HC Ambri Piotta Saison 2011/12

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Graf Rudolph
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HC Ambri Piotta Saison 2011/12

Beitrag von Graf Rudolph »

Wenn ich mir das erlauben kann, würde ich gerne Informationen von jedem Verein in einen eigenen Thread reinpacken...
So zum Beispiel ZSC Saison 2011/12 SC Bern 2011/12...

Hier mal der Ambri Thread da ich gerade etwas auf 20 Minuntenonline gesehen habe ;)

Ambris Finanzsorgen alles nur Theater

von Klaus Zaugg - Vergessen Sie alles, was Sie in den letzten Wochen und Tagen über Ambris Geldsorgen gehört haben. Applaudieren Sie besser Ambris Präsidenten, dem Demagogen Filippo Lombardi.

Der grosse Hockey-Demagoge Filippo Lombardi bietet uns das beste Wahlkampfspektakel, das unser Hockey je gesehen hat. Damit kein Missverständnis aufkommt: Wir verwenden hier das Wort Demagoge ausschliesslich im positiven, antiken Sinne: Demagoge, also ein grosser Redner und eine politische Führungspersönlichkeit zu sein, war ein Ehrentitel.

Ambris Aktionen
Der HC Ambri-Piotta sammelt unter dem Motto «Wir haben Ambri im Herzen» Geld mit verschiedenen Mitteln. Unter anderem gibts eine SMS-Aktion und der Klub versteigert via Ricardo jetzt persönliche Gegenstände von Spielern. Ambri braucht angeblich bis Ende Monat 1,5 bis 2 Millionen Franken. Am besten gleich subito. Sonst könnten die Lichter ausgehen. Excusez l'expression: Aber das ist, bei Lichte besehen, barer Unsinn.

Lombardi auf den Spuren Hollywoods

CVP-Ständerat Filippo Lombardi inszeniert Ambris wirtschaftliche Not wie ein Hollywood-Regisseur. Oder noch boshafter gesagt: Er missbraucht Ambris Not für die kommenden National- und Ständeratswahlen. Es hat mit der meisterhaft orchestrierten «Hockey-Landsgemeinde» in Giornico begonnen. Dort hat Lombardi am symbolträchtigen Ort der legendären Schlacht Ambris Anhänger befragt, wie es weitergehen soll – und er hat, wie nicht anders zu erwarten war, vom Fuss- und Stimmvolk den Auftrag bekommen, Ambri in der NLA zu erhalten (20 Minuten Online berichtete).

Und nun werden theatralisch Fristen gesetzt. Ambri brauche bis zum 30. Juni 1,5 Millionen bis 2 Millionen Franken. Sonst sei die Spielbewilligung für die nächste Saison nicht gesichert.

Alles nur Theaterdonner

Die unselige Lizenz-Kommission der Liga lässt sich in Lombardis Schauspiel einspannen und verkündet durch Liga-Manager Patrick Reber, man begleite Ambri beim Sanierungsprozess «sehr eng» und man verlange Transparenz. Ja, ja und potz Donner, jetzt gelte es Ernst. Damit wird auch von offizieller Seite die Angst geschürt, die Spielbewilligung für die nächste Saison könnte je nach Wasserstand der Finanzen tatsächlich entzogen werden. Erstaunlich ist eigentlich nur, dass Lombardi die Angst nicht noch mit der Drohung schürt, allenfalls Spieler wie Gregory Hofmann, Paolo Duca oder Inti Pestoni aus laufenden Verträgen heraus nach Lugano oder Bern zu verkaufen. Aber vielleicht kommt das ja noch.

Dabei ist alles nur Theaterdonner. Natürlich hat Ambri finanzielle Sorgen. Aber das hat dieser Kultklub seit Beginn seiner Existenz (Gründung 1937) und wird er noch im 22. Jahrhundert haben. Das ist also kein wirkliches Problem. Zumal die Liga-Lizenzkommission weder den Mut noch die rechtliche Grundlage hat, um dem als Aktiengesellschaft konstituierten Ambri die Lizenz zu verweigern, solange diese AG nicht in Konkurs oder in die Nachlassstundung fällt. Die Lizenzkommission ist eine Institution, die gerne wegen der Finanzlage NLA-Klubs anbellt. Aber noch nie gebissen hat. Und nie beissen wird.

Das Warten auf die hohen Geldbeträge

Gewiss, Ambri wäre in Not, wenn nicht Jahr für Jahr wohlbestallte Männer für schöne sechsstellige Betriebszuschüsse und hin und wieder für eine siebenstellige Erhöhung des Aktienkapitals sorgen würden. Doch dieses Geld wird auch dieses Jahr so sicher fliessen, wie im Herbst der erste Schnee in der Leventina fällt. Ob es genug Schnee geben wird auf den Skipisten ob Airolo, wissen wir noch nicht. Fest steht nur: Es wird genug Geld geben für den Hockey-Zirkus in der Valascia.

Es ist seit Jahren ein ungeschriebenes Gesetz, dass Ambris Präsident mit der Amtsübernahme auch die wirtschaftliche Existenz Ambris garantiert. Das hat schon viele ehrbare Männer viel Geld gekostet – dafür hat es ihren Ruhm im Tal gemehrt.

Politik mit Ambri-Fans

Je grösser nun der schlaue Filippo Lombardi Ambris Not in den Medien zelebriert, desto heller wird der Ruhm des Retters erstrahlen. Und dieser Retter wird Lombardi sein. Der CVP-Ständerat wird Ambri gleich einem Hockeygott im Laufe des Sommers erretten. Wohlan, das wird seiner Tessiner CVP für die National- und Ständeratswahlen im Herbst Rückenwind geben. Die Segel werden sich blähen. Jeder Ambri-Fan steht dann in der Pflicht, die CVP-Liste in die Urne zu werfen – auch dann, wenn er im Herzen ein Lega-Fan sein sollte.

Ganz nebenbei kommt mit den verschiedenen, von Filippo Lombardi in seinem Medien-Imperium (Tele Ticino, Giornale del Popolo) orchestrierten Operetten-Bettelaktionen noch ein bisschen Geld in die Kasse. Das schadet nie. Doch den fehlenden Betrag wird am Ende des Tages der Freundeskreis dieses «Alpen-Berlusconi» zahlen. Ein CVP-Ständerat kann ja nicht ein paar Monate vor den National- und Ständeratswahlen Ambri in den Konkurs oder freiwillig in die NLB oder in die 1. Liga führen. Das wäre für die Tessiner CVP im kommenden Wahlkampf verheerender als ein von Christoph Blocher angeregtes EU-Beitrittsgesuch für die SVP.

Ein Stück faszinierender Sportkultur

Vergessen wir also alles, was wir über Ambris finanzielle Not gehört haben und freuen wir uns mit Ambri auf die neue Saison. Und natürlich danken wir Filippo Lombardi und seinen Freunden, dass sie uns Ambri erhalten. Sie alimentieren nicht nur ein Sportunternehmen. Sie erhalten ein Stück faszinierender Sportkultur. Eigentlich müsste ein Mann mit den Beziehungen Filippo Lombardis dafür ein Kantons- oder Bundes-Kulturkässeli anzapfen können.
http://www.20min.ch/sport/dossier/timeo ... y/21852517
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Re: HC Ambri Piotta Saison 2011/12

Beitrag von Warren »

Erlaube Dir das, aber doch eher im allgemeinen Sportteil, daher verschoben... :winkewinke:
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Re: HC Ambri Piotta Saison 2011/12

Beitrag von Woot?! »

Wie wär's mit einer neuen "Gegner"-Rubrik unter "Sonstiges" ?
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Re: HC Ambri Piotta Saison 2011/12

Beitrag von Warren »

Hmm, macht das Forum einfach wieder unübersichtlicher.
Aber ich überleg mir was im Hinblick auf die neue Saison...

Bisher wurden Dinge, die andere Klubs betrafen hier diskutiert: Transfers, Gerüchte, Seifenopern der anderen Teams
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Re: HC Ambri Piotta Saison 2011/12

Beitrag von TsaTsa »

Ambrì: 1,1 Mio. Fr. gesammelt
Montag, 4. Juli 2011, 00:56 - Medienmitteilung
Der Verwaltungsrat des HC Ambrì Piotta teilt nach Analyse des Spendenstandes am 30. Juni teilt mit:

1. Während der ersten sechs Wochen wurden über 1'100'000 CHF gesammelt. Diese setzen sich aus direkten Einzahlungen, SMS an die Nummer 339, aus den zugesprochenen Beiträgen der Spieler und dem Nachlass der Gläubiger zusammen. Der HCAP ist all denjenigen ganz besonders dankbar, die dazu beigetragen haben, das erste Zwischenziel einer Million zu übertreffen.

2. Das zweite Zwischenziel, d.h. eineinhalb Millionen zu sammeln, um angemessen die Jahresrechnung 2010-11 abzuschliessen und somit die von der Nationalliga zur Bestätigung der Spielberechtigung 2011-12 verlangten Liquiditätserklärung zu unterschreiben, ist jedoch noch nicht erreicht worden. Der HCAP hat deshalb der Nationalliga einen zweiten negativen Zwischenbericht unterbreiten müssen.

3. Das Ziel wird nun auf den 31. Juli verlegt als letzter Termin für die Einreichung besagter Erklärung. Es ist nun von äusserster Wichtigkeit, in den nächsten vier Wochen 400 000 CHF zu sammeln. Der HCAP wendet sich an all diejenigen, welchen das Schicksal des Clubs am Herzen liegt: das Ziel ist nah doch es sind die letzten ausschlaggebenden Meter die es ausmachen werden!

4. Es ist deshalb unablässig, die am 31. Juli vorgesehene ordentliche Generalversammlung zu verschieben, um dem Club zu ermöglichen, die im Juli eingegangenen Beiträge zur Defizitdeckung in der Jahresrechnung mit einzuberechnen. Die ordentliche Generalversammlung 2011 wird am Abend des 24. August stattfinden.

5. Das an der ausserordentlichen Generalversammlung vom 15. Mai beschlossene Ziel, 3 Millionen zu sammeln, bleibt erhalten. Der Club will dieses Ziel innerhalb der nächsten Saison erreichen, um sich eine feste Zukunft zu sichern. Zu diesem Zweck wurde eine professionelle auf nationaler Ebene tätigen Fundraising-Gesellschaft beauftragt.

6. Die am 2. August 2009 zugestimmte Kapitalerhöhung ist nun fast abgeschlossen. Das bisher gesammelte Kapital (ca. eine halbe Million CHF) wird NICHT der laufenden ausserordentlichen Spendensammlung zugerechnet. Diese Gelder werden das Eigenkapital der HCAP erhöhen, um ebenso die Zukunft der Gesellschaft zu sichern. Es besteht noch die Möglichkeit, Aktien des HCAP zu kaufen indem man das Formular auf der Website www.hcap.ch herunterlädt und ausfüllt oder indem man dem Sekretariat des HCAP anruft: 091 873 61 61. Es werden alle Einzahlungen und Einschreibungen berücksichtigt, die bis zum 20. Juli 2011 eintreffen. An diesem Datum wird die Kapitalerhöhung abgeschlossen werden.
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Re: HC Ambri Piotta Saison 2011/12

Beitrag von Oranje »

HCAP: Es fehlen noch 100 000 Fr.

Freitag, 22. Juli 2011, 11:34

Eine Woche vor dem Fristenablauf des 31. Juli, der von der Nationalliga dem HCAP auferlegt wurde, um die festgelegten Bedingungen für die Saison 2011/12 zu erfüllen, ist das Ziel nah. Die Hoffnung, spielen zu können, konkretisiert sich, da Dank den Überweisungen, den Kredit-Nachlässen, der SMS-Aktion, 1,4 Millionen Franken innerhalb zwei Monate gesammelt wurden.

Es fehlen lediglich 100 000 Franken, um das Zwischenziel von eineinhalb Millionen bis Ende Juli zu sammeln. Der HCAP wendet sich deshalb mit einem herzlichen Appell an seine Gönner und Fans: es ist der Augenblick gekommen, eine letzte Geste zu tun, um Ambrì zu retten! Dies geht durch Überweisung mittels der bereits verteilten Einzahlungsscheine "Ambrì leben lassen", durch SMS an die Nummer 339 (mit Anmerkung AMBRI 1-100, wo 1-100 sich auf den zu überweisenden Betrag bezieht und bei den Summer über 10.- Franken mit einem "Ja" zu bestätigen sind).

Jeder ist aufgerufen, seinen Teil zu leisten, damit wir am 31. Juli - anlässlich der Vorstellung der Mannschaft an der Valascia - die erlösende Verkündung machen können, die alle sehnlich erwarten. Danke all denjenigen, die bereits dazu beigetragen haben, Danke all denjenigen, die es noch in den nächsten Tagen tun werden.
25.4.2018 :love:
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Re: HC Ambri Piotta Saison 2011/12

Beitrag von Chris »

30. September 2011, Neue Zürcher Zeitung

Neue Leidenschaft in der Leventina
Die Eishockey-Squadra von Ambri-Piotta mit frischem Geist und taktischem Layout
gel. ⋅ Nach acht Runden kennt die Eishockey-Meisterschaft das erste Überraschungsteam. Dem nach fünf Teilnahmen am Play-out scheinbar ausgemergelten HC Ambri-Piotta glückte ein Start nach Mass. Die Tessiner im 4. Rang weisen 14 Punkte auf, 13 mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Als Hauptgründe für den Aufschwung gelten die in der Mannschaft restaurierte Kameradschaft und die taktische Marschroute mit dem Einsatz zweier ausländischer Verteidiger. «Totgesagte leben länger.» Das Bonmot charakterisiert die Lage der Leventiner treffend. Im letzten Frühjahr präsentierte sich deren Zukunft in düsterem Grau, allein schon aus finanziellen Gründen. Bei 8 Mio. Fr. Einnahmen hatte der Verein einen Verlust von 3,2 Mio. Fr. erwirtschaftet. Ambri gab jeden dritten Franken aus, ohne ihn in der Kasse zu haben. Die Eigenmittel der Betriebs AG lagen temporär bei noch 284 000 Fr., was den Rückschluss erlaubt, dass die Leventiner im Frühsommer faktisch bankrott waren.

Anzeige:
Der VR-Präsident und CVP-Ständerat Filippo Lombardi startete seinen Wahlkampf früh und lancierte die öffentliche Geldsammlung – nicht die erste – mit viel Lamento und Klamauk. Mit einigem Erfolg. Rund 2,8 Mio. Fr. flossen während des Sommers in die Kassen. Nach Angaben des Verwaltungsrats betrug die Eigenkapitaldecke Ambris am 24. August wieder 2,7 Mio. Fr. Mit frischen Mitteln kehrte neuer Mut ins Tal zurück. Und jetzt zeichnet sich konkret der Einstieg des ägyptischen Investors Samih Sawiris ab, der sich bereits im FC Luzern engagiert hat.

Der im Vorjahr als Nothelfer geholte Trainer Kevin Constantine traf ein paar Massnahmen, und fast alle erweisen sich bis jetzt als richtig. Der Amerikaner votierte für zwei Legionäre in der Abwehr. Zu dem bis 2014 vertraglich gebundenen Tschechen Zdenek Kutlak kam der Kanadier Maxim Noreau. Ihn kannte der Coach aus der gemeinsamen AHL-Zeit bei den Houston Aeros. Der Neue erspielte in 8 Partien 11 Scorerpunkte, ein herausragender Wert für jeden NL-Verteidiger. Constantine lässt die Scheibe zügig aus dem eigenen Drittel schiessen, das Personal kennt heuer seine Aufgaben im Rink viel besser.

Mit den Toren kehrte die Leidenschaft ins Team zurück. Der verbesserte Geist in der Kabine kommt nicht von ungefähr. Der Klub drängt darauf, dass die Spieler wieder im Tal wohnen und nicht mehr in Bellinzona oder Lugano, wo sie besseren TV-Satellitenempfang und Boutiquen haben. Zehn Mann residieren jetzt in Quinto oder Ronco, ein paar Ambri-Leute sind Untermieter beim ehemaligen Klubmanager Roland von Mentlen. Auch der Patron Constantine wohnt im Dorf, er, der wesentlich mehr Autorität geniesst als sein kanadischer Vorgänger Benoît Laporte, der als Dampfplauderer galt.

Im Verbund mit dem Geschäftsführer Jean-Jacques Aeschlimann gelang es dem Coach, im Kader den Konkurrenzkampf zu beleben, und zwar bereits im Training. Über 50 Prozent der Spielerverträge laufen am Saisonende aus, auch jener mit dem launischen Erik Westrum. Das Management löste schon 6 der 8 Ausländerlizenzen. Der aus Russland gekommene Kanadier Eric Landry nahm die Rolle als Ersatzausländer an. Aufsehen erregte die Verpflichtung des kanadischen Torhüters Nolan Schaefer, der gegen den ZSC mit einem Shut-out startete. Der Neue gilt als Schnäppchen, er kassiert im Vergleich mit den eine halbe Million Franken verdienenden Marco Bührer (Bern) oder Tobias Stephan (Servette) einen Fünftel. «Die sechs eingelösten Ausländerlizenzen machen uns spielerisch besser», bilanziert Aeschlimann. Am Freitag zu Hause gegen die Lions bemüht sich Ambri, wieder zu punkten. Bereits sechs Partien spielte der Elitejunior Christian Stucki. In der Leventina lodert wieder das Feuer. Wenn die Flamme brennt bis zur Panettone-Zeit im Advent, haben die Tessiner reelle Play-off-Chancen.
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Re: HC Ambri Piotta Saison 2011/12

Beitrag von Chris »

30. September 2011, Neue Zürcher Zeitung

Neue Leidenschaft in der Leventina
Die Eishockey-Squadra von Ambri-Piotta mit frischem Geist und taktischem Layout
gel. ⋅ Nach acht Runden kennt die Eishockey-Meisterschaft das erste Überraschungsteam. Dem nach fünf Teilnahmen am Play-out scheinbar ausgemergelten HC Ambri-Piotta glückte ein Start nach Mass. Die Tessiner im 4. Rang weisen 14 Punkte auf, 13 mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Als Hauptgründe für den Aufschwung gelten die in der Mannschaft restaurierte Kameradschaft und die taktische Marschroute mit dem Einsatz zweier ausländischer Verteidiger. «Totgesagte leben länger.» Das Bonmot charakterisiert die Lage der Leventiner treffend. Im letzten Frühjahr präsentierte sich deren Zukunft in düsterem Grau, allein schon aus finanziellen Gründen. Bei 8 Mio. Fr. Einnahmen hatte der Verein einen Verlust von 3,2 Mio. Fr. erwirtschaftet. Ambri gab jeden dritten Franken aus, ohne ihn in der Kasse zu haben. Die Eigenmittel der Betriebs AG lagen temporär bei noch 284 000 Fr., was den Rückschluss erlaubt, dass die Leventiner im Frühsommer faktisch bankrott waren.

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Der VR-Präsident und CVP-Ständerat Filippo Lombardi startete seinen Wahlkampf früh und lancierte die öffentliche Geldsammlung – nicht die erste – mit viel Lamento und Klamauk. Mit einigem Erfolg. Rund 2,8 Mio. Fr. flossen während des Sommers in die Kassen. Nach Angaben des Verwaltungsrats betrug die Eigenkapitaldecke Ambris am 24. August wieder 2,7 Mio. Fr. Mit frischen Mitteln kehrte neuer Mut ins Tal zurück. Und jetzt zeichnet sich konkret der Einstieg des ägyptischen Investors Samih Sawiris ab, der sich bereits im FC Luzern engagiert hat.

Der im Vorjahr als Nothelfer geholte Trainer Kevin Constantine traf ein paar Massnahmen, und fast alle erweisen sich bis jetzt als richtig. Der Amerikaner votierte für zwei Legionäre in der Abwehr. Zu dem bis 2014 vertraglich gebundenen Tschechen Zdenek Kutlak kam der Kanadier Maxim Noreau. Ihn kannte der Coach aus der gemeinsamen AHL-Zeit bei den Houston Aeros. Der Neue erspielte in 8 Partien 11 Scorerpunkte, ein herausragender Wert für jeden NL-Verteidiger. Constantine lässt die Scheibe zügig aus dem eigenen Drittel schiessen, das Personal kennt heuer seine Aufgaben im Rink viel besser.

Mit den Toren kehrte die Leidenschaft ins Team zurück. Der verbesserte Geist in der Kabine kommt nicht von ungefähr. Der Klub drängt darauf, dass die Spieler wieder im Tal wohnen und nicht mehr in Bellinzona oder Lugano, wo sie besseren TV-Satellitenempfang und Boutiquen haben. Zehn Mann residieren jetzt in Quinto oder Ronco, ein paar Ambri-Leute sind Untermieter beim ehemaligen Klubmanager Roland von Mentlen. Auch der Patron Constantine wohnt im Dorf, er, der wesentlich mehr Autorität geniesst als sein kanadischer Vorgänger Benoît Laporte, der als Dampfplauderer galt.

Im Verbund mit dem Geschäftsführer Jean-Jacques Aeschlimann gelang es dem Coach, im Kader den Konkurrenzkampf zu beleben, und zwar bereits im Training. Über 50 Prozent der Spielerverträge laufen am Saisonende aus, auch jener mit dem launischen Erik Westrum. Das Management löste schon 6 der 8 Ausländerlizenzen. Der aus Russland gekommene Kanadier Eric Landry nahm die Rolle als Ersatzausländer an. Aufsehen erregte die Verpflichtung des kanadischen Torhüters Nolan Schaefer, der gegen den ZSC mit einem Shut-out startete. Der Neue gilt als Schnäppchen, er kassiert im Vergleich mit den eine halbe Million Franken verdienenden Marco Bührer (Bern) oder Tobias Stephan (Servette) einen Fünftel. «Die sechs eingelösten Ausländerlizenzen machen uns spielerisch besser», bilanziert Aeschlimann. Am Freitag zu Hause gegen die Lions bemüht sich Ambri, wieder zu punkten. Bereits sechs Partien spielte der Elitejunior Christian Stucki. In der Leventina lodert wieder das Feuer. Wenn die Flamme brennt bis zur Panettone-Zeit im Advent, haben die Tessiner reelle Play-off-Chancen.
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Re: HC Ambri Piotta Saison 2011/12

Beitrag von TsaTsa »

Ambrì mit Supporter-Club in der Romandie
Donnerstag, 6. Oktober 2011, 08:20 - Martin Merk
Der HC Ambrì-Piotta hat seit diesem Jahr einen Supporter-Club in der Romandie, Les amis d'Ambri-Romandie, wo Exil-Leventiner das Ziel haben, Geld für die Unterstützung der Clubs aus dem Nord-Tessin zu sammeln, wie "Le Matin" heute berichtet.

Gründer ist der in Lausanne ansässige Unternehmer Donato Mottini, doch bekannter ist wohl in Hockeykreisen der Sekretär: Gianluca Mona. Der ehemalige NLA-Torhüter, der in den letzten Jahren in der Romandie spielte und studierte, beendete im Frühling seine Spielerkarriere und ist nun in der Finanzwelt tätig. Er wuchs gerade mal 50 Meter von der Valascia auf und lernte dort sein Eishockey-Handwerk.
Auf seine eigene Art zu denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht auf seine eigene Art denkt, denkt überhaupt nicht.
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Re: HC Ambri Piotta Saison 2011/12

Beitrag von TsaTsa »

Fanverarsche in Ambri - oder doch nicht?
Noch im Sommer stand Ambri vor dem Abgrund. Der Verein begab sich bei den Fans auf Betteltour, um eine Spielbewilligung für diese Saison zu erhalten. Die treuen "Biancoblu"-Anhänger kratzten den geforderten Betrag mühsam zusammen und retteten den Verein vor dem Verschwinden aus der Schweizer Hockey-Landkarte.

Ein halbes Jahr später herrscht in der Leventina Friede, Freude, Eierkuchen. Sportlich geht's aufwärts, in der Zuschauerstatistik wird ein regen Zuwachs registriert (fast 600 Zuschauer mehr pro Heimspiel, obwohl die Ticketpreise auf diese Saison hin erhöht worden sind) und die Aussicht auf eine Millioneninvestition von Unternehmer Samih Sawiris lässt von den guten alten Zeiten träumen.

Aus sportlicher Sicht notwenig - aus finanzieller Sicht tragbar?
Doch noch ist es nicht soweit. Somit müsste sich Ambri eigentlich noch auf Sparkurs befinden. Mittlerweile stehen jedoch bei den Tessinern bereits sieben Ausländer unter Vertrag. Natürlich, Erik Westrum und Martin Kariya fallen wegen Hirnerschütterungen länger aus und Nachrüstungen waren deshalb aus sportlicher Sicht notwenig. Doch wie kann man das gegenüber den Fans rechtfertigen, denen man noch vor wenigen Monaten das Geld aus der Tasche gezogen hatte?

"Erst einmal gilt es festzuhalten, dass wir mit der Spendenaktion das Loch aus der Vorsaison gestopft haben", erklärt Sportchef Jean-Jacques Aeschlimann. Ohne die finanzielle Unterstützung der Fans hätte man keine Spielbewillgung für diese Saison erhalten.

Versicherungen zahlen Geld
Die Ausländersituation rechtfertigt Aeschlimann wie folgt: "Zu Beginn der Saison standen mit Kutlak, Westrum, Kariya und Noreau vier Ausländer unter Vertrag. Landry kam als Backup für Kutlak und Westrum, die angeschlagen waren. Landry akzeptierte die Rolle als 5. Ausländer und spielte für weniger als die Hälfte eines normalen 'Ausländer-Salärs'. Nolan Schaefer war billiger als ein Schweizer Ersatztorhüter. Und die Verpflichtung von Joel Perrault war ein Notfall, der aus sportlicher Sicht unbedingt notwendig war, da Westrum und Kariya länger ausfallen. Für die Verletzten kassiert Ambri Geld von der Versicherung, welches einen grossen Teil der Löhne der zusätzlichen Ausländer deckt."

Warum hilft Sawiris erst jetzt?
Alles klar soweit. Bleibt nur noch die Frage, weshalb der milliardenschwere Unternehmer Samih Sawiris nicht schon früher als Investor an Land gezogen werden konnte. Wenn ihm Ambri so am Herzen liegt, wieso hat er dann nicht eingegriffen, als der Klub im Sommer vor dem Ruin stand?

"Dazu kann ich nichts sagen, da ich die Hintergründe nicht kenne", sagt Aeschlimann. Man habe schon länger um die Gunst von Sawiris gebuhlt, doch wirklich konkret wurde das Engagement erst in den letzten Wochen.

Bislang scheint es die Fans von Ambri nicht zu stören, dass man vor kurzem noch grösste Anstregungen unternommen hat, den eigenen Verein zu retten, während nun geklotzt werden soll. Im Gegenteil, die Aussicht auf eine Finanzspritze in Millionenhöhe scheint eine neue Euphorie zu entfachen, entsprechend ausgelassen war die Stimmung am Sonntag, als der zukünftige Investor zu Gast in der Leventina war.

Von Daniel Bossi
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Re: HC Ambri Piotta Saison 2011/12

Beitrag von La Valascia »

Das Thema wurde nun schon zig Tausend mal angesprochen...Was will man sonst machen? Ambrí hat sonst schon nicht den besten Sturm. Soll man da also mit Landry, der auch kaum Tore schiesst, als einzigen ausländischen Stürmer antreten, wenn Karyia und Westrum fehlen? Schlussendlich wäre der Verlust wahrscheinlich grösser, da durch den fehlenden Erfolg die Zuschauerzahlen massiv zurückgehen würden.

Zu Sawiris:

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Re: HC Ambri Piotta Saison 2011/12

Beitrag von TsaTsa »

den würde ich auch mögen, wenn er uns mit batzeli unterstützen würde :winkewinke:
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Mäse
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Re: HC Ambri Piotta Saison 2011/12

Beitrag von Mäse »

Der solls doch so machen wie Bulat :mat:

Nein, sowas wünsch ich nicht einmal Ambri
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