Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Im Archiv befinden sich alle Threads die älter als der 01.09.2013 sind!
(Zusätzlich alle Match-Threads der vergangenen Saisons.)
Benutzeravatar
Eugen65
Supporter Classic
Supporter Classic
Beiträge: 4085
Registriert: 30. Aug 2009 13:44
Wohnort: Seestrasse

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von Eugen65 »

Der Langnau Präsi siehts hinsichtlich Subventionen und Kredite genau wie ich. :zwinker:

Weshalb laut gerufen wird: Es brauche A-fonds-perdu-Beiträge, sofort, und möglichst hohe.
Kredite können problematisch sein. Zwei Millionen auf fünf Jahre rückzahlbar: Macht 400’000 Franken pro Saison, dann fehlt gleich die vierte Linie Spieler. Mit Krediten verschiebt man einfach das Kopfweh. Die meisten Clubs schreiben schon im Normalfall rote Zahlen. Zusätzliche Schulden würden erst recht zum Kollaps führen.

Also keine Kredite, sondern Subventionen?
Ich frage mich, inwieweit A-fonds-perdu-Beiträge vermittelbar sind. Sinnvoller wäre ein Entgegenkommen bei der Kurzarbeitsregelung (Obergrenze: 148’000 Franken Jahreslohn, die Red.). Wir brauchen ein vereinfachtes Verfahren, und zwar auch dann, wenn wir die Saison zu Ende spielen sollten. Wir würden zwar arbeiten, aber unser Produkt könnten wir ja nicht wie gewohnt verkaufen. Die Löhne sind der grösste Aufwandsposten, mit einer markanten Entlastung hätten wir wieder etwas Schnauf.

KREDITE
Sind ein Nonsens, denn sie können nie zurückbezahlt werden? :ballaballa:

A-FONDS-PERDU-BEITRÄGE
Ist bei einem Durchschnittslohn pro Spieler in der Liga von 250K schwer vermittelbar. :nixweiss:

Das einzige ist Kurzarbeit mit einer maximalen Lohnobergrenze. :ja:

Langnau hat mit Saisonkarten, Einzeleintritten und Catering ca. 350K Einnahmen pro Spiel. Diese brauchen sie in etwa zusammen mit dem Sponsoring und den TV Geldern für ein ausgeglichenes Budget.

Bei einer Fortsetzung der Meisterschaft ohne Zuschauer sieht die Rechnung dann in etwa so aus:

Annahme: Langnau kann 180K pro Spiel auf der Ausgabenseite (Löhne, Marketing, Sicherheit, Infrastruktur) einsparen
=Fehlende Einnahmen pro Spiel: 170K x 28 = FEHLBETRAG 4.76 MIO. :schocker:

Mir blutet das Herz :( aber es ergibt finanziell einfach KEINEN SINN die Saison ohne Zuschauer weiter zu spielen. :ballaballa:

Sogar die NHL hat mit den Playoffs ohne Zuschauer riesige Verluste eingefahren und versucht jetzt den Saisonstart so weit wie möglich nach hinten zu verschieben. Es wird sogar bereits darüber diskutiert ob man die NHL Saison besser ausfallen kässt, denn bis in den Sommer will die NHL, aufgrund des mangelnden Interesses und der Terminkollision mit den Olympischen Spielen auch nicht mehr spielen. :roll:
Chris
Supporter Top
Supporter Top
Beiträge: 5350
Registriert: 19. Jan 2005 21:15
Wohnort: Rapperswil-Jona
Hat sich bedankt: 45 Mal
Danksagung erhalten: 6 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von Chris »

Es stellt sich die Frage, wie lange die Pandemie andauert. Wir hoffen alle natürlich, so kurz als möglich. Aber vielleicht geht es länger als nur dieses Saison.
Benutzeravatar
Seebueb
Fan-Capo
Fan-Capo
Beiträge: 952
Registriert: 4. Mär 2008 17:00
Wohnort: Da hie

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von Seebueb »

@ Eugen

Dein Text liest sich ja geradezu weinerlich. :zwinker: Deine Zahlenspiele greifen aber m.E. immer noch viel zu kurz.

A-Fonds-Perdu-Beiträge wird es nicht geben und wären auch ein Unding!

Zinslose Kredite würden die Liquidität sicherstellen und wären politisch vertretbar. Die Vereine müssten in den nächsten 5 Jahren bei den Löhnen die Schraube anziehen, was aufgrund des Monopols der NL kein qualitatives Problem darstellen würde. Der Grossteil der Spieler mit Schweizer Lizenz würden in anderen Ländern wohl nicht einmal auf 50% des hiesigen Lohnes kommen, womit sie schlicht keine Wahl haben als tiefere Konditionen in Kauf zu nehmen. Wenn man von einer durchschnittlichen Restlaufzeit des Vertrags von ungefähr 2 Jahren ausgeht, bleibt also noch viel Zeit zum sparen. Schafft es in dieser Situation die Liga den Lohntreibereien einen Riegel zu schieben, wäre das Schweizer Eishockey vielleicht in Zukunft sogar gestärkt und kein einziger Verein müsste die Bilanz deponieren.

Zudem: Der Abstieg müsste ausgesetzt werden, damit die Vereine planen können. Damit die NLB-Vereine nicht zu kurz kommen, müsste man diese in die Lösung einbinden und evt. jeweils den Meister aufsteigen lassen o.ä.
scrjfaninbern
Fan-Capo
Fan-Capo
Beiträge: 817
Registriert: 12. Jan 2018 15:46
Hat sich bedankt: 101 Mal
Danksagung erhalten: 143 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von scrjfaninbern »

mal noch etwas ganz anderes. was mich wirklich massiv erstaunt, ist, wie viele spieler sich anstecken. hier vermute ich ehrlich gesagt ein versäumnis der clubs. wenn ich z.b. meinen alltag anschaue, dann merke ich je länger je mehr: wenn ich wirklich will, kann ich mich selbst eigentlich recht gut schützen. obwohl ich doch noch einigermassen oft unter die leute muss. ich frage ich schon etwas, ob man spieler und staff hier wirklich genügend sensibilisiert hat. klar, die spieler haben auch familie usw., aber insgesamt finde ich es schon recht krass, dass es nicht gelingt, die spieler besser zu schützen bzw. dass sich diese besser schützen. zumal man von den gewaltigen konsequenzen weiss, die positiv getestete spieler mit sich bringen.
Benutzeravatar
nixalsverdrus
Aktiver Fan
Aktiver Fan
Beiträge: 250
Registriert: 1. Aug 2006 15:51
Danksagung erhalten: 4 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von nixalsverdrus »

Vermutlich hat es auch damit zu tun, dass die Spieler sich bei leichten "Erkältungssymptomen" testen lassen müssen und Ottonormal Bürger einfach im Bett bleibt

Gesendet von meinem LYA-L29 mit Tapatalk
“All of old. Nothing else ever. Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.”
Samuel Beckett
Benutzeravatar
Eugen65
Supporter Classic
Supporter Classic
Beiträge: 4085
Registriert: 30. Aug 2009 13:44
Wohnort: Seestrasse

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von Eugen65 »

Seebueb hat geschrieben:@ Eugen
Zinslose Kredite würden die Liquidität sicherstellen und wären politisch vertretbar. Die Vereine müssten in den nächsten 5 Jahren bei den Löhnen die Schraube anziehen, was aufgrund des Monopols der NL kein qualitatives Problem darstellen würde. ä.

2 oder 3 Klubs werden einen Mäzänen finden der die Millionen Schulden übernimmt, höhere Löhne zahlen und die Liga dominieren. :winkewinke:

Den anderen bleibt dann der Weg in die sportliche Bedeutungslosigkeit, was wiederum Mindereinnahmen zur Folge hat oder sie ziehen wieder mit im ruinösen Wettbewerb. :motz:

Und laut dem Langnau Präsi scheint ein Salary-Cap nicht umsetzbar zu sein. :pfeif:

Aus dem Interview der SZ:

Werden die Finanzen von der Liga zu wenig stark kontrolliert?
Das Problem ist, dass alle Clubs Tochterfirmen haben. Das Geld kann problemlos hin und her geschoben werden. Am Ende muss das Ergebnis einfach für die erste Mannschaft stimmen. Das Ganze machte nur Sinn, wenn man jede Nebenrechnung einreichen müsste.

Das muss man nicht?

Nein. Was wir der Liga einreichen müssen, ist eine Farce. Darauf könnte man verzichten, weil man das Ergebnis «büschele» kann, bis es passt.

P.S. Bei der SWISS, Lufthansa und Condor klappt das auch SUPER mit den Millionen Krediten. :naughty:

Die Swiss zahlt damit Kader Boni aus :ballaballa: und die Condor nutzt die 550 Millionen Staatskredit um ihrerseits die Swiss in der Schweiz anzugreifen. Sie stationiert ab Sommer 21 zwei Flieger in Zürich und wird die Swiss direkt mit billigeren Preisen bei beliebten Feriendestinationen unterbieten. :ballaballa:

Das wird im Hockey-Business mit Staats-Millionen auch nicht anders enden. :nein:
Seebueb hat geschrieben: Zudem: Der Abstieg müsste ausgesetzt werden, damit die Vereine planen können. Damit die NLB-Vereine nicht zu kurz kommen, müsste man diese in die Lösung einbinden und evt. jeweils den Meister aufsteigen lassen o.ä.
....und nach 5 Jahren haben wir dann 17 NLA Klubs. :lol:
Benutzeravatar
nixalsverdrus
Aktiver Fan
Aktiver Fan
Beiträge: 250
Registriert: 1. Aug 2006 15:51
Danksagung erhalten: 4 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von nixalsverdrus »

Und 17 farm teams in der nlb,,..

Man könnte dann die u20 Elite integrieren, Max. 1 Ausländer und 4 ü20 Spieler

Gesendet von meinem LYA-L29 mit Tapatalk
“All of old. Nothing else ever. Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.”
Samuel Beckett
Benutzeravatar
Whitetiger
Supporter Classic
Supporter Classic
Beiträge: 2919
Registriert: 12. Okt 2011 00:30
Wohnort: Zürich
Hat sich bedankt: 170 Mal
Danksagung erhalten: 92 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von Whitetiger »

scrjfaninbern hat geschrieben:mal noch etwas ganz anderes. was mich wirklich massiv erstaunt, ist, wie viele spieler sich anstecken. hier vermute ich ehrlich gesagt ein versäumnis der clubs. wenn ich z.b. meinen alltag anschaue, dann merke ich je länger je mehr: wenn ich wirklich will, kann ich mich selbst eigentlich recht gut schützen. obwohl ich doch noch einigermassen oft unter die leute muss. ich frage ich schon etwas, ob man spieler und staff hier wirklich genügend sensibilisiert hat. klar, die spieler haben auch familie usw., aber insgesamt finde ich es schon recht krass, dass es nicht gelingt, die spieler besser zu schützen bzw. dass sich diese besser schützen. zumal man von den gewaltigen konsequenzen weiss, die positiv getestete spieler mit sich bringen.
Ich glaube das hängt daran, dass die Garderoben schlicht und einfach der perfekte Ansteckungsort sind. Es scheint alles darauf hinzudeuten, dass in schlecht belüfteten Innenräumen ein massives Ansteckungsrisiko herrscht, wobei dort Distanz gar nicht hilft, da sich die Aerosole im ganzen Raum ausbreiten.
Dazu kommen gemeinsame Carfahrten, Essen etc.
:love: Hopp Rappi :love:
Benutzeravatar
Seebueb
Fan-Capo
Fan-Capo
Beiträge: 952
Registriert: 4. Mär 2008 17:00
Wohnort: Da hie

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von Seebueb »

Eugen65 hat geschrieben: 2 oder 3 Klubs werden einen Mäzänen finden der die Millionen Schulden übernimmt, höhere Löhne zahlen und die Liga dominieren. :winkewinke:

Den anderen bleibt dann der Weg in die sportliche Bedeutungslosigkeit, was wiederum Mindereinnahmen zur Folge hat oder sie ziehen wieder mit im ruinösen Wettbewerb. :motz:

Und laut dem Langnau Präsi scheint ein Salary-Cap nicht umsetzbar zu sein. :pfeif:

Aus dem Interview der SZ:

Werden die Finanzen von der Liga zu wenig stark kontrolliert?
Das Problem ist, dass alle Clubs Tochterfirmen haben. Das Geld kann problemlos hin und her geschoben werden. Am Ende muss das Ergebnis einfach für die erste Mannschaft stimmen. Das Ganze machte nur Sinn, wenn man jede Nebenrechnung einreichen müsste.

Das muss man nicht?

Nein. Was wir der Liga einreichen müssen, ist eine Farce. Darauf könnte man verzichten, weil man das Ergebnis «büschele» kann, bis es passt.

P.S. Bei der SWISS, Lufthansa und Condor klappt das auch SUPER mit den Millionen Krediten. :naughty:

Die Swiss zahlt damit Kader Boni aus :ballaballa: und die Condor nutzt die 550 Millionen Staatskredit um ihrerseits die Swiss in der Schweiz anzugreifen. Sie stationiert ab Sommer 21 zwei Flieger in Zürich und wird die Swiss direkt mit billigeren Preisen bei beliebten Feriendestinationen unterbieten. :ballaballa:

Das wird im Hockey-Business mit Staats-Millionen auch nicht anders enden. :nein:
Seebueb hat geschrieben: Zudem: Der Abstieg müsste ausgesetzt werden, damit die Vereine planen können. Damit die NLB-Vereine nicht zu kurz kommen, müsste man diese in die Lösung einbinden und evt. jeweils den Meister aufsteigen lassen o.ä.
....und nach 5 Jahren haben wir dann 17 NLA Klubs. :lol:
Wenn man engstirnig am aktuellen Modus festhält, hat man dann 17 NLA Klubs. Es gibt aber noch andere Formen einen Ligabetrieb sicherzustellen und der direkt Aufstieg war nur eine Idee, um die NLB-Vereine nicht sportlich zu ruinieren.

Betreffend dem Zahlengeschummle: Die Liga könnte in diesem Fall einfach eine testierte Konzernrechnung einverlangen, dann gibt es keine Schiebereien mehr. Problem gelöst.

Zu den Mäzenen: Ja, die wird es geben, doch wo liegt das Problem? Sie können weiterhin nur Spieler für 4 Linien einstellen, was sie heute schon problemlos können (Zug, ZSC, etc.). Wir können denen bisher selbst 4. Linienspieler nicht abjagen. Die restlichen Spieler werden aber massiv billiger. Es bleibt also sportlich alles mehr oder weniger beim alten. Klar werden Vereine wie Bern oder Biel mehr leiden, da sie deutlich höhere Einnahmen aus den Heimspielen generieren, aber es gibt keinen Königsweg in der aktuellen Situation.

Deine "Lösung" mit den Konkursen würde das Problem noch verschärfen. Zug oder ZSC können mit ihren Mäzenen problemlos einen Konkurs vermeiden. Alle konkursiten Vereine wären um Jahrzehnte zurückgeworfen. Das ist absolut kein gangbarer Weg!

PS: Bei der Swiss handelt es sich um variable Lohnkomponenten, welche vertraglich geregelt wurden. Die Swiss muss diese Beträge entrichten sonst enden sie vor Gericht. :zwinker:
scrjfaninbern
Fan-Capo
Fan-Capo
Beiträge: 817
Registriert: 12. Jan 2018 15:46
Hat sich bedankt: 101 Mal
Danksagung erhalten: 143 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von scrjfaninbern »

Whitetiger hat geschrieben:
scrjfaninbern hat geschrieben:mal noch etwas ganz anderes. was mich wirklich massiv erstaunt, ist, wie viele spieler sich anstecken. hier vermute ich ehrlich gesagt ein versäumnis der clubs. wenn ich z.b. meinen alltag anschaue, dann merke ich je länger je mehr: wenn ich wirklich will, kann ich mich selbst eigentlich recht gut schützen. obwohl ich doch noch einigermassen oft unter die leute muss. ich frage ich schon etwas, ob man spieler und staff hier wirklich genügend sensibilisiert hat. klar, die spieler haben auch familie usw., aber insgesamt finde ich es schon recht krass, dass es nicht gelingt, die spieler besser zu schützen bzw. dass sich diese besser schützen. zumal man von den gewaltigen konsequenzen weiss, die positiv getestete spieler mit sich bringen.
Ich glaube das hängt daran, dass die Garderoben schlicht und einfach der perfekte Ansteckungsort sind. Es scheint alles darauf hinzudeuten, dass in schlecht belüfteten Innenräumen ein massives Ansteckungsrisiko herrscht, wobei dort Distanz gar nicht hilft, da sich die Aerosole im ganzen Raum ausbreiten.
Dazu kommen gemeinsame Carfahrten, Essen etc.
das finde ich sehr plausibel und erklärt sicherlich die tatsache, dass sich innerhalb eines teams jeweils zügig mehrere spieler anstecken. zu ergänzen wäre deine liste ja noch um den trainingsbetrieb auf dem eis, bei dem man sich im hockey bekanntlich oft nahe kommt. mir ging es aber eher darum, wie oft nun schon einzelne spieler die infektion überhaupt in die mannschaften hineingetragen haben.
Benutzeravatar
Whitetiger
Supporter Classic
Supporter Classic
Beiträge: 2919
Registriert: 12. Okt 2011 00:30
Wohnort: Zürich
Hat sich bedankt: 170 Mal
Danksagung erhalten: 92 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von Whitetiger »

scrjfaninbern hat geschrieben:
Whitetiger hat geschrieben:
scrjfaninbern hat geschrieben:mal noch etwas ganz anderes. was mich wirklich massiv erstaunt, ist, wie viele spieler sich anstecken. hier vermute ich ehrlich gesagt ein versäumnis der clubs. wenn ich z.b. meinen alltag anschaue, dann merke ich je länger je mehr: wenn ich wirklich will, kann ich mich selbst eigentlich recht gut schützen. obwohl ich doch noch einigermassen oft unter die leute muss. ich frage ich schon etwas, ob man spieler und staff hier wirklich genügend sensibilisiert hat. klar, die spieler haben auch familie usw., aber insgesamt finde ich es schon recht krass, dass es nicht gelingt, die spieler besser zu schützen bzw. dass sich diese besser schützen. zumal man von den gewaltigen konsequenzen weiss, die positiv getestete spieler mit sich bringen.
Ich glaube das hängt daran, dass die Garderoben schlicht und einfach der perfekte Ansteckungsort sind. Es scheint alles darauf hinzudeuten, dass in schlecht belüfteten Innenräumen ein massives Ansteckungsrisiko herrscht, wobei dort Distanz gar nicht hilft, da sich die Aerosole im ganzen Raum ausbreiten.
Dazu kommen gemeinsame Carfahrten, Essen etc.
das finde ich sehr plausibel und erklärt sicherlich die tatsache, dass sich innerhalb eines teams jeweils zügig mehrere spieler anstecken. zu ergänzen wäre deine liste ja noch um den trainingsbetrieb auf dem eis, bei dem man sich im hockey bekanntlich oft nahe kommt. mir ging es aber eher darum, wie oft nun schon einzelne spieler die infektion überhaupt in die mannschaften hineingetragen haben.
Wenn wir ehrlich sind, die Hygiene wurde nicht von einem Hockeyspieler erfunden... :mrg2:
Aber primär liegt es wahrscheinlich schlicht und einfach an den gestiegenen Zahlen, deshalb ist das Risiko gross dass sie (oder ihre engen Kontaktpersonen) im Alltag mit infizierten Leuten in Kontakt kommen.
:love: Hopp Rappi :love:
scrjfaninbern
Fan-Capo
Fan-Capo
Beiträge: 817
Registriert: 12. Jan 2018 15:46
Hat sich bedankt: 101 Mal
Danksagung erhalten: 143 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von scrjfaninbern »

Whitetiger hat geschrieben:
scrjfaninbern hat geschrieben:
Whitetiger hat geschrieben:
scrjfaninbern hat geschrieben:mal noch etwas ganz anderes. was mich wirklich massiv erstaunt, ist, wie viele spieler sich anstecken. hier vermute ich ehrlich gesagt ein versäumnis der clubs. wenn ich z.b. meinen alltag anschaue, dann merke ich je länger je mehr: wenn ich wirklich will, kann ich mich selbst eigentlich recht gut schützen. obwohl ich doch noch einigermassen oft unter die leute muss. ich frage ich schon etwas, ob man spieler und staff hier wirklich genügend sensibilisiert hat. klar, die spieler haben auch familie usw., aber insgesamt finde ich es schon recht krass, dass es nicht gelingt, die spieler besser zu schützen bzw. dass sich diese besser schützen. zumal man von den gewaltigen konsequenzen weiss, die positiv getestete spieler mit sich bringen.
Ich glaube das hängt daran, dass die Garderoben schlicht und einfach der perfekte Ansteckungsort sind. Es scheint alles darauf hinzudeuten, dass in schlecht belüfteten Innenräumen ein massives Ansteckungsrisiko herrscht, wobei dort Distanz gar nicht hilft, da sich die Aerosole im ganzen Raum ausbreiten.
Dazu kommen gemeinsame Carfahrten, Essen etc.
das finde ich sehr plausibel und erklärt sicherlich die tatsache, dass sich innerhalb eines teams jeweils zügig mehrere spieler anstecken. zu ergänzen wäre deine liste ja noch um den trainingsbetrieb auf dem eis, bei dem man sich im hockey bekanntlich oft nahe kommt. mir ging es aber eher darum, wie oft nun schon einzelne spieler die infektion überhaupt in die mannschaften hineingetragen haben.
Wenn wir ehrlich sind, die Hygiene wurde nicht von einem Hockeyspieler erfunden... :mrg2:
Aber primär liegt es wahrscheinlich schlicht und einfach an den gestiegenen Zahlen, deshalb ist das Risiko gross dass sie (oder ihre engen Kontaktpersonen) im Alltag mit infizierten Leuten in Kontakt kommen.
genau. und ich frage mich einfach, ob man den buben wirklich klar genug in den kopf gehämmert hat, dass sie auch auf sich selbst (und somit auf den club und den meisterschaftsbetrieb) aufpassen sollen - dass sie also mehr noch als normale menschen vorsichtig sein sollen. aber ja, das werden wir wohl nicht so schnell erfahren, ausser jemand weiss etwas betreffend anweisungen an die spieler.
Inter13
Fan-Capo
Fan-Capo
Beiträge: 924
Registriert: 13. Sep 2015 13:34
Hat sich bedankt: 14 Mal
Danksagung erhalten: 22 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von Inter13 »

Hallo zusammen! Glaubt mir - auch wenn es so einfach tönt - ich, resp. wir in der Familie haben alles Erdenkliche getan, um den Käfer nicht zu kriegen - und - siehe da - auf einmal hat er uns alle erwischt und wir fragen uns, wie um Himmelswillen konnte das geschehen.... :stumm:
Es geht einfach verdammt schnell, sich anzustecken...
scrjfaninbern
Fan-Capo
Fan-Capo
Beiträge: 817
Registriert: 12. Jan 2018 15:46
Hat sich bedankt: 101 Mal
Danksagung erhalten: 143 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von scrjfaninbern »

Inter13 hat geschrieben:Hallo zusammen! Glaubt mir - auch wenn es so einfach tönt - ich, resp. wir in der Familie haben alles Erdenkliche getan, um den Käfer nicht zu kriegen - und - siehe da - auf einmal hat er uns alle erwischt und wir fragen uns, wie um Himmelswillen konnte das geschehen.... :stumm:
Es geht einfach verdammt schnell, sich anzustecken...
das wird dann wohl die schule gewesen sein oder was meinst du?
Benutzeravatar
Schwyzer
Supporter Top
Supporter Top
Beiträge: 5306
Registriert: 29. Sep 2003 18:38
Wohnort: Reichenburg
Hat sich bedankt: 109 Mal
Danksagung erhalten: 106 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von Schwyzer »

Inter13 hat geschrieben:Hallo zusammen! Glaubt mir - auch wenn es so einfach tönt - ich, resp. wir in der Familie haben alles Erdenkliche getan, um den Käfer nicht zu kriegen - und - siehe da - auf einmal hat er uns alle erwischt und wir fragen uns, wie um Himmelswillen konnte das geschehen.... :stumm:
Es geht einfach verdammt schnell, sich anzustecken...
Zuerst mal gleich: Gute Genesung!

Dein Beispiel zeigt exemplarisch, was dieses Virus so unberechenbar macht. Unmöglich, es zu besiegen...
Wählt Quimby!!!
Benutzeravatar
Eugen65
Supporter Classic
Supporter Classic
Beiträge: 4085
Registriert: 30. Aug 2009 13:44
Wohnort: Seestrasse

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von Eugen65 »

Inter13 hat geschrieben:Hallo zusammen! Glaubt mir - auch wenn es so einfach tönt - ich, resp. wir in der Familie haben alles Erdenkliche getan, um den Käfer nicht zu kriegen - und - siehe da - auf einmal hat er uns alle erwischt und wir fragen uns, wie um Himmelswillen konnte das geschehen.... :stumm:
Es geht einfach verdammt schnell, sich anzustecken...
Wünsche Dir und Deiner Familie eine schnelle Genesung.

Glaube wir haben hier in der Schweiz den Zeitpunkt des Eindämmens verpasst. Wir sind definitiv das neue Schweden.

Das EXPERIMENT hat begonnen!

Das kann in der Katastrophe enden aber auch gut raus kommen wenn die Corona-Skeptiker Recht behalten.

Bin ziemlich gespannt (wobei dieses Wort dem Ernst der Lage wohl nicht gerecht wird, aber ich habe kein besseres gefunden) wie das in der Schweiz Endet.

P.S. Habe in diesem Post auf Smileys verzichtet. Denn zum Lachen ist diese Situation sicher nicht!
Benutzeravatar
Jim Tonic
Aktiver Fan
Aktiver Fan
Beiträge: 300
Registriert: 14. Nov 2010 01:25
Wohnort: Eschenbach
Danksagung erhalten: 5 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von Jim Tonic »

Inter13 hat geschrieben:Hallo zusammen! Glaubt mir - auch wenn es so einfach tönt - ich, resp. wir in der Familie haben alles Erdenkliche getan, um den Käfer nicht zu kriegen - und - siehe da - auf einmal hat er uns alle erwischt und wir fragen uns, wie um Himmelswillen konnte das geschehen.... :stumm:
Es geht einfach verdammt schnell, sich anzustecken...
Gute Besserung Dir und deiner Family! Du kannst dich und deine nächsten noch so gut schützen, holen kannst Du dir das immer.
Keine Ahnung ob ich das selbst bereits schon hatte oder nicht, Anzeichen waren vor Monaten mal da, auch im Umfeld. Das tragische daran, je höher die Zahlen und je schlimmer die Zustände, desto unglaublich dümmer verhalten sich all die Antimassnahmendeppen.

Das man sich beim Eishockeyspielen wohl einem sehr grossen, wenn nicht sogar extrem grossen Ansteckungs-Risiko aussetzt, weiss jeder der schon selber gespielt hat. Hockeygarderoben sind jetzt auch nicht gerade Operationssääle, ob voll belegt oder nur zur Hälfte.
redline
Regelmässiger Besucher
Regelmässiger Besucher
Beiträge: 114
Registriert: 7. Okt 2018 00:30
Hat sich bedankt: 18 Mal
Danksagung erhalten: 18 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von redline »

Ein Schelm wer böses denkt... :stumm:

1) Ja, innerhalb der Mannschaft kann man sich schlecht vor dem Virus schützen und de facto ist es noch nicht mal so entscheidend (bereits bei einem positiven Fall müssen die anderen eh in Quarantäne)
2) Der Fokus sollte darauf liegen, dass sich die Spieler nicht ausserhalb anstecken. Nur sehr wenige Spieler haben Kinder die zur Schule gehen müssen. Bleiben noch etwaige Partnerinnen, welche einen Job haben, bei welchem sie Präsenzzeit haben müssen (bspw. Verkäuferinnen). Also wenn mein Job und derjenige meines ganzen Teams davon abhängen würde, ob ich dieses fiese Virus kriege oder nicht, dann würde ich es nicht kriegen (soziale Kontakte auf remote schalten, online einkaufen, kein ÖV basta.)

ABER... jetzt einmal ganz ökonomisch betrachtet (was man zur Zeit keinem Club verübeln kann...):
> Was ist die Motivation der Clubs, aktuell Spiele auszutragen? Solange Geisterspiele angesagt sind (was ich schwachsinnig finde) kostet jeder einzelne Match Geld.
> Wird die Meisterschaft später abgesagt, ist man um jedes nicht durchgeführte Spiel dankbar.
> Wird die Meisterschaft später (hoffentlich) wieder mit Zuschauern weitergeführt, profitiert man mit jedem später durchgeführten Heimspiel massiv.

Ich sehe einen einzigen Nachteil: Durch viele Ausfälle folgt später ein dichtes Programm, was ggf. sportlich gesehen ein Nachteil sein kann. Für die Clubs mit Playoff-Garantie (Zug, Lausanne, ZSC et. al.) ist dies vernachlässigbar, ebenso für Clubs die die ganze Saison darauf ausgelegt haben, dass sie ja eh nicht absteigen können ("Bauernschläue" :pfeif: ).

Theoretisch könnte man sogar einfach melden, 5 Spieler haben Cornona - wird ja kaum von der Liga überprüft...
:stumm:

Vergesse ich etwas in der Argumentationskette?
8645
Freund eines SCRJ Lakers-Fans ;-)
Freund eines SCRJ Lakers-Fans ;-)
Beiträge: 17
Registriert: 22. Apr 2015 13:42

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von 8645 »

redline hat geschrieben:Ein Schelm wer böses denkt... :stumm:

1) Ja, innerhalb der Mannschaft kann man sich schlecht vor dem Virus schützen und de facto ist es noch nicht mal so entscheidend (bereits bei einem positiven Fall müssen die anderen eh in Quarantäne)
2) Der Fokus sollte darauf liegen, dass sich die Spieler nicht ausserhalb anstecken. Nur sehr wenige Spieler haben Kinder die zur Schule gehen müssen. Bleiben noch etwaige Partnerinnen, welche einen Job haben, bei welchem sie Präsenzzeit haben müssen (bspw. Verkäuferinnen). Also wenn mein Job und derjenige meines ganzen Teams davon abhängen würde, ob ich dieses fiese Virus kriege oder nicht, dann würde ich es nicht kriegen (soziale Kontakte auf remote schalten, online einkaufen, kein ÖV basta.)

ABER... jetzt einmal ganz ökonomisch betrachtet (was man zur Zeit keinem Club verübeln kann...):
> Was ist die Motivation der Clubs, aktuell Spiele auszutragen? Solange Geisterspiele angesagt sind (was ich schwachsinnig finde) kostet jeder einzelne Match Geld.
> Wird die Meisterschaft später abgesagt, ist man um jedes nicht durchgeführte Spiel dankbar.
> Wird die Meisterschaft später (hoffentlich) wieder mit Zuschauern weitergeführt, profitiert man mit jedem später durchgeführten Heimspiel massiv.

Ich sehe einen einzigen Nachteil: Durch viele Ausfälle folgt später ein dichtes Programm, was ggf. sportlich gesehen ein Nachteil sein kann. Für die Clubs mit Playoff-Garantie (Zug, Lausanne, ZSC et. al.) ist dies vernachlässigbar, ebenso für Clubs die die ganze Saison darauf ausgelegt haben, dass sie ja eh nicht absteigen können ("Bauernschläue" :pfeif: ).

Theoretisch könnte man sogar einfach melden, 5 Spieler haben Cornona - wird ja kaum von der Liga überprüft...
:stumm:

Vergesse ich etwas in der Argumentationskette?
Habe auch schon gedacht, dass jedes verschobene (Heim-)Spiel je nach Verlauf von Vorteil sein kann - mal abgesehen vom dichten Programm gegen Ende der Quali.
Aber: einfach so Spieler als "Positiv" melden kann man wohl eher nicht. Heute im Blick gibts ein Interview mit Vögtlin, der den Spielplan laufend neu erstellen muss. Und gemäss seiner Aussage braucht es eine Bestätigung vom Kantonsarzt.
Benutzeravatar
supervisor
Sitzplatz-Fan
Sitzplatz-Fan
Beiträge: 1123
Registriert: 22. Apr 2016 11:53
Wohnort: March
Hat sich bedankt: 14 Mal
Danksagung erhalten: 21 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von supervisor »

Anbei ein Link zu einem Artikel im Tagesanzeiger, für welcher ein Abo nötig ist.
https://www.tagesanzeiger.ch/bei-vielen ... 0842655822
Bei vielen Spielern herrschen Ratlosigkeit und Wut

Noch ist es ein Tabuthema bei den Clubs: Doch die Eishockeyaner dürften kaum um deutlich grössere Lohnverzichte herumkommen, als sie teilweise schon zugesagt haben.

Corona sorgt nicht bloss für Quarantänen und Spielplanchaos. Am Mittwoch entschied der Bundesrat, dass die Spiele nun ohne Zuschauer stattfinden werden, was auch bei den teils immer noch laufenden Verhandlungen über Lohnkürzungen für neue Ausgangslagen sorgt. «Es ist eine schwierige Situation.» Diesen Satz sagt Jonas Hiller im Gespräch immer wieder. Der frühere Goalie ist Präsident der Swiss Ice Hockey Players’ Union. Die Vereinigung der Spieler ist keine Gewerkschaft und hat keine Entscheidungsgewalt. Es ist schon ein Erfolg auf dem Weg zu mehr Bedeutung, dass sie bei Meetings der Sportchefs vertreten ist und Anträge stellen darf.

Die Ausgangslage ist klar. Ohne Zuschauer wird die Saison unter den bisherigen Bedingungen nicht fertig gespielt werden können. Da werden die je 75 Millionen Franken Darlehen mit Rangrücktritt für 2020 und 2021, die vom Bund gesprochen werden dürften, zwar helfen, aber nicht reichen. Diese Zahlen habe man errechnet unter der Annahme, wie zu Saisonbeginn mit zu zwei Dritteln gefüllten Hallen spielen zu können, sagt Denis Vaucher, CEO der National League, im «Eisbrecher», dem Eishockey-Podcast dieser Zeitung.

Gespräche mit Spielern aus diversen Teams, geführt unter Zusicherung von Anonymität, zeigen: Sie, die teilweise schon rund 15 Prozent Lohnverzicht zugesagt haben, fürchten, dass diese Zugeständnisse bei weitem nicht reichen könnten, ohne dass erste Clubs zahlungsunfähig werden. «Man wird wohl neu verhandeln», sagt auch Hiller.

Eine wahre Einigkeit ist fast unmöglich. Selbst von Clubs vorgeschlagene ligaweite Massnahmen kommen seit Monaten nicht mehr durch. Alle haben ihre eigenen Finanzierungsmodelle und Lohnbudgets, wollen sich nicht reinreden lassen. Doch die neue Situation bringt mit sich, dass es im Sinne der Spieler sein könnte, über den eigenen Tellerrand zu blicken und geschlossen einen Schritt auf die Clubs zuzugehen.

Die Solidarität unter den Spielern wird zwar betont. Doch einer sagt auch: «Sollte es um einheitliche Kürzungen gehen, wird es schwierig, einen Konsens zu finden, da alle in einer anderen Phase ihrer Karriere sind.»

Achtung: Ein utopischer Vorschlag
Es könnte in der Theorie einfach sein: Alle, die mehr verdienen als die rund 120’000 Franken, die es maximal unter Kurzarbeit gäbe, könnten einwilligen, exakt für diesen Lohn die Saison fertig zu spielen. Zusammen mit dem Darlehen des Bundes würde dies den Clubs eine gute Chance bieten, ohne Zuschauer durch die Saison zu kommen. «Man könnte darüber nachdenken. Aber es wären kaum alle einverstanden», sagt ein Spieler. «Schon bei der ersten Welle, als es um 15 Prozent ging, war nicht nur Verständnis da», sagt ein anderer, fügt aber auch hinzu: «Es kann sein, dass wir nun hart auf dem Boden der Realität landen. Wir fühlten uns stets geschützt, lebten in unserer Blase.»

Die Idee dürfte dennoch Utopie bleiben, sie würde ja einen Verzicht von rund 80 Prozent bedeuten bei Grossverdienern. Einer davon sagt dennoch: «Der Aufschrei wäre gross bei so radikalen Lösungen. Aber wir werden uns auch fragen müssen: Was sind die Alternativen?»

Es wäre blauäugig, anzunehmen, dass bald wieder vor Zuschauern gespielt wird. Und weder Clubs noch Spieler können sich auf noch grössere Darlehen verlassen. Ausserhalb des «Planeten Eishockey» herrscht kein Verständnis für Forderungen. Bei den meisten Leuten sorgen schon Löhne um die 200’000 Franken für Kopfschütteln. «Ich weiss, wir werden als geldgierig dargestellt», sagt ein Spieler und fragt: «Würden Sie Nein sagen, wenn man Ihnen 500’000 Franken anbietet?» Derselbe sagt aber auch dies: «Es ist ein hausgemachtes Problem der Clubs. Mein Lohn ist doch ein Witz. Warum haben sich die Clubs nicht schon lange per Gentleman’s Agreement geeinigt, dass sie keinem mehr als 300’000 Franken zahlen? Glauben Sie nicht, die allermeisten von uns würden auch für 200’000 spielen?»

Die aggressiven Lausanner
Viele stören sich auch an Clubs, die trotz Krise Neuzuzüge holten. Das Beispiel Lausanne fällt oft, die Westschweizer waren zuletzt aggressiv auf dem Transfermarkt. Es ist auch vom Unmut innerhalb ihres Teams zu hören, wenn gleichzeitig von den Spielern auf unzimperliche Art und Weise Lohnverzichte von rund 20 Prozent gefordert würden. Die Verhandlungen nur schon über diesen ersten Verzicht sind ins Stocken geraten, Lausannes Spieler lassen sich mittlerweile durch einen Anwalt vertreten. Wie soll bei so verhärteten Fronten eine Einigung erreicht werden, falls nun noch grössere Verzichte vonnöten wären?

Es gibt auch andere Beispiele: «Ich kenne ihre Situation», sagt ein Spieler. «Mein Club ging mit uns ganz anders vor, viel transparenter und zielorientierter.»

Es ist schwierig, die Diskussion von den Löhnen wegzusteuern. Einer versucht es so: «Wir riskieren bei jedem Spiel unsere Gesundheit, das sollte entsprechend entlohnt werden.» Auch Hiller hakt hier ein: «Der Weg des Spitzensportlers ist nicht so simpel, er beinhaltet sehr viel Verzicht und Risiko. Die Karriere ist zudem viel kürzer als eine in der Privatwirtschaft. Wenn ich nicht mehr Sportler bin, habe ich nicht automatisch einen Job in
einer anderen Branche.» Um die hierzulande kleinere Anerkennung für Spitzensportler zu erhöhen, schlägt er das vor: «In den Schulen muss man auch Spitzensport als Karriere präsentieren und jenen, die nicht diesen
Weg wählen, aufzeigen, dass dahinter viel mehr steckt, als man meint.»

All dies ist indes Zukunftsmusik, die in der aktuellen Diskussion nicht hilft. Ein Spieler sagt, er lande am Ende immer wieder bei dieser Frage: «Bist du bereit, jetzt deutlich zu verzichten, damit du auch in Zukunft deinen coolen Job hast? Oder willst du dein Geld jetzt und bist dafür vielleicht bald ohne Job in einem generell schwierigen Arbeitsmarkt? Das muss sich jeder fragen.»

Autor: Kristian Kapp / Quelle: tagesanzeiger.ch
Fazit: Auch den Spielern ist bewusst, dass Löhne etlicher Clubs total überrissen sind und völlig an der Realität vorbei zielen. Eine einheitliche Regelung scheint auf Liga-Ebene dennoch nicht möglich, da noch immer zuviele Clubs an Ihren "Vorteilen" hangen und wenig Einsehen zeigen. Das könnte im Umkehrschluss aber auch bedeuten, dass bei einigen Clubs die Not noch nicht gross genug ist. Anhand Medien, Social-Media und TV-Interviews bekommt man zunehmend den Eindruck, dass in der Sportbranche viele unfähige Managements installiert sind, welche wenig Ahnung davon haben, wie Sie langfristige Perspektiven für Ihr Unternehmen und das Hockey im ganzen bieten können. Der Präsident von Langnau hat in dieser Hinsicht durchaus Recht, wenn er davon spricht, dass Hockeyclubs in den vergangen Jahren schlecht gewirtschafet hätten und generell an den falschen Orten deutlich zuviel investiert haben.

Wie kann es sein, dass ein SC Bern einem 4-Linien-Spieler sagenhafte 230'000.- bezahlt? Wie kann es sein, dass die NLA die drittteurste Liga der Welt ist, wenn Sie nur die 4 bis 5 beste Liga in spielerischer Hinsicht ist? Wieso bilden diese "Unternehmen" keine Reserven / Rücklagen und wofür gibt es die Finanz-Komission des SIHF überhaupt? Wieso produziert das CH-Hockey deutlich weniger Taletene bei deutlich grösseren finanziellen Möglichkeiten als alle vergleichbaren Nationen (SWE,FIN, CZE, GER) ? In der NLA gibt es dem Anschein nach drei Clubs welche Löhne bezahlen, die Vernünftig sind und in etwa Ihren wirtschaftlichen Verhältnissen entsprechen. Zu diesen gehört unser SCRJ, Langnau sowie Ambri. Schon bald wird Davos auch dazugehören, denn ohne Spengler-Cup kann Davos ebenfalls nicht überleben, wenn nicht harte Einschnitte in Kauf genommen werden. In der NLB ist die wirtschaftliche Realität wohl bei den meisten Clubs im Budget abgebildet, mit Ausnahme der Kerosiner zu Kloten. An dieser Stelle darf man unserem SCRJ wirklich ein Kränzchen winden, denn in den vergangenen Jahren wurde sehr gut und vernünftig von der Basis aus gewirtschafet.

P.S: Das echte Drama scheint sich in Lausanne abzuspielen, wo Spieler mit Anwälten gegen den Club verhandeln und trotz finanzieller Schwierigkeiten weiterhin grossartige Transfers gemacht werden. Auch die Auftritte des CEO von Lausanne im TV (Mysports / SRF) deuten auf kommendes Drama hin.
Benutzeravatar
Schwyzer
Supporter Top
Supporter Top
Beiträge: 5306
Registriert: 29. Sep 2003 18:38
Wohnort: Reichenburg
Hat sich bedankt: 109 Mal
Danksagung erhalten: 106 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von Schwyzer »

supervisor hat geschrieben: P.S: Das echte Drama scheint sich in Lausanne abzuspielen, wo Spieler mit Anwälten gegen den Club verhandeln und trotz finanzieller Schwierigkeiten weiterhin grossartige Transfers gemacht werden. Auch die Auftritte des CEO von Lausanne im TV (Mysports / SRF) deuten auf kommendes Drama hin.
Das ist kein Drama. Das ist eben typisch welsch.

Klar wiederhole ich mich ständig und es ist ausgelutscht. Aber eben immer wieder wahr.
Wählt Quimby!!!
Benutzeravatar
Rog
Supporter Top
Supporter Top
Beiträge: 7075
Registriert: 29. Sep 2003 16:26
Wohnort: Stehplatz
Hat sich bedankt: 152 Mal
Danksagung erhalten: 113 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von Rog »

Das Interview mit Sascha Weibel von Lausanne liess mich ziemlich sprachlos zurück. Lausanne sollte einfach mal ganz ruhig sein in der momentanen Situation. Da sprach die pure Arroganz und Überheblichkeit.

Ganz allgemein werden die Vereine nicht um Hilfen herumkommen. Die Frage ist zu welchem Preis. Lohntransparenz? Finde ich grundsätzlich eine gute Sache. Allerdings wenn dies die Politik fordert aufgrund von "Subventionen" für den Spitzensport habe ich schon auch Fragen. Warum z.B. sollen die Sportler die Löhne öffentlichen machen aber zum Beispiel der Intendant der Züricher Oper, welche seit jeher subventioniert wird, nicht? Nicht falsch verstehen, ich liebe Opern und das Zürcher Opernhaus ist fantastisch.

Ich glaube es braucht eine Grundsatzdiskussion über den Mehrwert von Sport und Kultur und was dies kosten darf. Aber dafür müssen wir eher Peter Jakob oder Koni Müller als Sascha Weibel zuhören. Da kommt zumindest etwas sinnvolles. Was Lausanne nämlich seit dem Lockdown abgezogen ist dermassen lächerlich, dass genau diese Stimmen sehr schnell sehr ruhig werden sollen.
THE FUTURE BELONGS TO THOSE, WHO PREPARED FOR IT TODAY.

MALCOLM X
scrjfaninbern
Fan-Capo
Fan-Capo
Beiträge: 817
Registriert: 12. Jan 2018 15:46
Hat sich bedankt: 101 Mal
Danksagung erhalten: 143 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von scrjfaninbern »

Rog hat geschrieben:Das Interview mit Sascha Weibel von Lausanne liess mich ziemlich sprachlos zurück. Lausanne sollte einfach mal ganz ruhig sein in der momentanen Situation. Da sprach die pure Arroganz und Überheblichkeit.

Ganz allgemein werden die Vereine nicht um Hilfen herumkommen. Die Frage ist zu welchem Preis. Lohntransparenz? Finde ich grundsätzlich eine gute Sache. Allerdings wenn dies die Politik fordert aufgrund von "Subventionen" für den Spitzensport habe ich schon auch Fragen. Warum z.B. sollen die Sportler die Löhne öffentlichen machen aber zum Beispiel der Intendant der Züricher Oper, welche seit jeher subventioniert wird, nicht? Nicht falsch verstehen, ich liebe Opern und das Zürcher Opernhaus ist fantastisch.

Ich glaube es braucht eine Grundsatzdiskussion über den Mehrwert von Sport und Kultur und was dies kosten darf. Aber dafür müssen wir eher Peter Jakob oder Koni Müller als Sascha Weibel zuhören. Da kommt zumindest etwas sinnvolles. Was Lausanne nämlich seit dem Lockdown abgezogen ist dermassen lächerlich, dass genau diese Stimmen sehr schnell sehr ruhig werden sollen.
welches interview? merci.
Benutzeravatar
Rog
Supporter Top
Supporter Top
Beiträge: 7075
Registriert: 29. Sep 2003 16:26
Wohnort: Stehplatz
Hat sich bedankt: 152 Mal
Danksagung erhalten: 113 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von Rog »

scrjfaninbern hat geschrieben:
Rog hat geschrieben:Das Interview mit Sascha Weibel von Lausanne liess mich ziemlich sprachlos zurück. Lausanne sollte einfach mal ganz ruhig sein in der momentanen Situation. Da sprach die pure Arroganz und Überheblichkeit.

Ganz allgemein werden die Vereine nicht um Hilfen herumkommen. Die Frage ist zu welchem Preis. Lohntransparenz? Finde ich grundsätzlich eine gute Sache. Allerdings wenn dies die Politik fordert aufgrund von "Subventionen" für den Spitzensport habe ich schon auch Fragen. Warum z.B. sollen die Sportler die Löhne öffentlichen machen aber zum Beispiel der Intendant der Züricher Oper, welche seit jeher subventioniert wird, nicht? Nicht falsch verstehen, ich liebe Opern und das Zürcher Opernhaus ist fantastisch.

Ich glaube es braucht eine Grundsatzdiskussion über den Mehrwert von Sport und Kultur und was dies kosten darf. Aber dafür müssen wir eher Peter Jakob oder Koni Müller als Sascha Weibel zuhören. Da kommt zumindest etwas sinnvolles. Was Lausanne nämlich seit dem Lockdown abgezogen ist dermassen lächerlich, dass genau diese Stimmen sehr schnell sehr ruhig werden sollen.
welches interview? merci.
Auf MySports. Furchtbar...

https://www.youtube.com/watch?v=tr0he4Q6AH0
THE FUTURE BELONGS TO THOSE, WHO PREPARED FOR IT TODAY.

MALCOLM X
PH7
Regelmässiger Besucher
Regelmässiger Besucher
Beiträge: 137
Registriert: 26. Sep 2018 17:59
Hat sich bedankt: 7 Mal
Danksagung erhalten: 15 Mal

Re: Coronavirus im Eishockey / Weiterer Saisonverlauf

Beitrag von PH7 »

Eugen65 hat geschrieben:
PH7 hat geschrieben: Hier zeigt sich leider ein kleiner Denkfehler bzw. Irrglaube. Klar ist ein Lockdown schädlich für die Wirtschaft. Aber wenn die Gesundheitslage ausser Kontrolle ist, bricht der Konsum sowieso ein (siehe Schweden). Auch die Wirtschaft profitiert von schnellen und harten Massnahmen.
Nein das ist weder ein kleiner Denkfehler noch ein Irrglaube. :nein:
Schweden hatte mehr Tote ist aber wirtschaftilch besser durch die Krise gekommen.

Schwedens Sonderweg stützt die Wirtschaft, kostet aber Leben

Das kannst Du hier nachlesen:
https://www.handelsblatt.com/politik/in ... yMj6Oo-ap5" onclick="window.open(this.href);return false;

oder hier:
https://www.cash.ch/news/politik/cash-i ... er-1648062" onclick="window.open(this.href);return false;

Es gibt auch Wirtschaftszahlen die das belegen....

Aber auch in Sachen Lockdown kann man ja nicht mehr diskutieren.... :?
«Selbst wenn man einen engen ökonomischen Massstab anlegt, sind die Gesamtkosten eines gut organisierten Lockdowns kleiner als die der derzeitig geltenden weniger einschränkenden Massnahmen», heisst es im Brief. «Diese sind nicht nur ökonomisch desaströs, sondern führen auch zu einer höheren Todesrate.»
https://www.blick.ch/wirtschaft/offener ... 76149.html" onclick="window.open(this.href);return false;
https://sites.google.com/site/florinbil ... economists" onclick="window.open(this.href);return false; :winkewinke:
Gesperrt

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste