtigten Hoffnung gestartet, ist überraschend und unerwartet schnell gescheitert. Richtigerweise ist nun der dafür verantwortlichen Manager Reto Klaus nach 16-jähriger Amtszeit gefeuert worden. Der tüchtige Sportmanager hat grösste Verdienste um die Lakers, er ist sogar einer der Baumeister der NLA-Existenz dieses Unternehmens. Aber er ist in den letzten Jahren ein Opfer seiner Selbstüberschätzung geworden: Mit dem Geld der neue Arena haben Arroganz und Ignoranz seine Sinne fürs Hockeygeschäft immer mehr getrübt.
Kann «Experiment Weber» noch gelingen?
Kann das «Experiment Weber» unter einem neuen Manager doch noch gelingen? Vielleicht und nur bei klarer Gewaltentrennung. Trainer Weber darf nicht auch noch Sportchef werden und so alle Macht übernehmen. Die unhaltbare Situation mit seinen Langnauer Kumpels als Assistenten müsste geklärt werden. Eine neue Leistungskultur kann nur aufgebaut werden, wenn wichtige Spieler, beispielsweise die Ausländer, ausgewechselt werden. Allen voran Stacy Roest, die Symbolfigur des Misserfolges. Pech, dass sein Vertrag ohne jede Not grad verlängert worden ist. Eine neue Dressfarbe wäre auch hilfreich, ja vielleicht wäre es gut, das ganze «Lakers-Experiment» zu beenden und dem ganzen Unternehmen auf nächste Saison einen neuen Namen, eine neue Identität zu geben.
Die Lakers haben mit der Amtsenthebung von Reto Klaus den ersten Schritt in die richtige Richtung getan. Aber wenn sie nicht den Mut für weitere Schritte haben und auf halbem Weg stehen bleiben, führt der Weg in die NLB. Die Abstiegsgefahr bleibt akut.
Auf seine eigene Art zu denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht auf seine eigene Art denkt, denkt überhaupt nicht.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
Ideallösung Aufgabenteilung
Nach der Entlassung des Geschäftsführers wollen die Lakers ihre Strukturen überdenken
Mit der Entlassung ihres Geschäftsführers Reto Klaus haben die Lakers die Grundlage für einen Neuanfang geschaffen. Ihre Probleme gehen allerdings über die Personalie Klaus hinaus.
Silvano Umberg
Viel konnte Christian Stöckling, der Delegierte des Verwaltungsrates der Lakers Sport AG, an der Medienkonferenz am Freitag vor dem Heimspiel gegen Genf-Servette (2:5-Niederlage) nicht sagen. Über die Gründe der sofortigen Freistellung von Geschäftsführer Reto Klaus haben die beteiligten Parteien Stillschweigen vereinbart. Es ist davon auszugehen, dass das Bild, welches sich dem Verwaltungsrat während der sicherlich durchgeführten Situationsanalyse präsentierte, kein erfreuliches war. Nur so lässt sich das schnelle Handeln erklären. Fest steht, dass die Probleme mit der Trennung von Klaus nicht vom Tisch sind. Insbesondere die Strukturen des Klubs gilt es zu überdenken.
Über den Status eines herkömmlichen Vereins sind die Lakers längst hinausgewachsen. Vom Gesamtbudget (9,5 Mio. Franken) und vor allem der Ausstrahlung her entspricht der Klub vielmehr einer mittelgrossen Unternehmung. Betreffend Organisation und Führung hinkt die Entwicklung jedoch hinterher. Dies hat Stöckling, der über jahrelange Führungserfahrung in Grosskonzernen verfügt, während seiner erst kurzen Amtszeit schnell erkannt.
Unterschiedliche Interessen
Zu klären gilt es primär die Frage, wie die Funktion des Sportchefs geregelt werden soll. Offiziell gab es diese bisher nicht, de facto fiel sie dem Geschäftsführer zu. Dieses Doppelmandat ist aber unsinnig, da sich zwangsläufig Interessenskonflikte ergeben - der Sportchef will die bestmögliche Mannschaft zusammenstellen, der Geschäftsführer die Finanzen im Griff behalten.
Wieder eine andere Aufgabe hat der Trainer. Die Ideallösung basiert deshalb auf einer strikten Aufgabenteilung. Sechs der zwölf NLA-Klubs setzen - mit kleinen Abwandlungen - auf dieses Modell, haben also sowohl Geschäftsführer, Sportchef als auch Trainer. Bei Biel und Fribourg-Gottéron ist der Headcoach zugleich Sportchef. Ebenfalls beide Rollen hatte Benoit Laporte in Ambri bis zu seiner Entlassung inne, worauf Kevin Constantine als Trainer geholt und die Funktion des Sportchefs (temporär?) auf CEO Jean-Jacques Aeschlimmann übertragen wurde. Auf das altbackene Modell der Lakers setzen einzig noch die SCL Tigers, während der Fall von Chris McSorley in Genf nochmals ein anderer ist. Der Kanadier ist Trainer, Sportchef, zudem aber auch Verwaltungsratsmitglied und Investor.
Auf welches Modell die Lakers in Zukunft setzen werden, ist offen. Zuerst muss eine Standortbestimmung gemacht werden. Erste Anzeichen deuten in die Richtung des Drei-Personen-Modells, zumal sich Trainer Christian Weber in einem ersten Statement nach Klaus? Entlassung wenig angetan von der Idee zeigte, auch Sportchef zu werden. Er habe schon so genug Probleme, lautete sein Kommentar.
Lakers haben ein Imageproblem
Noch am gleichen Abend machten die Namen Lars Weibel, Markus Bütler und Patrizio Morger als mögliche Sportchefs die Runde. Alle drei blicken auf eine lange Zeit als Spieler am Obersee zurück, kennen daher die Verhältnisse bestens und verfügen auch über die nötige Fachkompetenz sowie Ausstrahlung (siehe Kasten).
Der letzte Faktor ist im Falle der Lakers besonders stark zu gewichten, da sich nach den ganzen Negativschlagzeilen der letzten Jahre ein echtes Imageproblem haben. Für einen Klub, der im Ligavergleich über bescheidene Mittel verfügt und sportlich eher schlechte Erfolgsaussichten verspricht, ist dies verheerend.
Zürichsee Zeitung
Nach der Entlassung des Geschäftsführers wollen die Lakers ihre Strukturen überdenken
Mit der Entlassung ihres Geschäftsführers Reto Klaus haben die Lakers die Grundlage für einen Neuanfang geschaffen. Ihre Probleme gehen allerdings über die Personalie Klaus hinaus.
Silvano Umberg
Viel konnte Christian Stöckling, der Delegierte des Verwaltungsrates der Lakers Sport AG, an der Medienkonferenz am Freitag vor dem Heimspiel gegen Genf-Servette (2:5-Niederlage) nicht sagen. Über die Gründe der sofortigen Freistellung von Geschäftsführer Reto Klaus haben die beteiligten Parteien Stillschweigen vereinbart. Es ist davon auszugehen, dass das Bild, welches sich dem Verwaltungsrat während der sicherlich durchgeführten Situationsanalyse präsentierte, kein erfreuliches war. Nur so lässt sich das schnelle Handeln erklären. Fest steht, dass die Probleme mit der Trennung von Klaus nicht vom Tisch sind. Insbesondere die Strukturen des Klubs gilt es zu überdenken.
Über den Status eines herkömmlichen Vereins sind die Lakers längst hinausgewachsen. Vom Gesamtbudget (9,5 Mio. Franken) und vor allem der Ausstrahlung her entspricht der Klub vielmehr einer mittelgrossen Unternehmung. Betreffend Organisation und Führung hinkt die Entwicklung jedoch hinterher. Dies hat Stöckling, der über jahrelange Führungserfahrung in Grosskonzernen verfügt, während seiner erst kurzen Amtszeit schnell erkannt.
Unterschiedliche Interessen
Zu klären gilt es primär die Frage, wie die Funktion des Sportchefs geregelt werden soll. Offiziell gab es diese bisher nicht, de facto fiel sie dem Geschäftsführer zu. Dieses Doppelmandat ist aber unsinnig, da sich zwangsläufig Interessenskonflikte ergeben - der Sportchef will die bestmögliche Mannschaft zusammenstellen, der Geschäftsführer die Finanzen im Griff behalten.
Wieder eine andere Aufgabe hat der Trainer. Die Ideallösung basiert deshalb auf einer strikten Aufgabenteilung. Sechs der zwölf NLA-Klubs setzen - mit kleinen Abwandlungen - auf dieses Modell, haben also sowohl Geschäftsführer, Sportchef als auch Trainer. Bei Biel und Fribourg-Gottéron ist der Headcoach zugleich Sportchef. Ebenfalls beide Rollen hatte Benoit Laporte in Ambri bis zu seiner Entlassung inne, worauf Kevin Constantine als Trainer geholt und die Funktion des Sportchefs (temporär?) auf CEO Jean-Jacques Aeschlimmann übertragen wurde. Auf das altbackene Modell der Lakers setzen einzig noch die SCL Tigers, während der Fall von Chris McSorley in Genf nochmals ein anderer ist. Der Kanadier ist Trainer, Sportchef, zudem aber auch Verwaltungsratsmitglied und Investor.
Auf welches Modell die Lakers in Zukunft setzen werden, ist offen. Zuerst muss eine Standortbestimmung gemacht werden. Erste Anzeichen deuten in die Richtung des Drei-Personen-Modells, zumal sich Trainer Christian Weber in einem ersten Statement nach Klaus? Entlassung wenig angetan von der Idee zeigte, auch Sportchef zu werden. Er habe schon so genug Probleme, lautete sein Kommentar.
Lakers haben ein Imageproblem
Noch am gleichen Abend machten die Namen Lars Weibel, Markus Bütler und Patrizio Morger als mögliche Sportchefs die Runde. Alle drei blicken auf eine lange Zeit als Spieler am Obersee zurück, kennen daher die Verhältnisse bestens und verfügen auch über die nötige Fachkompetenz sowie Ausstrahlung (siehe Kasten).
Der letzte Faktor ist im Falle der Lakers besonders stark zu gewichten, da sich nach den ganzen Negativschlagzeilen der letzten Jahre ein echtes Imageproblem haben. Für einen Klub, der im Ligavergleich über bescheidene Mittel verfügt und sportlich eher schlechte Erfolgsaussichten verspricht, ist dies verheerend.
Zürichsee Zeitung
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
TsaTsa hat geschrieben:Ideallösung Aufgabenteilung
wo bleibt das Interview mit Stöckling in der heutigen ZSZ?
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
sust gaht's oder was?? du kannst dich ja selber mal nützlich machen und das interview online stellen. dazu brauchst du nur www.zsz.ch einzugeben und schon wirst du fündig.Chris hat geschrieben:
wo bleibt das Interview mit Stöckling in der heutigen ZSZ?
aber da dir dies evt. zu viel arbeit bereitet, habe ich den link bereits hier:
http://www.zsz.ch/sport/sport.cfm?vID=14783
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
Ich wiederhole mich gerne mal wieder: Keine Diskussionen im Pressethread!
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
Ist zwar nicht über Rappi, aber ich muss es einfach Posten. Finde es ziemlich respektlos und primitiv:
http://www.blick.ch/sport/eishockey/mas ... den-162618
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers
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