Presseartikel über Rapperswil-Jona Lakers

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TsaTsa
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von TsaTsa »

I N T E R V I E W
OBERSEE NACHRICHTEN Donnerstag, 17. Dezember 2009 17
Lakers-Präsident Walter Villiger über die Trainer-Rochaden, Pech und Christian Weber als neuen Coach
"Wir suchten die langfristige Lösung"

Die Lakers haben gestern die Verpflichtung von Christian Weber als Coach für die kommende Saison bekannt gegeben.
Präsident Walter Villiger nimmt zu den Trainerengagements der letzten Jahre Stellung.
Obersee Nachrichten:
Es ist definitiv, Christian Weber von den SCL Tigers wird nächste Saison an der Lakers-Bande stehen. Warum hat sich der
Verwaltungsrat für ihn entschieden?
Walter Villiger:
Wir führten mit Christian Weber seit Jahren immer wieder Gespräche. Es hat bei früheren Gegebenheiten nie gepasst. Entweder war er vertraglich gebunden, oder dann wir. Für uns aber war immer klar: Die Arbeit, die Weber als Trainer in Langnau macht, ist sehr überzeugend.

Warum hat er einen Zweijahresvertrag
unterschrieben?
Walter Villiger:
Der Klub und Weber suchen eine langfristige Perspektive. Die Professionalität und das totale Engagement, das Weber auszeichnet, hat uns überzeugt. Auch, dass er ein Magnet für junge Spieler ist. Es ist für uns wichtig, junge Talente aufzubauen.

Auf der anderen Seite haben die Lakers drei Trainer innerhalb drei Saisons «verbraucht» – und dabei ist Dave Chambers als Übergangshelfer nicht gezählt. Was ist passiert?
Walter Villiger:
Selbstverständlichhaben wir uns im Verwaltungsrat dazu ausgedehnt unterhalten. Wir wissen, dass wir in der Verantwortung stehen. Zudem sind auch Fehler passiert. Was ich aber festhalten möchte, auch wenn das ein wenig seltsam klingt: Wir hatten auch viel Pech.

Inwiefern Pech?
Walter Villiger:
Unsere Trainerprobleme fingen vor drei Jahren an, als wir den bewährten und uns bestens bekannten Kari Eloranta während der Saison entlassen mussten. Darauf folgte als Nothelfer Morgan Samuelsson, der uns mit Bravour rettete und den wir daraufhin mit Überzeugung weiter engagiert haben. Entgegen aller Erwartungen war er in der folgenden Saison gänzlich erfolglos. Uns drohte der Abstieg, worauf wir mit Raimo Summanen wieder einen Nothelfer engagieren mussten.

…der die Lakers in der letzten Saison rettete.
Walter Villiger:
Richtig. Wir hatten in der letzten Saison mit Summanen fast zwei Monate grossartige Erfahrungen gemacht. Er hatte das Team in kürzester Zeit stabilisiert, arbeitete hervorragend und rettete uns aus den Playouts praktisch fehlerlos. Damit war für uns klar, ihn auch für diese Saison zu engagieren. «Wir müssen uns auch Fehler eingestehen»

Aber es kam trotz verstärkter Mannschaft auch diese Saison zum Absturz.Warum?
Walter Villiger:
Im Nachhinein Anschuldigungen zu machen, ist problematisch. Klar ist, dass das Team immer mehr auseinanderfiel. Kurzum: Es fehlte uns der Erfolg, es schien einfach nichts mehr zu gehen.

Aber Summanen gilt als impulsiv – lag es daran?
Walter Villiger:
Wir haben vor dem Engagement Summanens mit ihm in einem Gremium von sechs Personen verschiedene Gespräche geführt. Und wir haben bei vielen Spielern und Klubmanagern in der ganzen Eishockeywelt Referenzen eingeholt. Daraus ging hervor, was wir letzte Saison selber sahen:Summanen kann ein grosser Motivator sein und weiss unheimlich viel übers
Eishockey. Er kann das Maximum aus einem Team holen, was er unter anderem auch mit der finnischen Nati zwei Jahre lang bewies. Zugleich kannten wir aber auch die Risiken, doch wir haben an den Erfolg geglaubt. Hier müssen wir uns auch Fehler eingestehen.

Wie hat man sich mit Summanen
nach der Entlassung geeinigt?
Walter Villiger:
Wir taten dies gestern und konnten eine Lösung finden, bei welcher beide Seiten zufrieden sein können. Jetzt wollen wir wieder vorwärts schauen.

Dabei hilft bis Ende Saison John Slettvoll. Wie ist man auf ihn gekommen?
Walter Villiger: Wir sahen, wie die Mannschaft vor Wochen abzustürzen begann. Das Team schien jegliche Spielfreude und Selbstsicherheit verloren zu haben, sodass kein Pass mehr ankam. Da war klar, dass wir jemanden brauchen, der das Team wieder aufbauen kann. Deshalb entschieden wir uns für John Slettvoll.

Slettvoll bleibt aber nur bis Ende Saison, warum?
Walter Villiger:
Einerseits waren zum Zeitpunkt des Engagements von Slettvoll die Verhandlungen mit Christian Weber weit fortgeschritten. Wir sagten dies Slettvoll schon beim ersten Gespräch. Andererseits ist er – wie er selber sagt – pensioniert. «Weber ist ein Magnet für junge Spieler»

Aber was geschieht, wenn Slettvoll diese Saison erfolgreich ist? Wäre es dann nicht ein Fehler, dass man ihn nicht längerfristig verpflichtete?
Walter Villiger:
An dieser Schwelle standen wir die letzten Jahre immer wieder. Es war bei Samuelsson so, wie auch bei Summanen. Wir haben in den letzten Saisons immer wieder die Retterlösung installiert.

Und das wollte man nun offensichtlich
nicht mehr.
Walter Villiger:
So ist es, obwohl ich bei Slettvoll ein gutes Gefühl für ein weitergehendes Engagement hätte. Doch Slettvoll sagt selber, dass er langfristige Perspektiven nicht mehr sucht. Und wir umgekehrt suchten nach einer langfristigen Lösung mit den
besten Aussichten für den Klub. Christian Weber ist als Schweizer auch im Sommer hier, hat eine noch lange Trainerlaufbahn vor sich und er versteht es, wie gesagt,junge Spieler aufzubauen. Und wie erwähnt, waren wir mit ihm
schon vor dem Engagement mit Slettvoll in sehr weit fortgeschrittenen Verhandlungen.

Toby Stüssi

Lakers-Präsident Walter Villiger spricht über die Entlassung von Summanen
und die Gründe für die Neuverpflichtung von Christian Weber.

Christian Weber will offensives und schnelles Eishockey spielen lassen.
Weber wird Lakers-Coach - Ein Entscheid des Herzens
Obersee Nachrichten:
Christian Weber,
wieso werden Sie nächste Saison Trainer der Lakers?
Christian Weber:
Bereits seit 15 Jahren schwirrte der Gedanke herum, bei Rapperswil zu arbeiten – als Spieler, wie auch als Trainer. Nur hat der Zeitpunkt bisher nie gepasst. Entweder war ich gebunden, oder bei Rappi war keine Stelle frei. Der Kontakt blieb aber
während all den Jahren bestehen. Nun ist alles perfekt.

Dann ist es auch eine Herzenssache,
zu den Lakers zu wechseln?
Christian Weber:
Absolut. Ich kenne Reto Klaus schon lange, auch ist es schön, wieder in die Region zurückzukehren. Trotzdem war es kein leichter Entscheid, denn ich habe schöne Freundschaften im Emmental aufgebaut.

Die Saison läuft noch bis im Frühling.Inwiefern wird der Klubwechsel Ihre Arbeit bei den SCL Tigers belasten?
Christian Weber:
Gar nicht. Denn es gehört zum Schweizer Eishockey, dass Spieler während der laufenden Saison bei einem neuen Verein unterschreiben. Nun habe ich das als Trainer gemacht.Es ist aber klar, dass wir weiterhin alles geben werden. Der Ligaerhalt bleibt das oberste Ziel. Und momentan ist der Strich nicht einmal so weit weg.

Sie leisten mit den Tigers hervorragende Arbeit. Wie wollen Sie Ihre Arbeit bei den Lakers angehen?
Christian Weber:
So wie immer: Ich will schnelles, hartes und offensives Hockey spielen lassen. Diese Philosophie werde ich auch in Rappi durchziehen.
Toby Stüssi
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Warren
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von Warren »

Das Ende in Langnau, der Anfang bei den Lakers
Kolumne vom 17.12.2009

Trainer Christian Webers Transfer von Langnau zu den Lakers verändert die Liga nachhaltig. Der nächste Fehler kostet die SCL Tigers die Existenz in der NLA.

Personen, nicht Systeme oder Organisationen machen im Sport den Erfolg. Die Lakers haben schon seit mehreren Jahren alle Voraussetzungen zum Erfolg. Nur nicht die richtigen Persönlichkeiten am richtigen Ort.

Zwei Trainer gibt es, die ein Eishockeyunternehmen nachhaltig verändern und mit ihrem Stil prägen: Arno Del Curto und Christian Weber. Kein Zufall, dass Del Curto auch Webers Trauzeuge ist. Del Curto ist nicht zu haben. Also musste Lakers-General Reto Klaus alles tun, um Weber zu bekommen.

Hätte nicht auch Sean Simpson die Lakers zum Erfolg führen können? Nein. Simpson ist ein Coach, der die Arbeits- und Machtaufteilung respektiert, so wie es in Nordamerika, seiner Heimat, der Braucht ist: Der Manager soll managen, der Coach coachen, die Spieler spielen. Weber und Del Curto sind von ihrem Wesen her anders: Sie machen alles. Sie coachen und managen weil sie sich 24 Stunden am Tag und notfalls auch noch in der Nacht für Ihr Team einsetzen. Im Sommer und im Winter. Arno Del Curto hat aus Davos die erfolgreichste Mannschaft des 21. Jahrhunderts gemacht. Christian Weber hat die SCL Tigers mit seinem offensiven Jugendstil vor dem Untergang gerettet und zu einer der sympathischsten Mannschaften der Liga gemacht.

Wenn einer die trögen Lakers in ein dynamisches Hockeyunternehmen verwandeln kann - dann Christian Weber. Mit Weber beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der Lakers. Die alles entscheidende Frage: Bekommt Weber Freiheit und Kompetenz, um die Lakers nach seinem Willen zu formen? Wenn ja, hat auch Reto Klaus seinen Job gerettet. Wenn nein, ist Webers Trainer-Karriere nachhaltig ruiniert. So wie die einiger seiner Vorgänger bei den Lakers,

Für die SCL Tigers ist Webers Abgang ein Drama sondergleichen. Im letzten Sommer ist es gelungen, den wirtschaftlichen Untergang abzuwenden. Am Schluss haben sogar die Steuerzahler geholfen und aus der Gemeindekasse sind insgesamt 900 000 Franken geflossen. Nun muss Tiger-Manager Ruedi Zesiger sein Unternehmen auch sportlich praktisch neu aufbauen. Mit Eric Blum, Matthias Bieber und Fabian Sutter verliert er drei Nationalspieler, mit Weber die Identifikationsfigur. Seit dem Wiederaufstieg von 1998 haben die SCL Tigers alle Stürme überstanden. Immer und immer wieder haben schwere Fehler im Management das Unternehmen sportlich zurückgeworfen. Erst Christian Weber hat eine gewisse Konstanz und Kontinuität gebracht. Die SCL Tigers waren auf dem Weg in die obere Tabellenhälfte, als Präsident Hans Grunder wegen seiner nationalen politischen Ambitionen das Unternehmen SCL Tigers verkommen liess. Jetzt, im Dezember 2009, bekommen die SCL Tigers die Quittung für die Fehler, die Grunder gemacht hat.

Gibt es eine Rettung? Ja. Die Langnauer haben ein begeisterungsfähiges Publikum, das in Nibelungentreue zu den Tigern steht, das einzige im Lande, das ohne Playoffs leben kann. Und die Vermarktung wird durch einen hohen Sympathiebonus erleichtert. Aber wenn jetzt die Weichen falsch gestellt werden, gehen am Ende der nächsten Saison die Lichter in Langnau aus. Tiger-Manager Ruedi Zesiger darf keinen Fehler machen. Denn der nächste Fehler ist der letzte in der NLA, Reserven haben die Langnauer keine mehr. Und auch nicht die Mittel, um auf dem Transfermarkt die Abgänge von Sutter, Bieber und Blum zu kompensieren. Aber sie können jungen Spielern eine Chance geben. Dafür brauchen sie den richtigen Trainer und die vier Ausländerpositionen müssen erstklassig besetzt werden. Der richtige Trainer kann unter diesen Voraussetzungen nur einer sein, der die Liga und und unsere Mentalität kennt und ein bisschen verrückt ist, um diese Herausforderung anzunehmen, Am besten ein Schweizer Trainer oder einer, der seit Jahren in der Schweiz arbeitet. Einer wie Leo Schumacher oder Konstantin Kuraschew.

Das Ende in Langnau: Die SCL Tigers haben nichts mehr zu verlieren. Aber alles zu gewinnen. Das ist manchmal die beste aller Ausgangslagen.

Quelle: http://www.20min.ch/sport/eishockey/sto ... s-30210384
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von Scrj256 »

Der 27-jährige Captain der SCL Tigers, Fabian Sutter, wechselt zum EVZ. Wie aus ersten Informationen bekannt ist, unterschreibt der Nationalspieler einen Vertrag über drei Jahre. Der EVZ will das jedoch noch nicht bestätigen; der offizielle Entscheid falle Ende nächster Woche. Die Zuger setzten sich im Rennen um den Center gegen die Mitbewerber aus Rapperswil und Lugano durch. Sutter war seit der Saison 2006/07 bei den SCL Tigers.

Quelle: Slapshot Kommentare
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von Mr. Checker »

Änderungen beim Team Canada
Montag, 21. Dezember 2009, 18:31 Uhr - Martin Merk
Beim Team Canada kam es aufgrund von Absagen zu einigen Änderungen.
Für den verletzten Torhüter Brent Krahn rückt Wade Dubielewicz (Houston, AHL) nach.

Der Verteidiger Brendan Bell (Syracuse) und der Stürmer Stacy Roest (Rapperswil) werden ebenfalls nicht teilnehmen. Für sie wurden der Verteidiger Mike Siklenka (Salzburg, Ö) sowie die Stürmer Michel Ouellet (Fribourg), Cory Pecker (Visp) und Jean-Guy Trudel (ZSC Lions) nachnominiert.
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Warren
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von Warren »

ZSZ.ch hat geschrieben:SPORT / Freitag, 18. Dezember 2009
«Entweder ganz oder gar nicht» Eishockey Lakers-Trainer John Slettvoll lebt auch mit 65 Jahren noch Eishockey
John Slettvoll liebt Herausforderungen und ist fasziniert von Menschen. Der Hilferuf der Lakers stiess bei ihm deshalb auf offene Ohren.
Interview Silvano Umberg


Im Kopf von John Slettvoll, der die anspruchsvolle Aufgabe übernommen hat, die Lakers in die Playoffs zu führen, dreht sich im Moment alles ums Eishockey. (key)

Eigentlich hatte John Slettvoll nach seinem fluchtartigen Abgang beim HC Lugano - als der einstige Meistercoach der Tessiner herausfand, dass die Vereinsführung hinter seinem Rücken bereits mit seinem Nachfolger, dem heutigen Lugano-Trainer Kenta Johansson verhandelt, packte er sofort die Koffer - ein Jahr ohne Eishockey geplant. Stattdessen wollte der 65-Jährige zuhause im nordschwedischen Umeå seinen Ruhestand geniessen. «Endlich Zeit für Ehefrau Elisabeth, für den Garten und um die vielen Videos und Fotos zu bearbeiten», dachte sich der leidenschaftliche Hobbyfilmer.

Doch es kam anders. Ein Anruf (am Draht war Lakers-Geschäftsführer Reto Klaus) genügte, und schon packte den «Magier» zum wiederholten Mal der Ehrgeiz. Innert weniger Stunden stand sein Entscheid, bei Rapperswil-Jona als «Feuerwehrmann» einzuspringen, fest, bereits am nächsten Morgen sass er im Flugzeug Richtung Schweiz - nicht gerade zur Freude seiner Frau.

John Slettvoll, wie gross war die Erleichterung bei Ihrer Frau, als die Lakers gestern bekanntgaben, Christian Weber als Trainer für die kommenden zwei Jahre verpflichtet zu haben?

Es war eigentlich schon von Anfang an klar, dass mein Engagement in Rapperswil-Jona befristet sein wird. Etwas Langfristiges will ich auch gar nicht mehr annehmen. Elisabeth wusste das und konnte meine Zusage daher akzeptieren. Aber dass es jetzt definitiv ist, ist ihr sicher recht.

Beeinträchtigt der Umstand, dass bereits jetzt Ihr Nachfolger feststeht, Ihre Arbeit?

Nein, ich denke nicht. Und ich glaube auch nicht, dass sich für die Spie- ler etwas ändert. Wir befinden uns in einer sehr heiklen Lage. Zeit, um an die nächste Saison nachzudenken, bleibt da nicht. Man muss Prioritäten setzen und sich voll und ganz auf seine Arbeit konzentrieren.

Sie hatten also seit Ihrer Ankunft am Obersee noch keine Zeit, sich die Gegend anzuschauen?

Nicht wirklich. Entweder war ich in der Eishalle oder im Hotelzimmer. Mich interessiert im Moment nur Eishockey. Ich bin da sehr konsequent. Wenn ich mich dazu entschliesse, eine Aufgabe zu übernehmen, setze ich mich zu 100 Prozent dafür ein. Ich lebe dann wie unter einer Käseglocke, völlig isoliert von äusseren Einflüssen. Dies ist nötig, um Erfolg haben zu können. Man muss extrem fokussiert sein und alles Menschenmögliche tun.

Aber es ist Weihnachtszeit. Haben Sie Ihre Einkäufe schon erledigt?

(etwas überrascht) ? gut, dass Sie fragen. Ich sollte schon, aber wann? (überlegt) Am Samstag habe ich frei und gehe mit Elisabeth unseren Sohn besuchen (Joakim wohnt mit seiner Frau und den zwei Kindern seit Jahren in Wallisellen; Red.). Davor müssten wir Zeit haben, um nach Zürich zu fahren und einzukaufen.

Wo feiern Sie eigentlich Weihnachten?

Ebenfalls bei meinem Sohn. Ich werde dort für meine Enkelkinder den «Tomte», eine Art schwedisches Pendant zum Weihnachtsmann, mimen. Meine Frau dagegen fliegt am Sonntag zurück nach Schweden und wird bei unserer Tochter feiern. Für mich ist die Zeit zu knapp. Wir spielen ja noch am 23. Dezember (gegen Zug; Red.), und am 2./3. Januar gehts dann schon weiter mit einer wichtigen Doppelrunde (mit Fribourg-Gottéron und den Kloten Flyers warten zum Jahresanfang zwei direkte Gegner im Kampf um einen Playoff-Platz; Red.).

Tönt nach einem stressigen Programm. Weshalb tun Sie sich im Alter von 65 Jahren all den Stress nochmals an?

Das frage ich mich manchmal selbst. Anderseits hört das Leben mit 65 ja nicht auf. Ich bin gesund, gut in Form, voller Energie, verfüge über Kompetenz - warum sollte ich es also nicht noch einmal wagen? So lange ich spüre, dass ich einem Verein helfen kann, biete ich meine Dienste an.

Ist es Ihnen sonst zu langweilig?
Nicht unbedingt. Aber eine solche Aufgabe birgt natürlich viel Spannung. Ich liebe es, mit Menschen zu arbeiten, die Spieler weiterzuentwickeln. Das gibt mir grosse Genugtuung.

Weshalb kehren Sie eigentlich immer wieder in die Schweiz zurück? Gab es nie andere Optionen?

Ich hatte auch schon Angebote aus andern Ländern, lehnte sie aber - abgesehen von einer Ausnahme - immer ab (2006 unterschrieb Slettvoll bei Bolzano, reiste nach nur einer Woche aber wegen zu unprofessionellen Arbeitsbedingungen wieder ab; Red.). Meist kehrt man dorthin zurück, wo man sich wohl fühlt und Erfolg hatte. Bei mir ist das neben Schweden die Schweiz. Ich mag die Kultur hier, kenne das Eishockey. Zudem spreche ich die Sprache. Das ist mir sehr wichtig. Die Sprache ist mein wichtigstes Werkzeug. Sie ist der Schlüssel für gute Kommunikation.

Wo haben Sie eigentlich so gut Deutsch gelernt?

In der Schule und später in der Ausbildung zum Grundschullehrer. Sprachen haben mich immer fasziniert. Bevor ich erstmals in die Schweiz kam, nahm ich zudem Privatunterricht.

Sprechen Sie noch andere Sprachen?

Neben Schwedisch und Deutsch noch Italienisch, Englisch und Norwegisch. Meine Mutter ist Norwegerin, und auch der Name Slettvoll stammt von dort.

Was gefällt Ihnen am Schweizer Eishockey?

Das hohe Tempo. In Schweden spielt man ein wenig zu taktisch. Hier wird das Spiel offener geführt.

Wechseln wir zum Sportlichen. Unter Raimo Summanen verspielten sich die Lakers mit zehn Niederlagen in elf Partien zuletzt eine gute Ausgangslage. Seit Sie übernommen haben, gab es drei Siege in vier Spielen. Wie haben Sie den Umschwung herbeigeführt? Mit Magie?

Mit Magie hat das nichts zu tun. Das Team hatte mit dem vorherigen Trainer Probleme auf zwischenmenschlicher Ebene. Wenn dann ein neuer kommt und die Chemie stimmt, setzt das viel Energie und Lust frei. Natürlich habe ich einige Änderungen veranlasst, die sehr schnell und gut umgesetzt wurden.

Wo mussten respektive müssen Sie den Hebel ansetzen?

Am wichtigsten war, Geborgenheit zu schaffen. Denn nur, wer sich geborgen fühlt, kann lernen. Eine grosse Rolle spielt natürlich auch das Selbstvertrauen, das in einer solchen Notlage am Boden ist und wieder aufgebaut werden muss. Aus spielerischer Sicht müssen wir vor allem am Spiel ohne Scheibe und an den Überzahlsituationen arbeiten.

Und welche Stärken haben Sie beim Team ausgemacht?

Das Verhalten in der eigenen Zone ist gut. Zudem glaube ich, dass die Mannschaft über eine gute Mischung verfügt. Es gibt Kreativspieler, Arbeiter, Taktiker. Was mir weiter gefällt, ist die Siegermentalität. Der Siegeswille ist gross.

Schaffen Sie es mit den Lakers noch in die Playoffs?

Ich will nicht zu weit vorausblicken - was zählt, ist das Hier und Jetzt. Wichtig ist, dass wir alles tun für den Erfolg, sehr harte und ehrliche Arbeit leisten. Eine Garantie gibt es aber auch dann nicht.

Wenn Sie zwei Wünsche - einen sportlichen und einen privaten - frei hätten, die Ihnen das Christkind zu Weihnachten erfüllen soll, welche wären das?

Ein sicherer Playoff-Platz für die Lakers sowie gute Gesundheit für mich und meine Familie.
ZSZ.ch hat geschrieben:SPORT / Donnerstag, 17. Dezember 2009
Weber soll für Kontinuität sorgen
Rapperswil-Jona konnte für nächste Saison seinen Wunschtrainer verpflichten
Christian Weber wird ab der Saison 2010/11 bei den Lakers an der Bande stehen. Der Zürcher, der momentan mit den SCL Tigers um die erstmalige Playoff-Teilnahme kämpft, unterschrieb für zwei Jahre.

Martin Müller


Im Blätterwald und auf diversen Internetportalen machte das Gerücht schon längere Zeit die Runde. Seit gestern ist es definitiv. Die Rapperswil-Jona Lakers haben das Seilziehen um Christian Weber gewonnen. Der Dübendorfer wird ab der kommenden Saison Trainer der Eisblauen sein und in dieser Funktion den Schweden John Slettvoll, der vor zwei Wochen für den erfolglosen Finnen Raimo Summanen eingestellt wurde, ablösen.

«Wir sind froh, dass Christian Weber zu uns kommt», freut sich Lakers- Geschäftsführer Reto Klaus. Primär erhoffen sich die Entscheidungsträger des Vereins, dass nach turbulenten Jahren mit drei Trainerentlassungen innert 13 Monaten an der Bande wieder Ruhe einkehrt. Eine Ruhe, die man sich auch etwas kosten lässt. Gemäss dem Internetportal slapshot.ch soll die Verpflichtung von Weber der Lakers Sport AG pro Jahr brutto über eine halbe Million Franken wert sein. Ein Betrag, den Klaus vehement dementiert: «Diese Zahl stimmt absolut nicht. Wir spielen langsam, aber sicher mit dem Gedanken, slapshot.ch wegen diesen krassen Falschmeldungen einzuklagen.» Wie viel sich die Lakers den neuen Trainer effektiv kosten lassen, gibt Klaus indes nicht bekannt. Aber: «Es ist viel, viel weniger als 500 000 Franken.»

Angebote aus Skandinavien

Die Lakers pflegten den Kontakt mit Weber schon längere Zeit. Dies hat sich nun ausbezahlt. Denn obwohl der 102-fache Internationale, der als Spieler mit den ZSC Lions viermal Schweizer Meister wurde, nicht nur im Emmental hätte bleiben können, sondern auch Angebote aus Skandinavien und vom Schweizer Verband hatte, wechselt er an den Obersee. «Primär gab die Nähe zu meinem Wohnort Dübendorf den Ausschlag für Rapperswil-Jona. Ich bin innert kurzer Zeit im Eisstadion», begründet der 45-Jährige seinen Entscheid. Zudem glaube er an die sportlichen Perspektiven seines neuen Arbeitgebers. Einen Punkt streicht Weber, der als äusserst loyal gilt, dabei explizit heraus: «Es war kein Entscheid gegen Langnau, sondern ein Entscheid für die Lakers.» Während sich die SCL Tigers nun nach einem neuen Headcoach für kommende Saison umschauen müssen, freut man sich in Rapperswil-Jona über die Verpflichtung des ersten Schweizer Trainers seit Heinz Zehnder (1982/83).

«Nach den schwierigen Jahren soll Weber auf dem Trainerposten wieder Ruhe in den Verein bringen», gibt Sportchef Reto Klaus seiner grössten Hoffnung Ausdruck, um dann zu erklären, warum Weber nicht das gleiche Schicksal wie seine Vorgänger Kari Eloranta, Morgan Samuelsson und Raimo Summanen ereilen soll: «Weber ist Schweizer, spricht unsere Sprache, kennt unsere Mentalität, verfügt über viel Erfahrung und ist in einem guten Alter für einen Trainer. Zudem lässt er ein modernes und attraktives Eishockey spielen.» Alles Punkte, die dafür sprechen, dass der dreifache Familienvater in Rapperswil-Jona Erfolg haben kann.

Laufbahn in Küsnacht gestartet

Seine Trainerlaufbahn startete Weber 2001 als Assistenztrainer in Küsnacht bei den GCK Lions. Zwei Jahre später wechselte er als Headcoach zu den ZSC Lions, die er 2005 in den Playoff-Final führte. Seit 2006 arbeitet er als Cheftrainer im Emmental. Allerdings konnte auch er bis anhin die Tigers nie in die Playoffs führen. Hingegen hat er immer wieder bewiesen, dass er es versteht, junge Spieler in eine Mannschaft einzubauen. Werden die Lakers wieder zu einem Ausbildungsklub? «Ausbildungsklub ist der falsche Ausdruck. Aber wenn wir wieder eine gewisse Kontinuität reinbekommen, ergibt sich der Rest von allein», sagt Klaus.

Noch nicht geklärt ist, wer Weber als Assistent zur Seite stehen wird. Gemäss Reto Klaus soll es ebenfalls ein Schweizer sein und baldmöglichst präsentiert werden.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von Chris »

NZZ von heute, die leider recht hat.

Die Rapperswiler bleiben in den Play-out-Rängen. Dabei präsentierte sich die letzte Doppelrunde als aussagekräftiges Abbild aller Auftritte, seit Anfang Dezember John Slettvoll den unbeliebten Finnen Raimo Summanen an der Bande abgelöst hat.

Von Ulrich Pickel, Rapperswil

Am Samstag rangen die Lakers den überlegenen Freiburgern mit dem Glück des Tüchtigen noch zwei Punkte ab (4:3-Overtime-Sieg). Am Sonntag im Heimspiel gegen die Kloten Flyers hingegen waren sie chancenlos und hätten gut auch mit einem weit deutlicheren Skore verlieren können. Den Klotenern wurde das Leben ausgesprochen leichtgemacht.


Bereits kurz nach dem ersten Abschnitt stand das Schlussresultat von 3:0 fest. Als Hypothek für seine Kollegen erwies sich der Rapperswiler Topskorer Christian Berglund, der sonst meist in der Rolle des Aggressiv-Leaders glänzt, nach einem Stockendstich gegen Mark Bell aber vorzeitig unter die Dusche geschickt wurde (22. Minute).

Das fünfminütige Powerplay nutzten die Gäste zum dritten Treffer, in der Folge fielen dann weder weitere Strafen noch Tore, der Spielbetrieb auf Ernstkampf-Niveau wurde sozusagen eingestellt.

Ein Aufbäumen der Heimmannschaft erwartete das Gros der 5100 Zuschauer vergebens. Die Flyers bleiben damit im Mittelfeld der Tabelle ohne Sorgen um die Play-off-Qualifikation. Ganz anders ergeht es da den Lakers. Auch unter Slettvoll zeigt die Formkurve der auf diese Saison hin verstärkten Mannschaft nicht nach oben. Aus den acht Spielen seit seinem Amtsantritt resultierten vier Siege und vier Niederlagen.

Die dabei gewonnenen 11 von maximal 24 Punkten reichen nicht aus, um in der Tabelle vorwärtszukommen, wie auch der Rapperswiler Captain Thierry Paterlini anmerkt: «Wenn wir von jetzt an nicht mindestens zwei Drittel aller Punkte gewinnen, sieht es düster aus.»

Erschwerend dürfte hinzukommen, dass das bekannte Slettvollsche Defensiv-System, das das Vermeiden jeglichen Risikos als Hauptmerkmal hat, für Aufholjagden nicht prädestiniert ist. Über die blutleere Darbietung gegen die Flyers zeigte sich Paterlini, der ins Olympia-Kader berufen worden ist, ratlos: «Dass wir die positiven Emotionen aus dem Spiel gegen Freiburg nicht mitnehmen konnten, ist für mich unerklärlich.»

Diese Leerstelle ist derzeit nicht die einzige in Rapperswil. Weil jetzt schon feststeht, dass das Ziel einer relativ sorglosen Play-off-Qualifikation erneut verpasst wird, bleibt auch die Personalpolitik des Klubs ein Fragezeichen.
Mr. Checker
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von Mr. Checker »

Die langsamste Mannschaft Europas
Kolumne vom 06.01.2010

John Slettvoll: ein geistreicher Hockey-Zyniker.

Wenn Sie eine Chance haben, ein Spiel der Lakers zu sehen - fahren Sie hin. Sie erleben eines der faszinierendsten taktischen Experimente der Gegenwart und sehen die langsamste Mannschaft Europas.

Wer etwas wagt, kann alles gewinnen: Wie Trainer Arrigo Sacchi, der mit einem einzigartigen Offensivspektakel in den 1980er Jahren den in der Defensive erstarrten italienischen Fussball aufmischte, erneuerte und Triumphe feierte.

Lakers-Trainer John Slettvoll (65) ist ein reziproker Arrigo Sacchi: Auch er macht alles anders. Er versucht, mit einem bizzaren Beton- und Standhockey unsere Spektakel- und Tempoliga zu revolutionieren. Lugano hat er so im Februar 2008 bereits in die Playouts versenkt. Jetzt ist er auch mit den Lakers auf gutem Wege dorthin.

Warum? John Slettvoll hat einst in Lugano mit seinen Trainingsmethoden in den 1980er Jahren unser Hockey revolutioniert. Mit dem "Grande Lugano" gewann er 1986, 1987, 1988 und 1990 die Meisterschaft. Dabei gelang ihm das (fast) perfekte Eishockey: Mit einer der nominell besten Mannschaften der Liga kontrollierte er das Spiel mit einem perfekten Defensivsystem. Bis diese taktische Herrlichkeit von den "Big Bad Bears" des SC Bern zusammengerumpelt und der Mythos John Slettvoll vom ZSC unter Arno Del Curto 1992 in einer der grössten Playoff-Sensationen aller Zeiten für alle Zeiten "zerstört" wurde.

Was mit den Besten des Landes in Lugano fast sieben Jahre lang möglich war, geht nicht mit mittelmässigen Spielern. Nach Lugano ist John Slettvoll mit seinen Methoden als Klubtrainer nur noch gescheitert. Und heute sind die Stürmer der vierten Linie schneller als einst bei Slettvolls "Grande Lugano" jene des ersten Blockes. Seit Einführung von "Null Toleranz" erst recht.

Nun hat der Schwede bei den Lakers ein weiteres Mal die taktischen Methoden, die vor 20 Jahren beim "Grande Lugano" funktionierten, aus der Mottenkiste hervorgeholt. Es ist wie der Versuch, mit Dieseltraktoren ein Formel 1-Rennen zu fahren.

Die Fans bekamen am letzten Dienstag in Biel deshalb ein kurioses und kurzweiliges Spiel zu sehen: Die Lakers verstanden es meisterhaft, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen und Dynamik und Schwung verebbten mehr und mehr. Bis alles still stand: Die Lakers sind so die langsamste und langweiligste Mannschaft in Europas höchsten Ligen. Biels Verteidiger-Saurier Martin Steinegger (er wird am 15. Februar 38) sagte nach dem 5:1 Sieg über die Lakers, das Handtuch noch um den Hals mit einem leisen Lächeln zu slapshot.ch: "Ja, es stimmt: Heute hatte nicht einmal ich ein Problem mit dem Tempo."

Und doch sind die Lakers so nicht chancenlos: Biel siegte, weil es gerade noch gelungen war, zwei Tore vorzulegen, bevor allenthalben auf Standgas umgestellt wurde und die Dynamik erlosch - und dieser Vorsprung aus der Startphase sollte schliesslich Rettung, Sieg und Vorrücken auf Platz 10 bedeuten.

Eine Mannschaft, die mehr von ihren Emotionen als von spielerischer Klasse lebt wie der EHC Biel ist stark gefährdet, in die "Schlaf-Falle" der Lakers zu tappen, das Tempo zu verlieren und sich der schläfrigen Spielweise anzupassen. Nach einer guten Viertelstunde hatten die Lakers in Biel das Ziel erreicht: Sie hatten den Gegner auf ihr tiefes Niveau heruntergezogen und von nun an war lange Zeit wieder alles offen. Eishockey ist auf allen Stufen ein Spiel, das auch von Fehlern lebt. Die schläfrig gewordenen Bieler machten immer mehr Fehler. Ein besserer Gegner als die Lakers hätte diese Fehler im zweiten Drittel zur Wende ausgenützt. Der Auswärtssieg der Lakers nach Verlängerung in Fribourg ist so gesehen durchaus logisch: Gelingt es, Emotionen und Tempo rauszunehmen, ist gerade gegen leidenschaftlichen Gottéron alles möglich.

Die Abstände am Strich sind immer noch gering: Fribourg hat bloss drei Punkte Vorsprung auf die Lakers. Biel liegt vier und Langnau sechs Zähler zurück. Theoretisch ist alles offen. Aber in Tat und Wahrheit spricht (zu) vieles dafür, dass der Strichkampf gelaufen ist. Doch so, wie die Armen gelernt haben, auch ohne Musik zu tanzen, so hoffen die Lakers, die Bieler und die Langnauer ohne realistische Chance auf die Playoffs.

Und was sagt nun John Slettvoll zu meiner Analyse? Er hält mit seiner Meinung nicht zurück und sagte mir, umringt von ein paar Reporter-Kollegen: "Sie sind ein Arschloch, eine Katastrophe und der dümmste Journalist in diesem Land." Starker Tobak. Aber so ist John und ich danke den Hockeygöttern, dass ich nicht ein Spieler in seiner Mannschaft geworden bin. Denn dann wäre er mein Chef. Schlichter und Schiedsrichter brauchten wir im alten Bieler Eisstadion an diesem kalten Dienstagabend sowieso keinen: Die letzte Wahrheit stand oben auf dem Videowürfel: Biel - Lakers 5:1.

Dann haben wir uns noch eine Weile über Gott und die Welt unterhalten und uns zum Abschied die Hand gereicht. Denn das nordamerikanische Prinzip versteht John Slettvoll, einer der geistreichsten Hockey-Zyniker unserer Tage, studierter Pädagoge und einst Lehrer für schwererziehbare Kinder (aber nicht für schwer erziehbare Schreiberlinge) noch besser als andere: "We are here to entertain you."
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

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Paterlinis Sehnsucht nach ruhiger See
Von Benjamin Muschg, Rapperswil-Jona. Aktualisiert vor 35 Minuten

Als Captain der Lakers erlebt er eine weitere Saison voller Krisen und unterdrückt seine Vorfreude auf Olympia.
Nach einer halben Stunde im Restaurant Overtime neben dem Stadion und einem halben Wurst-Käse-Salat sagt Thierry Paterlini: «Im Moment ist es schwierig für mich, über das Nationalteam zu sprechen. Es gibt hier so viel zu tun.» Der 34-jährige Stürmer ist ins Schwärmen geraten, als sich das Gespräch dem Thema Olympia zuwandte. «Turin war bisher das absolute Highlight. Und Vancouver wird nochmals drei Dimensionen grösser.» Seine langjährige Freundin Nadine Rymann wird auch bei seinen zweiten Spielen wieder dabei sein. Paterlinis Vorfreude ist gross. Einen Monat lang muss er sie aber noch beiseiteschieben. Denn in der Gegenwart ist er Captain der Rapperswil-Jona Lakers, die sich wieder einmal auf stürmischer See befinden.

Über das 1:5 in Biel vom Dienstag spricht Paterlini natürlich auch nicht gerne. «Es war eine sehr ernüchternde Leistung», sagt er. «Wir schämen uns dafür.» Nach einer ebenso schwachen Vorstellung und demselben Resultat gegen denselben Gegner entliessen die Lakers Anfang Dezember den finnischen Trainer Raimo Summanen. Hat sich nach neun Spielen unter dessen Nachfolger Slettvoll also nichts verbessert? «Es gibt bei uns keine Automatismen», sagt Paterlini. «Wir haben unser Gesicht als Mannschaft noch nicht gefunden.»

Die schwachen Schlussdrittel


Die Lakers offenbarten in Biel zudem eklatante Schwächen in der Laufarbeit. Im und um den Klub werden die Zweifel an der Fitness der Profis lauter. Eine Statistik untermauert dies: In den Startdritteln dieser Saison waren die Lakers das zweitbeste Team der Liga, in den Schlussdritteln hingegen das zweitschlechteste. Erklären kann das Paterlini nicht. Er hatte bisher aber auch nicht den Eindruck, dass sein Team in der Regel gegen Spielende nachlässt.

Ein Gegenbeispiel ist die Partie vom 22. September gegen Davos. Die Lakers gewannen dank einem von Paterlini vorbereiteten Treffer im Schlussdrittel 3:2. «Es war ein sehr gutes Spiel mit starken Emotionen.» Sie kochten vor allem hoch, als sich Paterlini und Reto von Arx im Mitteldrittel prügelten. Der Sieg war der Beginn der besten Phase der Lakers, in der sie 9 von 13 Spielen gewannen. Wenn es nach Paterlini geht, soll der heutige zweite Besuch des Meisters zu einer ähnlichen Initialzündung führen, dank der sein Team das Playoff doch noch erreicht.

Es wäre ein Happy End nach einer Saison, die für ihn bisher eine «permanente Feuerwehrübung» war. Der Trainerwechsel, die inkonstanten Leistungen und Verletzungen bescherten ihm in fast jedem Spiel neue Sturmpartner oder eine andere Position. Der Stürmer, der in Kloten ausgebildet und beim B-Klub GC ans Profieishockey herangeführt wurde, hat in 14 NLA-Saisons Konstanz und zwei Meistertitel (1997 mit Bern, 2002 mit Davos) erlebt. Zuletzt waren Krisen aber seine Normalität: In 5 Jahren spielte er unter 11 verschiedenen Trainern, von denen 8 während der Saison entlassen wurden. Sein aktueller Coach kam vor zwei Jahren schon bei seinem letzten Klub Lugano als Nothelfer und wurde vergangene Saison entlassen. Bei den Lakers ist er auch nur eine Zwischenlösung. Im Sommer kommt Christian Weber aus Langnau. «Mit ihm gibt es hoffentlich etwas Konstanz in Rapperswil», sagt Paterlini.

Das Nationalteam als Anker

Die erlebte der vielleicht besten Checker der Liga zuletzt anderswo. «Das Nationalteam war für mich ein Anker», sagt er. Seit der WM 2002 war er bei jedem Grossanlass dabei. Paterlini und Krueger wissen genau, was sie an einander haben. «Ich spielte in meiner Karriere meist eine defensive Rolle mit der Aufgabe, einen starken Block zu neutralisieren», sagt Paterlini. Damit schafft er es zwar selten ins Rampenlicht - das Gesicht des Nationalteams ist Paterlini trotzdem: Wer die Website des Verbands aufruft (swiss-icehockey.ch), den blickt der Bassersdorfer Beau grimmig an. Ab kommender Saison dürfte sich das wohl ändern. An einen Rücktritt vom Nationalteam denke er zwar nicht, sagt Paterlini. «Aber wenn ich der neue Nationaltrainer wäre, würde ich keinen 35-jährigen Stürmer aufbieten.»
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von Sektor A Teubeler »

Aus der NZZ vom 11.1.10

Land unter

Die Situation der Lakers wird immer bedrohlicher

gen. ⋅ Fribourg-Gottéron sicherte sich gegen den EV Zug und in Davos vier von sechs möglichen Punkten, der EHC Biel schlug Lugano trotz einem 0:2-Rückstand nach gut 16 Minuten noch 3:2. Die Rapperswil-Jona Lakers hingegen mussten sich mit einem Punkt bescheiden und rutschten in der Tabelle hinter die Bieler auf Platz 10 ab. Beim 3:4 in Bern durften sie vor allem dank den Unzulänglichkeiten des Gegners, der sämtliche sieben Treffer der Partie mehr oder weniger selber erzielte, bis zum Schluss auf Punkte hoffen.
Da kam den Lakers die fast schon rekordverdächtig lange Absenzenliste mit acht verletzten oder kranken Spielern gerade recht. Mit Riesen, Paterlini, Reuille, Burkhalter oder Pöck fehlte ein Grossteil jener Spieler, der die Lakers der nationalen Spitze endlich näher bringen soll. Möglicherweise aber sind die Absenzen auch nur eine praktische Entschuldigung für die Entwicklung, die schon lange zuvor begonnen hat: Am Obersee gibt es keine Mannschaft mehr, die diesen Namen verdient. Die Lakers befinden sich auf konstantem Sinkflug. Seit Ende November gewann nur gerade Ambri-Piotta noch weniger Punkte als sie. Der Effekt des Trainerwechsels ist mehr oder weniger wirkungslos verpufft. John Slettvoll gewann zwar seine ersten beiden Spiele an der Bande, in den nächsten acht Partien aber nur gerade noch zweimal. Das Management versteckt sich hinter Gesamtbetrachtungen zur allgemeinen Lage der Nationalliga, statt sich der unübersehbaren Probleme vor der eigenen Haustüre anzunehmen. Es ist durchaus denkbar, dass ein Trainerwechsel in Rapperswil-Jona bald schon wieder zum Traktandum wird. John Slettvolls Nachfolger ist mit Christian Weber bereits benannt. Und im Emmental ist Weber seit seiner Unterschrift bei den Lakers ebenso erfolglos wie Slettvoll am Obersee; die SCL Tigers haben zuletzt sechsmal in Folge verloren. Seit Sonntag steht auch der Nachfolger in Langnau fest: John Fust hat für zwei Jahre unterschrieben. Wer weiss: Vielleicht kommt es noch vor dem Saisonende zur nächsten grossen Trainerrochade.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von Mr. Checker »

Rappi: pression sur les salaires

Le conseil d'administration a menacé de baisser les salaires si les joueurs ne se qualifient pas pour les play-off.

E. F. - le 11 janvier 2010, 22h55
Le Matin

Cela s'est passé jeudi dernier dans le vestiaire de la Diners Club Arena.

Convoqués par leur conseil d'administration, les joueurs de Rapperswil ont été confrontés à une amère réalité. Les dirigeants l'ont affirmé en préambule d'une réunion qui a duré deux heures: si d'aventure les Saint-Gallois devaient ne pas participer aux play-off, il faudra envisager des diminutions de salaire ou, à l'instar de ce qu'il s'était produit chez les Langnau Tigers l'été 2009, des départs volontaires de professionnels qui n'accepteraient pas ces conditions.

Le directoire l'a également souligné: il s'attend à perdre quelque 900 000 francs cette saison.

Le monologue des dirigeants a été diversement interprété par les patineurs.

Certains y ont vu une manière peu élégante de leur mettre la pression avant d'entamer la dernière ligne droite de la saison régulière: Rappi est le concurrent direct de Bienne et de FR Gottéron pour l'attribution du huitième et dernier fauteuil synonyme de play-off.

D'autres y ont vu un signal qui ne laisse pas augurer d'un avenir radieux chez des Lakers liés sur le long terme avec des joueurs débauchés à coups de chéquiers.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von TsaTsa »

Irreguläre Meisterschaft - so geht es nichtvon Klaus Zaugg
Die Lakers haben während der laufenden Meisterschaft das gesamte Coaching-Team der SCL Tigers unter Vertrag genommen – der grösste Skandal seit Einführung der Playoffs (19985/86) und eine Verfälschung der Meisterschaft.

Die Lakers haben nicht nur Cheftrainer Christian Weber für nächste Saison unter Vertrag genommen. Sondern nun auch noch seine beiden Assistenten Marco Bayer und Nick Hess. Das gesamte Coaching-Team wird während der laufenden Saison abgeworben und unter Vertrag genommen – das hat es in der neueren Geschichte des Eishockeys noch nicht gegeben. In Schweden, Finnland, in Kanada oder in den USA wäre es der grösste Sportskandal seit Jahren. Und bei uns? Nichts passiert.

Wir haben damit leben gelernt, dass Spieler vor der Zeit bei der Konkurrenz unterschreiben. Aber etwas ganz anderes ist es, wenn das gesamte Coaching-Team, also die Führung einer Mannschaft, während der laufenden Saison bei der Konkurrenz unterschreibt. Es wäre schon stossend, wenn der neue Arbeitgeber nicht im gleichen Land oder der gleichen Liga spielen würde. Nun aber sind die Lakers ein ziemlich wahrscheinlicher Gegner der SCL Tigers in den Playouts. Also in einer Spielserie, in welcher es um die Existenz geht. Von einer regulären Meisterschaft kann so nicht mehr die Rede sein.

Kritik ist die eine Seite. Hier ist der Massnahmenkatalog, den der neue Liga-Geschäftsführer Werner Augsburger umzusetzen hat.

Erstens: Lakers-Manager Reto Klaus ist der sofortige Rücktritt als Liga-Aufsichtsrat nahe zu legen und auf die nächste Versammlung der Nationalliga GmbH sind Ersatzwahlen auf die Traktandenliste zu setzen. Es kann nicht sein, dass ein Manager, der diesen Skandal inszeniert hat, auch noch im Aufsichtsrat der Liga sitzt. Bankräuber sitzen auch nicht in den Verwaltungsräten von Banken. Die Klubvertreter sollen die Chance erhalten, mit dem Wahlzettel ihre Meinung über das skandalöse Treiben der Lakers kundzutun.

Zweitens: Das Management der SCL Tigers setzt ein Zeichen durch die sofortige Suspendierung von Christian Weber, Marco Bayer und Nick Hess. Ausbildungschef Konstantin Kuraschew kann die Mannschaft bis Saisonende coachen. Die SCL Tigers stellen per sofort die Lohnzahlung an Weber, Bayer und Hess ein und provozieren einen Musterprozess vor Arbeitsgericht. Die Langnauer haben erhebliche Chancen auf einen Sieg mit entsprechender Signalwirkung.

Drittens: Bei der nächsten Ligaversammlung ist die Streichung des Auf/Abstieges für die Saison 2009/10 zu beantragen für den Fall, dass die SCL Tigers und die Lakers in die Playoutsmüssen. Diese Massnahme ist deshalb gerechtfertigt, weil reguläre Playouts unter den gegebenen Voraussetzungen nicht mehr möglich sind. Es muss im Interesse der Liga sein, eines ihrer populärsten Mitglieder (die SCL Tigers) vor «Zerstörung» durch die Konkurrenz zu schützen. Dafür ist dem Sieger der NLB der direkte Aufstieg zu gestatten und die Saison 2010/11 mit 13 NLA-Teams zu bestreiten. Eine ähnliche Notmassnahme hat es bereits in der Saison 2002/03 gegeben, als die Playouts ebenfalls gestrichen wurden.

Viertens: Konkrete Massnahmen zum inzwischen ausufernden Theater um vorzeitige Vertragsabschlüsse. Was nicht kontrolliert werden kann, sollte nicht verboten werden. Aber es gibt doch Massnahmen, die diese fortgesetzte Zerstörung der Glaubwürdigkeit erschweren. Erstens: Die Verträge der Spieler und Trainer sind bei der Liga zu deponieren. Zweitens: Verträge können nur noch auf speziellen, von der Liga zu einem bestimmten Datum an die Klubs ausgehändigten Papieren aufgesetzt werden. Alle anderen Verträge werden von der Liga bei der Erteilung der Lizenz nicht mehr akzeptiert.

Die Glaubwürdigkeit der Liga steht auf dem Spiel. Hinter dem Erfolg der Nationalliga steht eine jahrelange Aufbauarbeit. Doch diese Glaubwürdigkeit kann in ein paar Wochen verspielt werden. Wir werden in den nächsten Wochen wissen, ob Werner Augsburger nur ein Operetten-Ligamanager und Maulheld oder seines Amtes würdig ist.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von TsaTsa »

SPORT / Donnerstag, 11. Februar 2010
Erbarmungslose Negativspirale

Eishockey Rapperswil-Jona muss sich in den kommenden Wochen auf die Playouts vorbereiten
Für die Lakers ist der PlayoffZug abgefahren. Nun gilt es, den Super-GAU, den Abstieg in die NLB, abzuwenden. Nach dem Saisonende wird man in Rapperswil-Jona über die Bücher gehen müssen.
Martin Müller

Daran geglaubt hat schon länger niemand mehr. Seit der 1:7-Schlappe vom vergangenen Samstag gegen die Kloten Flyers ist nun auch die minimale theoretische Möglichkeit Geschichte. Die Lakers müssen wieder in die Playouts - zum zweiten Mal in Serie und zum zweiten Mal, seit 2005 am Obersee die Vorwärtsstrategie proklamiert worden ist. Im Sommer ist es genau fünf Jahre her, seit aus dem SC Rapperswil-Jona die eisblauen Rapperswil-Jona Lakers wurden. Seit 2006 können die St. Galler zudem in der schmucken Diners Club Arena antreten.

Dass verbesserte Rahmenbedingungen nicht automatisch sportlichen Erfolg nach sich ziehen, musste Rapperswil-Jona am eigenen Leib erfahren. Ursachenforschung lässt sich dabei ziemlich einfach betreiben. Den Lakers ist es nicht gelungen, den Schwung des neuen Auftritts und des neuen Namens über mehrere Jahre zu konservieren. Aktuell laufen die St. Galler gar Gefahr, trotz eisblauen Trikots wieder zur grauen Maus der Liga zu werden.

Erstmals im Halbfinal

Dabei war es vor fünf Jahren das erklärte Ziel der Vereinsverantwortlichen, einen Schritt nach vorne zu machen und den Mief des langweiligen Aussenseiters endgültig abzustreifen. Gelungen ist dies nur für kurze Zeit. In der ersten Saison mit neuem Namen und neuer Kennfarbe überstand Rapperswil-Jona erstmals seit dem Aufstieg in die NLA im Jahr 1994 eine Playoffrunde. Unter Trainer Bill Gilligan setzten sich die Lakers, die die Qualifikation damals auf dem 4. Rang beenden konnten, in den Viertelfinals gegen den EV Zug durch. Der Abstand zu den Grossen der Liga schien so gering wie nie zuvor in der mittlerweile 65-jährigen Vereinsgeschichte.

2010 sind dies nur noch Erinnerungen an Zeiten, in denen so einiges noch besser lief. Seit dem Abgang von Bill Gilligan, der seinen Vertrag partout nicht während der Saison verlängern wollte und für den dann der vermeintliche Ausbildner Kari Eloranta zurückgeholt wurde, befindet sich Rapperswil-Jona in einer Negativspirale.

Die Lakers haben sich in vielen Bereichen zu einem modernen Sportunternehmen gemausert. Doch nicht überall hat man mit den Veränderungen Schritt gehalten. So ist beispielsweise die Geschäftsleitung noch immer gleich strukturiert wie vor 2005. Weiter werden die unzähligen Möglichkeiten, die das neue Stadion bezüglich Unterhaltung bietet (Lichtshow, Videowürfel?), nicht konsequent genutzt. Liga-Konkurrenten wie Genf-Servette, Bern, Fribourg-Gottéron oder auch der EV Zug machen vor, in welche Richtung es bezüglich Zuschauerunterhaltung gehen könnte.

Farbenmix in der Fankurve

Zudem ist es den Lakers noch immer nicht gelungen, den Fans auf den Stehplätzen die neue Kennfarbe schmackhaft zu machen. Ein Blick in die Fankurve offenbart einen Farbenmix, in welchem schwarze Kapuzenpullover, azurblaue Trainerjacken und rot-weiss-blaue Schals und Banner vorherrschen. Welches Team von diesem Sektor unterstützt wird, lässt sich aufgrund äusserer Merkmale nicht eruieren?

Ein weiteres Sorgenkind der Lakers ist die eigene Nachwuchsabteilung. Ein Blick in die Schweizer Nachwuchsnationalmannschaften ergibt ein aussagekräftiges Bild: Rapperswil-Jona ist in den aktuellsten Aufgeboten der U16- bis U20-Teams des Schweizer Verbandes mit nur gerade zwei Spielern vertreten. Im Vergleich mit den übrigen NLA-Vereinen (ZSC/GCK Lions 23, Bern 17, Kloten Flyers 15, Zug 14, Davos 12, Lugano 11, Ambri-Piotta 8, Biel 8, Genf-Servette 5, SCL Tigers 4, Fribourg-Gottéron 2) nehmen die Lakers die Rolle des Schlusslichts ein. Mit Lausanne (5) und Visp (3) stehen in dieser Auflistung sogar zwei B-Vereine besser da. In der U20, die an der Weltmeisterschaft in Kanada den Halbfinal erreichte, ist Rapperswil-Jona mit keinem einzigen Spieler vertreten. Ins Bild passt da auch, dass die wichtigste Nachwuchsmannschaft der Lakers, die Elite-Junioren, in der Meisterschaft momentan abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt.

Weber als Hoffnungsträger

Dies muss zu denken geben. Sollten einmal keine eigenen Spieler mehr für die erste Mannschaft auflaufen, geht damit auch die Identifikation der Fans mit dem Verein verloren. Junge Spieler brauchen Perspektiven, sonst wandern sie ab. Hier ruhen die Hoffnungen auf Christian Weber. Der Trainer, der die Mannschaft nach dieser Saison übernehmen wird, gilt als guter Ausbildner. Er ist einer der schwachen Lichtblicke.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von Scrj256 »

@Blick-Online

Schwedischer Spitzenclub ködert Berglund



KARLSTAD - Auf seiner Suche nach geeigneten Verstärkungen ist der schwedische Spitzenklub Färjestads BK offenbar bei Lakers-Topskorer Christian Berglund fündig geworden. Und das Interesse scheint gegenseitig.

Laut schwedischen Quellen haben sich Färjestad-Sportchef Thomas Rundqvist und der schwedische Flügelstürmer dieser Tage getroffen und dabei eine grundsätzliche Einigung erzielt. Berglund soll beim Klub des Schweizer Nati-Verteidigers Severin Blindenbacher einen Zweijahres-Vertrag erhalten.

Eigentlich wollten die Lakers ihren Leitwolf und Aggressivleader behalten. Sie haben ihm deshalb auch eine neue Offerte unterbreitet.

Für den ehrgeizigen Berglund zählen aber primär die sportlichen Perspektiven und entsprechend lässt sich der Powerstürmer auch zitieren: «Eine Rückkehr nach Karlstad macht Sinn. Färjestad ist in jeder Beziehung eine vorzügliche Adresse und permanent ein Anwärter auf den Meistertitel.»
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von Scrj256 »

Brandon Reid zu Rapperswil?
Samstag, 6. März 2010, 16:41 Uhr - Martin Merk
Laut "Blick" zeigen die Rapperswil-Jona Lakers an einer Rückkehr von Brandon Reid Interesse.
Reid könnte in Rapperswil Christian Berglund ersetzen, falls der Schwede seinen Vertrag nicht verlängern sollte. Berglund, der zuletzt wegen einer Bindehaut-Entzündung nicht spielen konnte, liebäugelt mit einem Wechsel nach Russland oder Schweden.

Reid bestritt bereits 2005/06 ein Jahr in Rapperswil und kam in 56 Spielen auf 20 Tore und 25 Assists. Derzeit spielt er für Düsseldorf.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von JeffLittle »

hier gefunden:
http://www.eishockey-magazin.de/meldung ... ierklinge/


Rapperswil Jona Lakers vs SCL Langnau Tigers

Keine andere Serie, auch nicht die Viertelfinalplayoffs, birgt so viel Brisanz in sich, wie das Aufeinandertreffen von Rapperswil und Langnau. Die Tigers galten vor Saisonstart angesichts grosser Turbulenzen in der Vorstandschaft, eingeschränkter finanzieller Möglichkeiten und anderer Vorgeschichten als krasser Aussenseiter und Abstiegskandidat Nummer 1. Es kam anders. Im Vorjahr schrammten die Langnauer denkbar knapp an der ersten Playoffteilnahme vorbei, für diese Saison plante man von Beginn an mit einem finalen Kräftemessen in der Relegation. Doch die Tigers setzten auch mit ihrem dünnen und qualitativ vermeintlich unterlegenen Kader das um, was der Trainer Christian Weber vorgab: "Wir haben keine Chance, aber wir nutzen sie". Die Tigers spielten offensiv und spektakulär wie immer. Die jungen Wilden fingen sich so manche Klatsche ein, aber mühsam ernährte sich das Eichhörnchen mit Punkten, sodass schon bald deutlich wurde: Langnau ist alles andere als chancenlos.

Ganz anders in Rapperswil. Euphorie kam auf, als Verpflichtungen wie Michel Riesen (jahrelang Topscorer in Davos), Nationalspieler Thierry Paterlini und Goalie Daniel Manzato verkündet wurden. Ein Trainer von Weltformat sollte es richten: Raimo Summanen, der Finne, der sich einst als NHL-Crack und später als finnischer Nationaltrainer einen "Namen" machte, als Fachmann unbestritten und psychologisch laut Selbstauskunft gebändigt, weil lernfähig. Er hielt, was er versprach, nur eines nicht: Sein Temperament hatte er nicht im Griff, er geriet ins gleiche Fahrwasser wie früher, als er Weltstars beleidigend degradierte. Seine (nicht vorhandene) Sozialkompetenz wurde ihm (wieder mal) zum Verhängnis. Das diskriminierte Team verweigerte ihm die Zusammenarbeit. Die Lakers verschenkten wochenlang Punkte, bis die Reissleine gezogen wurde. Die Vorstandschaft ersetzte ihn mit dem Pensionär John Slettvoll. Der Schwede tat, was er für richtig hielt: Gut zureden, viel kommunizieren, erstmal noch defensiver spielen. Der Taktikwechsel konnte vom Team nur selten vollzogen werden. Kurz vor der Olympiapause erklärte Slettvoll, keine Perspektive zu sehen und abgelöst werden zu wollen. Unglaublich.

Inzwischen war Weber bei den Tigers freigestellt, weil er, offen und korrekt wie er ist, mitteilte, dass er ab der nächsten Saison in Rapperswil tätig sein wolle. Das Umfeld und die Presse hatte auf ihn eingeprügelt, das Team eine Niederlagenserie hingelegt ... und Weber keine Chance. Was lag da näher, als dass Weber per sofort die Lakers übernimmt? Er tat es, obwohl mit Langnau vereinbart war, dass er im möglichen Aufeinandertreffen in den Playouts nicht an der Bande coachen darf. So wird die Schweiz die erste Playoutserie mit einem via Funk- oder Handyverbindung coachenden Trainer erleben.

Bei Rapperswil fehlen Verletzte wie Riesen und Burkhalter, dennoch hat die Mannschaft eigentlich das Potenzial, um den nun gereizten Tigers die Grenzen aufzuzeigen. Wenn Berglund, Roest und Pöck 100 % geben - wer kann ihnen da widerstehen? Und trotzdem geht die Angst um. Die Manschaft ist angeschlagen, mental und physisch. Gestern Abend siegten die Lakers zum Auftakt der Serie mit 3:0.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von TsaTsa »

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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von Scrj256 »

http://www.slapshot.ch/slapshot-news.as ... 659&navi=1

Lasst euch nicht einschüchter... ;)
Chris
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von Chris »

Toll, wie man uns sieht und leider ist es wahr!

Ein Schrecken ohne Ende
Den Rapperswil-Jona Lakers droht eine Saisonverlängerung

Nun aber wird es ernst. Lugano droht als erstem Team das Saisonende. Aber auch in Zürich, Kloten oder Genf gibt es nicht mehr viel Spielraum für Ausrutscher. Genf-Servette darf immerhin darauf hoffen, dass die Entwicklungen die eigenen Chancen begünstigen.

Von Daniel Germann

Der HC Fribourg-Gottéron muss bis auf weiteres auf Shawn Heins verzichten. Der Verteidiger wurde von Einzelrichter Reto Steinmann für seine Unsportlichkeit am Montag für vier Partien gesperrt.

Am oberen Zürichsee sehnen die Rapperswil-Jona Lakers derweil das Saisonende herbei. Doch noch scheint der Schrecken kein Ende zu haben: Nach dem 2:3 im dritten Play-out-Spiel gegen die SCL Tigers droht die Zusatzschleife in einer zweiten Play-out-Runde mit schwer absehbarem Ausgang. Die Verletztenliste und der labile Zustand des Teams lassen Pessimisten mit dem Schlimmsten rechnen.


Die Lakers, die mit massiv erhöhtem Budget und entsprechenden Ambitionen in die Saison gestartet waren, blicken auf einen Winter zum Vergessen zurück. So gut die wirtschaftliche Arbeit ist, so schlecht waren die sportlichen Entscheide. Der Sportchef Reto Klaus und Bruno Hug als starker Mann im Hintergrund haben praktisch alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.

Sie setzten zweimal auf den falschen Trainer, überschätzten die Zuzüge und versagten zuletzt auch im Krisenmanagement. Als sie viel zu spät realisierten, dass die Lakers unter Raimo Summanen auf den Abgrund zusteuerten, gaben sie das Team in die Hände eines Coachs (John Slettvoll), der von der Zeit überholt und von der Aufgabe überfordert war. Jetzt verzettelt sich die Führung auch noch im Kleinkrieg mit einem Teil der eigenen Anhänger, die in Rundschreiben Stimmung gegen den eigenen Klub machen.

Nun versucht Christian Weber von der Tribüne aus zu retten, was zu retten ist. Eine Klausel in der Auflösung des Vertrags in Langnau verbietet es ihm, sein neues Team gegen die Tigers zu coachen. Erhöht wird die Brisanz im Duell zwischen Webers altem und neuem Klub dadurch, dass seine künftigen Assistenten Marco Bayer und Nik Hess derzeit noch Langnaus Interimscoach Konstantin Kuraschew assistieren.

Die Posse gipfelte am Tag vor dem Start der Serie in einem Telefonanruf an die Nationalliga: Hess beschwerte sich darüber, dass die Lakers den Langnauern die Spielvideos erst mit Verspätung zur Verfügung stellen wollten. Man beschied dem aufgebrachten Langnauer Assistenten, er solle die Angelegenheit doch bitte direkt mit seinem ehemaligen und seinem künftigen Chef regeln.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von Rog »

Und das ist nicht von irgendeinem Revolerblatt, sondern aus der NZZ.
Chris hat geschrieben:Toll, wie man uns sieht und leider ist es wahr!

Ein Schrecken ohne Ende
Den Rapperswil-Jona Lakers droht eine Saisonverlängerung

Nun aber wird es ernst. Lugano droht als erstem Team das Saisonende. Aber auch in Zürich, Kloten oder Genf gibt es nicht mehr viel Spielraum für Ausrutscher. Genf-Servette darf immerhin darauf hoffen, dass die Entwicklungen die eigenen Chancen begünstigen.

Von Daniel Germann

Der HC Fribourg-Gottéron muss bis auf weiteres auf Shawn Heins verzichten. Der Verteidiger wurde von Einzelrichter Reto Steinmann für seine Unsportlichkeit am Montag für vier Partien gesperrt.

Am oberen Zürichsee sehnen die Rapperswil-Jona Lakers derweil das Saisonende herbei. Doch noch scheint der Schrecken kein Ende zu haben: Nach dem 2:3 im dritten Play-out-Spiel gegen die SCL Tigers droht die Zusatzschleife in einer zweiten Play-out-Runde mit schwer absehbarem Ausgang. Die Verletztenliste und der labile Zustand des Teams lassen Pessimisten mit dem Schlimmsten rechnen.


Die Lakers, die mit massiv erhöhtem Budget und entsprechenden Ambitionen in die Saison gestartet waren, blicken auf einen Winter zum Vergessen zurück. So gut die wirtschaftliche Arbeit ist, so schlecht waren die sportlichen Entscheide. Der Sportchef Reto Klaus und Bruno Hug als starker Mann im Hintergrund haben praktisch alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.

Sie setzten zweimal auf den falschen Trainer, überschätzten die Zuzüge und versagten zuletzt auch im Krisenmanagement. Als sie viel zu spät realisierten, dass die Lakers unter Raimo Summanen auf den Abgrund zusteuerten, gaben sie das Team in die Hände eines Coachs (John Slettvoll), der von der Zeit überholt und von der Aufgabe überfordert war. Jetzt verzettelt sich die Führung auch noch im Kleinkrieg mit einem Teil der eigenen Anhänger, die in Rundschreiben Stimmung gegen den eigenen Klub machen.

Nun versucht Christian Weber von der Tribüne aus zu retten, was zu retten ist. Eine Klausel in der Auflösung des Vertrags in Langnau verbietet es ihm, sein neues Team gegen die Tigers zu coachen. Erhöht wird die Brisanz im Duell zwischen Webers altem und neuem Klub dadurch, dass seine künftigen Assistenten Marco Bayer und Nik Hess derzeit noch Langnaus Interimscoach Konstantin Kuraschew assistieren.

Die Posse gipfelte am Tag vor dem Start der Serie in einem Telefonanruf an die Nationalliga: Hess beschwerte sich darüber, dass die Lakers den Langnauern die Spielvideos erst mit Verspätung zur Verfügung stellen wollten. Man beschied dem aufgebrachten Langnauer Assistenten, er solle die Angelegenheit doch bitte direkt mit seinem ehemaligen und seinem künftigen Chef regeln.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von Scrj256 »

Noël Guyaz zurück zu Langenthal
Dienstag, 16. März 2010, 19:03 Uhr - Martin Merk

Der SC Langenthal bestätigt die Meldung, wonach der "verlorene Sohn" Noël Guyaz von den Rapperswil-Jona Lakers in seine Heimat Langenthal zurückkehrt.
Der 38-jährige Verteidiger hat einen Zweijahresvertrag beim SCL unterschrieben. Guyaz steht derzeit in seiner vierten Saison bei Rapperswil-Jona, davor spielte er unter anderem beim HC Lugano und in der Nationalmannschaft.

Aktuell absolviert Guyaz ein intensives Aufbautraining, da er sich im Dezember letzten Jahres eine Verletzung am Sprunggelenk zuzog und operiert werden musste. Die Genesung verläuft planmässig und der SCL freut sich, dass Guyaz Anfang Juli das Sommertraining bei den Oberaargauern aufnehmen und in die Mannschaft integriert werden kann. Er wird mit seiner Familie nach Langenthal ziehen und seine Erfahrungen der SCL Nachwuchsabteilung zur Verfügung stellen und sich mittels Trainerausbildungen entsprechend fortbilden.
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von Warren »

Mit eindrücklicher Reaktion den Heimvorteil zurückgeholt

Die Rapperswil-Jona Lakers haben das samstägliche Break der SCL Tigers gestern mit einem Rebreak beantwortet und die Playout-Serie wieder ausgeglichen. Sie dominierten die Partie klar und siegten am Ende verdient mit 7:4.
Von Fredi Fäh


Aufs gegenseitige Handshake nach Spielschluss wurde verzichtet. Zuviel Brisanz steckt in der Playout-Serie zwischen Rapperswil-Jona und Langnau. Nach vier Spielen weisen beide Teams je zwei Siege auf. Das Momentum liegt nun wieder bei den Lakers. Sie haben sich gestern Abend mit einer überzeugenden Darbietung den am vergangenen Samstag verloren gegangenen Heimvorteil zurückgeholt. Sie gingen ungleich disziplinierter ans Werk als in den vorangegangenen beiden Partien, trugen im eigenen Verteidigungsdrittel mehr Sorge zur Scheibe und liessen lediglich noch 23 Schüsse auf das Tor von Daniel Manzato zu - also knapp die Hälfte von dem, was sie beim letzten Auftritt in Langnau zu verzeichnen hatten. Auch das Powerplay klappte für einmal vorzüglich. Drei Tore gelangen in personeller Überzahl. Dazu gabs einen Shorthander zu bejubeln.

Trotz Überlegenheit 0:2 zurück

Die Rapperswil-Jona Lakers wirkten von Beginn weg parat. Sie dominierten den Gegner in der Startphase nach Belieben und schnürten ihn über längere Phasen in dessen Abwehrdrittel ein. Der erste Spielabschnitt war leistungsmässig etwas vom Besten, was es von den Lakers im Verlauf dieser Saison zu sehen gab. Dennoch lagen die Gäste nach 13 Minuten mit 0:2 zurück, da ihnen für einen kurzen Augenblick die Konzentration abging. Innert drei Minuten kassierten sie zwei Gegentore. Zuerst eröffnete Christian Berglund mit einem kapitalen Fehlpass in der neutralen Zone Tigers-Stürmer Simon Moser freie Bahn zum 1:0. Wenig später wanderten mit Sandro Tschuor und Tim Bucher gleichzeitig zwei Lakers-Spieler auf die Strafbank. Den doppelten Ausschluss nutzten die Gastgeber konsequent zum 2:0 aus.
Mit einem Backhand-Schuss von Thomas Pöck in personeller Überzahl vermochten die Lakers 16 Sekunden vor Drittelsende das Kräfteverhältnis wenigstens in ein etwas besseres Licht zu rücken. Dass sie zur ersten Drittelspause mit 1:2 in Rückstand lagen, entsprach überhaupt nicht dem Spielverlauf. Das Torschussverhältnis von 11:5 widerspiegelte ihre spielerische Überlegenheit schon eher. Im Mittelabschnitt gelangen den Rapperswilern innerhalb von 166 Sekunden zwei Treffer zum Gleichstand. Zuerst verwertete der auffällige Niklas Nordgren, der am Ende mit einer stolzen +4-Bilanz vom Eis ging, eine weitere Überzahlsituation zum 2:3 und kurz danach verwirrte Sébastien Reuille nach einem schnellen Gegenstoss mit einem schönen Trick die Hintermannschaft der Tigers inklusive Torhüter Benjamin Conz so sehr, dass der mitgelaufene Christian Berglund keine Probleme mehr bekundete, den Puck ins leere Tor zu schieben.

Nicht mehr vom Weg abgebracht

Mit Berglunds Shorthander rissen die Lakers die erstmalige Führung an sich. Sie ebneten sich damit den Weg zum eminent wichtigen Auswärtssieg. Selbst ein weiteres Gegentor in Unterzahl bei Spielmitte vermochte sie nicht mehr aus der Bahn zu werfen. Die Lakers zogen ihr einfaches, gradliniges Spiel weiter, gingen in der 37. Minute durch Stacy Roest erneut in Führung und erhöhten das Skore zu Beginn des Schlussabschnitts zum 5:3. Pöck war mit einem Handgelenkschuss im Powerplay zum zweiten Mal an diesem Abend erfolgreich. Im Vergleich zu den vorangegangenen beiden Spielen liessen sich die Lakers diesmal die Butter nicht mehr vom Brot streichen. Sie erzielten in der Schlussphase zwei weitere Treffer und siegten letztlich hochverdient mit 7:4. Es war ihr erster Vollerfolg in Langnau seit dem 29. Januar 2008.


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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von TsaTsa »

Ur-Laker kämpft gegen die Lakers
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Christian Weber

Getreu dem Motto "Never change a winning team" sind bei den Lakers für die heutige Partie keine Änderungen in der Mannschaftsaufstellung vorgesehen. Das bedeutet, dass Stürmer Niki Sirén zu seiner dritten Playout-Partie als Verteidiger kommt und Flügelstürmer Thierry Paterlini wieder als Center agiert. "Diese Massnahmen haben unserer Mannschaft viel Stabilität gebracht" begründet Trainer Christian Weber den Entscheid.
Der Erfolg gibt ihm Recht. Seit Sirén als Verteidiger aufläuft, gingen die Lakers nur noch als Sieger vom Eis. Am Dienstag gewann Rapperswil-Jona auswärts 7-4 und vorgestern behielten die Eisblauen mit 3-1 die Oberhand. In der Serie führen sie 3-2.
Weber hofft, dass die Saison nicht mehr lange dauert:" Wir haben einen Matchball und möchten diesen natürlich gleich verwerten." Eine Leistung, wie sie die Lakers am Donnerstag gezeigt haben, dürfte allerdings kaum ein zweites Mal für einen Sieg reichen. Zwar sah es lange Zeit so aus, als würde Rapperswil-Jona zu einem problemlosen Sieg kommen. Doch je näher das Ende rückte, desto mehr gerieten die Gastgeber unter Druck. " Das Team hatte Angst vor dem Gewinnen", erinnerte sich der Trainer an die heikle Phase kurz vor Schluss, und er weiss auch bei wem er sich für diesen Sieg zu bedanken hatte. " Goalie Daniel Manzato hat uns mit seinen Paraden gerettet." Nun spricht wieder alles für die Lakers. Euphorie kommt bei Weber trotzdem nicht auf: " Noch ist es ein weiter Weg bis zum Saisonende." (müm)
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von TsaTsa »

Enttäuschung in Eisblau
Von Philipp Muschg. Aktualisiert um 17:20 Uhr
Rapperswil-Jona Lakers: Der Ligaerhalt ist geschafft, die Vorwärtsstrategie aber scheiterte.

Heute ist es eine Erfolgsmeldung: Die Lakers haben Spiel 7 der ersten Playout-Runde gegen die SCL Tigers 4:3 nach Verlängerung gewonnen und damit sichergestellt, dass in RapperswilJona auch nächste Saison NLA-Eishockey zu sehen sein wird. Wie die Zeiten sich ändern: Noch vor sieben Monaten wäre ein solches Fazit als Enttäuschung gewertet worden. Eine Budgeterhöhung um annähernd 1 Million Franken und namhafte Zuzüge wie Michel Riesen, Thierry Paterlini oder Daniel Manzato waren ein Bekenntnis zum Schritt vorwärts. Als Geschäftsführer Reto Klaus das Saisonziel Playoff ausgab, galt das als Tiefstapelei.

Dass selbst dieses Ziel nun verfehlt wurde, hat gute Gründe. Mit Riesen und Loïc Burkhalter fielen die beiden wichtigsten Schweizer Offensivspieler länger und schliesslich endgültig aus; dasselbe gilt für drei der fünf stärksten Rapperswiler Verteidiger. Das Team war in der entscheidenden Meisterschaftsphase geschwächt, zweifellos. Das Abschneiden der Lakers aber nur äusseren Umständen und Pech zuzuschreiben, greift zu kurz.

Ein überraschender Abgang

Am schwersten wiegt, dass auf der Schlüsselposition des Trainers keine Kontinuität mehr einkehrte, seit aus dem SC Rapperswil-Jona in der Spielzeit 2005/06 die eisblauen Lakers wurden. Diese Problematik trieb in der abgelaufenen Saison absurde Blüten. Erst wurde der zur Tobsucht neigende Raimo Summanen durch den 65-jährigen John Slettvoll ersetzt. Zur Überraschung der Klubführung kehrte der Schwede in der Olympiapause dann allerdings nicht mehr aus seiner Heimat zurück und machte so die Bühne frei für den vorläufig letzten Akt des Rapperswiler Trainertheaters: die Amtsübernahme von Christian Weber.

Dass der Klub den ausgewiesenen Ausbildner bereits im Dezember ab Sommer 2010 an sich band, zeigt immerhin, dass ein zentrales Problem erkannt wurde. Doch weil Klaus kurzfristig keinen Slettvoll-Nachfolger finden und Weber nicht Nein sagen konnte, riskierten die Lakers umgehend die Destabilisierung jenes Mannes, der sie eigentlich in ruhige Gewässer führen sollte. Wie der mit Funkgerät versehene Weber auf der Holztribüne der Ilfishalle und hinter den Glasscheiben der Diners-ClubArena ohnmächtig mit einem Team fieberte, bei dem er nicht sein durfte, ist schon heute ein helvetischer Eishockey-Klassiker.

Dank vor allem an sich selbst

Nun ist Klaus’ Rechnung in extremis aufgegangen und Weber endlich uneingeschränkt verantwortlich. Er ist – Playout-Vertretung Roger Bader nicht mitgezählt – der sechste Trainer am Obersee, seit Bill Gilligan vor drei Jahren den Klub verliess. Der Amerikaner hatte das Team 2006 in den Halbfinal geführt, scheiterte letztlich aber auch an einer Mannschaft, die den Erfolg mehr sich selbst als dem Trainer dankte. Die wichtigste Aufgabe von Klaus wird nun sein, diese Mentalität und damit die Geister, die er rief, aus dem Klub zu vertreiben.

Im Vergleich dazu soll das Personal keine grundlegenden Veränderungen erfahren. Bei den Ausländern dürfte Niklas Nordgren den Verein trotz weiterlaufendem Vertrag verlassen, die Zukunft von Christian Berglund ist offen – möglich, dass die angestrebte Rückkehr des Kanadiers Brandon Reid den Schweden zum Bleiben bewegt. Auf dem Papier jedenfalls machen die Rapperswil-Jona Lakers nach wie vor einen Playofftauglichen Eindruck. Aber das taten sie im letzten Herbst ja auch.
(Tages-Anzeiger
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Re: Presseartikel über die Rapperswil-Jona Lakers

Beitrag von TsaTsa »

Auf seine eigene Art zu denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht auf seine eigene Art denkt, denkt überhaupt nicht.
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