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Alles was mit Eishockey zu tun hat...
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TsaTsa
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Fancards

Beitrag von TsaTsa »

Übertriebene Forderungen von der Polizei
Von Martin Merk

Die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren will gegen die Gewalt an Sportanlässen mit einem breiten Massnahmekatalog reagieren. Und scheint im Eishockey mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen. hockeyfans.ch publiziert die 18 wichtigsten Punkte aus dem 27-seitigen Dokument.

"Die KKJPD erwartet von den Behörden, Verbänden, Ligen, Klubs und Stadionbetreibern, dass sie die Massnahmen national und lokal im Umfeld der Klubs der höchsten Spielklassen konkretisieren und soweit wie möglich bereits ab Beginn der nächsten Saison im Fussball und im Eishockey umsetzen", teilt die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren mit. Damit will sie im Eiltempo und mit harten Massnahmen für eine friedlichere Stimmung sorgen im Fussball und Eishockey. Man wolle die Gewalt nicht mehr als gesellschaftliche Tatsache hinnehmen und jedes Wochenende durchschnittlich 900 Polizeibeamte im Einsatz haben müssen, und damit die Grundversorgung beeinträchtigen.

hockeyfans.ch hebt einige Punkte der neuen "Policy gegen Gewalt im Sport" für die NLA im Eishockey und die Super League im Fussball hervor, deren Einführung von den nationalen und kantonalen Behörden und den Sportorganisationen verlangt wird:

1. Ab 2011/12 soll eine Fancard eingeführt werden. Damit müssen sich Matchbesucher identifizieren. Wer keine Fancard hat, kommt nicht ins Stadion.

2. Der Gastclub soll pro hundert Fans zwei Sicherheitsbegleiter stellen und der Gastkanton drei polizeiliche Szenenkenner ("Spotter"). Diese sollen auch die organisierten Fanreisen begleiten.

3. Die Clubs und Polizei sollen mehr Ressourcen zur Identifizierung von Übeltätern investieren durch Videoaufnahmen, Fotos und Zeugenaussagen. Die Stadien und das Umfeld seien zudem mit hochauflösenden Videokameras ausgestattet werden. Eine Internetfahndung soll wenn nötig eingesetzt werden. Einträge in die Hooligan-Datenbank "Hoogan" sollen immer mit Foto erfolgen.

4. Bei Vorfällen im Gästesektor sollen fehlbare Fans nach Spielende zurückbehalten, kontrolliert und identifiziert werden.

5. Polizei und Staatsanwaltschaft sollen enger zusammenarbeiten und Verfahren möglichst rasch abgeschlossen werden. Die Strafen sollen in der Schweiz zudem harmonisiert werden.

6. Zu den strafrechtlichen Sanktionen sollen parallel und nach einheitlichen Kriterien Stadionverbote, Rayonverbote, Meldeauflagen und Ausreisebeschränkungen verhängt werden.

7. Jeder Club muss die Stadionordnung und Sicherheitskonzept von den zuständigen Behörden vor Saisonbeginn genehmigen lassen. Ohne Genehmigung soll die Lizenz entzogen werden.

8. Stehplätze sollen abgeschafft werden. Alle NLA-Eishallen sollen nur noch Sitzplätze haben

9. Für jedes einzelne Spiel sollen die Behörde je nach Sicherheitsrisiko die notwendige Zahl der Sicherheitskräfte, Anspielzeiten, Vorschriften bezüglich Zutrittskontrollen, bauliche Massnahmen, Alkoholverkauf sowie die Erlaubnis von Megaphonen, Vorsänger (Capos), Choreografien und Transparenten genehmigen.

10. Bei Verstössen gegen die Stadionordnung können die Behörden die Schliessung einzelner Sektoren, Erhöhung des Sicherheitspersonals oder höhere Abgeltungen für den Polizeiaufwand beantragen.

11. In Gästesektoren gilt ein Alkoholverbot. In den übrigen Sektoren darf nur Leichtbier und Getränke mit höchsten 3 Prozent Alkoholgehalt ausgeschenkt werden, wobei bei Hochrisikospielen ein generelles Alkoholverbot verfügt werden kann. Ausnahmen seien für einzelne, kontrollierbare Bereiche (oder etwas direkter formuliert: Logen und VIP-Bereiche) möglich.

12. Stark alkoholisierten Personen wird der Zutritt zum Stadion verweigert. Dazu können Atemtests eingesetzt werden.

13. Die Polizei kann in Stadien reagieren, wenn es aus Sicherheitsgründen nötig ist. Für die Sicherheit in Stadien bleibt aber in erster Linie der Stadionbetreiber verantwortlich.

14. Für Gästesektoren können nur noch Kombitickets mit organisierten Fantransporten gekauft werden. Transporte sollen direkt bis zum Eingang des Gästesektors organisiert sein. Eine individuelle Anreise ist nicht mehr möglich. Gästefans sollen nicht mit Fans des Heimclubs in Kontakt kommen.

15. In den Fantransporten gilt Alkoholverbot. Das begleitende Sicherheitspersonal der Clubs kontrolliert die Fans unter Beobachtung der Polizei und nimmt Alkohol, pyrotechnische und sonstige im Stadion nicht erlaubte Gegenstände ab.

16. Die Clubs müssen sich an den Sicherheitskosten durch die Polizei beteiligen, wobei die Höhe auch davon abhängig gemacht wird, wie gut der Club die "Policy" umsetzt. Das Bundesamt für Polizei schätzt die jährlichen Kosten (ohne Vor- und Nachbearbeitung) auf 25 Millionen Franken.

17. Bei wiederholten Vergehen sollen nicht nur Rayonverbote ausgesprochen werden, sondern notfalls auch Meldeauflagen und wenn nötig Polizeigewahrsam, sowie bei Spielen im Ausland Ausreisebeschränkungen.

18. Polizeiliche Einsatzleiter können "in Absprache mit den Sicherheitsverantwortlichen des Clubs" bei Gefährdung der Sicherheit einen Spielunterbruch oder -abbruch erzwingen.

Eine sechsköpfige Gruppe von Experten aus dem Polizeibereich reiste nach Belgien, England, Deutschland und in die Niederlande, um "best practices" zu finden. Um Massnahmen, die bei Clubs mit vierstelliger Hooliganzahl eingeführt wurden, in die Schweiz zu importieren. Ob die nötig sind, um ein paar vereinzelte Chaoten in den Griff zu kriegen? Doch hat man bei Eishockey-Spielen in der Schweiz selbe Probleme wie bei Feyenoord Rotterdam gegen Ajax Amsterdam, oder bei Werder Bremen gegen den Hamburger SV?

Mit den radikalen Massnahmen wollen die Behörden die Gewalt eindämmen. Die Sportorganisationen schweigen derzeit vornehmlich. Während der Präsident der Swiss Football League, Thomas Grimm, sich nicht mehr als die Skepsis über die Durchführbarkeit und Timing von sich entlocken liess, verweist man im Eishockey auf den Ligapräsident und VR-Mitglied des Verbands, Marc Furrer, der heute nicht erreichbar war.

Man schweigt noch und wartet die Reaktionen ab, weil man nicht in den Clinch mit den Behörden kommen möchte. Denn beim Durchlesen des Katalogs wird klar, dass die Massnahmen über das Ziel hinaus schiessen und in einigen Dingen nicht weitsichtig und problemorientiert durchdacht sind.

Durch derartige Massnahmen bei sämtlichen Spielen werden nicht nur potenzielle Randalierer von den Spielen ferngehalten, sondern die grossen Mehrheit der Fans von der Familie bis zum Sponsor der Verzicht auf Eishockey schmackhaft gemacht. Denn wer will schon an ein Spiel, der durch derartige Repressalien als Sicherheitsrisiko dargestellt wird?

Die Policy ist zwar breit niedergeschrieben, doch die Durchsetzung nicht unbedingt durchdacht. Wie sollen Gästefans an der Fahrt in eine Stadt und am Zutritt zu anderen Sektoren gehindert werden? Wie soll jemandem eine Autofahrt in die Stadionumgebung verboten werden? Handelt es sich nicht bloss um eine Verlagerung in andere Sektoren und ums Stadion, die den normalen Fan ärgert, einen hartnäckigen Chaoten aber nicht von seinem Vorhaben abhält? Die Bilder von Ausschreitungen, die man als Argumente verwendet, geschahen alle bei Fussballspielen und hauptsächlich ausserhalb der Stadien.

Die Fancard erschwert dafür Gelegenheitsbesuchern den Zugang zu Spielen. Seien dies gewöhnliche Sportfans ohne Saisonkarte, Freunde und Verwandte von Matchbesuchern, potenzielle Geldgeber aus der Wirtschaft, Gäste aus der Politik oder Besucher aus dem Ausland. Die Clubs verlieren Einnahmen und eine Möglichkeit, neue Fans oder Sponsoren auf den Geschmack zu bringen. Denn die Clubs leben nicht ausschliesslich vom harten Kern der Saisonkartenbesitzer, sondern auch von jenen, die sporadisch Eishockeyluft schnuppern und vielleicht einmal auch zum Stammgast werden.

Ein Tourist kann in Barcelona oder München problemlos ein Fussballspiel vor 80 000 Fans besuchen gehen, jedoch nicht ein Eishockeyspiel vor 4000 Fans in Davos, weil dies offenbar zu gefährlich ist und man daher registrierter Fancard-Besitzer sein muss. Was für ein Bild gibt dies auf die Schweiz und auf das Schweizer Eishockey ab?

Die Gewaltprobleme im Eishockey und im Fussball befinden sich in anderen Dimensionen. Eine derartige Ansammlung von potenziellen Unruhestiftern wie bei einem Spiel zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich gibt es im Eishockey nicht. Bei weitem nicht. Im Eishockey sind die Regeldurchsetzung und der Respekt auf dem Spielfeld grösser, was sich nicht zuletzt auf mehr Fairplay auf den Rängen auswirkt. Es gibt im Eishockey keine "Hass-Derbies". Dazu sind Hooliganismus und Rowdytum im Eishockey deutlich weniger verankert als im Fussball.

Mit Fans der gegnerischen Mannschaft ein Bier zu trinken ist weitaus üblicher, als sich auf die Köpfe zu geben. Unruhestifter machen schätzungsweise kaum ein Prozent aus und sind überschaubar. Es fehlt nur an der Durchsetzungswillen aller beteiligten Parteien, diese aus den Hallen fernzuhalten. Dies würden auch zahlreiche Punkte der Policy nicht ändern, einige hingegen unterstützend einwirken.

Im Eishockey gibt es deutlich weniger Risikospiele als im Fussball. Massnahmen wie die Abschaffung von Stehplätzen, Eintritte nur noch mit Fancards, Alkoholverbot im Gästesektor und ein Verbot der individuellen Anreise für friedliche Spiele wie Langnau-Zug oder Davos-Kloten treffen ausschliesslich die Falschen und schliessen auch einen freundschaftlichen Umgang zwischen Fans beider Mannschaften aus, wie er zur Fankultur im Eishockey gehört.

In Zahlen des Bundesamts für Polizei ausgedrückt: Bei 728 für die Hooligan-Datenbank ausgewerteten Eishockey-Spielen von Januar bis Oktober 2009 kam es in 17 Spielen zu negativen Ereignissen. Dabei wurden 5 Stadionverbote (Fussball: 51) und 20 Rayonverbote (Fussball: 95) ausgesprochen. Ausreisebeschränkungen oder Meldeauflagen wurden nur im Fussball ausgesprochen. Die Zahlen im Fussball beziehen sich auf weniger, nämlich 602 Spiele. Insbesondere im Eishockey haben sich die Zahlen gegenüber 2008 deutlich reduziert, so gab es im Vorjahr 43 Spiele mit negativen Ereignissen im Eishockey bei 741 Spielen.

Der Massnahmekatalog scheint davon auszugehen, dass bei Eishockey-Spielen ein feindseliges Verhalten herrscht und behandelt die 99 Prozent an friedlichen Besuchern auch so – und erhofft ausgerechnet durch solche Massnahmen eine friedliche Atmosphäre. Man baut dabei Bilder auf, wie man sie bei den grössten Ausschreitungen der Schweizer Fussballgeschichte kennt, um dadurch den Massnahmekatalog zu gerechtfertigen.

Es handelt sich um ein berühmtes mit-Kanonen-auf-Spatzen-Schiessen. Um eine Art Wiederaufbau der Berliner Mauer, einfach in Schweizer Eishallen. Wer Spiele an der Weltmeisterschaft in der Schweiz oder sonst wo auf der Welt besucht hat, weiss, wie friedlich und freudselig die Eishockey-Fankultur sein kann.

Dass es bei einigen Clubs Sicherheitsprobleme und vereinzelte Chaoten gibt, darf aber genauso wenig verharmlost werden und ist seit langer Zeit bekannt. Es liegt nun im Interesse der Fans, der Clubs, der NLA und des Schweizer Eishockeys, dass man dieses Problem energischer angeht. Und dass man sich in der öffentlichen Wahrnehmung nicht immer mit dem Fussball im gleichen Top werfen lassen muss. Hier sind vor allem die Sportorganisationen gefragt, welche mit Eishockey Geld verdienen und auch in Zukunft Geld verdienen wollen. Die geforderte "Policy gegen Gewalt im Sport" ist ein deutliches Signal der Behörden, dass die jahrelange laisser-faire-Handhabung nicht länger geduldet wird.

Dass es in Einzelfällen gehen kann, wenn man will und wenn beim Club Ruf und Geld auf dem Spiel stehen, hat die Fassung des Rauchzünders aus dem ZSC-Fanlager oder der Bieler Angreifer auf einen Oltner Fancar gezeigt.

Es liegt nun an den Clubs und der Liga im Dialog mit Fans und den Behörden zu zeigen, dass man die Sache ernst nimmt und die Probleme auch mit weniger extremen, aber mit gezielten und effizienten Massnahmen anpacken kann, ohne gleich auf die Einnahmequellen der Clubs zu schiessen.

Denn auch wenn die "Policy" es gegenüber der Öffentlichkeit anders erscheinen lässt: Im Eishockey herrscht ganz gewiss keine Fankriege und genauso wenig benötigt es Abwehr dagegen. Dafür aber das Selbstverständnis bei den Clubs und Hallenbetreibern, mit mehr Engagement und Ressourcen gegen die wenigen schwarze Schafe vorzugehen. Dann bräuchte es auch keine Hilfeschreie von Seiten der Polizei
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Na und
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Re: Facards

Beitrag von Na und »

Und wem haben wir das zu Verdanken. Den kranken und Hirnlosen die sich noch "Fan" nennen. Sie spielen das alles runter und machen sich einen Spaß daraus mit der Polizei oder den Sicherheitskräften im Stadion zu „spielen“. Da meine Frau Behindert ist kann ich sie nicht mehr mit dem Zug zu den spielen der Lakers lassen geschweige nach dem Spiel nach hause. Somit muss ich mit dem Auto zum Spiel dann warten bis das Gesindel weg ist und dann nach hause. Da wir beide angefressene Lakers Fan sind machen wir das, aber als gelegentlicher „Fan“ würde ich mir das nicht antun. Wir gehen ein Spiel anschauen und nicht eine Schlacht. Stellt doch mal vor wie langweilig es wäre wenn alle das gleich Fan wäre oder nur noch die Heimfans zugelassen werden. Da ist doch nach einem 0:2 totenstille im Stadion. Jeder darf seine eigene Meinung haben aber sicher nicht von kranken daran gehindert zu werden. Warum treffen sich die nach einem Spiel und nicht irgendwo in einem Wald und verhaut da eure Köpfe. Und lasst richtig Fans in Ruhe. Wie schon geschrieben ein Spiel vor 4`000 Fans in der Schweiz ist gefährlicher als ein spiel vor 80`000 in Spanien. Somit soll sich jeder mal fragen warum das so ist. Weil wir einfach ein Kuscheljustiz haben bei den Täter mehr rechte haben als Opfer. Opfer leidet ein Leben lang ein Täter die paar Tage die er vielleicht als Strafe bekommt. Das kann doch nicht stimmen. Ich will ein Spiel sehen mit ärgern, freuen, anfeuern, neidisch sein oder selber für Neid sorgen aber sicher nicht um die Köpfe einschlagen und die andern Fans als „Feinde“ etc anschauen. Denn die braucht es ja auch. Somit ist die Forderung schon was über dem Ziel aber nur schon das solche Forderungen kommen macht mich traurig. Wo sind wir? In der Schweiz? Oder im Irak, Afghanistan Pakistan etc? alle die jetzt am lautesten aufschreien was für ein Mist da jetzt kommen soll, sollen sich mal an der eigenen Nase nehmen und fragen was kann ich machen das es nicht so weit kommt, nur noch Sitzplätze etc. somit nicht aufregen sondern handeln das die Forderungen wirklich viel zu weit übers ziel hinaus schiessen. Das ist meine Meinung und dazu stehe ich auch.
Dies ist meine Meinung und darauf bin ich stolz.!!!!
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Re: Facards

Beitrag von Mäse »

heeeee buuuuuuuhhhh!!!!!

Also 1. ist es in der Schweiz gar nicht viel schlimmer als in anderen Länder! Wenn ihr dazu Beweise wollt, dann klickt doch ein bisschen auf Youtube herum und ihr findet Gewaltszenen aus Holland, England, Deutschland,...

2. Ist die Gewalt praktisch NIE während eines Eishockeyspiels! (einzige ausnahme: das Playout-Spiel gegen Ambri). Die Gewaltszenen spielen sich jeweils am Bahnhof ab. Zudem kann man da nicht die Hockeyfans zur rechenschaft ziehen, denn meines Wissens sind die Übeltäter grösstenteils KEINE Hockeyfans, sondern einfach Jugendliche, die der Polizei eins auswischen wollen.
-> Sitzplätze im Stadion bringt GAR NIX!!!!!
Jegliche Vorschriften im Stadion (ausser Kameras) bringen meiner Meinung nach (fast) gar nichts! Von wegen Capo-Diskriminierung und Choreo-Abschaffung, sowie andere Anspielzeiten :ballaballa:

Und 3. senkt man so den durchschnittlichen Zuschauerschnitt eines jeden Hockeyspiels um mindestens 1000!!!!


Also liebe "Behörden": Steht doch selbst mal in eine Fankurve und schaut euch an, wie es dort abläuft, bevor ihr irgendwelche Schwachsinningen Regeln aufstellt! Das einzige, was meiner Meinung nach gemacht werden muss, ist die beiden Fanlager besser voneinander zu trennen, damit gar niemand die Chance bekommt auf den Gegner loszugehen.
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lord
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Re: Facards

Beitrag von lord »

Alkoholverbot? o.O Die schleichende Islamisierung greift weiter um sich.

ich dachte die Fancard soll nur für die Fans im Gäste-Stehplatzsektor gelten... Eine für alle Stadienbesucher ist mir neu, würde ich aber bei weitem übertrieben finden. Und Zentral ist auch die frage: Wird es da wieder eine Datenbank geben, wo einfach alle, die mal einen Match besuchen wollen reingeschrieben werden, oder wird das vielmehr so ablaufen, dass die, wenn du den beantragst, die einfach mal in der Hooligan-Datenbank nachschauen, ob du einen haben darfst und dir dann einen geben (sofern da nix negatives über dich drinnsteht).

Ich glaube, die wollen einfach den Spitzensport in der Schweiz kaputt machen... nun müssen wir Eishockeyfans uns nicht mehr nur gegen Hooligans wehren, sondern auch gegen sich profilierende Politiker.
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Re: Facards

Beitrag von Mäse »

lord hat geschrieben:Ich glaube, die wollen einfach den Spitzensport in der Schweiz kaputt machen... nun müssen wir Eishockeyfans uns nicht mehr nur gegen Hooligans wehren, sondern auch gegen sich profilierende Politiker.
scheint leider immer mehr der fall zu sein :sad:
-> Karin Keller-Sutter als Paradebeispiel.

Am ende haben wir in der Schweiz 12 Stadien, die wie das Hallenstadion sind: Immer halb leer, nur noch Sitzplätze, keine Stimmung und die meisten Spiele unter der Woche, da am Weekend irgendwelche Veranstaltungen stattfinden.
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Re: Facards

Beitrag von Faebe55 »

Bullshit Fancard!
Bullshit nur noch Sitzplätze!
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lord
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Re: Facards

Beitrag von lord »

Das Problem ist einfach, unter diesen 18 Punkten gibt es 2 oder 3 die wirklich was bringen. Aber die kommen jetzt mit so nem riesenpacket, und am ende wird wahrscheinlich genau gar nichts passieren, weil die sich mit den anderen 15 Punkten jegliche Unterstützung verscherzen.
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Re: Facards

Beitrag von Mäse »

das ist mal wieder typisch politik! anstatt mal etwas schlaues einzuführen muss man gleich 100 verschiedene dinge aufs mal tun
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piloti
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Re: Facards

Beitrag von piloti »

Mäse hat geschrieben:das ist mal wieder typisch politik! anstatt mal etwas schlaues einzuführen ....
Klar, die blöde blöde Politik. All die tublen haben eh keine Ahnung und wollen nur das böse. Dass wir diese "Deppen" fast ausschliesslich selber wählen geht leider oft vergessen. Es ist viel einfacher auf Propaganda zu reagieren, kurrlige Leute zu wählen und sich dann fluchend aus der Verantwortung als höchste Instanz des Landes (Stimmvolk) zu schleichen.

Der Artikel ist um 180° der falsche Ansatz. Statt alles zu verwerfen und die in der Tat massiven Probleme zu verharmlosen würde man besser eine konstruktive Diskussion über die Vorschläge führen. Konstruktiv ist es auf jeden Fall nicht, wenn man den blöden Politikern sagt, was alles NICHT funktioniert. Interessant wäre von den Fans und Clubs zu hören, was funktioniert!

Die Verbände, die Funktionäre und auch die Fans (mitunter auch die Spieler) täten gut daran, endlich mit anzupacken. Die aktuelle Entwicklung gefährdet den Sport. Für Sponsoren wird er unattraktiv, Familien die Fan-Nachwuchs liefern bleiben den Spielen fern, Politiker verweigern Zusammenarbeit für Stadionprojekte.

Ich frage mich beispielsweise, warum Stadionverbote auch von den eigenen Leuten in Clubs mal einfach so wegen lustig nicht durchgesetzt werden...

Nicht die Polizei ist schuld an der Entwicklung. Sondern die Deppen, die Steine werfen, Clubs die bei solchen Deppen das Stadionverbot nicht durchsetzen und Fans, die Idioten in ihren Reihen noch decken und unter dem Anspruch des Datenschutztes die Anonymität der Fanmasse kuul finden.

Ich fidne übrigens viele der Vorschläge überrissen - habe aber keine besseren. Und ich finde viele der Vorschläge sehr interessant und durchaus diskussionswürdig...
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lord
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Re: Facards

Beitrag von lord »

Also: Konstruktiv:
TsaTsa hat geschrieben: 1. Ab 2011/12 soll eine Fancard eingeführt werden. Damit müssen sich Matchbesucher identifizieren. Wer keine Fancard hat, kommt nicht ins Stadion.

2. Der Gastclub soll pro hundert Fans zwei Sicherheitsbegleiter stellen und der Gastkanton drei polizeiliche Szenenkenner ("Spotter"). Diese sollen auch die organisierten Fanreisen begleiten.

3. Die Clubs und Polizei sollen mehr Ressourcen zur Identifizierung von Übeltätern investieren durch Videoaufnahmen, Fotos und Zeugenaussagen. Die Stadien und das Umfeld seien zudem mit hochauflösenden Videokameras ausgestattet werden. Eine Internetfahndung soll wenn nötig eingesetzt werden. Einträge in die Hooligan-Datenbank "Hoogan" sollen immer mit Foto erfolgen.

4. Bei Vorfällen im Gästesektor sollen fehlbare Fans nach Spielende zurückbehalten, kontrolliert und identifiziert werden.

5. Polizei und Staatsanwaltschaft sollen enger zusammenarbeiten und Verfahren möglichst rasch abgeschlossen werden. Die Strafen sollen in der Schweiz zudem harmonisiert werden.

6. Zu den strafrechtlichen Sanktionen sollen parallel und nach einheitlichen Kriterien Stadionverbote, Rayonverbote, Meldeauflagen und Ausreisebeschränkungen verhängt werden.

7. Jeder Club muss die Stadionordnung und Sicherheitskonzept von den zuständigen Behörden vor Saisonbeginn genehmigen lassen. Ohne Genehmigung soll die Lizenz entzogen werden.

8. Stehplätze sollen abgeschafft werden. Alle NLA-Eishallen sollen nur noch Sitzplätze haben

9. Für jedes einzelne Spiel sollen die Behörde je nach Sicherheitsrisiko die notwendige Zahl der Sicherheitskräfte, Anspielzeiten, Vorschriften bezüglich Zutrittskontrollen, bauliche Massnahmen, Alkoholverkauf sowie die Erlaubnis von Megaphonen, Vorsänger (Capos), Choreografien und Transparenten genehmigen.

10. Bei Verstössen gegen die Stadionordnung können die Behörden die Schliessung einzelner Sektoren, Erhöhung des Sicherheitspersonals oder höhere Abgeltungen für den Polizeiaufwand beantragen.

11. In Gästesektoren gilt ein Alkoholverbot. In den übrigen Sektoren darf nur Leichtbier und Getränke mit höchsten 3 Prozent Alkoholgehalt ausgeschenkt werden, wobei bei Hochrisikospielen ein generelles Alkoholverbot verfügt werden kann. Ausnahmen seien für einzelne, kontrollierbare Bereiche (oder etwas direkter formuliert: Logen und VIP-Bereiche) möglich.

12. Stark alkoholisierten Personen wird der Zutritt zum Stadion verweigert. Dazu können Atemtests eingesetzt werden.

13. Die Polizei kann in Stadien reagieren, wenn es aus Sicherheitsgründen nötig ist. Für die Sicherheit in Stadien bleibt aber in erster Linie der Stadionbetreiber verantwortlich.

14. Für Gästesektoren können nur noch Kombitickets mit organisierten Fantransporten gekauft werden. Transporte sollen direkt bis zum Eingang des Gästesektors organisiert sein. Eine individuelle Anreise ist nicht mehr möglich. Gästefans sollen nicht mit Fans des Heimclubs in Kontakt kommen.

15. In den Fantransporten gilt Alkoholverbot. Das begleitende Sicherheitspersonal der Clubs kontrolliert die Fans unter Beobachtung der Polizei und nimmt Alkohol, pyrotechnische und sonstige im Stadion nicht erlaubte Gegenstände ab.

16. Die Clubs müssen sich an den Sicherheitskosten durch die Polizei beteiligen, wobei die Höhe auch davon abhängig gemacht wird, wie gut der Club die "Policy" umsetzt. Das Bundesamt für Polizei schätzt die jährlichen Kosten (ohne Vor- und Nachbearbeitung) auf 25 Millionen Franken.

17. Bei wiederholten Vergehen sollen nicht nur Rayonverbote ausgesprochen werden, sondern notfalls auch Meldeauflagen und wenn nötig Polizeigewahrsam, sowie bei Spielen im Ausland Ausreisebeschränkungen.

18. Polizeiliche Einsatzleiter können "in Absprache mit den Sicherheitsverantwortlichen des Clubs" bei Gefährdung der Sicherheit einen Spielunterbruch oder -abbruch erzwingen.
1. muss man diskutiere, so eine Karte kann helfen, stadionverbote durchzusetzen. Es darf aber keinesfalls noch eine Datenbank aufgebaut werden. Sie sollte auf den Gästefan-Sektor beschränkt sein. Im Heimstadion sollten die Ordner eigentlich wissen, wer nicht rein darf.

2. und 3. sind zum Teil schon Umgesetzt.

4. - 7. und 17. umsetzen, die bringen was

8. Streichen, es ist Unsinn anzunehmen, dass Hooligans nach zwei Stunden sitzen weniger aggressiv sind, als nach zwei Stunden stehen.

9. - 13., 16. und 18. sind nicht miteinander vereinbar. Entweder ist die Polizei im Stadion für die Sicherheit zuständig, kann bestimmen was da geht und wer da rein darf und ob das spiel abgebrochen und wird dafür dann entschädigt, oder sie ist nicht für die Sicherheit im Stadion zuständig (außer die Security im Stadion ruft um hilfe), kann nicht bestimmen, was da geht und wer da rein darf und ob das spiel abgebrochen wird und wird dafür auch nicht entschädigt. So ist es ein bisserl selektives Picken. die Polizei will sich bezahlen lassen, will alles bestimmen dürfen, aber am ende nicht verantwortlich sein, wenn etwas passiert. Das kann es nicht sein.

14. und 15. widersprechen allenfalls rechtsstaatlichen Prinzipien und sind daher abzulehnen.
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Re: Facards

Beitrag von Sektor A Teubeler »

Grundsätzlich bin ich mit Lord und seinen Einwänden einverstanden und möchte sie auch nicht gross weiter kommentieren. Einzig die Fancard erscheint mir (im Gegensatz zu Lord) überflüssig. Auch heute kennt die Security (welche die Auswärtsfans begleitet) die "Problemfälle" in den eigenen Reihen. Ich seh den Mehrnutzen einer Fancard überhaupt nicht. Ausser das sie (friedliche) Leute vom spontanen Besuch von Spielen abhält ist sie für nichts nütze...


Nur eins möchte ich noch loswerden: Mich nimmt mal Wunder, wie die vielen extrem militanten, aggressiven und ganz ganz bösen HCD-Fans (oder besser "sogenannte Fans" oder auch Huligääns) aus dem Mittelland in Zukunft nach Rappi anreisen werden... Wird da aus jedem Aargauer-Kaff ein Car gechartert? :mrg2:
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Re: Facards

Beitrag von JeffLittle »

Bin auch gegen Fancard (allein schon wegen dem Aufwand und weil sie Spontanbesucher fernhalten wird).

Ich bin aber traurig über die Ausschreitungen, Polizeieinsätze und darüber, dass wenige Chaoten unsere geliebten Sportevents dafür benutzen, ihre Aggressionen loszuwerden.

Zur Ursache des Problems möchte ich kommentarlos den Wortlaut der Trauerrede des DFB-Präsidenten von gestern anfügen:

"Wir alle sind dazu aufgerufen, liebe Trauergemeinde, unser Leben wieder zu gestalten, aber einen Sinn nicht nur in überbordendem Ehrgeiz zu finden. Maß, Balance, Werte wie Fairplay und Respekt sind gefragt. ...

Ihr könnt unglaublich viel dazu tun, wenn Ihr bereit seid, aufzustehen gegen Böses, wenn Ihr bereit seid, Euch zu zeigen, wenn Unrecht geschieht, wenn Ihr bereit seid, das Kartell der Tabuisierer und Verschweiger einer Gesellschaft, die insoweit nicht menschlich sein kann, zu brechen.

Ihr könnt mithelfen, mit Eurem ganz persönlichen Engagement. ...

Ein Stück mehr Menschlichkeit, ein Stück mehr Zivilcourage, ein Stück mehr Bekenntnis zur Würde des Menschen, des Nächsten, des anderen, das wird Robert Enke gerecht."
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Re: Facards

Beitrag von TsaTsa »

SCB-Lüthi kritisiert Polizeimassnahmen
Dienstag, 17. November 2009, 10:36 Uhr - Martin Merk
Und doch noch meldet sich jemand aus der NLA zu Wort bezüglich des Repressionskatalogs gegen Eishockeyfans, das die kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren am Freitag vorschlugen und teilweise schon ab nächsten Herbst durchsetzen wollen. Marc Lüthi vom SC Bern geht dabei in die gleiche Richtung wie der am Samstag veröffentlichte Hintergrundbericht auf hockeyfans.ch und kritisiert den Vorschlag scharf, denn einige Massnahmen schaden eher den friedlichen Fans und den Clubs als den Chaoten.
Vor allem gegen die Ausweisung durch "Fancards", das Verbot von Stehplätzen und dem Zwang zu organisierten Fanreisen wettert der Geschäftsführer des SC Bern in einem Interview mit der "Berner Zeitung". "Deren Umsetzung bedeutete nichts weniger als den Tod des Profisportes. Zynisch gesagt wäre das natürlich schon eine Art, das Hooliganproblem aus der Welt zu schaffen. Aber: Es ist mit Kanonen auf Spatzen geschossen", sagt Lüthi.

Beim Zwang zu Fanreisen mit einem Kombiticket kritisiert er, dass zum Beispiel ein in Bern wohnhafter Langnau-Fan zu einem Derby in Bern zuerst nach Langnau reisen müsste, dort in einen Fancar oder Fanzug steigen müsste um ans Spiel zurück nach Bern zu gehen, wenn es nach dem Willen der Polizeidirektoren geht. Noch schlimmer wäre es beispielsweise für die in der ganzen Deutschschweiz verteilten Davos-Fans.

Er kritisiert, dass viele Massnahmen kaum etwas nützen würden. "Denn der grosse Teil der Hooligans hat schon jetzt ein Stadionverbot. Sie können weiterhin auf eigene Faust anreisen und weiterhin vor den Stadien ihr Unwesen treiben. Die friedlichen Fans werden sich hingegen zweimal überlegen, ob sie mit amtlich auferlegten Umwegen noch an die Spiele kommen", sagt Lüthi. Der SCB habe in den letzten zwölf Jahren nur zwei Vorfälle innerhalb der Halle gehabt, zu Problemen kommt es eher ausserhalb. Innerhalb dieser zwölf Jahre wurden die Sicherheitskosten von 50 000 auf eine Million Franken erhöht.

Durch ein Stehplatzverbot würde zudem die Kapazität von 17 000 auf 12 000 sinken und die Ticketpreise verteuert. "Das ist der untauglichste Vorschlag. Wenn diese Massnahme umgesetzt wird, wäre der SCB klinisch tot", so Lüthi, "wir haben seit 70 Jahren eine Stehplatzkultur, und diese Stehplatzkultur, die lebt. Die Stehplätze ermöglichen uns, dass wir moderate Ticketpreise anbieten können, sodass sich jedermann eines leisten kann. Das tun wir bewusst."

Die Vorschläge der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren sind zwar "nur" Empfehlungen an alle involvierte, sie werden jedoch von den Städten und Behörden bis hin zum Sportminister Ueli Maurer unterstützt. Im Eishockey blieb es von offizieller Seite her bislang ruhig, zumal man in die Diskussion weder eingebunden noch vorinformiert war, doch im Fussball stiess der Massnahmekatalog bei der Liga und den Grossclubs schon am Freitag auf Unverständnis.

Lüthi würde sich einen grösseren Einbezug der Clubs wünschen, was bislang nicht stattgefunden habe. "Nur schon der Name des Dossiers schiesst am Ziel vorbei: Es heisst Gewalt im Sport. Weder der Sport noch die Spieler haben aber ein Gewaltproblem, sondern ein paar Hooligans", sagt Lüthi und schlägt vor: "Man muss das Problem genau dort anpacken, wo es liegt: bei den wenigen gewaltbereiten Leuten. Nützen würde, wenn man sie schnell und wirksam sanktioniert, sodass es ihnen wehtut. Wenn ein Hooligan vor dem Stadion aufgegriffen wird, nimmt die Polizei im Normalfall Name und Adresse auf und lässt ihn in vielen Fällen wieder springen. Summa summarum lässt sich das Problem nur in einer Zusammenarbeit aller beteiligten Parteien lösen."

wenigstens einer der s'maul aufmacht und sagt was sache ist, ich hoffentlich wehren sich andere vereinsbosse auch dagegen, sollen mal alle an einem strang ziehen
Auf seine eigene Art zu denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht auf seine eigene Art denkt, denkt überhaupt nicht.
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Re: Fancards

Beitrag von Mäse »

Grundsätzlich finde ich diesen Beitrag sehr positiv! Jedoch hat der Herr Lüthi zum Teil eine sehr seltsame Vorstellung:

1. Hat der SCB ja auch mit Sitzplätzen eine 12000-er Halle, was ja immernoch mehr ist als alle anderen Teams -> dann wäre der SCB kaum klinisch Tod, er müsste nur die Spielerlöhne mal ein weinig anpassen!

2. Ist der SCB immernoch nicht in der Lage Tickets für Studenten einzuführen. 20 Franken als 18-jähriger Student, soviel zahle ich in Bern und das ist somit eines der teuersten Stadien!!!
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Re: Fancards

Beitrag von TsaTsa »

"Diese Massnahmen zerstören unser Eishockey"

Nur ein Papiertiger im Kampf gegen die Gewalt? Die Hockey-Generäle taxieren das Massnahmen-Paket der Polizeidirektoren jedenfalls grösstenteils als untauglich. Ja, es seien Massnahmen, die nicht umgesetzt werden können und das Eishockey zerstören würden.

Im "Haus des Sports" in Ittigen präsentierten Liga-Manager Denis L. Vaucher, Ligapräsident Marc Furrer sowie Marc Lüthi (Manager SC Bern) und Peter Zahner (Manager ZSC Lions) ihre Sicht der Dinge. Die Organisation der Kantonalen Polizeidirektoren (KKJPD) hat verschiedene Massnahmen gegen die Gewalt angekündigt. Das Unbehagen der Liga- und Klubgeneräle ist offensichtlich: Die Behörden beginnen sich in ihr Geschäft einzumischen. Der Vorschlag beispielsweise, dass jedes einzelne Spiel von den Behören bewilligt werden muss, sorgt für Fracksausen. Liga-Präsident Marc Furrer spricht gar von einer drohenden "Verstaatlichung" des Sportes. "Es kann nicht sein, dass Behörden entscheiden, wann und wo Eishockeyspiele ausgetragen werden."

Die Abschaffung der Stehplätze wird einhellig abgelehnt. Marc Lüthi sagt unmissverständlich: "Die Aufhebung der Stehplätze ist kurz- und mittelfristig für die Klubs in der Schweiz nicht machbar. Wir haben in der Schweiz eine Stehplatzkultur, die Spielbesuche zu moderaten Preisen ermöglichen. Das Problem ist ja nicht die Gewalt in den Stadien, sondern ausserhalb. Und da spielt es keine Rolle, ob jemand im Stadion das Spiel sitzend oder stehend verfolgt hat."

Die Fancard wird ebenso als untauglich erachtet. Peter Zahner erklärt, warum: "Die Idee einer Fancard ist im Grundsatz gut. Aber in der Praxis nicht durchsetzbar. Erst ist einmal abzuklären, ob die Fancard für alle obligatorisch ist. Brauchen auch Sponsoren oder die Gäste der Sponsoren eine Fancard? Wie kommen Spontanbesucher ins Stadion? So oder so ist ein grosser administrativer und personeller Aufwand mit entsprechenden wirtschaftlichen Folgen notwendig. Vor allem hilft die Fancard ja nicht gegen die Chaoten ausserhalb des Stadions."

Das Kombiticket wird als unsinnig taxiert. Peter Zahner: "So würde beispielsweise eine individuelle Anreise mit dem Auto verunmöglicht. Die Idee ist bei den übers ganze Land verteilten Fans nicht durchführbar. Einem HCD-Fan aus Zürich oder Bern ist ja nicht zumutbar, dass er nach Davos reist um von dort aus ans Spiel in Zürich oder Bern zu gelangen."

Die Hockeygeneräle sind auch gegen ein generelles Alkoholverbot in den Stadien. Marc Lüthi: "Wenn schon, dann müsste man eine ganze Stadt unter Alkoholverbot setzen. Alkohol wird vor dem Spiel billiger ausserhalb der Stadien konsumiert." Er weist darauf hin, dass ein Alkoholverbot in den Stadien keinen Einfluss auf die Gewalt ausserhalb der Stadien habe. Zudem würden jetzt schon Personen unter Drogen- und Alkoholeinfluss der Zutritt zum Stadion verwehrt.

Marc Lüthi wehrt sich grundsätzlich dagegen, dass die anständigen Matchbesucher mit Massnahmen bestraft werden. "Mehr als 95 Prozent der Leute in den Stadien sind friedlich. Warum wollen wir sie durch Massnahmen, die eine paar Idioten provozieren, aus unseren Stadien vertreiben und bestrafen?"
Der Unmut über das Vorgehen der Polizeidirektoren-Konferenz war aus allen Voten zu spüren. Liga-Präsident Marc Furrer rügt das Vorgehen der Polizeidirektoren als unangemessen und zu wenig praxisorientiert. Es sei erklärt worden, bei Studienreisen im Ausland habe man vor Ort die Wirksamkeit diverser Massnahmen gesehen. Marc Furrer: "Dabei sind nur Fussball- aber keine Eishockeystadien besucht worden. Aber Eishockey ist nicht Fussball." Und Marc Lüthi ergänzt: "Wir haben in der Schweiz unsere ganz besondere Sportkultur. Unsere Zuschauerzahlen sind gemessen am Marktpotenzial sehr viel höher als im Ausland."
Wie weiter? Ligamanager Denis L. Vaucher zeigte die verschiedenen Massnahmen auf, die von den Eishockeyklubs bereits seit dem Jahre 2000 intensiv umgesetzt und laufend verbessert und intensiviert werden. Grundsätzlich plädiert Ligapräsident Marc Furrer für die intensive Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten - Klubs, Polizei, Justiz - und wehrt sich gegen Alleingänge wie den Vorstoss der Kantonalen Polizeidirektoren. Er fasst zusammen: "Der Massnahmenkatalog ist nicht umsetzbar und würde das Eishockey zerstören."
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Re: Fancards

Beitrag von leE_1945_SCRj »

Die Fancard ist ganz einfach Schwachsinn. Keine der 18 Punkte würde wirklich etwas bringen. Er würde nur die Fans in der Kurve völlig Schikanieren.
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Re: Fancards

Beitrag von Mäse »

Grosse Erleichterung macht sich breit! Immerhin gibt es noch Leute, die sich für die (Normalen)Fans einsetzen!
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Re: Fancards

Beitrag von TsaTsa »

Liga nimmt Stellung zum Thema Gewalt
Von Roland Jungi

Nachdem die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) vorschnell die Öffentlichkeit über das weitere Vorgehen beim Thema Gewalt orientierte, reagierte die National League heute. Ihr klares Fazit daraus: „Ohne die Klubs geht’s nicht!“

Mit welchen Massnahmen will die National League das grosse Problem lösen? Hierzu haben die Verantwortlichen drei Grundsätze aufgestellt: 1. Die Gewalt im Umfeld von Sportveranstaltungen energisch und gemeinsam bekämpfen. 2. Bereits ausgearbeitete und umgesetzte Massnahmen im Profi-Eishockey weiterführen und optimieren. 3. Beschleunigung und Harmonisierung der Strafverfolgung.

Denis Vaucher, der scheidende Direktor der Liga, zeigte, auf welchen Ebenen bereits gehandelt wurde resp. wird. Seit neun Jahren existiert eine Reglement für Ordnung und Sicherheit, gleichzeitig wurde eine gleichnamige Kommission, unter Führung von Christoph Vögeli, installiert. „Die Zusammenarbeit mit den Klubs funktioniert bestens. Die Fan-Delegierten werden jedes Jahr zu einem zweitägigen Wiederholungskurs aufgeboten. Zudem ist es uns gelungen, dass bei Auswärtsspielen immer zwei Sicherheitsbegleiter mitreisen. Bei den Risikospielen können die Heimklubs weitere Sicherheitsleute anfordern.“ Fans, welche in angetrunkenem Zustand oder unter Einfluss von Drogen stehen, wird nach wie vor der Zutritt in die Stadien verwehrt. Die gastgebenden Klubs sind in der Pflicht, rigoros weitere Stadionverbote (bei Sachbeschädigungen, Randalieren etc.) auszusprechen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind 279 Personen, vor der Saison noch 239, auf der schwarzen Liste. Beim Abbrennen von pyrotechnischem Material kennt die Liga kein Pardon: Null-Toleranz.

Fan-Card: gute Idee – Umsetzung schwierig
Die KKJPD hat die Idee der Fan-Card ganz energisch vorangetrieben. Dazu nahm Peter Zahner, der CEO der ZSC Lions und Aufsichtsratsmitglied der Liga, Stellung: „Die Idee als solches finde ich gut, ist aber in der Umsetzung in der Praxis schwierig.“ Dieser verwies auch darauf, dass dazu ein grosser personeller Aufwand gemacht werden müsste, dies würde einige Klubs an die wirtschaftlichen und finanziellen Grenzen führen und damit würde die angestrebte Praktikabilität zum scheitern verurteilt. Zahner sagte auch, dass mit der Card spontane Spielbesuche verunmöglicht würden. Vor allem als ganz problematisch bezeichnete er die Einführung von Kombitickets. D.h. wenn z.B. ein im Unterland wohnhafter Fan des HC Davos ein Auswärtsspiel seines Teams sehen will, müsste dieser zuerst individuell nach Davos reisen, dort den Fancar oder Fanzug besteigen und nach dem Spiel über Davos wieder nach Hause fahren. Ein absoluter ökologischer Blödsinn.

Aufhebung Stehplätze, Alkoholverbot, Anspielzeiten
Zu den drei Schwerpunkten Stehplätze, Alkoholverbot und Anspielzeiten äusserte sich Marc Lüthi, der CEO des SC Bern. „Wir haben in der Schweiz eine Stehplatzkultur und ermöglichen unseren Fans zu vernünftigen Preisen, Hockeyspiele zu sehen und deshalb ist die Aufhebung dieser Kategorie nicht machbar. Es versteht sich von selbst, dass wir den Jugendschutz beim Alkohol ernst nehmen. Wir wollen keine Betrunkenen in den Stadien. Wenn wir vom SC Bern die Massnahmen der KKJPD umsetzen müssten, hätten wir die Pflicht, die ganze Stadt unter Alkoholverbot zu stellen! Ein staatlicher Eingriff bei den Anspielzeiten ist absolut sinnlos. Das Fernsehen wäre nicht bereit, zu Unzeiten unsere Spiele zu übertragen.“ Ferner sagte Lüthi, dass damit die friedlichen Fans für das Fehlverhalten einiger weniger Idioten bestraft würden.

Runder Tisch ist gefordert
Die Begeisterung der Clubs und Ligen für den Massnahmekatalog der Polizeidirektoren hält sich also in Grenzen. Um die Interessen aller Beteiligten in die richtigen Bahnen zu lenken, sind alle dazu verpflichtet, weiter an den von Bundesrat Ueli Maurer ins Leben gerufenen runden Tisch zu kommen, um sachbezogen die richtigen Schlüsse zu ziehen resp. die daraus nötigen Massnahmen zu ergreifen, die da sind: Keine Aktionen starten, welche nicht umsetzbar sind. Prävention und Repression sind unabdingbar. Praktische Umsetzung vor Ort betreiben und letztlich die Sicherheit in und um die Stadien mit konkreten, machbaren Lösungen durchsetzen
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Re: Fancards

Beitrag von lord »

Mmmh... wäre es ned einfacher, den überführten Hooligans en Chip einzupflanzen? Dann kann man einfach entsprechende Scanner beim Zutritt aufstellen und dann brauchts auch keine Fancard mehr.
Egal ob Blau-Weiss-Rot oder Eisblau... Hauptsache Eule!
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Re: Fancards

Beitrag von TsaTsa »

Nationalliga akzeptiert Fancard-Idee
Sonntag, 24. Januar 2010, 21:08 Uhr - Medienmitteilung
Im Kampf gegen Gewalt an Sportanlässen haben die Politik, die Polizei, die Sportverbände und Fanvertreter einen Konsens gefunden. Die Parteien einigten sich am "Runden Tisch" des VBS auf ein umfassendes Massnahmen-Paket.
Die wichtigsten Beschlüsse betreffen Standardisierung der Fanarbeit mit der Einführung einer sogenannten Fancard, der Ausschank von Leichtbieren, Rahmenvereinbarungen für die Aufteilung der Sicherheitskosten und eine gemeinsame Datenbank für ausgesprochene Stadion- und Rayonverbote.

Ob alle präsentierten Massnahmen umsetzbar sind, bleibt jedoch offen. Die beteiligten Parteien klären nun auf breiter Ebene die einzelnen Punkte ab. Dabei sollen auch lokale und kantonale Aspekte berücksichtigt werden. Der "Runde Tisch" des VBS soll bei der Umsetzung der Massnahmen als Kontrollorgan dienen. Ein wichtiger, allerdings problematischer Punkt bei der Umsetzung der Massnahmen dürfte der Datenschutz sein.

Sowohl Bundesrat Ueli Maurer, als auch die Vertreter des Fussball- und Eishockey-Nationalliga hielten fest, dass im Kampf gegen die Gewalt "ein Durchbruch" gelungen sei. "Die Gewalt wird man nie ganz aus Sportstadien verbannen können, heute sind wir aber einen grossen Schritt weitergekommen", sagte Peter Gilliéron, der Präsident des Fussballverbandes. Und auch Marc Furrer, der Aufsichtsrats-Präsident der National League, freute sich über den Schulterschluss aller Beteiligten.

Noch im Herbst hatte die National League einige von der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) geforderten Massnahmen hart kritisiert und als "nicht umsetzbar" verurteilt. Dabei ging es vor allem um die Aufhebung der Stehplätze, das Alkoholverbot und die koordinierte Anreise von Gästefans. Nun mussten die Vertreter der Polizei offenbar zurückbuchstabieren.

Den "Runden Tisch" hatte der ehemalige Bundesrat Samuel Schmid vor drei Jahren zusammen mit einer Projektgruppe von Swiss Olympic initiert. Ueli Maurer führte das Projekt fort. Das nächste Treffen der nationalen Koordinationsplattform findet im dritten Quartal 2010 statt.
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Re: Fancards

Beitrag von Mäse »

TsaTsa hat geschrieben:Nationalliga akzeptiert Fancard-Idee
Sonntag, 24. Januar 2010, 21:08 Uhr - Medienmitteilung
Im Kampf gegen Gewalt an Sportanlässen haben die Politik, die Polizei, die Sportverbände und Fanvertreter einen Konsens gefunden. Die Parteien einigten sich am "Runden Tisch" des VBS auf ein umfassendes Massnahmen-Paket.
Die wichtigsten Beschlüsse betreffen Standardisierung der Fanarbeit mit der Einführung einer sogenannten Fancard, der Ausschank von Leichtbieren, Rahmenvereinbarungen für die Aufteilung der Sicherheitskosten und eine gemeinsame Datenbank für ausgesprochene Stadion- und Rayonverbote.

Ob alle präsentierten Massnahmen umsetzbar sind, bleibt jedoch offen. Die beteiligten Parteien klären nun auf breiter Ebene die einzelnen Punkte ab. Dabei sollen auch lokale und kantonale Aspekte berücksichtigt werden. Der "Runde Tisch" des VBS soll bei der Umsetzung der Massnahmen als Kontrollorgan dienen. Ein wichtiger, allerdings problematischer Punkt bei der Umsetzung der Massnahmen dürfte der Datenschutz sein.

Sowohl Bundesrat Ueli Maurer, als auch die Vertreter des Fussball- und Eishockey-Nationalliga hielten fest, dass im Kampf gegen die Gewalt "ein Durchbruch" gelungen sei. "Die Gewalt wird man nie ganz aus Sportstadien verbannen können, heute sind wir aber einen grossen Schritt weitergekommen", sagte Peter Gilliéron, der Präsident des Fussballverbandes. Und auch Marc Furrer, der Aufsichtsrats-Präsident der National League, freute sich über den Schulterschluss aller Beteiligten.

Noch im Herbst hatte die National League einige von der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) geforderten Massnahmen hart kritisiert und als "nicht umsetzbar" verurteilt. Dabei ging es vor allem um die Aufhebung der Stehplätze, das Alkoholverbot und die koordinierte Anreise von Gästefans. Nun mussten die Vertreter der Polizei offenbar zurückbuchstabieren.

Den "Runden Tisch" hatte der ehemalige Bundesrat Samuel Schmid vor drei Jahren zusammen mit einer Projektgruppe von Swiss Olympic initiert. Ueli Maurer führte das Projekt fort. Das nächste Treffen der nationalen Koordinationsplattform findet im dritten Quartal 2010 statt.
abgesehen davon, dass gillieron prösident des hockeyverbandes ist, wurde die gewalt zu 99% ja bereits AUS den stadien verbannt, was meiner ansicht nach ein erfolg ist. jetzt muss man sie nur noch vom bahnhof weg verbannen, und dafür sind lightbier und fankard ganz bestimmt NICHT die lösung dafür, denn der alkohol wird sowieso zum grossteil vor und nach dem spiel konsumiert und viele der gewaltbereiten leute sind sowieso keine fans und brauchen darum auch keine fancard um sich am bahnhof prügeln zu können.

schade, wenn ich meinen job so schlecht machen würde, wie die nach lösungen suchen und diese "finden", ...
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